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Was ist Kirche für euch?
#1
Was verbindet ihr mit dem Begriff Kirche? Was ist Kirche für euch?
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#2
Eine aktuell eher negativ besetzte, mittlerweile vergeblich nach Macht und Einfluß ringende religiöse Institution mit geschichtlich hier und da schon kriminellem Charakter, die mich ausschließlich aufgrund meines Studiums interessiert, welches mich in meiner Meinung allerdigs eher noch bestärkt.
Gruß
Motte

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#3
(02-12-2011, 18:29)smartie schrieb: Was verbindet ihr mit dem Begriff Kirche? Was ist Kirche für euch?

optimalerweise die struktur, in der ein gläubiger in seinem glauben halt findet

realiter vor allem historisch, aber auch heute noch für einige ein zwangsrahmen der bevormundung nicht nur in glaubensdingen

für mich etwas, das ich zwar nicht negativ erfahren habe, mit dem mich aber mangels glauben an einen "gott" mittlerweile nicht mehr verbindet (in positivem wie negativem sinne) als seine auswirkungen auch in die säkulare gesellschaft hinein
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#4
Heimat, Wurzel, religiöse Herkunft. Ich verdanke dieser, meiner Kirche sehr viel und sie lässt mich nicht kalt.

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#5
Einmal, das Haus, wo die Christen zum Beten hingehen und einmal die Gesamtheit der eingetragenen Christen, also Kirchenangestellte plus Gemeindes sowie das System, in dem sie organisiert sind.

Klingt eher nach einem Lexikoneintrag, aber mehr ist es nicht für mich. (War nie drin, außer mal als Tourist zum Anschauen.)

Was ich damit verbinde?
Hmm... Architektur... Glockengeläut... Missionare... Eusa_think Gedanklich seh ich dabei ein Bild, wie in einem Film Leute in der Kirche sitzen und gemeinsam singen.
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#6
"Kirche" ist für mich zunächst die weltliche Organisation christlicher Gemeinde. Kirche ist bestimmungsgemäß die "Gemeinschaft der Heiligen" (also der Getauften). Kirche lässt Theologen ausbilden, die sich mit dem Kirchenrecht auskennen und eine Gemeinde leiten können. Für mich ist "Kirche" im Wesentlichen die (rheinisch-) evangelische Ortsgemeinde und ihr Leitungsgremium, dem ich angehöre. Was machen wir? Wir setzen uns mit allerlei Verantwortlichkeiten auseinander (Gruppen, Ortsgemeinde, Weltgemeinden). Dazu gehört auch das leidige Geld, ohne das man nicht arbeiten kann und die schnöde Verwaltung von Personal und Gebäuden.
Erstaunlicherweise sind viele hier heiß diskutierte Themen bei uns längst abgehakt. Uns bewegt weitgehend die Verantwortung für Strukturen, die weltweit aber auch im eigenen Land die Armut fördern (Beispiele: Finanzsystem, ekir.de - Globalisierung). Oder die Ungleichbehandlung von Frauen. Die hiesige (evangelische) Kirche ist also auch Ort für Austausch über zu erwartende Probleme.
Aber Kirche sind auch Gottesdienste, Gemeindefeste, Basare, Gruppenaktivitäten, Beisammensein und klönen ...
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#7
Die Beiträge finde ich allesamt sehr aufschlussreich. Kirche ist für jeden etwas anderes, oft überschneidet sich das mit den Erfahrungen anderer Menschen. Wenn ich Sophies Aufzählung lese und dabei die Architektur, die Kirchen als Gebäude, von ihr erwähnt wird, spüre ich ein inneres Echo wie gleichermaßen Bilder von Kirchen dabei auftauchen. Vertraute Bilder. Feste im Jahreskreis, die Sakramente, die Pfarrbücherei und von Kindheit auf die Begegnung mit klassischer Musik. Bach von Kind auf. Das prägt. Weihrauch, Lieder und eine Gemeinschaft, die in Freud und Leid zusammen hält.
Bei Ekkard finde ich viel Ähnlichkeit, die von einer lebendigen Gemeinschaft spricht. Ja, Kirche ist ein Ort der Begegnung, der Auseinandersetzung, nicht selten kontroverser Diskussionen, Stärkung, Anteilnahme, Teilen, Lernen und vieles mehr. Und Kirche ist ein konkreter Ort, ein sakraler Raum der Stille bei Bedarf...

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#8
Ekklesia war früher einmal die Bürgerversammlung, in der Beschlüsse für das Wohlergehen der Gemeinschaft getroffen wurden. Eine demokratische Einrichtung also, die der Garant dafür gewesen war, dass sich Funktionsträger um das Wohl aller und nicht um das eigene kümmern und darüber hinaus nichts passiert, was die Gemeinde nicht mitzutragen bereit ist.

Die frühen Ortskirchen haben noch nach diesem Prinzip funktioniert. Sie waren "autokephal". Von außen hatte ihnen niemand dreinzureden.

Leider wurden diese Strukturen sehr rasch zerstört. Die Kirche wurde zu einer absoluten Monarchie, die Bischöfe von Rom beanspruchten vorerst die Herrschaft über die Einzelkirchen – was rasch durchgesetzt werden konnte -, später auch über die weltlichen Herrscher – von diesen wurden sie zumeist in die Schranken gewiesen -, die Bischöfe wurden nicht mehr vom Gemeindevolk gewählt, sondern von den Fürsten bzw. vom Papst eingesetzt.

Für die katholische Kirche ist dieser Zustand heute noch aufrecht und einzementiert. Das Kirchenvolk darf im Pfarrgemeinderat über manches Reden, Entscheidungen werden vom Bischof (und fallweise in Rom) getroffen.

Die Strukturen der katholischen Kirche sind nicht mehr zeitgemäß.
MfG B.
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#9
(03-12-2011, 00:17)Bion schrieb: Ekklesia war früher einmal die Bürgerversammlung, in der Beschlüsse für das Wohlergehen der Gemeinschaft getroffen wurden. Eine demokratische Einrichtung also, die der Garant dafür gewesen war, dass sich Funktionsträger um das Wohl aller und nicht um das eigene kümmern und darüber hinaus nichts passiert, was die Gemeinde nicht mitzutragen bereit ist.

Klingt ein wenig auch nach Sozialismus, und tatsächlich waren Christen wie Saint-Simon Vertreter des Frühsozialismus, durch den auch Karl Marx beeinflusst wurde.
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#10
(03-12-2011, 00:35)Mustafa schrieb:
(03-12-2011, 00:17)Bion schrieb: Ekklesia war früher einmal die Bürgerversammlung, in der Beschlüsse für das Wohlergehen der Gemeinschaft getroffen wurden. Eine demokratische Einrichtung also, die der Garant dafür gewesen war, dass sich Funktionsträger um das Wohl aller und nicht um das eigene kümmern und darüber hinaus nichts passiert, was die Gemeinde nicht mitzutragen bereit ist.

Klingt ein wenig auch nach Sozialismus, und tatsächlich waren Christen wie Saint-Simon Vertreter des Frühsozialismus, durch den auch Karl Marx beeinflusst wurde.

Auf die griechische Bürgerversammlung (Ekklesia), die der Kirche den Namen gegeben hat, passt es weniger, aber Du hast schon Recht:
Babeuf und Saint-Simon könnten ihre Ideen auch aus der Apostelgeschichte (Gütergemeinschaften der frühen Christengemeinden) geschöpft haben (vgl. Apg 4,32).

MfG B.
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#11
Sehe ich aus zwei Perspektiven.

Einmal eine art gesellschaftlich, gemeinschaftliche Einrichtung.
Eine Art religiöser Tempel für eine Strömunung einer Religion.

Zum anderen halt der Missbrauch derer in der Szene die sich da aktiv eingeglieder hatben - der über Jarhunderte darüber passiert ist.
Die Zweckentfremdung dieser Einrichtung. Der politische sowie gesellschaftliche Missbrauch - dessen Erbe den mitlerweile gesellschaftlich zu belasten scheint und die diese Flecken irgendwie nicht reinwaschen können.
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#12
Was ist Kirche für Euch?

Diese Frage kann man aus meiner Sicht heraus sehr unterschiedlich beantworten.

Allein schon in meiner eigenen r.K. ist das je nach Menschen, die Leiten und die teilnehmen sehr unterschiedlich zu beantworten.

Jetzt habe ich inzwischen noch einige andere christliche Religionen kennen gelernt und stelle fest, das sie alle, was den Umgang untereinander betrifft, sehr unterschiedlich sind.

In meiner r.K. Kirche besucht man gemeinsam den Gottesdienst und läuft anschließend wieder schnell auseinander.

Nur wenige besuchen Abende, um zum Beispiel in der Bibel zu lesen und darüber zu sprechen.

Anderen sind in Chören, wo man sich trifft, um fürs singen beim Gottesdienst zu üben, aber auch schon mal andere Aktivitäten mit gestaltet oder ein Konzert gibt.

In anderen Gemeinschaften sitzt oder steht man auch nach den Gottesdiensten noch zusammen, bleibt eine Zeit lang zusammen, ißt gemeinsam und oder trinkt Kaffee/Tee und tauscht sich aus...

Von daher bin ich mir sicher, dass sich Kirche für jeden anders anfühlt.

Gruß
Gerhard
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