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der größte abtreiber
#16
(30-01-2012, 20:01)petronius schrieb:
(29-01-2012, 23:28)Bella schrieb: Vielleich gibt es einen Grund warum Gott ungeborenes Leben tötet? So wie es Gründe geben kann, dass ein Mensch ein ungeborenes Kind tötet

möglich...

genauso denkbar, daß ers einfach aus spaß macht, so wie man margeriten zupft: du lebst weiter, du nicht, du lebst weiter, du nicht...

Aus Spaß macht er es, meiner Ansicht nach, nicht. Er wird für seine Auswahl gute Gründe haben.

(29-01-2012, 23:28)Bella schrieb: Ich finde es ist ein zutiefst humanistisch sekulares Anliegen, die Abtreibungsrate möglichst niedrig zu halten, ohne jedoch die Frauen in die Illegalität zu treiben

Bleibt nur eines nochmal zu sagen: Wer von Abtreibung redet, sollte nicht nur die religiösen Menschen und ihren Werten reden, sondern auch von modernen pränatalen Erkenntnissen und dem Verhalten von Menschen in sekularen Systemen.

#17
(30-01-2012, 20:04)petronius schrieb: aber auch nur, weil du "gott" völlig ausblendest
Ein widersprüchliches Konzept ergibt sich primär aus dem wahrscheinlich typischen Gottesbild: "Gott, der Liebende", und zugleich aus der Vorstellung, der Tod sei etwas Verwerfliches, eine Strafe, zu vermeiden. Wir merken kaum, dass wir hier Urteile fällen, die gar nicht angemessen sind und eine Information voraus setzen, die der Mensch nicht hat.

(30-01-2012, 20:04)petronius schrieb: für die absoluten lebensschützer aber hört die verantwortung mit der geburt auf oder reduziert sich doch dramatisch
Mag sein, ist aber ein Messen mit willkürlichem Maß!

Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#18
(29-01-2012, 22:08)Schmettermotte schrieb: Na ganz einfach weil derGläubige Mensch nicht glaubt, eine ähnlich kluge Entscheidung zu treffen wie Gott es tut, wenn er entscheidet welche Eizelle lebt und welche nicht. Laut Religion, egal welcher, hat nur Gott das Recht über Leben und Tod zu entscheiden.

Was er aber in fast allen Religionen auch an den Menschen deligiert und man auch immer bedenken muss, dass vormoderne religiöse Schriften den Schutz des ungeborenen Lebens nicht mit dem Schutz des geborenen gleichsetzen. Abtreibung ist demnach niemals Mord, nichtmal Totschlag, eher Körperverletzung an der Schwangeren und Sachbeschädigung an der "Frucht".

Siehe diesen Link:
....svss-uspda.ch/de/ethik/bibel.htm


#19
(30-01-2012, 20:14)Bella schrieb: Tötet er denn willkürlich? Dem willkürlichen Töten könnte man auch das Wort reden, wenn man die Natur als Schöpfung versteht, die kein Gut und kein Böse kennt.


Wie ich schon in einem Thread formulierte, betrachte ich ja Gut und Böse als nicht wirklich existent, sondern als subjektive Definitionen welche sich im Laufe der Zeit kontinuierlich verändern,..
Aut viam inveniam aut faciam
#20
(30-01-2012, 20:25)Bella schrieb: Aus Spaß macht er es, meiner Ansicht nach, nicht. Er wird für seine Auswahl gute Gründe haben

ist spaß denn kein guter grund?

(29-01-2012, 23:28)Bella schrieb: Bleibt nur eines nochmal zu sagen: Wer von Abtreibung redet, sollte nicht nur die religiösen Menschen und ihren Werten reden, sondern auch von modernen pränatalen Erkenntnissen und dem Verhalten von Menschen in sekularen Systemen.

ich rede hier und jetzt von den absoluten lebensschützern und was sich an widersprüchen ergibt, wenn man ihr weltbild mal an der realität abgleicht

zu allem anderen mach bitte deine eigenen threads auf

einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#21
(30-01-2012, 22:29)Ekkard schrieb: Ein widersprüchliches Konzept ergibt sich primär aus dem wahrscheinlich typischen Gottesbild: "Gott, der Liebende", und zugleich aus der Vorstellung, der Tod sei etwas Verwerfliches, eine Strafe, zu vermeiden

richtig

(30-01-2012, 22:29)Ekkard schrieb: Wir merken kaum, dass wir hier Urteile fällen, die gar nicht angemessen sind und eine Information voraus setzen, die der Mensch nicht hat.

und dennoch sind solche urteile (gott ist gut, töten etwas schlechtes) die basis auch der religion, der du anhängst

(30-01-2012, 22:29)Ekkard schrieb:
(30-01-2012, 20:04)petronius schrieb: für die absoluten lebensschützer aber hört die verantwortung mit der geburt auf oder reduziert sich doch dramatisch
Mag sein, ist aber ein Messen mit willkürlichem Maß!

und genau dieses willkürliche maß halte ich ihnen ja vor!

das willkürliche messen zieht sich ja durch die argumentation vieler gläubiger...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#22
(30-01-2012, 22:49)Bella schrieb: und man auch immer bedenken muss, dass vormoderne religiöse Schriften den Schutz des ungeborenen Lebens nicht mit dem Schutz des geborenen gleichsetzen. Abtreibung ist demnach niemals Mord, nichtmal Totschlag, eher Körperverletzung an der Schwangeren und Sachbeschädigung an der "Frucht"

auch das aber ist hier nicht thema, sondern eben jenes eiferertum, welches ein absolutes lebensrecht des ungeborenen proklamiert
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#23
zu Beitrag 19:

Gut und Böse bleiben meiner Sichtweise nach aber dennoch rein subjektive Begriffe, da, wie schon erwähnt, jeder einzelne, bzw die jeweilige Gesellschaftsform die jeweilige Tat bewertet,...

Ein Beispiel: Ein erwachsener Mann schläft mit einem minderjährigen Jungen,.. bei uns und heutzutage als Pädophilie verurteilt, im alten Griechenland war dies normal und es galt als erstrebenswert, das Heranwachsende einen "väterlichen Freund" hatten, der die kulturelle Erziehung übernahm,...WICHTIG: Ich stehe Pädophilie ablehnend gegenüber, nur um keinen Spielraum für Missinterpretationen meines Beispiels aufkommen zu lassen,...

Oder ein anderes, hypothetisches Beispiel: Es entsteht eine Sekte, die sich einem Gott der Schmerzen und der Vernichtung hingibt,..für diese Sekte ist der Weg zur Erlösung Schmerz und Tod, und sie fängt an, Menschen zu foltern, zu verstümmeln und zu töten,.alles zu Ehren ihres Gottes,...ist diese Sekte in der Minderheit, so wird ihr Verhalten von der Mehrheit als Böse angesehen,...gewinnt diese Sekte aber hypothetisch immer mehr Anhänger, aus welchen Gründen auch immer, und wird zu einer Weltreligion, die schließlich dominiert, so sind diese Taten aufeinmal per Mehrheitsentscheid "Gut",.. versteht ihr was ich damit ausdrücken will?

Was Gut und was böse ist wird allein bestimmt durch unsere subjektive Haltung, die wiederum geformt wird durch unsere Umgebung, unseren Hintergrund und unsere Erfahrungen,.. da diese sich bei keinem Menschen gleichen können, so ist davon auszugehen, das es nur Begriffsbestimmungsüberlappungen gibt; einen Konsens innerhalb einer Gesellschaftsform, aber eine objektive Formulierung von Gut und Böse, die für alle Gültigkeit hat, de facto nicht möglich ist,..

Ebenso kann man dann hier im rein Objektiven Akt der Abtreibung je nach Gesinnung "Gut" im Sinne von zB Vermeidung der Überbevölkerung bzw "Böse" nach kirchlicher Sicht sehen
Aut viam inveniam aut faciam
#24
(31-01-2012, 08:45)petronius schrieb: ich rede hier und jetzt von den absoluten lebensschützern und was sich an widersprüchen ergibt, wenn man ihr weltbild mal an der realität abgleicht

Betrachtet man Gott als transzendente Identität, so kann genauso auch sein Wirken bzw. der Grund für sein Wirken als für uns nicht-nachvollziehbar betrachtet werden.
Demzufolge muss der "Widerspruch" gar keiner sein.
Getreu dem Motto: "Gottes Wege sind unergründlich und ich vertraue auf ihn".
Der Mensch selber hat jedoch diese Gott zugesprochenen Eigenschaften nicht.
Weiterhin wird Gott im Christentum als Erschaffer angesehen. Er erschafft und vernichtet. Der Mensch ist jedoch "nur" Produkt und damit nicht Gott gleich, dass er ebenso Leben vernichten darf.
#25
(29-01-2012, 10:57)Schmettermotte schrieb: Nicht wenn man "von Natur aus" mit Gott gleich setzt, dem die Allmacht, freier Wille, und eine Absicht unterstellt wird, dann ist es Gott, der sowas "tut oder nicht tut" und er verfolge danach eine Absicht und einen Sinn und dann muss man sich fragen welchen, und folgend daraus kann oder muss man ihm böse oder gute oder von mir ausb auch unergründliche Absichten unterstellen.

Klar, aus meiner und vermutlich auch aus PEtronius Sicht ist das alles Natur und Evolution, wenn ein Kind vor oder nach oder während der Geburt stirbt und evolutionstechnisch ist das auch sinnvoll, aber nicht wenn Evolution = Gott sein soll, dann kriegt das ganze einen subjektiven Touch und dann muss sich derjenige, der diese Vorgänge auf Gott zurückgührt auch rechtfertigen, warum "sein Gott" so etwas tut. Das sind eben die Konsequenzen des Glaubens.

Ich halte das für einen Widerspruch.
Nur weil gewisse Dinge passieren, bedeutet das noch lange nicht, dass sie Gott selbst getan hat. Es macht doch einen Unterschied, ob ein Mensch bewusst eingreift oder nicht.

Wir können nicht Abläufe in der Natur als von Gott selbst verrichtete Taten gleichsetzen.
Im Tierreich und damit in der Natur ist bspw die Tötung des Nachwuches des Kontrahenten natürlich, aber dann wäre es ja auch natürlich = gottgewollt, wenn die Kinder dem neuen Partner einer Frau zum Opfer fallen?
Mit dieser Logik wäre alles von Gott verrichtet und damit sowieso natürlich, aber das ist ein Widerspruch zumindest nach meinem eigenen Gottesverständnis.
#26
Ich argumentiere hier aus der Sicht eines Gläubigen, der an Stelle des Zufalls, Schicksals oder der Evolution Gott setzt. Nur zur Erinnerung ;)
Gruß
Motte

#27
(31-01-2012, 23:16)Schmettermotte schrieb: Ich argumentiere hier aus der Sicht eines Gläubigen, der an Stelle des Zufalls, Schicksals oder der Evolution Gott setzt. Nur zur Erinnerung ;)

Ja, dann argumentierst du aus der sehr speziellen Sicht eines scheinbar Gläubigen.
Welche Gläubigen betrachten denn jedes Handeln als von Gott gesetztes Handeln?
Das glauben die meisten Gläubigen ja eben nicht, zumindest die die ich kenne.
Wenn Gott alles selbst macht, dann sind die 10 Gebote, Sünde etc. ja völlig überflüssig, weil wir ja keine Entscheidungsgewalt hätten. Das wird dann ziemlich sinnlos zumindest aus der Sicht eines Gläubigen.Icon_wink
#28
(31-01-2012, 08:41)d.n. schrieb:
(30-01-2012, 20:14)Bella schrieb: Tötet er denn willkürlich? Dem willkürlichen Töten könnte man auch das Wort reden, wenn man die Natur als Schöpfung versteht, die kein Gut und kein Böse kennt.


Wie ich schon in einem Thread formulierte, betrachte ich ja Gut und Böse als nicht wirklich existent, sondern als subjektive Definitionen welche sich im Laufe der Zeit kontinuierlich verändern,..

Ok, den habe ich nicht gelesen. Ich verstehe Gut und Böse schon als zeitüberdauernde Größen.

#29
(31-01-2012, 08:45)petronius schrieb:
(30-01-2012, 20:25)Bella schrieb: Aus Spaß macht er es, meiner Ansicht nach, nicht. Er wird für seine Auswahl gute Gründe haben

ist spaß denn kein guter grund?

Ich denke nicht, dass Gott das Töten spaß macht.
Zitat:
(29-01-2012, 23:28)Bella schrieb: Bleibt nur eines nochmal zu sagen: Wer von Abtreibung redet, sollte nicht nur die religiösen Menschen und ihren Werten reden, sondern auch von modernen pränatalen Erkenntnissen und dem Verhalten von Menschen in sekularen Systemen.

ich rede hier und jetzt von den absoluten lebensschützern und was sich an widersprüchen ergibt, wenn man ihr weltbild mal an der realität abgleicht

zu allem anderen mach bitte deine eigenen threads auf

Hab ich ins Wespennest gestochen?

Vielleicht hättest du bei Threateröffnung gleich festlegen sollen, dass du keine Diskussion willst, sondern nur Claqueure ein Recht auf Antwort haben.

Ich denke, so überlaufen ist der Thread nicht, dass man nicht darauf hinweisen kann, dass eine einseitige Verlagerung auf das Recht der Frau zur Abtreibung, wie es in Russland praktiziert wird, weder Kind noch Frau nützen, sondern die Frau in die Abtreibungs-Verhütung treibt.

Und es ist nun einmal so, dass auch sekularer Umgang mit dem Thema Abtreibung zweifelhafte Tatsachen schafft.

Ich bin aber auf deiner Seite. Restriktive Gesetze zum "Wohl" des Kindes bringen auch nichts.

Am besten kommt man zurecht, wenn man das Recht des Kindes und das Recht der Frau als Gleichwertig nebeneinander stellt. Beide haben ein Recht auf individuelles Leben und ein Recht auf Unterstützung und im Konflikt muss das ausreichend bedacht werden.
#30
(31-01-2012, 08:53)petronius schrieb:
(30-01-2012, 22:49)Bella schrieb: und man auch immer bedenken muss, dass vormoderne religiöse Schriften den Schutz des ungeborenen Lebens nicht mit dem Schutz des geborenen gleichsetzen. Abtreibung ist demnach niemals Mord, nichtmal Totschlag, eher Körperverletzung an der Schwangeren und Sachbeschädigung an der "Frucht"

auch das aber ist hier nicht thema, sondern eben jenes eiferertum, welches ein absolutes lebensrecht des ungeborenen proklamiert

Es gehört also nicht zum Thema, wenn ich die Behauptungen der Eiferer mit ihren religiösen Grundlagen vergleiche.
Das sehe ich anders.



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