Themabewertung:
  • 2 Bewertung(en) - 3 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
die "Religion [i]an sich[/i]"
#16
(29-01-2012, 23:46)Bella schrieb: Nein. Es wird immer schief, wenn man versucht alle Anhänger einer Lehre in einen Topf zu werfen.
Ja, aber... sorry, stehe immer noch auf dem Schlauch.

Die einzigen Anhänger die ich im letzten Beitrag explizit "angegriffen" hatte, waren die des Kreationismus, und es sogar begründet.

Ich hätte es vielleicht auch sachlicher formulieren und den Kreationismus angreifen können. Aber ein Pauschalurteil sehe ich hier nicht. Eusa_think

Gruß
Zitieren
#17
Du schriebst als Antwort auf mein Posting: "ad hominem". Also meinst du, ich würde jemanden persönlich angreifen. Das wollte ich nicht. Mein Posting war auch keine Antwort ausschließlich auf dein Posting, sondern ich wollte die Diskussion mal von einer anderen Seite beleuchten. Ich denke, wir haben etwas aneinander vorbei geredet. Entschuldige.

Bella
Zitieren
#18
(28-01-2012, 18:27)Ekkard schrieb:
(27-01-2012, 22:09)petronius schrieb: kann der "Universalist" denn auch irgendwie beschreiben,was konkret er unter diesem "a priori Existenten und Verbindlich anerkanntem" versteht?
Doch schon. "Gott, der Liebende" enthält solch eine "ewige Wahrheit", oder dass Jesus zur Rechten Gottes sitze und richte über Lebende und Tote

ich denke, da haben wir uns jetzt mißverstanden

ich meine "religion an sich", nicht irgendeine spezifisvhe religion(sauslegung)

daß jeder das, was er selber zu glauben beliebt, gerne als die "religion an sich" ausgibt, ist nur menschlich/allzu menschlich, aber dennoch leicht durchschaubar

(28-01-2012, 18:27)Ekkard schrieb:
(27-01-2012, 22:09)petronius schrieb: "religion" würde ich da als den geistigen überbau (in seinem aktuellen verständnis) dieser konkreten handlungen sehen
Gewiss! Aber das beinhaltet doch einen überzeitlichen Ansatz, so als gebe es Aussagen, die "grundsätzlich" (also jenseits von Zeit und Gesellschaft) erklären könnten, warum eine Religionsgemeinschaft aufgrund ihrer Lehren aus heutiger Sicht entgleist

ah, du meinst eine bestimmte religion "an sich". gut, bleiben wir bei dieser: dann sehe ich absolut nicht, wie du von einem aktuellen (und kontextgebundenen) verständnis zu "grundsätzlichen Aussagen jenseits von Zeit und Gesellschaft" kommst. wie gesagt: daß jeder seine eigene interpretation gerne für die "an sich" hält - klar...


einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#19
(28-01-2012, 21:24)Noumenon schrieb: Wenn Menschen zwischen "Religion" und "Religion an sich" unterscheiden wollen, haben sie selten Kants "Ding an sich" im Hinterkopf, zumal die wenigsten das entsprechende philosophische Hintergrundwissen haben dürften. In der Regel versucht man nur eine differenzierte Betrachtungsweise anzumahnen um Pauschalurteilen entgegenzuwirken

interessante sichtweise

in meinen augen gehts gar nicht pauschaler, als etwas als "an sich" zu deklarieren

(28-01-2012, 21:24)Noumenon schrieb: Wer an Gott glaubt, ist noch lange kein Handlanger der Inquisition, und wer an Allah glaubt, ist noch lange kein Terrorist

versteht sich von selbst

lustigerweise verteidigen sich gläubige . so wie du hier - immer wieder gegen diesen vorwurf, obwohl er gar nicht erhoben wird

(28-01-2012, 21:24)Noumenon schrieb: Sollten sich dann "religiöse" Menschen vielleicht eher als "persönlich gläubig" bezeichnen...?

wenn sie sich als solche verstehen, natürlich

(28-01-2012, 21:24)Noumenon schrieb: Religion schließt für mich sowohl den individuellen, wie auch den organisierten Glauben mit ein

naja, das eine wird wohl ohne das andere nicht gehen. alerdings gilt nicht der umkehrschluß

(28-01-2012, 21:24)Noumenon schrieb: Religion (an sich) ist erst einmal Sinnsuche, sowohl die individuelle, wie auch die organisierte... (usw.)

nein - religion ist im wesentlichen sinnvorgabe

wenn du persönlich suchst - die religion gibt dir die antworten

(28-01-2012, 21:24)Noumenon schrieb: Eine Unterscheidung zwischen "Religion" und "Religion an sich" erachte ich nebenbei im Nachhinein als nicht notwendig/sinnvoll.

dann stimmst du mir wohl zu, daß es sich dabei um einen in einer konstruktiven debatte entbehrlichen rhetorischen trick handelt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#20
(28-01-2012, 21:29)Mustafa schrieb: Religion an sich ist das, was einem die Religion sagt, die nicht gerade durch politische und soziale Einflüsse übertönt wird.

und wie willst du das auseinander halten?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#21
(30-01-2012, 20:40)petronius schrieb:
(28-01-2012, 21:29)Mustafa schrieb: Religion an sich ist das, was einem die Religion sagt, die nicht gerade durch politische und soziale Einflüsse übertönt wird.

und wie willst du das auseinander halten?

Durch genaue Betrachtung der Umstände.

Für hilfreich dabei halte ich Religionsdefinitionen wie die von Bellinger, die sich mit meiner Meinung deckt (wie alles schon lang und breit ausgeführt).

Deine Art der Religionsbetrachtung (mit Aussagen wie "die Blutspur der Religionen",etc.) hingegen führt da genau in die verkehrte Richtung.

Zitieren
#22
(30-01-2012, 20:31)petronius schrieb: dann sehe ich absolut nicht, wie du von einem aktuellen (und kontextgebundenen) verständnis zu "grundsätzlichen Aussagen jenseits von Zeit und Gesellschaft" kommst.
Ich? - Gar nicht! Trotz der ganzen Zitatklammern ist verloren gegangen, dass eine heutige Urteilsfindung über gesellschaftliche Vorgänge z. B. "Blutspur" des Christentums einen universalistischen Ansatz voraus setzt. Ohne diesen bleibe ich bei "meiner Gemeinde". (Universalien bzw. Suche nach ihnen halte ich bestenfalls für zweckoptimisch; im Übrigen bin ich Naturalist).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
#23
(30-01-2012, 21:28)Mustafa schrieb: Für hilfreich dabei halte ich Religionsdefinitionen wie die von Bellinger, die sich mit meiner Meinung deckt (wie alles schon lang und breit ausgeführt).

Wo finde ich etwas über Bellingers Definition? Ich habe im Internet gesucht, aber nichts gefunden.

Danke!
Bella

Zitieren
#24
(30-01-2012, 22:34)Bella schrieb: Wo finde ich etwas über Bellingers Definition? Ich habe im Internet gesucht, aber nichts gefunden.

Ich habe das aus "Knaurs großem Religionsführer".

Im Vorwort beschreibt Bellinger das Phänomen "Religion" allgemein.

Die zentrale Definition lautet :

"In dem Augenblick , wo Menschen aus einer Weltanschauung die Konsequenzen für ihre Lebensführung ziehen , wo sie aus gemeinsamen Wert- und Zielvorstellungen , die für sie sinnstiftenden Charakter haben , ihr Leben normativ gestalten , beginnt Religion ."
Zitieren
#25
(30-01-2012, 21:28)Mustafa schrieb:
(30-01-2012, 20:40)petronius schrieb:
(28-01-2012, 21:29)Mustafa schrieb: Religion an sich ist das, was einem die Religion sagt, die nicht gerade durch politische und soziale Einflüsse übertönt wird.

und wie willst du das auseinander halten?

Durch genaue Betrachtung der Umstände

gehts auch ein wenig konkreter?

oder anders: wie soll religion überhaupt nicht "politischen und sozialen Einflüssen" unterliegen können?

deine ach so unbeeinflußbate und unbeeinflußte "religion an sich" gibt es nicht

wenn du anderer meinung bist, dann definiere sie doch endlich konkret!
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#26
(30-01-2012, 21:41)Ekkard schrieb: Trotz der ganzen Zitatklammern ist verloren gegangen, dass eine heutige Urteilsfindung über gesellschaftliche Vorgänge z. B. "Blutspur" des Christentums einen universalistischen Ansatz voraus setzt

keineswegs

das ist schlicht geschichtliche tatsache
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#27
(30-01-2012, 22:56)Mustafa schrieb: Im Vorwort beschreibt Bellinger das Phänomen "Religion" allgemein.

Die zentrale Definition lautet :

"In dem Augenblick , wo Menschen aus einer Weltanschauung die Konsequenzen für ihre Lebensführung ziehen , wo sie aus gemeinsamen Wert- und Zielvorstellungen , die für sie sinnstiftenden Charakter haben , ihr Leben normativ gestalten , beginnt Religion ."

z.b., indem sie es sich zur aufgabe machen, kaninchen zu züchten. bellingers definition trifft auf das kleintierzucht-vereinswesen voll zu

aber schauen wir doch mal genauer hin: hr. bellinger meint, dort "beginnt religion". wo aber endet sie, was kennzeichnet sie über diesen "beginn" hinaus?

beginnen tut dort, wo hr. bellinger es verortet, nämlich alles mögliche. religion, der kleintierzuchtverein, die börsenzockerei,...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#28
(31-01-2012, 09:25)petronius schrieb: z.b., indem sie es sich zur aufgabe machen, kaninchen zu züchten. bellingers definition trifft auf das kleintierzucht-vereinswesen voll zu

Nein, tut sie nicht.
Zitieren
#29
(31-01-2012, 09:25)petronius schrieb:
(30-01-2012, 22:56)Mustafa schrieb: Im Vorwort beschreibt Bellinger das Phänomen "Religion" allgemein.

Die zentrale Definition lautet :

"In dem Augenblick , wo Menschen aus einer Weltanschauung die Konsequenzen für ihre Lebensführung ziehen , wo sie aus gemeinsamen Wert- und Zielvorstellungen , die für sie sinnstiftenden Charakter haben , ihr Leben normativ gestalten , beginnt Religion ."

z.b., indem sie es sich zur aufgabe machen, kaninchen zu züchten. bellingers definition trifft auf das kleintierzucht-vereinswesen voll zu

"Konsequenzen einer Weltanschauung" und "aus gemeinsamen
Wertvorstellungen, die für sie sinnstiftenden Charakter haben, ihr Leben norminativ gestalten" dürfte auf einen Kleintierzuchtverein nur schwerlich "voll" zutreffen. Eigentlich sogar überhaupt nicht.


Ich selbst finde die Definition von Bellinger eigentlich ziemlich gut, würde es jedoch nach wie vor um den Transzendenzbezug erweitern, also einer Größe die für Religion unantastbar und real existierend ist, dessen Existenz sich aber jedwedem Beweis entzieht.
Zitieren
#30
(31-01-2012, 13:46)Gundi schrieb: Ich selbst finde die Definition von Bellinger eigentlich ziemlich gut, würde es jedoch nach wie vor um den Transzendenzbezug erweitern, also einer Größe die für Religion unantastbar und real existierend ist, dessen Existenz sich aber jedwedem Beweis entzieht.

Natürlich geht Bellinger in besagter Beschreibung auch auf den "Transzendenzbezug" ein, der vor allem im heutigen Westen verbreitet ist.

Daneben aber auch auf andere Religionsverständnisse wie z.B."sorgfältiges Achthaben auf eine wichtige Sache"(Cicero),
"Rechtsgefüge" im arabischen Raum, "das, woran man sich zu halten hat"( Indien), oder einfach "die Lehre"(China,Japan).

Er zitiert auch H.R.Schlette :"eine Weise menschlichen Existierens aus der Relation zu einem Sinn-Grund".
Wobei dieser Sinn sowohl überweltlich als auch innerweltlich verstanden werden kann.

Ich habe in entsprechendem Thread ja auch noch andere Religionsverständnisse angesprochen.



Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Fakultäten wo Religion studiert wird Statesman 3 1084 22-09-2023, 13:10
Letzter Beitrag: Ulan
  Idealismus - ein Teil von Religion? Reklov 73 27791 29-11-2021, 20:54
Letzter Beitrag: Geobacter
  Anonyme Umfrage Religion Forms Quiz Schul Projekt FabianB 1 2822 20-05-2021, 19:10
Letzter Beitrag: Gundi

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste