12-12-2012, 00:34
(11-12-2012, 22:38)Ekkard schrieb: Deswegen halte ich die Provokation: "Wozu Gott?" für wenig zielführend
(11-12-2012, 23:13)petronius schrieb: ich halte es vielmehr für bezeichnend, daß diese frage als provokation empfunden wird. offenbar will man nicht dabei erwischt werden, daß man keine antwort darauf hat - bzw. sich die antwort "weil es mir so gefällt" (zitat scheich auda in david leans "lawrence von arabien") nicht zu geben traut, würde man damit doch den anspruch auf etwas über das bloße geschmacksurteil hinausgehende aufgebenWenn die Geisteswelt nur so simpel wäre: Man kann prinzipiell eine Warum-Frage nicht schlüssig beantworten, wenn der hinterfragte Gegenstand eine Grundüberzeugung darstellt. Denn anderenfalls wäre sie keine, sondern es gäbe irgend welche anderen Maximen, aus der man die Glaubensüberzeugung an Gott herleiten kann. Die Vorstellung "Gott" stünde in diesem Fall ontologisch "unter" den vorstehend spekulativ angenommenen Maximen. Solche Maximen sind für Gottesbeweise reihenweise konstruiert worden. Menschen, die ohne Gottesvorstellung auskommen, haben z. B. den Nutzen für sich selbst oder die Gesellschaft oder andere Optimierungsstrategien. Oder einfach die Maxime: Einmal getroffene Vereinbarung sind einzuhalten - etc.
Das hat mit "Geschmacksurteil" absolut nichts zu tun.
Die Transzendenz Gottes ist nicht einmal erforderlich. ER (oder ES, das Göttliche) könnte auch ein geistiges Band zwischen sozialen Wesen sein, das z. B. durch Sprache vermittelt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard