Themabewertung:
  • 2 Bewertung(en) - 3 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Die frage nach dem Sinn
#46
(21-02-2012, 23:25)paradox schrieb: Auf der Ebene der Daten und Fakten habe ich einfach ein Problem damit zu glauben, es sei alles bereits nachgewiesen

das behauptet niemand

(21-02-2012, 23:25)paradox schrieb: bzw. der Eindruck vermittelt wird, es sei dieses und jenes erwiesen - zumindest habe ich oft diesen Eindruck wenn ich wissenschaftliche Blätter lese

was daran liegt, daß dort hauptsächlich über belege, z.b. experimentellen nachweis von irgendetwas, berichtet wird und weniger oft über neue hypothesen

(21-02-2012, 23:25)paradox schrieb: Es gibt Lücken, über die man offenbar nicht (gerne) spricht, aber dennoch kein Problem darin sieht

das ist falsch und ich frage mich, wie du zu dieser einschätzung kommen willst. gerade über die "lücken" wird ausführlichst und gern gesprochen - stellen sie doch das forschungsgebiet dar

(21-02-2012, 23:25)paradox schrieb: Ich habe mich persönlich und kritisch mit Ärzten und Biologen unterhalten bezüglich dieses Themas. Da hatte ich mehr den Eindruck, dass es sich mehr um Annahmen handelt

wobei?

und gehe ich recht damit, daß du alles als bloße "Annahme" abqualifizierst, wofür du nichts als "nachweis" anerkennst?

noch mal die frage:

was wärst du denn überhaupt bereit, als nachweis anzuerkennen?

die herausbildung neuer spezies wirst du freilich nicht live beobachten können...

(21-02-2012, 23:25)paradox schrieb: Mikroevolution ist gut erforscht und insofern auch nicht problematisch.
Für mich sind Makroevolution und vor allem die Grundannahme der Evolution bzgl. des angeblich von selbst entstehenden Lebens kritisch.

und warum jetzt?

begründe doch zur abwechslung mal, was du behauptest

"Makroevolution" ist nichts anderes als über lange zeiträume anhaltende "Mikroevolution", weshalb ja auch die fachleute nur von "evolution" sprechen (die willkürliche und absurde trennung in "mikro" und "makro" ist eine pseudowissenschaftliche erfindung der kreationisten, wie auch "id" oder "irreduzible komplexität")

die entstehung des lebens ist weider ein anderes paar schuh

das ist einfach das riesenproblem, das ich mit dir habe: du willst überall mit klugscheißern, aber schmeißt andauernd zusammen und durcheinander, was nichts miteinander zu tun hat - was eben beweist, daß du keine ahnung bzw. nichts verstanden hast
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#47
(22-02-2012, 01:53)paradox schrieb: "Du kritisierst unseren Gott, zeig uns doch, dass dein Gott besser ist!" - so hört sich das für mich jetzt in etwa an

dann hast du schlecht zugehört

denn die ausage war: wir haben eine erklärung - wenn du sie ablehnst, solltest du zumidest eine bessere haben

ansonsten ist deine ablehnung ohne jede basis und völlig unglaubwürdig

(22-02-2012, 01:53)paradox schrieb: Nun, ich versuche im Grunde kritisch zu sein. So wie der materiell-Denkende zweifelt an den Dingen, die er nicht sieht und kritisch ist, so kritisiere ich eben auch

der unterschied ist eben, daß man evolution durchaus "sieht" - deinen "gott" aber nicht. fürs erstere gibt es umfassenden beleg, fürs zweite nichts

das relativiert deine spezifische art des "kritisch seins" schon etwas...

mal anders rum: die et ist sehr gut belegt. du willst trotzdem nicht an sie glauben, weil es eben noch ein paar kleinigkeiten gibt, die nicht eindeutig geklärt und belegt sind

umgekehrt aber stellst du den anspruch, an etwas zu glauben, von dem höchstens gesagt werden kann "aber es ist doch nicht mit absoluter sicherheit auszuschließen, daß..."

erkennst du wenigstens den unterschiedlichen maßstab, den du hier anlegst?

(22-02-2012, 01:53)paradox schrieb: Mir persönlich klingt es bspw plausibler, dass das Grundmaterial zur Entstehung des Lebens aus dem All stammen könnte - im Anbetracht der Tatsache, dass man auf Kometen die Aminosäure Glycin - den häufigsten Baustoff irdischer Proteine entdeckt hat - als anzunehmen, dass lebendiges Material von selbst entstanden sei

du bist ein witzbold, was?

woher stammt denn deine organische materie im weltraum?

und was dir hier "plausibler" (als was denn eigentlich?) klingt, ist ja durchaus eine auch in der wissenschaft diskutierte hypothese

(22-02-2012, 01:53)paradox schrieb: Aber ich würde mir nicht erlauben - nur weil mir dies plausibler erscheint - dies als absolute Wahrheit hinzustellen


"absolute Wahrheit" zu verkünden ist der anmaßende anspruch von religionen, die naturwissenschaft tut nichts dergleichen

(22-02-2012, 01:53)paradox schrieb: Wie sagtePasteur (Naturwissenschaftler und Mikrobiologe): "Omne vivum ex vivo" - Alles Leben [kommt] aus dem Leben. Und bisher wurde nichts anderes beobachtet

ja und?

was genau soll daraus folgen, vor allem in hinsicht auf die evolution?

lautet deine theorie in der gefolgschaft pasteurs also "das leben war schon immer da", oder worauf willst du eigentlich hinaus?

in dem fall müßte auch das universum schon immer dagewesen sein...

denk also lieber noch mal drüber nach
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#48
(22-02-2012, 01:35)Bion schrieb:
(21-02-2012, 23:25)paradox schrieb: Für mich sind Makroevolution und vor allem die Grundannahme der Evolution bzgl. des angeblich von selbst entstehenden Lebens kritisch.

Die ET gibt Auskunft über die Entstehung der Arten, nicht über die Entstehung des Lebens!

Und selbst wenn, Bion. Niemand kann ausschließen, dass Gott in unser tägliches Leben eingreift und eben der Schöpfer des Alls ist.
Zitieren
#49
(22-02-2012, 01:35)Bion schrieb:
(21-02-2012, 23:25)paradox schrieb: Für mich sind Makroevolution und vor allem die Grundannahme der Evolution bzgl. des angeblich von selbst entstehenden Lebens kritisch.

Die ET gibt Auskunft über die Entstehung der Arten, nicht über die Entstehung des Lebens!

Nun ja, nur in Bezug auf die biologische ET gesehen, stimmt das sicherlich.
Wenn man chemische und biologische ET strikt trennt, dann kann man sagen, dass die biologische ET nur eine Beschreibung der Entstehung der Arten ist. Das ist insofern richtig.
Meine Kritik bezieht sich auf die chemische ET, die diese Grundannahme bzw. Hypothese aufstellt.
Zitieren
#50
(22-02-2012, 13:13)Bella schrieb: Und selbst wenn, Bion. Niemand kann ausschließen, dass Gott in unser tägliches Leben eingreift und eben der Schöpfer des Alls ist.

ebenso wenig wie die existenz unsichtbarer grün-rosa karierter elefanten auf der rückseite des mondes

was lediglich "nicht auszuschließen ist", aber keine evidenz aufweist, kannst du getrost in der pfeife rauchen, wenns um mehr als persönliche gefühligkeit gehen soll
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#51
(22-02-2012, 08:39)petronius schrieb:
(21-02-2012, 23:25)paradox schrieb: Mikroevolution ist gut erforscht und insofern auch nicht problematisch.
Für mich sind Makroevolution und vor allem die Grundannahme der Evolution bzgl. des angeblich von selbst entstehenden Lebens kritisch.

und warum jetzt?

begründe doch zur abwechslung mal, was du behauptest

Ich bin kein Wissenschaftler, ich versuche diese Dinge einigermaßen zu verstehen und anhand von Belegen zu überprüfen, bzw dort nachzufragen, wo mir etwas merkwürdig vorkommt. In diesem Thema gibt es von verschiedenen Seiten unterschiedliche Meinungen und kritische Stimmen, die ich nicht unbedingt teile, aber mich dann doch frage, ob das jetzt stimmt oder nicht.

Die Frage ist bspw, ob Evolution immer stattfindet und wenn ja,
ob sie immer Auswirkungen auf Lebewesen hat.

Wieso ich das frage, ist bspw die Tatsache, dass es einfache lebende Zellformen gibt, die offenbar seit Entstehung des Lebens mitexistierten, und immer noch unverändert existieren. Stimmt das?
Also wirkt Evolution auf diese oder nur wenn Anpassungsbedarf besteht bzw. wieso treten diese zufälligen Mutationen nicht auch bei diesen Formen auf?
Bei Krokodilen soll das bspw ebenfalls zutreffen.

Weiters behaupten sogar Genetiker und Mikrobiologen (nicht unbedingt meine Behauptung!), also Wissenschaftler, dass die Übergänge von den kleinsten Lebewesen bis hin zu den komplexen größeren Tiergruppen nicht lückenlos mit Fossilien nachgewiesen sind. Überall wo es ankommt, also zb bei Säugetieren fehlen Nachweise über Zwischenglieder (missing link), zB auch beim Menschen, der dieselben Vorfahren haben soll, wie der Affe.
Ich höre also immer wieder, daß man angeblich noch nie Fossilien irgendwelcher Zwischenarten(Zwischentieren) gefunden hat. Stimmt das? Wenn nein, Belege?

Oder das rätselhafte Auftreten einer komplexen Tierwelt bereits im Kambrium. Bis vor 600 Millionen Jahren herrschte das Präkambrium.
Es existierten in den Gewässern nur Mikroorganismen.
Doch anschließend im Kambrium, explodierte scheinbar sprunghaft das Leben in den Meeren. Man fand auf einmal komplexe Tierarten.
Wenn ich das richtig verstanden habe - dann wäre Darwins Theorie zufolge, es zu erwarten gewesen, dass sich die Arten langsam und stufenweise entwickelten.
Ganz entgegen diesen Erwartungen traten die ersten Tiere jedoch in einer erstaunlichen Artenvielfalt und extremer Komplexität sozusagen schlagartig auf. Es entstand also "plötzlich"eine komplexe Tierwelt.


Und bzgl. der Grundannahme der Abiogenese hat ja schon Pasteur nachgewiesen, dass dies nicht stimmt und es konnte auch bisher nicht beobachtet werden bzw. nachgebildet werden.

Zitat:das ist einfach das riesenproblem, das ich mit dir habe: du willst überall mit klugscheißern, aber schmeißt andauernd zusammen und durcheinander, was nichts miteinander zu tun hat - was eben beweist, daß du keine ahnung bzw. nichts verstanden hast

Oh, ich wollte keine Probleme bereiten. Icon_rolleyes
Zitieren
#52
(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb:
(22-02-2012, 08:39)petronius schrieb:
(21-02-2012, 23:25)paradox schrieb: Mikroevolution ist gut erforscht und insofern auch nicht problematisch.
Für mich sind Makroevolution und vor allem die Grundannahme der Evolution bzgl. des angeblich von selbst entstehenden Lebens kritisch.

und warum jetzt?

begründe doch zur abwechslung mal, was du behauptest

Ich bin kein Wissenschaftler, ich versuche diese Dinge einigermaßen zu verstehen und anhand von Belegen zu überprüfen, bzw dort nachzufragen, wo mir etwas merkwürdig vorkommt.

Und was erwartest Du als Antwort auf diese Nachfragen, Paradox?

Es ist doch überhaupt kein Geheimnis, dass etliche Fragen bzgl. der ET auch innerhalb der "scientific community" kritisch und - vor allen Dingen - kontrovers diskutiert werden. Lies Dir doch z.B. einfach ´mal den Wikipedia-Artikel über "Makroevolution" durch; dort findest Du im Anhang einen Verweis auf eine Arbeit von Thomas Waschke, in der auf über 30(!) Seiten sehr differenziert das Thema "Mikro-/Makroevolution" betrachtet wird.

Mir ist überhaupt nicht klar, was Du mit Deinem seltsamen Diskussionsverhalten erreichen willst. Ich habe den Eindruck, Du googlest wahllos nach Erklärungslücken in der ET, schmeißt uns den Kram hier vor die Füße und erwartest dann, dass wir auf alles eine Antwort haben. Wenn wir dann sagen "Wissen wir auch nicht", gerierst Du Dich als "kritischer Zeitgeist", folgerst, dass die "Evolutionstheorie" irgendwie ein grundsätzliches Problem hat - und zuckst dann bei der Frage nach einer belastbaren grundsätzlichen Alternative lapidar mit den Schultern.

Paradox, Du musst jetzt endlich ´mal Farbe bekennen und klar sagen, ob Du überhaupt willens bist, diese Fragen innerparadigmatisch (sprich: im Rahmen eines naturalistischen Weltbildes) zu diskutieren.

Wenn nicht, dann ist jede weitere Unterhaltung sinnlos.

Sangus
Zitieren
#53
(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb:
(22-02-2012, 08:39)petronius schrieb:
(21-02-2012, 23:25)paradox schrieb: Mikroevolution ist gut erforscht und insofern auch nicht problematisch.
Für mich sind Makroevolution und vor allem die Grundannahme der Evolution bzgl. des angeblich von selbst entstehenden Lebens kritisch.

und warum jetzt?

begründe doch zur abwechslung mal, was du behauptest

Ich bin kein Wissenschaftler, ich versuche diese Dinge einigermaßen zu verstehen und anhand von Belegen zu überprüfen, bzw dort nachzufragen, wo mir etwas merkwürdig vorkommt

was kommt dir denn merkwürdig vor?

und warum?

(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Die Frage ist bspw, ob Evolution immer stattfindet und wenn ja, ob sie immer Auswirkungen auf Lebewesen hat

was konkret läßt dich daran zweifeln?

(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Wieso ich das frage, ist bspw die Tatsache, dass es einfache lebende Zellformen gibt, die offenbar seit Entstehung des Lebens mitexistierten, und immer noch unverändert existieren. Stimmt das?

das stimmt insofern, als sich bestimmte "Zellformen" (die noch heute existieren) schon sehr früh herausgebildet haben

(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Also wirkt Evolution auf diese oder nur wenn Anpassungsbedarf besteht bzw. wieso treten diese zufälligen Mutationen nicht auch bei diesen Formen auf?

das tun sie zweifellos. und haben unter (bestimmten) umständen dazu geführt, daß sich daraus neue arten entwickelt haben

die nichtmutierte "urform" aber hatte und hat eben auch ihre ökologische nische und existiert daher heute noch

(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Bei Krokodilen soll das bspw ebenfalls zutreffen.

echsen sind natürlich um einiges jünger als die ersten arten. aber auch sie werden so lange als art überleben, solange sie für ihr habitat "the fittest" sind

(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Weiters behaupten sogar Genetiker und Mikrobiologen (nicht unbedingt meine Behauptung!), also Wissenschaftler, dass die Übergänge von den kleinsten Lebewesen bis hin zu den komplexen größeren Tiergruppen nicht lückenlos mit Fossilien nachgewiesen sind

davon ist auszugehen, auch wenn wir ja gar nicht wissen, was alles je gelebt hat und wo also noch fossile lücken sind. der etablierte fossilbefund allerdings ist mehr als ausreichend, um die vorhersagen der et zu bestätigen

(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Überall wo es ankommt, also zb bei Säugetieren fehlen Nachweise über Zwischenglieder (missing link), zB auch beim Menschen, der dieselben Vorfahren haben soll, wie der Affe

was fehlt dir hier?

und was soll aus einem etwaigen fehlen folgen?

(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Ich höre also immer wieder, daß man angeblich noch nie Fossilien irgendwelcher Zwischenarten(Zwischentieren) gefunden hat. Stimmt das?

das ist definitiv falsch

außer, du verstehst unter "Zwischenarten(Zwischentieren)" irgendwelche lebensunfähigen chimären

(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Wenn nein, Belege?

noch nie vom archaeopterix gehört?

(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Oder das rätselhafte Auftreten einer komplexen Tierwelt bereits im Kambrium. Bis vor 600 Millionen Jahren herrschte das Präkambrium.
Es existierten in den Gewässern nur Mikroorganismen.
Doch anschließend im Kambrium, explodierte scheinbar sprunghaft das Leben in den Meeren. Man fand auf einmal komplexe Tierarten

man fand auf einmal fossilisierbare tierarten. über die existenz von z.b. reinen weichtieren, die eben kaum bis gar nicht fossilien bilden, ist damit nichts gesagt

aber auch ein tatsächliches "explodieren der artenvielfalt" ist z.b. nach katastrophalen phänomenen, die einen großteil des lebens vernichteten und die "einrichtung" der ökologischen nischen neu ordneten, nicht ungewöhnlich und durch evolution absolut erklärbar. sieh die "explosion" der säugetiere nach dem aussterben der dinosaurier (vermutlich durch einen asteroideneinschlag und dessen folgen)

(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Wenn ich das richtig verstanden habe - dann wäre Darwins Theorie zufolge, es zu erwarten gewesen, dass sich die Arten langsam und stufenweise entwickelten.
Ganz entgegen diesen Erwartungen traten die ersten Tiere jedoch in einer erstaunlichen Artenvielfalt und extremer Komplexität sozusagen schlagartig auf. Es entstand also "plötzlich"eine komplexe Tierwelt

nein, keineswegs

(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Und bzgl. der Grundannahme der Abiogenese hat ja schon Pasteur nachgewiesen, dass dies nicht stimmt und es konnte auch bisher nicht beobachtet werden bzw. nachgebildet werden

Icon_question
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#54
(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: ... bzgl. der Grundannahme der Abiogenese hat ja schon Pasteur nachgewiesen, dass dies nicht stimmt und es konnte auch bisher nicht beobachtet werden bzw. nachgebildet werden.
Nein, das stimmt so nicht. Das Problem ist folgendes: In oder an so genannten "schwarzen Rauchern", das sind chemisch oder vulkanisch angetriebene heiße Quellen der Tiefsee entstehen katalytisch an den mineralischen Ablagerungen andauern auch aus der Biologie bekannte Eiweiß-Strukturen, Lipoide, Eiweißhüllen und andere sehr komplexe Moleküle und Molekülverbände, die bestens in unsere Bio-Sphäre passen. Aber eben das prädestiniert sie zu Nahrungsbrocken für die Bakterienfauna der Gegenwart. Sie werden schlicht schneller abgebaut (verdaut), als sie sich organisieren können. Durch seinen seit 3,5 Mrd. Jahren andauernden Ausleseprozess können dadurch nur noch jene gut organisierten Lebensformen existieren, die sich deutlich von der Frühzeit unterscheiden und Neuentwicklungen wirksam verhindern.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
#55
(23-02-2012, 11:49)Ekkard schrieb: Nein, das stimmt so nicht. Das Problem ist folgendes: In oder an so genannten "schwarzen Rauchern", das sind chemisch oder vulkanisch angetriebene heiße Quellen der Tiefsee entstehen katalytisch an den mineralischen Ablagerungen andauern auch aus der Biologie bekannte Eiweiß-Strukturen, Lipoide, Eiweißhüllen und andere sehr komplexe Moleküle und Molekülverbände, die bestens in unsere Bio-Sphäre passen. Aber eben das prädestiniert sie zu Nahrungsbrocken für die Bakterienfauna der Gegenwart. Sie werden schlicht schneller abgebaut (verdaut), als sie sich organisieren können. Durch seinen seit 3,5 Mrd. Jahren andauernden Ausleseprozess können dadurch nur noch jene gut organisierten Lebensformen existieren, die sich deutlich von der Frühzeit unterscheiden und Neuentwicklungen wirksam verhindern.

sehr gut erklärt, danke
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#56
(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Weiters behaupten sogar Genetiker und Mikrobiologen (nicht unbedingt meine Behauptung!), also Wissenschaftler, dass die Übergänge von den kleinsten Lebewesen bis hin zu den komplexen größeren Tiergruppen nicht lückenlos mit Fossilien nachgewiesen sind. Überall wo es ankommt, also zb bei Säugetieren fehlen Nachweise über Zwischenglieder (missing link), zB auch beim Menschen, der dieselben Vorfahren haben soll, wie der Affe.

Die sogenannten "missing links" stellen tatsächlich noch Probleme dar. Aber: Wir können nicht davon ausgehen, dass die gesamte Lebensgeschichte bilderbuchhaft bis ins kleinste Detail offen vor uns liegt. Fossilisation ist in der Natur die Ausnahme (sozusagen ein Fehler im System des ständigen Recyclings :)) und nicht die Regel. Landtiere haben ohnehin wesentlich schlechtere Chancen fossil erhalten erhalten zu bleiben als Organismen welche im Wasser leben. Und genau dies spiegelt sich auch bei den Fossilien wieder. Wenn man sich Ammoniten, Trilobiten, Seeigel, Brachiopoden und so was anschaut findet man unglaublich fein auflösbare Evolutionsketten.

(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Ich höre also immer wieder, daß man angeblich noch nie Fossilien irgendwelcher Zwischenarten(Zwischentieren) gefunden hat. Stimmt das? Wenn nein, Belege?

Nein, das stimmt nicht.
Gutes Beispiel ist unsere Art. Zwar gibt es auch hier noch "missing links", man hat jedoch bereits recht viele Zwischenformen gefunden, bei denen die ältesten wirklich nur schwerlich die Bezeichnung "Mensch" (so wie wir ihn kennen) verdienen Icon_wink

Ansonsten ist der Archäopterix das Standardbeispiel für den Übergang vom Dino zum Vogel.
Falls du mal in Berlin bist unbedingt das Naturkundemuseum besuchen und dem wahrscheinlich berühmtesten Fossil einen Besuch abstatten Icon_wink

(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Oder das rätselhafte Auftreten einer komplexen Tierwelt bereits im Kambrium.

Naja, es wird dich vermutlich nicht verwundern, dass Hartteile (wie Panzer und Skelette aus Kalk, Chitin, Kieselsäure...) wesentlich weniger anfällig sind für Abbauprozesse als organische Komponenten. Ein Blatt wird ja auch wesentlich schneller abgebaut als beispielsweise ein Kalkstein.
Und wenn sich nun plötzlich Arten entwickeln, die einen Panzer ausgebildet haben der sie vor Fressfeinden schützt und ihnen somit einen großen Vorteil einbringt, dann ist es nur logisch dass sich dieses Merkmal durchsetzt. Und das kann durchaus "explosiv" geschehen. Der plötzlich anzutreffende Fossilfund im Kambrium, sagt daher gar nicht einmal unbedingt etwas darüber aus, ob es auch mehr Lebewesen gab, sondern dass die Anzahl der Lebewesen mit Hartteilen einen rasanten Aufschwung erlebte.

(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Bis vor 600 Millionen Jahren herrschte das Präkambrium.
Es existierten in den Gewässern nur Mikroorganismen.
Doch anschließend im Kambrium, explodierte scheinbar sprunghaft das Leben in den Meeren. Man fand auf einmal komplexe Tierarten.
Wenn ich das richtig verstanden habe - dann wäre Darwins Theorie zufolge, es zu erwarten gewesen, dass sich die Arten langsam und stufenweise entwickelten.
Ganz entgegen diesen Erwartungen traten die ersten Tiere jedoch in einer erstaunlichen Artenvielfalt und extremer Komplexität sozusagen schlagartig auf. Es entstand also "plötzlich"eine komplexe Tierwelt.

Wie bereits gesagt, das "Plötzliche" ist eher auf die besseren Erhaltungsvorraussetzungen zurück zu führen.
Und außerdem ganz wichtig: Präkambrisches Gestein hat oftmals eine wechselhafte Geschichte hinter sich, bei dem der Fossilieninformationsgehalt auch verloren gehen kann.
Zitieren
#57
(22-02-2012, 20:17)petronius schrieb:
(22-02-2012, 13:13)Bella schrieb: Und selbst wenn, Bion. Niemand kann ausschließen, dass Gott in unser tägliches Leben eingreift und eben der Schöpfer des Alls ist.
wenns um mehr als persönliche gefühligkeit gehen soll

Das ist die Frage. Ich kann nur jeden ermutigen, sich auf die Suche zu machen.
Zitieren
#58
(22-02-2012, 22:49)Sangus schrieb:
(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Ich bin kein Wissenschaftler, ich versuche diese Dinge einigermaßen zu verstehen und anhand von Belegen zu überprüfen, bzw dort nachzufragen, wo mir etwas merkwürdig vorkommt.

Und was erwartest Du als Antwort auf diese Nachfragen, Paradox?

Was sollte ich mir denn nach deiner Meinung erwarten?
Ich dachte einfach, ich frage mal.
Wäre das denn falsch? Schließlich ist es hier ja auch ein Forum.


Zitat:Mir ist überhaupt nicht klar, was Du mit Deinem seltsamen Diskussionsverhalten erreichen willst.

Was ich erreichen will? Ich tausche Meinungen aus und frage nach.

Zitat:Ich habe den Eindruck, Du googlest wahllos nach Erklärungslücken in der ET, schmeißt uns den Kram hier vor die Füße und erwartest dann, dass wir auf alles eine Antwort haben. Wenn wir dann sagen "Wissen wir auch nicht", gerierst Du Dich als "kritischer Zeitgeist", folgerst, dass die "Evolutionstheorie" irgendwie ein grundsätzliches Problem hat - und zuckst dann bei der Frage nach einer belastbaren grundsätzlichen Alternative lapidar mit den Schultern.

Nun, ich versuche zu eruieren, was genau wir denn wissen, und was genau wir nicht wissen. Schließlich reden wir auch über Wissenschaft.


Zitat:Paradox, Du musst jetzt endlich ´mal Farbe bekennen und klar sagen, ob Du überhaupt willens bist, diese Fragen innerparadigmatisch (sprich: im Rahmen eines naturalistischen Weltbildes) zu diskutieren.
Ich dachte, dass ich das bereits tat.
Zitieren
#59
(22-02-2012, 23:42)petronius schrieb:
(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Überall wo es ankommt, also zb bei Säugetieren fehlen Nachweise über Zwischenglieder (missing link), zB auch beim Menschen, der dieselben Vorfahren haben soll, wie der Affe

was fehlt dir hier?

und was soll aus einem etwaigen fehlen folgen?

(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Ich höre also immer wieder, daß man angeblich noch nie Fossilien irgendwelcher Zwischenarten(Zwischentieren) gefunden hat. Stimmt das?

das ist definitiv falsch

außer, du verstehst unter "Zwischenarten(Zwischentieren)" irgendwelche lebensunfähigen chimären

(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: Wenn nein, Belege?

noch nie vom archaeopterix gehört?

Zunächst einmal, Danke für deine Antworten.

Wenn du mich oben fragst, was mir bzgl. der Zwischenglieder fehlt und was ich aus dem Fehlen folgere, dann muss ich dazu bemerken, (nur damit keine Missverständnisse aufkommen)
dass es mir keineswegs darauf ankommt, die ET hier schlecht zu machen,
oder komplett abzustreiten.
Mir geht es darum zwischen dem zu differenzieren, was wir mit Sicherheit wissen und was wir nicht wirklich wissen, sondern nur annehmen bzw. hypothetisch unterstellen.

Wenn ich dazu einen Vergleich machen darf:
In einem Haus findet man eine Leiche. Die Person ist einem Verbrechen zum Opfer gefallen.
Der Kriminalist, der sich jetzt mit der Aufklärung dieses Verbrechens beschäftigt, benötigt empirisch feststellbare Beweise und Indizien, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Tat auf gewisse Weise begangen wurde und dass ein od mehrere Täter dahinter steht/stehen.
Er kann nicht einfach annehmen, dass es bspw der Nachbar war, obwohl es keine stichhaltigen Beweise bzw. Indizien dazu gibt, also ohne überprüfbare Gründe dafür zu haben.
Natürlich kann er einen hypothetischen Verdacht aufstellen, dass der Nachbar womöglich aufgrund des Naheverhältnisses und/oder eines Streites hier die Möglichkeit / Motiv hatte. Aber ohne diesen Verdacht mit feststellbaren Gründen zu untermauern, kann er es also nicht zu einem konkreten Verdacht erheben.
Er braucht diese Beweise, die den Kausalzusammenhang mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit begründen, dass die Tat durch eine od. mehrere Täter begangen wurden.
Und wenn dann noch erschwerende Bedingungen hinzukommen, wie zB, dass der Nachbar schon seit seiner Kindheit nicht gehen kann bzw. andere schwere körperliche Behinderungen hat, kann er nicht einfach behaupten, der Nachbar hätte zum Zeiptunkt der Tat andere günstigere Bedingungen, wenn er dies nicht mit wissenschaftlich empirischen Belegen nachweist.


Bzgl. des Archaeopteryx und anderer sogenannter Zwischenglieder:

Das ist es ja, was diese Nachweise liefern würden, dass die Arten bspw aus einer Ursuppe heraus erklären würden. Das wäre für mich quasi der belegte Kausalzusammenhang. Deswegen ist es erforderlich, dass hier umfassende Nachweise gebracht werden.
Vom Archaeopteryx habe ich natürlich schon gehört und ich weiß auch, dass aufgrund neuer Fossilienfunde in China wieder eine Streitfrage entstanden ist. Das gehört ja zu den Vorzügen der Wissenschaft, dass sie eben neue Erkenntnisse gewinnen kann und damit ihre vorigen überprüfen und ggf. revidieren/erweitern kann.
Zitieren
#60
(23-02-2012, 11:49)Ekkard schrieb:
(22-02-2012, 21:28)paradox schrieb: ... bzgl. der Grundannahme der Abiogenese hat ja schon Pasteur nachgewiesen, dass dies nicht stimmt und es konnte auch bisher nicht beobachtet werden bzw. nachgebildet werden.
Nein, das stimmt so nicht. Das Problem ist folgendes: In oder an so genannten "schwarzen Rauchern", das sind chemisch oder vulkanisch angetriebene heiße Quellen der Tiefsee entstehen katalytisch an den mineralischen Ablagerungen andauern auch aus der Biologie bekannte Eiweiß-Strukturen, Lipoide, Eiweißhüllen und andere sehr komplexe Moleküle und Molekülverbände, die bestens in unsere Bio-Sphäre passen. Aber eben das prädestiniert sie zu Nahrungsbrocken für die Bakterienfauna der Gegenwart. Sie werden schlicht schneller abgebaut (verdaut), als sie sich organisieren können. Durch seinen seit 3,5 Mrd. Jahren andauernden Ausleseprozess können dadurch nur noch jene gut organisierten Lebensformen existieren, die sich deutlich von der Frühzeit unterscheiden und Neuentwicklungen wirksam verhindern.

Ich verstehe in dieser Erklärung den Zshg. des letzten Satzes mit dem vorherigen Gesagten nicht. Entstehen also lebende Zellen nicht mehr aus toter Materie, weil lebende Materie dies verhindert?
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Die Reinkarnationslehre und der Sinn des Lebens subdil 49 5205 10-12-2023, 16:01
Letzter Beitrag: petronius
  Der Zweite Weltkrieg und was nach den Gesetzen richtig ist Statesman 4 444 12-11-2023, 03:14
Letzter Beitrag: Ulan
  Umfrage zum Leben nach dem Tod Mark Rossling 10 10499 04-01-2018, 10:41
Letzter Beitrag: Geobacter

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste