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der größte abtreiber
#1
*sarcasm on*

sobald ovum und spermium sich vereinigt haben, existiert doch neues menschliches leben, welches auf gar keinen fall vor der geburt beendet werden darf. und gott ist allmächtig und sorgt für alle vorgänge in der natur (es darf nicht sein, daß etwa durch evolution alles von selber geht, ohne daß gott was dafür könnte)

so weit richtig, liebe fundamentalisten?

nun finde ich in der zeitung //derstandard.at/1326503928895/Frueher-Abortus-Die-Haelfte-aller-Schwangerschaften-enden-nicht-mit-Geburt dies:

50 Prozent der natürlichen Schwangerschaften enden nicht mit einer Geburt. In den meisten Fällen bemerken die Frauen nicht, dass sie schwanger waren, weil der Abortus so früh erfolgt

ei,ei... da ist also der liebe gott der größte "kindesmörder" von allen - beendet er doch die hälfte alles ungeborenen lebens, bevor es eine chance hat, geboren und dann auf herkömmliche und gottgefällige weise massakriert zu werden

*sarcasm off*
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#2
Ja wenn "Gott" sagt, dass ein Baby nicht leben soll, dann ist das ja wohl auch was ganz anderes :-P
Gruß
Motte

#3
Ich halte mich da an das, was ein Rabbi einmal im Fernsehen gesagt hat (sinngemäß): Es ist doch ein Unterschied, ob der Mensch aktiv ins Leben eingreift, oder ob Vorgänge von Natur aus erfolgen!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#4
Nicht wenn man "von Natur aus" mit Gott gleich setzt, dem die Allmacht, freier Wille, und eine Absicht unterstellt wird, dann ist es Gott, der sowas "tut oder nicht tut" und er verfolge danach eine Absicht und einen Sinn und dann muss man sich fragen welchen, und folgend daraus kann oder muss man ihm böse oder gute oder von mir ausb auch unergründliche Absichten unterstellen.

Klar, aus meiner und vermutlich auch aus PEtronius Sicht ist das alles Natur und Evolution, wenn ein Kind vor oder nach oder während der Geburt stirbt und evolutionstechnisch ist das auch sinnvoll, aber nicht wenn Evolution = Gott sein soll, dann kriegt das ganze einen subjektiven Touch und dann muss sich derjenige, der diese Vorgänge auf Gott zurückgührt auch rechtfertigen, warum "sein Gott" so etwas tut. Das sind eben die Konsequenzen des Glaubens.
Gruß
Motte

#5
Auf verschiedene Art und Weise kann über den natürlichen Abort (Fehlgeburt) diskutiert werden.
Die medizinische Ebene, also die fachliche Information, dient dem Grundverständnis, welche Ursachen eine Fehlgeburt haben kann.

Warum es in der Welt Krankheiten, Katastrophen, Fehlgeburten, Schmerz und Leid gibt, das ist eine ganz andere. Denn es gibt die Freude, die Liebe, Heil und Genesung, Freundschaft und das Lachen...
#6
(28-01-2012, 18:38)Ekkard schrieb: Ich halte mich da an das, was ein Rabbi einmal im Fernsehen gesagt hat (sinngemäß): Es ist doch ein Unterschied, ob der Mensch aktiv ins Leben eingreift, oder ob Vorgänge von Natur aus erfolgen!

gibts denn vorgänge, die von natur aus erfolgen?

ohne daß der allmächtige gott seine finger im spiel hat?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#7
(29-01-2012, 12:23)Theodora schrieb: Die medizinische Ebene, also die fachliche Information, dient dem Grundverständnis, welche Ursachen eine Fehlgeburt haben kann

auf medizinischer ebene steht fest, daß ungeachtet der jeweiligen ursache die hälfte aller befruchteten eizellen/embryonen/föten abstirbt

(29-01-2012, 12:23)Theodora schrieb: Warum es in der Welt Krankheiten, Katastrophen, Fehlgeburten, Schmerz und Leid gibt, das ist eine ganz andere

stimmt

worauf ich aber hinaus will, ist das konzept, daß gott es einerseits so eingerichtet hat, daß die hälfte der befruchteten eizellen nie die entwicklung bis zum geborenen schafft - also "ungeborenes leben getötet" wird (wodurch, also durch welche biologische /medizinische ursache, im einzelnen auch immer). andererseits aber dieses ungeborene leben als so unantastbar deklariert, daß kein grund dessen beendigung durch aktiven menschlichen eingriff rechtfertigt

aus meiner sicht wird dem menschen da von gott auferlegt, woran sich auch selber zu halten gott selbst noch nicht mal denkt. nun, so mancher gläubige sieht gar nicht erst, was daran überhaupt auszusetzen sein könnte
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#8
Na ganz einfach weil derGläubige Mensch nicht glaubt, eine ähnlich kluge Entscheidung zu treffen wie Gott es tut, wenn er entscheidet welche Eizelle lebt und welche nicht. Laut Religion, egal welcher, hat nur Gott das Recht über Leben und Tod zu entscheiden.
Gruß
Motte

#9
(29-01-2012, 21:03)petronius schrieb: ...andererseits aber dieses ungeborene leben als so unantastbar deklariert, daß kein grund dessen beendigung durch aktiven menschlichen eingriff rechtfertigt

Tut er das?
Ich kenne weder in der Bibel noch im Koran eine Textstelle die die Abtreibung verbietet. Ich kenne überhaupt keine Textstelle in irgendwelchen heiligen religiösen Texten, die das verbieten würden.

Warum auch. Die Erkenntnis, dass das Kind schon vor der Geburt Schmerz und Leid fühlt ist eine moderne.

Zitat:aus meiner sicht wird dem menschen da von gott auferlegt, woran sich auch selber zu halten gott selbst noch nicht mal denkt. nun, so mancher gläubige sieht gar nicht erst, was daran überhaupt auszusetzen sein könnte

Ist es nicht eine Errungenschaft der Moderne und der Wissenschaft, dass wir begriffen haben, dass der Mensch nicht erst mit der Geburt zu leben und wahrzunehmen beginnt?

Natürlich tötet Gott Leben. Immer. Das ist der Kreislauf des Lebens. Leben und Sterben zu jederzeit, auch vor der Geburt.
Aber wie willst du bestimmen, wann das ungeborene Kind lebensfähig war und wann nicht? Vielleich gibt es einen Grund warum Gott ungeborenes Leben tötet? So wie es Gründe geben kann, dass ein Mensch ein ungeborenes Kind tötet.

Wo ist der Unterschied zwischen von Gott geschaffener und atheistischer Natur? Sollen wir, so wie es in Russland geschieht, sorglos Kinder abtreiben, weil sie ja nur ein sekulares "Naturprodukt" sind?

Ich finde es ist ein zutiefst humanistisch sekulares Anliegen, die Abtreibungsrate möglichst niedrig zu halten, ohne jedoch die Frauen in die Illegalität zu treiben.
#10
Dem könnte man böse gesagt entgegenhalten: Gott tötet willkürlich,..wir sollten es also auch tun >Icon_lol
Aut viam inveniam aut faciam
#11
Ich möchte vorweg schicken, dass ich ahne, wo hier der Gläubige keine und der Zweifler alle Probleme sieht. Gott nach jüdischer bis islamischer Anschauung ist der Ewige, der Geber und Nehmer der Welt, des Lebens und des persönlichen Schicksals (zuweilen des Wohlergehens). Die hier gestellten Fragen tauchen nur deshalb auf, weil das Gottesbild an gesellschaftlichen Normen gemessen wird, was aus gläubiger Sicht sinnfrei ist.
(29-01-2012, 14:12)petronius schrieb: gibts denn vorgänge, die von natur aus erfolgen? ohne daß der allmächtige gott seine finger im spiel hat?
Unser Urteil hängt sich meist an den Extremfällen "göttlicher Schicksalsschlag" bzw. "von selbst geschehen" auf. Die Gottesvorstellung aber ist allumfassend. Folglich sind beide Auffassungen in Ihm aufgelöst. Man kann sich solche scheinbaren Widersprüche wie eine x- und eine y-Achse vorstellen, so dass Vorgänge sowohl ein Bisschen beeinflusst, als auch weitgehend freilaufend erscheinen (und alle Kombinationen dazwischen).

petronius schrieb:worauf ich aber hinaus will, ist das konzept, daß gott es einerseits so eingerichtet hat, daß die hälfte der befruchteten eizellen nie die entwicklung bis zum geborenen schafft - also "ungeborenes leben getötet" wird (wodurch, also durch welche biologische /medizinische ursache, im einzelnen auch immer). andererseits aber dieses ungeborene leben als so unantastbar deklariert, daß kein grund dessen beendigung durch aktiven menschlichen eingriff rechtfertigt

aus meiner sicht wird dem menschen da von gott auferlegt, woran sich auch selber zu halten gott selbst noch nicht mal denkt. nun, so mancher gläubige sieht gar nicht erst, was daran überhaupt auszusetzen sein könnte
Ich denke, dieses widersprüchliche "Konzept" ist keines. Wir sind immer verantwortlich für das Leben unserer Mitmenschen, egal ob schon geboren oder nicht. Das allein ist die uns im Glauben gebotene Haltung.

Es bleibt daher nur die Frage, wie extrem müssen wir eine so bestimmte Haltung im menschlichen Umfeld durchsetzen. Diese Haltung voraus gesetzt, kommt es zu Widersprüchen. Es kann nämlich nicht richtig sein, Frauen auf dem Altar einer zum Prinzip erhobenen Haltung zu opfern oder bestimmte Krankenhausärzte, die Abtreibungen vornehmen, umzubringen. Auch den bereits Geborenen gegenüber gilt selbstverständlich die gleiche Haltung. Wir sollen uns nicht einbilden, der Glaube (an Gott) enthebe uns aller Probleme im Umgang miteinander. Individuell kann die Entscheidung gegen ungewollten Nachwuchs durchaus "richtig" sein.
Wenn man das Problem wirklich angehen will, dann hilft nur das, was bereits gesagt wurde: Besserung der sozialen Verhältnisse!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#12
(28-01-2012, 17:03)petronius schrieb: ei,ei... da ist also der liebe gott der größte "kindesmörder" von allen - beendet er doch die hälfte alles ungeborenen lebens, bevor es eine chance hat, geboren und dann auf herkömmliche und gottgefällige weise massakriert zu werden
*irony on*

Oh, man... noch so einer. Es steht doch alles in der Bibel...

"die unergründlichen Wege des Herrn!"

*irony off*

(30-01-2012, 13:15)Ekkard schrieb: Wenn man das Problem wirklich angehen will, dann hilft nur das, was bereits gesagt wurde: Besserung der sozialen Verhältnisse!
Eusa_clap
#13
(29-01-2012, 23:28)Bella schrieb:
(29-01-2012, 21:03)petronius schrieb: ...andererseits aber dieses ungeborene leben als so unantastbar deklariert, daß kein grund dessen beendigung durch aktiven menschlichen eingriff rechtfertigt

Tut er das?

wenn du den papst und sonstige "lebensschützer" fragst, ja

(29-01-2012, 23:28)Bella schrieb: Natürlich tötet Gott Leben. Immer. Das ist der Kreislauf des Lebens. Leben und Sterben zu jederzeit, auch vor der Geburt.
Aber wie willst du bestimmen, wann das ungeborene Kind lebensfähig war und wann nicht?

warum sollte ich das wollen?

und was hat es mit dem thema zu tun?

(29-01-2012, 23:28)Bella schrieb: Vielleich gibt es einen Grund warum Gott ungeborenes Leben tötet? So wie es Gründe geben kann, dass ein Mensch ein ungeborenes Kind tötet

möglich...

genauso denkbar, daß ers einfach aus spaß macht, so wie man margeriten zupft: du lebst weiter, du nicht, du lebst weiter, du nicht...

würde wenigstens die 50% erklären Icon_cheesygrin

(29-01-2012, 23:28)Bella schrieb: Wo ist der Unterschied zwischen von Gott geschaffener und atheistischer Natur?

oh, solls da einen unterschied geben?

wo finde ich denn die eine, wo die andere?

fragen über fragen...

(29-01-2012, 23:28)Bella schrieb: Sollen wir, so wie es in Russland geschieht, sorglos Kinder abtreiben, weil sie ja nur ein sekulares "Naturprodukt" sind?

wie kommst du überhaupt auf eine solche frage?

es ist schon seltsam - stelle die scheinheiligkeit der absoluten lebensschützer zur kritik, und es dauert nicht lange, bis suggeriert wird, du seist ein so begeisterter wie bedingungsloser befürworter der abtreibung unter egal welchen umständen

(29-01-2012, 23:28)Bella schrieb: Ich finde es ist ein zutiefst humanistisch sekulares Anliegen, die Abtreibungsrate möglichst niedrig zu halten, ohne jedoch die Frauen in die Illegalität zu treiben

wer nicht?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#14
(30-01-2012, 13:15)Ekkard schrieb: Ich denke, dieses widersprüchliche "Konzept" ist keines

aber auch nur, weil du "gott" völlig ausblendest

(30-01-2012, 13:15)Ekkard schrieb: Wir sind immer verantwortlich für das Leben unserer Mitmenschen, egal ob schon geboren oder nicht. Das allein ist die uns im Glauben gebotene Haltung

für die absoluten lebensschützer aber hört die verantwortung mit der geburt auf oder reduziert sich doch dramatisch


einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#15
(30-01-2012, 00:34)d.n. schrieb: Dem könnte man böse gesagt entgegenhalten: Gott tötet willkürlich,..wir sollten es also auch tun >Icon_lol

Tötet er denn willkürlich? Dem willkürlichen Töten könnte man auch das Wort reden, wenn man die Natur als Schöpfung versteht, die kein Gut und kein Böse kennt.



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