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Neutrales, Faires, Positives zu Integration, Migrationshintergrund, Islam
#1
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zeit.de/gesellschaft/2010-08/sarrazin-bildung-faktencheck?page=1

bin ich gestossen als ich die anderen beiden Texte, auf die Quillin und Melek in einem anderen Tread hingewiesen haben gelesen hab.

Ein Auszug daraus:

So ist es richtig (und alles andere als neu), dass in sämtlichen Schulstudien die türkischen Migrantenkinder besonders schwache Leistungen erbringen. Bei Pisa kommt jeder zweite deutsch-türkische Jugendliche in der neunten Klasse beim Lesen und Rechnen nicht über das Grundschulniveau hinaus. Ebenso richtig ist aber auch, dass italienische Einwandererschüler noch schlechter abschneiden – und die sind nun einmal gute Katholiken. Die These vom muslimischen Macho, dem seine Religion beim Lernen im Wege steht, trifft auf sie nicht zu.

Würde der Islam per se Bildung und sozialen Aufstieg verhindern, wie Sarrazin suggeriert, müssten man die muslimischen Einwanderer in den USA ganz unten in der amerikanischen Gesellschaft finden. Das Gegenteil jedoch ist der Fall. Ebenso spricht die Entwicklung der Türkei nicht für die (religiös bedingte) Stagnation. Der rasante wirtschaftliche Aufschwung in den vergangenen zehn Jahren geht einher mit einer nie da gewesenen Bildungsexpansion in dem Land. Als wichtigen Träger der gesellschaftlichen Umwälzung haben Soziologen die neue gläubige Mittelschicht ausgemacht. Dieser "calvinistische Islam" setzt auf Fleiß – und Bildung.

Die Muslimthese stimmt auch in Deutschland nicht. Zwar ist richtig, dass auch marokkanische und arabische Jugendliche zu den Problemschülern gehören. Andererseits ist kaum eine andere Einwanderergruppe so erfolgreich wie die Iraner. Auch sie stammen bekanntlich aus einem islamischen Land. Anders als die türkischen Einwanderer, die meisten als Hilfsarbeiter nach Deutschland kamen, stammen sie jedoch meist aus wohlhabenden und bildungsbewussten Familien.
As Salamu Aleikhum
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#2
Zitat:So ist es richtig (und alles andere als neu), dass in sämtlichen Schulstudien die türkischen Migrantenkinder besonders schwache Leistungen erbringen.
Kann ich aus meiner Praxis insofern bestätigen, wenn sie aus sozial schwachen oder nicht integrierten Familien kommen. Nicht integriert vervollständige ich insofern, daß Eltern nicht in der Lage sind, zu unterstützen - unabhängig davon, ob die Deutschkenntnisse vorhanden sind oder nicht. Allerdings muß ich hinzufügen, wenn Eltern nicht in der Lage sind, Probleme ihrer Kinder zu erkennen, wie sollen sie da in der Lage sein, zu unterstützen? Da diese Unterstützung nicht unbedingt sprachabhängig ist, ist es auch nicht von einer Sprache abhängig zu machen. So einfach und schwierig zugleich ist die Situation in solchen Familien!

Gruß
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#3
Ja Alwin, es ist ein Problem der sozialen Kompetenz unabhängig von Religion oder "Kulturkreis".
As Salamu Aleikhum
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#4
Sorry, wenn ich mich da zum Teil wiederholt habe, aber dieses angesprochene Problem beschäftigt viele Leute und Leiter in entsprechenden Maßnahmen, weil hier das Versagen aus dem Elternhaus auf die Allgemeinheit übertragen wird, und das dürfte in Anbetracht des Erziehungsauftrages im Elternhaus nicht sein! Warum müssen hier Anlaufstationen zwecks Erreichen eines Ausbildungszieles Ersatz dazu bieten, weil das Elternhaus schlichtweg versagt?

Gruß in die Nacht!
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#5
[Alle Überschriften korrigiert. Begründung: Suchfunktion findet falsch geschriebene Worte nicht./Ekkard]
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#6
Liebe zahira, da gebe ich Dir völlig Recht. Da braucht mir auch keiner mit Religion oder "Kopftuchtradition" zu kommen. Mädchen wie Jungs sollen hier lernen. Und wenn sie von zuhause keine Unterstützung bekommen, weil Eltern schlichtweg zu faul sind, sich um die Belange ihrer Sprößlinge zu kümmern, da kriege ich sooooo einen Hals. Wir sind nicht die Handlanger von verfehlter Familienpolitik, die von den entsprechenden Familien selber erzeugt wird! Das hat auch nichts mit verfehlter Politik seitens irgend einer Partei oder Regierung zu tun! Ob türkische, russische oder deutsche Familien, sie glauben einfach, sie könnten Verantwortung an andere delegieren, aber wehe, es passiert dann etwas... Da wird dann in sehr kreativer Form von der eigenen Verantwortung abgelenkt! Ich höre besser auf zu schreiben, sonst vergesse ich mich in meiner Wortwahl, - sorry!

Gruß
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#7
Sorry Alwin, mit Wiederholung hab ich an sich kein Problem, aber was hat das jetzt mit dem Thema neutrales faires und positives zu Integration zu tun?
Bezieht sich eigentlich auf Post 4 von dir.
As Salamu Aleikhum
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#8
Ganz einfach Zahira, wo wird hier die Kompetenz seitens des Elternhauses wahrgenommen?

Gruß
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#9
Also das verstehe ich alles überhaupt nicht.

Der Bildungsauftrag liegt eindeutig bei den Schulen - nicht dem Elternhaus. Dafür wurde die allgemeine Schulpflicht eingeführt und die Verstaatlichung er weiterführenden Schulen!

Und zumindest in meiner Generation wurde das auch noch so gesehen und durchgeführt - Nachhilfe - ob von den Eltern selbst oder sonst privat - wurde nicht vorausgesetzt und es gab sie auch nur in sehr seltenen Fällen. Das Einzige, was die Eltern leisten mussten, war, darauf zu achten, dass die Kinder zur Schule gingen und ihre Hausaufgaben erledigten (dazu gab es dann z. B. Hausaufgabenhefte, in der die Kinder im jeweiligen Fach eintragen mussten, was die Hausaufgaben waren - wurde immer mal stichprobenartig überprüft - und was die Eltern bei Kindern, die da Probleme machten, überprüfen sollten/konnten.) Die Hausaufgaben sollten von den Kindern eigenständig erledigt werden.

Dennoch war das Wissen und Können nach dem Hauptschulabschluss (nach der 8. Klasse!) um einiges höher als heute - und bei mittlerer Reife oder dessen Äquivalent und beim Abitur ebenfalls. Und das bei Halbtagsunterricht.

Bei den heutigen Ansprüchen an das Elternhaus ist es nur logisch, dass Kinder von Akademikern oder von solchen Eltern, die sich Hausaufgabenbetreuung leisten können, in der Schule, bei gleicher Intelligenz und gleichem Fleiß - besser abschneiden als die anderen.

Wenn das nicht mehr möglich ist, dann sind die Lehrer schlechter geworden oder die Lehrmethoden - oder die Intelligenz ist (auch) bei den deutschen Kindern geringer als damals.

Wenn das Erstere - dann ohne jeglichen Gewinn; denn die Kinder und Jugendliche gehen heute auch nicht lieber zur Schule als zu meiner Zeit oder zu der der Vorgängergeneration (von der ich das noch aus ihren Erzählungen beurteilen kann).
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#10
Ich würde gern einmal über positive Aspekte der muslimischen Gesellschaft in Deutschland diskutieren, die anders sind als bei uns und wo überhaupt kein Änderungsbedarf besteht oder wünschenswert wäre.

@ Zahira.

Leider diskutieren hier kaum Muslime, die in der jeweiligen Migrationsgesellschaft und deren Werten verwurzelt sind und wahrscheinlich einige von ihnen als als besser ansehen als die der deutschen/europäischen Gesellschaft.

Jetzt mal außerhalb der Religion selbst - vielleicht gar nicht auf ihr beruhend. Viel davon ist vielleicht bei Migranter mit anderer Religion eher ähnlich.

Wird so etwas bei den Gruppen, in denen Du bist, nicht diskutiert?
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#11
Gerade im Hinblick auf Beitrag neun, Bildungsauftrag sei Ding der Schule und nicht Sache der Eltern empfehle ich, einfach mal für den Eindruck der Realität in Schulen folgende Reportagen auf youtube anzusehen.

1) Reine Nervensache - Lernalltag in der Hauptschule



2) Hartz 4 Schule


3) Klosterschule



Zu Nummer drei muß man fairerweise hinzufügen, dass die Schule (siehe deren Homepage) sich ihre Schüler aussuchen kann und nach 2 Jahren ausgesiebt wird, wer bleiben darf und wer nicht.
Gruß
Motte

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#12
Nun, Ausnahmeschulen gibt es immer. Und es gibt auch die Schulen,
welche die Kinder extrem fördern, die sind aber teuer.

Hier ist mal ein Beispiel, von denen es viele gibt.

.youtube.com/watch?v=vRsj6Vv0Cx8

Und da SIND die Eltern gefordert. Wie sollen Kinder in so einem
Umfeld anständig lernen können? Erziehung fängt immer zu Hause
an - und wenn erst einmal die Kinder "so" sind, da hilft auch keine
Schule mehr, wenn ihr mich fragt.

Gibt noch viele andere Filme bei youtube, die von ähnlichen
Schulerlebnissen erzählen. Muss man nicht lange suchen für.

() Tao-Ho
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#13
(19-10-2010, 14:52)agnostik schrieb: Ich würde gern einmal über positive Aspekte der muslimischen Gesellschaft in Deutschland diskutieren, die anders sind als bei uns und wo überhaupt kein Änderungsbedarf besteht oder wünschenswert wäre.
Familienmitglieder kümmern sich umeinander, unterstützen sich, helfen sich gegenseitig. Großfamilien mit drei Generationen unter einem Dach, sind keine Seltenheit.

(19-10-2010, 14:52)agnostik schrieb: Leider diskutieren hier kaum Muslime, die in der jeweiligen Migrationsgesellschaft und deren Werten verwurzelt sind und wahrscheinlich einige von ihnen als als besser ansehen als die der deutschen/europäischen Gesellschaft.
Weil nahezu niemand mit Ihnen über etwas anderes reden will als über die Standardthemen Koptuch, Frauenstatus im Islam, usw. Im persönlichen Umfeld nicht und noch viel weniger in irgendwelchen Internetforen. Meistens werden sie über kurz oder lang in eine Verteidigungsposition gedrängt.

(19-10-2010, 14:52)agnostik schrieb: Jetzt mal außerhalb der Religion selbst - vielleicht gar nicht auf ihr beruhend. Viel davon ist vielleicht bei Migranten mit anderer Religion eher ähnlich.
Wird so etwas bei den Gruppen, in denen Du bist, nicht diskutiert?

In Gruppen bei denen es um Austausch von Gemeinsamkeiten oder Unterschieden der Religionen geht eher nicht.

Mit Freunden, oder auf irgendwelchen Festen und allgemeinen Veranstaltungen schon.

Dort wird ganz allgemein über aktuelle politische oder wirtschaftliche Themen gesprochen.
Oder auch darüber, dass die meisten Deutschen und auch Dänen, Engländer oder Norweger eher kühl und zurückhaltend, fast abweisend sind. Gastfreundschaft nicht so hoch gehalten wird wie bei Südländern allgemein. (Türken, Italiener, Griechen, Bosnier, Kroaten, Serben usw)
Dass Familie in Deutschland so wenig wertgeschätzt wird.
Dass sich Deutsche und andere "Nordländer" eher in Ihre Häuser und hinter ihren Gartenzaun zurückziehen.
Auf den Straßen kein Leben, kein Austausch stattfindet. (in vielen südlichen Ländern sitzen abends die Leute auf Stühlen und Bänken vor Ihren Häusern und reden mit den Nachbarn, wandern in andere Straßenzüge um dort Freunde oder Familie zu treffen, gemeinsam essen, reden, spiele spielen.
In der Türkei geht man oft abends oder an den Wochenenden zu großen Picknicktreffen mit Freunden, Familie, Nachbarn. Das alles kennt man hier überhaupt nicht.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass in Marokko, Tunesien oder der Türkeit Einkaufen meistens auch eine langwierige gemütliche Sache ist. Man spricht mit den Ladenbesitzern, den Verkäufern/Innen. Manchmal bekommt man im Laden Tee und Kleingebäck angeboten.
In diesen Ländern sind Menschen insgesamt mehr miteinander in Kontakt.
Bringen Essen beim Nachbarn vorbei wenn was übrig ist. Backen oder Kochen etwas und besuchen damit Familie, Freunde und Bekannte. Meistens ohne vorherige Anmeldung. Wenn die Besuchten keine Zeit haben oder nicht da sind geht man zum nächsten oder lässt einen Teil vom Essen da und geht wieder nach Hause.
Für Deutsche oder auch Engläner unvorstellbar dass man unangemeldet vorbeikommt und dann noch eigenes Essen mitbringt.

Wie ist das eigentlich bei Östreichern oder Schweizern?
As Salamu Aleikhum
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#14
Liebe Zahira,
neben der Mentalität solltest Du da mal in der Europaplokitik nachfragen! Die BRD ist eine der größten Beitragszahler, Südländer die meisten Empfängerländer. Hier schlägt das Nord-Südgefälle zu. Glaubst Du allen Ernstes, daß dieser "Luxus" ohne entsprechende Subventionen möglich wäre?

Griechen erlaubten sich, zum drohenden Staatsbankrott auch noch streiken zu können. Wer hat es letztendlich mit Steuergeldern bezahlt?

Daß die südlandische Mentalität eine andere als unsere ist, ist nicht unbekannt ja schrieb ich bereits.... Aber wie wird sie finanziert?

Gruß
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#15
(19-10-2010, 20:39)alwin schrieb: Liebe Zahira,
neben der Mentalität solltest Du da mal in der Europaplokitik nachfragen! Die BRD ist eine der größten Beitragszahler, Südländer die meisten Empfängerländer. Hier schlägt das Nord-Südgefälle zu. Glaubst Du allen Ernstes, daß dieser "Luxus" ohne entsprechende Subventionen möglich wäre?

Griechen erlaubten sich, zum drohenden Staatsbankrott auch noch streiken zu können. Wer hat es letztendlich mit Steuergeldern bezahlt?

Daß die südlandische Mentalität eine andere als unsere ist, ist nicht unbekannt ja schrieb ich bereits.... Aber wie wird sie finanziert?

Gruß

Was hat denn das mit "Finanzierung" zu tun ?

Welches Niveau an "Lebensstandard" hat man denn etwa in Bosnien ?

Ich sehe da keinen "Luxus" .
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