30-10-2012, 21:56
(30-10-2012, 15:20)Freizeit-Agnostiker schrieb: P.S.: Das ist mein erster Post hier, also mal auch ein "Hallo" an alle.Hallo 'Freizeit-Agnostiker'!
Herzlich willkommen im Religionsforum!
Ich gehe diese Fragen (nach dem Glauben) so an, dass ich nach den Aufgaben von Überzeugungen frage. Die meisten Überzeugungen richten sich auf den Selbsterhalt und die Durchsetzung von Interessen. Aber es gibt eben auch Überzeugungen, die dem Überleben in der Gesellschaft dienen - und die Glaubensüberzeugungen rechne ich dazu.
Man kommt dabei sehr schnell darauf, dass solcherlei Überzeugungen auf Sprachbildern (Symbolen) beruhen, die außer in unserer Vorstellungswelt keine Entsprechungen in der Realität haben, mit Ausnahme ihrer Wirkung in und für das Leben der Gesellschaft.
(30-10-2012, 15:20)Freizeit-Agnostiker schrieb: Dadurch, dass ich Gott immer alles Recht machen wollte, ...In diesem Satzfragment zeigt sich das ganze Drama, der Verselbständigung bestimmter Sprachbilder insbesondere derjenigen zum Thema Gott. Dieser, nennen wir ihn "theologische Überbau", verführt uns (sagen wir: Gottgläubige) dazu, Gott als etwas vom Leben in der Gesellschaft Getrenntes, Extra-Naturales, Transzendentes anzunehmen. Stattdessen sollten wir Gott als sich vollziehend in der Heilsgeschichte betrachten. Niemand sollte Gott gefallen wollen, sondern tun, was für die Gesellschaft notwendig ist oder sich als notwendig ergibt. Der Mittelpunkt ist der Mitmensch oder, wie wir in anderen Threads gesehen haben, das Mitwesen und die Mitwelt.
Die Umkehrung denke ich, gibt es auch: Gott ist abwesend, wenn es ums "Hauen und Stechen" geht (vollzieht sich eben nicht).
"Ignostiker" ist wahrscheinlich die einzig richtige Haltung, solange man mit den religiösen Mythen (Sprachbilder, Symbole) nicht zurecht kommt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard