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Jesu Geburt
#16
Josef war Marias Oheim? Steht das irgendwo, oder ist das eine Vermutung deinerseits?
Wie dem auch sei. Indy hat schon recht, wäre Maria unehelich Mutter geworden, bzw. sollte sie mit Josef verlobt gewesen und dann von einem anderen schwanger geworden sein, wäre sie wohl getötet worden. Es macht schon Sinn, dass jemand, der ihr glaubt, dass sie "von Gott schwanger ist", sie zu ihrem Schutz heiratet. Umso mehr, wenn er vorher sowieso mit ihr verlobt war. Ich könnte mir vorstellen, dass es für Josef, v.a. damals, nicht einfach war, sich damit abzufinden, dass seine Frau schwanger war, ohne dass er selbst mal ran durfte. So gesehen ist es ihm hoch anzurechnen, dass er sich ihrer angenommen hat.

Das alles natürlich unter der Voraussetzung, dass die Geschichte so stimmt. Es ist auch möglich, dass Maria ihn schlicht betrogen hat und dem leichtgläubigen Josef tatsächlich verklickern konnte, dass er Gottes Sohn sei. Davon von klein auf beeinflusst, ging Jesus los und veränderte die Welt. Denn Gottes Sohn hin oder her - das hat er. Ob zum Besseren oder zum Schlechteren, darüber gibt es verschiedene Meinungen.
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#17
(17-05-2010, 10:19)Romero schrieb: Josef war Marias Oheim? [...]

Es macht schon Sinn, dass jemand, der ihr glaubt, dass sie "von Gott schwanger ist", ...

Es ist auch möglich, dass Maria ihn schlicht betrogen hat und dem leichtgläubigen Josef tatsächlich verklickern konnte, dass er Gottes Sohn sei.

Dazu gibt es Parallelen in der griechischen Religionsgeschichte.

Ein Beispiel ist Zeugung des Herakles:

Der König von Tiryns, Amphitryon, hatte ein Auge auf seine Nichte Alkmene geworfen und diese, offenbar gegen ihren Willen, geheiratet. Denn Alkmene machte dem Gatten zur Auflage, er müsse sich auf einen Feldzug gegen die Taphier begeben und ihre getöteten Brüder rächen, ehe sie mit ihm ins Bett wollte.

Während Amphitryon im Feld war, vergnügte sich Alkmene außerehelich und versicherte dem Gatten nach dessen Rückkehr, es wäre Zeus selbst gewesen, der sie (in Gestalt des Amphitryon) geschwängert hätte.

Die Griechen sind findig:

In der Festungsruine Tyrins kann man den (durch die Reste der Zimmermauern angedeuteten) Raum, wo die Zeugung des Herakles stattgefunden haben soll, besichtigen.
MfG B.
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#18
(17-05-2010, 10:19)Romero schrieb: Josef war Marias Oheim? Steht das irgendwo, oder ist das eine Vermutung deinerseits?

"Schatzhöhle", mit einem nachexilischen Geschlechtsregister in denen auch Frauen "Beachtung" finden. (deshalb natürlich apokryphIcon_smile)
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#19
Interessant. Wusste ich nicht. Übrigens bin ich beeindruckt, dass du auch solche Schriften zu Rate ziehst.
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#20
(17-05-2010, 13:06)indymaya schrieb:
(17-05-2010, 10:19)Romero schrieb: Josef war Marias Oheim? Steht das irgendwo, oder ist das eine Vermutung deinerseits?

"Schatzhöhle", mit einem nachexilischen Geschlechtsregister in denen auch Frauen "Beachtung" finden. (deshalb natürlich apokryphIcon_smile)

..."Schatzhöhle"...

Erbauliche Schrift für fromme Leser. Pseudepigraphisch (Ephräm d. Syrer unterschoben), ins 6. Jh zu datieren.

Dort heißt es u.a.:

…, dass Maria aus dem Samen des Hauses Davids und Abrahams stammt. Denn die Juden haben keine Geschlechtsreihe,...

Um danach die Ahnen Marias von Adam und Eva weg aufzuführen.

Schließlich heißt es:

…so wurde sie durch das Allwissen Gottes, dem bekannt war, dass Maria von den Juden verfolgt werden würde, dem Joseph, der ihres Onkels Sohn war, übergeben, auf dass er auf sie achten möge. Siehe nun, Bruder Nemesius, woher von der Geschlechtsreihe der Nachkommen Davids die Eltern der seligen Maria abstammten.

Danach wird dieser Unsinn noch mit dem Satz bekräftigt:

Siehe, ich habe dich auf den Boden der Wahrheit gestellt.
MfG B.
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#21
Also war er angeblich der Cousin?
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#22
(17-05-2010, 14:37)Romero schrieb: Also war er angeblich der Cousin?

Onkel, Cousin, was auch sonst immer.

Solchen Verrenkungen begegnet man von der Antike an bis heute immer wieder. Heute vor allem in der Beweisführung evangelikaler Apostel ihres Glaubens, wie uns auch hier immer wieder vorgeführt wird. Es werden die abenteuerlichsten Konstrukte aus dem Hut zogen und jeder Unsinn, der in zweitausend Jahren zur Familie Jesu zu Papier gebracht wurde, zur "Bekräftigung" des Standpunkts angeführt.

Für die moderne Theologie sind diese Dinge kein Thema mehr.
MfG B.
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#23
(17-05-2010, 14:37)Romero schrieb: Also war er angeblich der Cousin?

"Oheim" in dem Sinne eines älteren Verwandten, der für einen jüngeren Menschen Verantwortung übernimmt.
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#24
(17-05-2010, 15:21)Bion schrieb: .

Für die moderne Theologie sind diese Dinge kein Thema mehr.

Zumal ja die Kirche inzwischen von modernen Theologen nur so wimmelt
und sogar ein Papst Kriege rechtfertigt.
Was apokryphe Schriften betrifft, sind auch sie Literatur und gehören deshalb nicht verbrannt.
Jeder kann sie lesen und seine Schlüsse daraus ziehen oder man macht es sich einfach und betrachtet jedes Buch dieser Art "modern theologisch" als Unsinn.
Ich habe lediglich die dort angegebene interessante Ahnenfolge erwähnt
wobei zwar meinerseits kein Wahrheitsanspruch besteht aber selbst modern theologisch nicht beweisbar widersprochen werden kann.
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#25
(17-05-2010, 20:24)indymaya schrieb: wobei zwar meinerseits kein Wahrheitsanspruch besteht aber selbst modern theologisch nicht beweisbar widersprochen werden kann

du meinst: solange dir keiner das gegenteil beweisen kann, soll gelten, was du sagst?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#26
(17-05-2010, 20:40)petronius schrieb: du meinst: solange dir keiner das gegenteil beweisen kann, soll gelten, was du sagst?

Nein, aber auch nicht umgekehrt.
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#27
ich bewundere Zeus. der durfte jede frau rannehmen egal wie jung oder wie alt woher und wie oft. er wurde nie bestraft dafür. oder abschätzig von seinen kollegen angesehn.

wegen dem sind die macthos entstanden.

papst rechtfertig kriege, weil er selber ne atombombe im vatikan zum angriff parat hat.
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#28
(17-05-2010, 21:56)Einherjer schrieb: papst rechtfertig kriege, weil er selber ne atombombe im vatikan zum angriff parat hat.

Hat er wahrscheinlich nicht aber schon die Schweizer Garde entspricht nicht dem was Jesus gesagt hat.
Aber abnorm ist, daß Kriegsdienstverweigerer die sich auf die Bergpredigt berufen, vom "Vatikan" erklärt bekommen, daß es gerechte Kriege gibt.
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#29
So ziemlich alles im Vatikan widerspricht Jesus. Der ganze Pomp und Protz, nix da von wegen "Glaube ist Privatsache im stillen Kämmerlein".
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#30
(17-05-2010, 20:24)indymaya schrieb:
(17-05-2010, 15:21)Bion schrieb: Für die moderne Theologie sind diese Dinge kein Thema mehr.
Zumal ja die Kirche inzwischen von modernen Theologen nur so wimmelt
und sogar ein Papst Kriege rechtfertigt.

Was apokryphe Schriften betrifft, sind auch sie Literatur und gehören deshalb nicht verbrannt.

Werde nicht unterstellend unsachlich! Niemand will etwas verbrennen.

Um hier nicht OT zu sein, eröffne ich zwei Threads zu den Themen "Schatzhöhle" und Apokryphen.
MfG B.
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