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Angst vor dem Tod?
#61
Siehst du den Widerspruch in diesen Beschreibungen nicht? Triebe sind Ausdruck der Selbst- und Arterhaltung. Ob daraus ein "dämonisches" also übersteigertes Verhalten folgt, hat mehr etwas mit der Gesellschaft als mit dem Trieb zu tun. Wir bewegen und auf der Ebene des "Fleisches". Der Tod bedeutet mindestens das Absterben desselben. Ich begreife deshalb die Probleme eines (so postulierten) Geistwesens (Hülle) nicht. Diese Letzteren sind Fantasieprodukte, im Falle der Nahtoderfahrungen sogar eines langsam in die Bewusstlosigkeit abdriftenden Gehirns und seiner Prägungen, wie du selbst einräumst. Werden daraus angeblich gesicherte, verbindliche Lebensweisheiten oder -Lehren gezogen, so darf man diese doch mit vollem Recht ablehnen?

Ich lehne sie auch noch aus einem anderen Grund ab, der mit dem Titelthema zu tun hat. Wenn schon eingeräumt wird, dass bei Nahtoderfahrungen die Prägungen eines Menschen eine wesentliche Rolle spielen (siehe Buch von Ulrich Schnabel: Die Vermessung des Glaubens), dann ist es geradezu verwerflich, die gesamte (weltanschauliche) Prägung mit beängstigenden, qualvollen Vorstellungen zu besetzen.
Gerade als Christ empfinde ich einen deutlichen Widerspruch zwischen Nächsten-, gar Feindesliebe und solchen bösartigen Strafgedanken. Strafsanktionen sind etwas Unvermeidliches im gesellschaftlichen Leben - leider! Aber muss man die Sterbenden auch noch damit belasten und belästigen? Karma, Schicksal oder Gott ist dabei Hose wie Jacke!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#62
(10-04-2012, 22:10)Noumenon schrieb: War das eine rhetorische Frage?

weiss jetzt nicht wie eine rhetorische frage konkret aussehen soll… naja..

wenn mein leben jetzt möglich ist, warum sollte die nicht vorher möglich gewesen sein? oder... warum sollte die nicht später möglich sein - wenn die jetzt auch schon möglich ist... ?

eben, wissen wir auch nicht, bis auf theorien zur entstehung der arten - wie das leben "an sich" enstanden ist. die theorie zur entstehung der arten ist ja was ganz eigenes. rede hier von empirischen fundamenten - nicht von fundamenten aus dem glauben heraus.


(10-04-2012, 22:10)Noumenon schrieb: Kann ich jedenfalls nicht beantworten, ich halte die Annahme eines einmaligen Lebens für unsinnig und glaube nicht daran.


schwere sache, kann ich nicht beurteilen.
wiedergeburt hin und her. gibt ja so abtrakte thesen, die ich ablehne. du kamst mal als wurm auf die welt,oder als blatt und so ein "esoterischem krimskrams", was auch von buddhistischer ecke kommen kann (zumindestens meinte das mal ein buddhist zu mir).

der mensch scheint dann die spitze des berges des entwickelten bewustseins zu sein und du muss dich dahin hocharbeiten... und wenn dein charma in dem jetzigem leben miserable ausgelebt wird, entwickelst du dich zurück.. blabla.. usw. du siehst, man kann da wirklich sehr weit hinein phantasieren/philosophieren ohne empirisch was in der hand zu haben.

(10-04-2012, 22:10)Noumenon schrieb: Wieviel wir nun genau bereits wissen - 5%, 10%, 50% - lässt sich naturgemäß schwer sagen (Ende d. 19. Jhd. war man bspw. in der Physik der Meinung, man wisse so gut wie alles...). Wie auch immer. Irgendwo ist sicherlich Schluss.

desto mehr ich weiss, desto mehr weiss ich das ich wenig weiss.. oder so ungefähr.. ein bekanntes philosophisches zitat.
es ist auch tatsächlich so, desto tiefer wir im wissen selbst erkunden, desto mehr fragen tauchen auf.

daher denke ich im moment, ist es schon unmöglich, zu setzen oder zu spekulieren, was man vom gesamten "wissen" prozentual weiss - wenn man nichtmals weiss wie man das gesamte wissen, empirisch einrahmen kann.

wieviel vom ganzen? wenn ich nichtmals fähig bin das ganze überhaupt zu erfassen?

andere frage: gibt es überhaupt ein ganzes ?..



(10-04-2012, 22:10)Noumenon schrieb: Ja, gute Frage. Zunächst machst du hier allerdings die (unbegründete) Annahme, dass nur Menschen beseelt wären.

nein, das behaupte ich nicht.
über so eine "seele" sprech ich garnicht. was soll diese "seele an sich" denn sein? sagen wir mal eher "bewustsein". tiere müssen ja auch einen bewustsein haben - die leben ja schließlich.

die frage nach so einer seele ist ja genauso als würde ich fragen, wer oder was ist gott ?

damit will ich sagen - das dieses thema wieder glaubensfragen auswirft aber dahin will ich nicht hin.


(10-04-2012, 22:10)Noumenon schrieb: Diese Annahme halte ich für wenig stichhaltig. Was ist denn ein "Mensch"? Auf welcher Entwicklungsstufe der Evolution taucht denn der Mensch auf?


wiedergeburt in der evolution als thema quasi.
könnte sehr abstrakt werden

wild und banal spekuliert: zuerst waren unsere "seelen" mysteriös belebte einzeller (diese mysteriöse frage wie wurde aus einfacher materie, belebte materie?), dann später würmer, dann mal ein tiger, dann irgendwann der affe und nun der mensch in unterschiedlichen rollen…

mal war man soldat, dann pharao, dann blabla…. dann gibt's ja noch so theorien von "seelenteilung" etc. ehrlichgesagt stoßen mir solche abstrakt-esoterischen theorien sehr auf.

(10-04-2012, 22:10)Noumenon schrieb: So oder so müsste es wohl aber wahrscheinlich eine feste, wenn auch vielleicht exorbitant hohe Zahl an Seelen geben, die durch verschiedene Leben oder Lebewesen "wandern".

wie gesagt diese seelenwanderung und zerteilung storys durch verschiedene lebewesen - davon bin ich ehrlichgesagt kein fan.
davon krieg ich kopfschmerzen. überlasse das bei den hokuspokus esoterikern die in die zukunft schauen wollen.

(10-04-2012, 22:10)Noumenon schrieb: Anderenfalls müsste man erklären, wie und warum eine Seele entsteht und wieder vergeht.

zuerst sollte man mal klären was so eine seele überhaupt sein soll.

(10-04-2012, 22:10)Noumenon schrieb: Hier kann man natürlich ebenfalls nur spekulieren. Möglicherweise ist die Anzahl der Lebewesen im Universum im Mittel konstant und stimmt in etwa grob mit der Anzahl der Lebewesen überein.

...reinkanierung in anderen galaxien naja… zumindestens müssten wir bei der theorie nicht ständig die erde als bühne und verantwortlichen betrachen Icon_cheesygrin ;)

achso, wäre diese seele dann schneller als das licht, wenn die in einem ohhhhh""paraleluniversum" reinkaniert? Icon_cheesygrin
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#63
(19-04-2012, 09:04)eddyman schrieb: Also allgemein finde ich, wer sich damit zufrieden gibt, Genies wie Einstein oder Mozart (oder gar Jesus oder Buddha) mit der Vererbungslehre zu erklären, der solls machen.

aber wer soll das denn sein?

ihr baut hier einen strohmann nach dem anderen, ohne eure eigene erklärungshypothese plausibel machen zu können
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#64
(19-04-2012, 22:53)eddyman schrieb: Der Übergang von Körper zu "Seele" ist wohl nicht so plump.
In der indischen Psychologie werden 5 Körperhüllen erwähnt, also
körperliche, vitale, mentale, intuitive und selige Hülle (Seele absolut).

Das geht gut mit den tibetischen Beschreibungen der Zwischen-Bardos zusammen, in denen durchaus noch gelitten werden kann. Auch das Wiedererscheinen Jesu könnte man so erklären.

dann mach doch mal...
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#65
(19-04-2012, 23:42)eddyman schrieb: Aus den tibet. Totenlehren (teils auch aus den Nahtoderfahrungen) geht hervor, dass das, was dem Verstorbenen nach dem körperlichen Tod wiederfährt, von seiner subjektiven Sicht abhängt bzw. ausgeht (eigene Projektionen)

na, dann hab ich ja kein problem

tot ist tot

wenn du selber dir noch andere projektionen antun willst, ist das dein problem
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#66
(20-04-2012, 20:47)petronius schrieb: na, dann hab ich ja kein problem

tot ist tot

wenn du selber dir noch andere projektionen antun willst, ist das dein problem

Die Tibeter meinen, dass der Auflösungsprozess des Sterbens ähnlich verläuft wie beim Einschlafen. Und unsere Träume sind ja auch unsere eigenen Projektionen. Hast du schon mal einen Traum aufhalten können?
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#67
(20-04-2012, 10:54)Ekkard schrieb: Ich begreife deshalb die Probleme eines (so postulierten) Geistwesens (Hülle) nicht. Diese Letzteren sind Fantasieprodukte, im Falle der Nahtoderfahrungen sogar eines langsam in die Bewusstlosigkeit abdriftenden Gehirns und seiner Prägungen, wie du selbst einräumst. Werden daraus angeblich gesicherte, verbindliche Lebensweisheiten oder -Lehren gezogen, so darf man diese doch mit vollem Recht ablehnen?

Die wissenschaftliche Meßbarkeit ist doch nicht das Maß aller Dinge. Nur weil man was nicht messen kann, kann es auch
nicht sein - ist eine schön einfache Sichtweise, und v.a. einseitig.
Besonders die NTErfahrungen von Selbstmördern finde ich hochinteressant. Alle bereuen ihre Tat sehr, weil ihre Probleme weiterhin bestehen bleiben (sie lagen eben nicht in der Körperhülle), und weil sie ihnen dann hilflos ausgeliefert waren und ihre Probleme nicht mehr aktiv lösen konnten. Das ist Leid, muss doch aber nicht bei jedem so sein. Klar, jemandem der Selbstmordgedanken hat brennt der Hut, was sich dann weiterhin in seiner subjektiven Erfahrung äußert. Wir sollten eben dieses Leben nutzen, um uns zu entwickeln und unsere Probleme zu lösen. Ich habe oben versucht das zu beschreiben.
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#68
(21-04-2012, 00:22)eddyman schrieb: Besonders die NTErfahrungen von Selbstmördern finde ich hochinteressant. Alle bereuen ihre Tat sehr, weil ihre Probleme weiterhin bestehen bleiben (sie lagen eben nicht in der Körperhülle), und weil sie ihnen dann hilflos ausgeliefert waren und ihre Probleme nicht mehr aktiv lösen konnten.

Diese Theorie des Charmas geht doch in diese Richtung.
Das irdische Leben, als Schachbrett und Möglichkeit für das arbeiten an diesen Wehwehchen. Aber im weitem Sinne berichten davon auch die "Religionen" - oft aber mehr in symbolischer Sprache.

Denke nicht das dieses "Bewustsein" nachm Tod einfach verschwindet.
Das kann ich mir so ansich schwer vorstellen.

Schwieriger ist für mich die Vorstellung, das nach dem Tod, eine Art schnelle Bewustseinserlöschung stattfindet.
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#69
(21-04-2012, 00:20)eddyman schrieb: Die Tibeter meinen, dass der Auflösungsprozess des Sterbens ähnlich verläuft wie beim Einschlafen. Und unsere Träume sind ja auch unsere eigenen Projektionen. Hast du schon mal einen Traum aufhalten können?

ich träume weder von einem leben nach dem tod noch davon, daß ich in einem kommenden leben für mein gewesenes bestraft oder ggf. belohnt werde

ansonsten sollen die tibeter meinetwegen gern meinen, was sie wollen. es betrifft mich nicht, ich mach mir keine probleme, die ich gar nicht habe
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#70
(21-04-2012, 00:22)eddyman schrieb: Nur weil man was nicht messen kann, kann es auch
nicht sein - ist eine schön einfache Sichtweise, und v.a. einseitig

die ja nun auch keiner hier teilt

nur folgt daraus eben auch nicht umgekehrt, daß man alles mögliche für plausibel halten oder glauben sollte, nur weil es nicht meßbar ist

(21-04-2012, 00:22)eddyman schrieb: Wir sollten eben dieses Leben nutzen, um uns zu entwickeln und unsere Probleme zu lösen

selbetverständlich. denn die sinnvolle annahme im sinne des sich auf das zu beziehen, was wir wissen, ist, daß wir nur dieses eine leben haben
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#71
(21-04-2012, 14:43)Artist schrieb: Denke nicht das dieses "Bewustsein" nachm Tod einfach verschwindet.
Das kann ich mir so ansich schwer vorstellen.

Schwieriger ist für mich die Vorstellung, das nach dem Tod, eine Art schnelle Bewustseinserlöschung stattfindet.

und warum?

weil du dir das nicht vorstellen willst, dir diese vorstellung unangenehm ist - oder spricht irgendetwas objektiv dagegen?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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#72
Ich persönlich glaube an ein Leben nach dem Tod. Wenn dem nicht so wäre, würde ich an das Nichts nach dem Tod glauben. Und subjektiv ist das in jedem Fall.
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#73
(21-04-2012, 17:57)petronius schrieb:
(21-04-2012, 14:43)Artist schrieb: Denke nicht das dieses "Bewustsein" nachm Tod einfach verschwindet.
Das kann ich mir so ansich schwer vorstellen.

Schwieriger ist für mich die Vorstellung, das nach dem Tod, eine Art schnelle Bewustseinserlöschung stattfindet.

und warum?

weil du dir das nicht vorstellen willst, dir diese vorstellung unangenehm ist - oder spricht irgendetwas objektiv dagegen?

keins von den 3 bulletpoints die du aufgestellt hast.
1. kann man sich das eh nicht vorstellen so einen supertod im vacuum - was du dir vielleicht so als atheist vielleicht annehmen könntest. diese prinzip des materialismus - materie ist isoliert belebt.
2. unangenehm ist es nicht, hat auch damit nichts zu tun.
3. objektiv/rational kann man sowas eh nicht betrachten.
weil man ausserhalb dieses aquariums also in diesen tod nicht schauen kann.

diesen zustand des, keine ahnung wie man das nennen soll (da fängts a schon an) - kennt man nicht - daher kann man sich dies nach dem tod das nicht vorstellen, das da nichts mehr passiert.
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#74
(21-04-2012, 19:21)lilyinthesky schrieb: Ich persönlich glaube an ein Leben nach dem Tod. Wenn dem nicht so wäre, würde ich an das Nichts nach dem Tod glauben. Und subjektiv ist das in jedem Fall.
Richtig! Und deswegen sind alle Auskünfte, die im Brustton der Überzeugung als wirksam und zutreffend dargestellt werden, ausschließlich Vorstellungen.

Das muss kein Mangel sein, Hauptsache, man kann damit leben, ohne in Depressionen zu verfallen - eben der Panik vor dem Tod.

(@eddyman:) Meine Kritik richtet sich gegen Vorstellungen, die Angst machen oder verstärken und zugleich die Ohnmacht betonen. Es ist doch nicht so, als wenn wir in diesem Leben alles richtig machten oder das Falsche wieder in Ordnung bringen könnten. Lassen wir doch die Sterbenden in Frieden ziehen!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#75
Genau, lassen wie die Sterbenden ziehn, wir werden selbst mal zu ihnen gehören.

Schlechter Einstand ich weiß. Aber es mußte raus. Danke

plusmehr

Ist eh nur ein Funktionstest meinerseits
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