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Der Altruismus - die Selbstlosigkeit
#16
"Altruismus" als "Selbstlosigkeit" zu übersetzen, finde ich ein bisschen schwierig: wie soll man denn sein "Selbst" loswerden? Geht meines Erachtens nur durch den Tod. Solange man lebt, hat man ein "Selbst".

Wenn in "Altruismus" das lateinische Wort "alter" = "der andere/der zweite" steckt, dann kommte ich mit dem Begriff schon klarer.

Ich finde auch den Gegensatz zwischen "Egoismus" und "Altruismus" - den man oft als einen moralischen wertet - auf die Dauer nicht zielführend.

Das Individuum muss erst einmal sein Ego entwickeln. Es muss lernen, sich von anderen abzugrenzen und seine eigene Eigenart sowohl zu erkennen als auch zu entwickeln.
In gewissen Religionsauffassungen will man das nicht zulassen. Da soll das Ich schon in der Kindheit "gebrochen" werden. Das Kind soll von vornherein lernen, "altruistisch" zu werden.

Ins Konkrete übersetzt heißt das dann: es soll sich anpassen an die Anforderungen der anderen. Es sind eigentlich immer die anderen, die einen "Egoist" schelten. Und warum tun sie es? Weil sie über diesen Menschen keine Macht haben, weil er sich ihren Bedingungen nicht unterwerfen will.

Es sind aber nicht nur die Religonen, die das fordern. Es ist insgesamt gedankliches Allgemeingut, dass das Individuum sich zugunsten des sogenannten Gemeinwohls opfern solle.

Dieser "Soll"-Charakter dahinter macht das Ganze so fragwürdig. Denn wer genau ist es denn, der immer von dem anderen verlangt, er solle sich anpassen an das sog. Gemeinwohl? Was wird denn als Gemeinwohl bezeichnet?

Ganz etwas anderes entsteht, wenn man es von der Seite des Individuums selber betrachtet. Würde alles "normal" verlaufen, also entsprechend einer gewissen natürlichen Entwicklung des Individumms - von der psychologischen Seite aus betrachtet -, dann würde nach der Ausbildung des "Ego", also der ganz speziellen Eigenart eines Individuums, von alleine das Bedürfnis entstehen, nun auch die Denkweisen anderer einzubeziehen. Auch die Bedürfnisse anderer einzubeziehen.
Nur eben eins nach dem andern.

Weil aber die Sache meist nicht "natürlich" verläuft, kommen Schwierigkeiten auf. Will man dem Kind und dem Jugendlichen seine "Egobildung" nicht gönnen, entsteht Trotz, ein "jetzt erst recht". Und dann wird diese Durchgangsphase eventuell ein Dauerzustand. Man sieht sich im Gegensatz zu den anderen, die einem das Ego wegnehmen wollen und macht aus seinem Ego eine Baston. Von dort aus schießt man dann auf alles, was sich einem nähert.

Jedenfalls solange, bis man das alles selber durchschaut.
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#17
(23-08-2011, 09:42)Karla schrieb: Es sind aber nicht nur die Religonen, die das fordern. Es ist insgesamt gedankliches Allgemeingut, dass das Individuum sich zugunsten des sogenannten Gemeinwohls opfern solle.

mir ist kaum eine ethik bekannt, in der altruismus keine tragende rolle spielt.
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#18
(22-08-2011, 01:30)petronius schrieb: falsch, falsch und wieder falsch

liegts denn wirklich daran, daß keiner englisch kann?

"survival of the fittest" heißt eben nicht, der brutalste setzt sich durch

"the fittest" ist das geeignetste - und soziales verhalten ist äußerst geeignet für das überleben der population

Falsch oder nicht falsch spielt in dem Kontex keine Rolle, denn -
würde in dem Punkt eher deine Aufassung teilen wenns um die Evolutionstheorie geht als der lustigen der "Brutalste" kommt auf die Krone. Aber - jedoch ist es einfach so das Medieal und weitverbreitet eine ganz andere Auffassung dieser Aspekte / Grenzwerte verbreitet sind. Sogar einige Inhalte sogar "wissenschaftlicher (oh nutz jetzt grad ein religiöses Wort) Magazine gehen auch gern in diese Richtung.
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#19
(22-08-2011, 17:00)Ekkard schrieb: Ich halte altruistisches Verhalten nicht allein für eine individuelle Entscheidung.

Denke, es gab nicht nur so eine Art körperliche und intellektuelle Entwicklung - sondern eine gesellschaftlich Kognitive / Emotionale.

Im weitem Sinne, eine Gesellschaft erkennt intuitiv emotionale Werte die für das Überleben und das Miteinander wichtig ist und entwickelt die so weiter und klinkt sich somit in kulturelle Einflüsse hinein - wo dann auch wieder die individuelle Entscheidung greifen.
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#20
(23-08-2011, 00:39)Ekkard schrieb: Ich denke, Nietzsche geht von einem (abstrakten) Ideal aus. Dem entspricht der praktische Altruismus nicht, soll er auch gar nicht. Das Einzige, was man verlangen kann: Altruismus soll nicht zum Gruppenegoismus mutieren. Diese Gefahr besteht allerdings!

Die Schnittstelle vom altruistischem Impuls zum egoistischem Handeln
kann denk ich dezeit ist sehr sehr eng und kann sich auf unterschiedlichster
Weise äussern.
Das liegt aber meines Erachtens nicht daran das
der Altruismus eine "in der abgewichstesten Form" egoistische Eigenschaft
ist - sondern einfach daran das die menschliche
Psyche dynamisch ist und er diese Eigenschaften sich zeitversetzt oder
ineinanderverkettet Ausdrückt oder ausdrücken kann.

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#21
(22-08-2011, 04:07)Mustafa schrieb: Hm, aber inwieweit könnte man da nicht auch ältere Religionen (oder durchaus auch aktuelle Befindlichkeiten) hinzuzählen, in denen der Einzelne eben nur ein Rädchen war und seine Erfüllung in seiner Aufgabe sah ?

müsstest du glaub ich ausführlicher beschreiben ? weiss nämlich noch nicht wos genau hinführt.
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#22
(22-08-2011, 20:35)petronius schrieb: bete mich als erlöser an, oder4 du landest in der ewigen verdammnis
altruismus besteht nicht darin, anderen vorzuschreiben, was für sie gut wäre

...
wenn einer eine altruistische handlung ausübt und damit kann er ja keine verantwortung dafür nehmen welche "pappnasen" in den nächsten 2000 jahren das als vorwand nehmen macht damit auszuüben und damit das gegenteil zu gestalten. davon mal abgesehen inwiefern geschichten in solchen schriften überhaupt 100% stimmen.
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#23
(23-08-2011, 14:02)Artist schrieb: Falsch oder nicht falsch spielt in dem Kontex keine Rolle, denn -
würde in dem Punkt eher deine Aufassung teilen wenns um die Evolutionstheorie geht als der lustigen der "Brutalste" kommt auf die Krone. Aber - jedoch ist es einfach so das Medieal und weitverbreitet eine ganz andere Auffassung dieser Aspekte / Grenzwerte verbreitet sind. Sogar einige Inhalte sogar "wissenschaftlicher (oh nutz jetzt grad ein religiöses Wort) Magazine gehen auch gern in diese Richtung

um so mehr spielt es eine rolle, falsches auch als falsch herauszustellen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#24
(23-08-2011, 20:01)Artist schrieb:
(22-08-2011, 20:35)petronius schrieb: bete mich als erlöser an, oder4 du landest in der ewigen verdammnis
altruismus besteht nicht darin, anderen vorzuschreiben, was für sie gut wäre

...
wenn einer eine altruistische handlung ausübt und damit kann er ja keine verantwortung dafür nehmen welche "pappnasen" in den nächsten 2000 jahren das als vorwand nehmen macht damit auszuüben und damit das gegenteil zu gestalten. davon mal abgesehen inwiefern geschichten in solchen schriften überhaupt 100% stimmen.

hömma, ich gehe sowieso davon aus, daß daß diese geschichten keine realen fakten erzählen. ich hinterfrage nur ihre logische konsistenz

worin soll denn der altruismus des kreuzestods bestanden haben, wenn es diese verdamnis gar nicht gibt, vor der er bewahren soll?
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#25
eure gegenseitigen ad hominems wurden gelöscht, versucht bitte beim thema und sachlich zu bleiben
Aut viam inveniam aut faciam
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#26
Jesus hat schon vor 2000 Jahren am eigenen Beispiel gezeigt, wie es mit der wirklichen Evolution des Menschen aussieht, nicht Darwin. Was Darwin beschreibt, ist das Gegenteil von Evolution für den Menschen. Wer nach den Prinzipien von Darwin lebt, der endet als Tier und Monstrum. Früher oder später werden ihn seine Anhänger wohl ähnlich steinigen, wie es heute die (ehemaligen) Anhänger von Freud tun müssen, der auch so Scharlatan war. Jede Religion, die man halbwegs ernst nehmen kann, hat Selbstlosigkeit (Gottesliebe) und Nächstenliebe (Altruismus) an Bord. Darin liegt die wirkliche menschliche Evolution.
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#27
Glücklicherweise schert sich Wissenschaft nicht um persönliche Geschmäcker.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#28
(21-09-2011, 13:15)E.T. schrieb: Jesus hat schon vor 2000 Jahren am eigenen Beispiel gezeigt, wie es mit der wirklichen Evolution des Menschen aussieht, nicht Darwin. Was Darwin beschreibt, ist das Gegenteil von Evolution für den Menschen. Wer nach den Prinzipien von Darwin lebt, der endet als Tier und Monstrum. Früher oder später werden ihn seine Anhänger wohl ähnlich steinigen, wie es heute die (ehemaligen) Anhänger von Freud tun müssen, der auch so Scharlatan war. Jede Religion, die man halbwegs ernst nehmen kann, hat Selbstlosigkeit (Gottesliebe) und Nächstenliebe (Altruismus) an Bord. Darin liegt die wirkliche menschliche Evolution

wow

und du meinst das nicht als parodie?
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#29
(21-09-2011, 13:15)E.T. schrieb: Jesus hat schon vor 2000 Jahren am eigenen Beispiel gezeigt, wie es mit der wirklichen Evolution des Menschen aussieht, nicht Darwin. Was Darwin beschreibt, ist das Gegenteil von Evolution für den Menschen. Wer nach den Prinzipien von Darwin lebt, der endet als Tier und Monstrum.

Na, DAS bitte ich jetzt aber genauer zu erläutern.
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#30
(23-08-2011, 09:42)Karla schrieb: Wenn in "Altruismus" das lateinische Wort "alter" = "der andere/der zweite" steckt, dann kommte ich mit dem Begriff schon klarer.

Ich finde auch den Gegensatz zwischen "Egoismus" und "Altruismus" - den man oft als einen moralischen wertet - auf die Dauer nicht zielführend.

denke, es kommt auch immer darauf an wie man selbst die beiden begriffe definiert und welchen wert man ihm gibt bzw auch wie man darin erzogen wurde.

für mich ist es kein egoismus in dem sinne, diese belohnung ansich - seis emotional oder materialistisch, in welcher form auch immer.

sondern die art und weise, also die handlung ansich - wie man diesen vorteil oder belohnung bekommt, ist entscheident.

setzt ich mein ellenbogen ein und richte dafür geistigen oder körperlichen schaden ein ? verzichte darauf und gehe anders damit um ?

darin liegt für mich der gewisse unterschied.

und jede art von belohnung als egoistisch zu bezeichnen ist für mich fehl am platzt. genau da fängt für mich die einseitigkeit an. man muss dem komplementärem prinzip, auch eine gerechtfertigung einräumen. als ob man die welt nur männlich oder nur weiblich bezeichnen müsste. wie auch immer.
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