(26-08-2010, 00:34)Schmettermotte schrieb: Ich habe gerade das Buch "Zen Training" von Katsuki Sekida angefangen, sonst wüßte ich ehrlich überhaupt nicht wovon die Rede ist. Vielleicht erklärt mal jemand kundiges, was mit Zen überhaupt gemeint ist. Für Themenfremde sprecht ihr hier absolut kryptisch
Liebe Schmettermotte, vielen Dank für Deinen Hinweis, aber ich fürchte wirklich, daß ich außer "Zen ist vollkomme Buddha-Lehre" nicht viel mehr Vernünftiges sagen kann.
Die Legende berichtet, daß als der mythische Begründer des Zens, Bodhidharma von Indien nach China kam, und er und seine Anhänger ständig reglos vor Felswänden saßen, die Leute fälschlicherweise dachten, sie übten "Jhana"-Meditation (mithin das letzte Glied des 8fachen Pfades "Samadhi"). Ein Irrtum der heute eine nicht minder große Verbreitung hat.
Dieses "Jhana" (Sanskrit: "Dhyana") wurde dann in China "Chan", in Korea "Seon" und in Japan "Zen" genannt. Es ist also eigentlich eine Fremdbezeichung, beruhend auf unzutreffenden Wahrnehmungen.
Leider kommen immer wieder Leute daher, auch solche, die "Lehrer" und "Meister" genannt werden, die diesen Unsinn nähren. Man erkennt sie daran, daß sie von einem "Gleichgewicht des autonomen Nervensystems", "Tanden", "Hara" usw schwätzen und irgendwie versuchen, psycho-physiologische Zustände mit "Abfallen von Körper und Geist" oder "Samadhi" zu identifizieren. - sie reden aber nur von Jhana und nicht von Zen.
Leider ist es sinnlos dagegen anzugehen, Zen ist eben keine geschütze Marke. Ich folge dann doch lieber dem Kontrastprogramm eines Zeitgenossen von Katsuki Sekida: Kodo Sawaki.
Um den Unterschied festzustellen, kann man auch von dem ein Büchlein lesen, z.B. "Jeder Tag ein guter Tag" oder lernt seinen Nachfolger kennen - zufälligerweise ist der sogar ein Deutscher.
antaiji.dogen-zen.de/deu/index.shtml
Am Ende der Eingangsseite ein paar Notizen von seinem diesjährigen Aufenthalt in Deutschland.
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