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Jesu Geburt
#1
Ich habe gerade einen Text gelesen, in dem der Begriff Sohn Gottes erklärt wurde. Es geht dabei nach jüdischer Vorstellung um Adoption, also keine biologische Abstammung. Aber ich verstehe es nicht. Hat Gott Jesus geboren und Joseph hat Jesus adoptiert? Kann mir jemand erklären wie das zu verstehen ist mit Gott, Joseph und Jesus?

Nach der griechisch-hellenistischen Vorstellung ist doch Jesus Geburt eine wunderbare also eine Jungfrauengeburt. Wie ist Jesus hier genau entstanden? Durch Gotteswirken?
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#2
coco schrieb:Es geht dabei nach jüdischer Vorstellung um Adoption, also keine biologische Abstammung. Aber ich verstehe es nicht. Hat Gott Jesus geboren und Joseph hat Jesus adoptiert? Kann mir jemand erklären wie das zu verstehen ist mit Gott, Joseph und Jesus?


Die Idee der Adoption steckt in Mk 1,11.

Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.
MfG B.
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#3
Maria war nicht zwangsweise eine jungfrau. die übersetzung vom griechische wurde falsch übernommen. richtig sollte heissen: Maria, die junge frau nicht Maria die jungfrau.
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#4
Achso, danke für die Antwort und was hat jetzt Joseph damit zu tun, wenn Gott der Vater ist?
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#5
(01-05-2010, 15:49)Coco schrieb: Achso, danke für die Antwort und was hat jetzt Joseph damit zu tun, wenn Gott der Vater ist?

Laut dem Text den ich lese ist es so:

Die Zeugung und Geburt entsteht jungfräulich durch das Wirken des Gottesgeist und die Familienangehörigen sind nahe Verwandte, Josef ist als gesetzlicher Vater zu verstehen: So lesen wir es im Glaubensbekenntnis.

Dann ist hier noch eine Stelle, die ich nicht verstehe:

Nach anfänglichen großen Erfolgen von Jesus bahnt sich ein immer schärfer werdender Konflikt der Priesterschaft an, den die radikale Tempelkritik des Mannes aus Nazareth heraufbeschworen hat.

Welcher Konflikt der Priesterschaft und was ist die Tempelkritik?
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#6
ich weiss nicht genau wer oder was die sind. ich nehme mal an die geistlichen oberhäupter der juden zu der zeit. es waren auch die, die jesus zum tode verurteilt haben, da sie angst vor seiner macht un seinem einfluss hatten.
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#7
Wieso hatte er so viel Macht und die Bedrohung war für die Herrscher gefährlich oder? Das war doch die römische Regierung. Stimmt das?
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#8
Er sammelt Anhänger um sich, und verkündet die bald hereinbrechende Herrschaft Gottes.

Was meint genau die bald hereinbrechende Herrschaft Gottes?
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#9
(01-05-2010, 20:12)Coco schrieb: Er sammelt Anhänger um sich, und verkündet die bald hereinbrechende Herrschaft Gottes.

Was meint genau die bald hereinbrechende Herrschaft Gottes?

Damit war die Erwartung gemeint, wonach eine Periode, die der Errichtung einer Gottesherrschaft vorausgeht, begonnen habe.

Mit dem Tod Jesu (und seiner Auferstehung) war für seine Jünger gewiss, dass die Zeit dieser Gottesherrschaft unmittelbar bevorsteht.
MfG B.
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#10
Okay, danke! :icon_cheesygrin: Und wodurch hat sich die Gottherrschaft dann geäußert?
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#11
(01-05-2010, 22:50)Coco schrieb: Okay, danke! :icon_cheesygrin: Und wodurch hat sich die Gottherrschaft dann geäußert?

Das war eben die große Enttäuschung für die frühchristlichen Gemeinden: Die Wiederkunft Jesu und das Reich Gottes blieb aus.
MfG B.
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#12
(01-05-2010, 19:27)Coco schrieb: Wieso hatte er so viel Macht und die Bedrohung war für die Herrscher gefährlich oder? Das war doch die römische Regierung. Stimmt das?

Hallo Coco,

Jesus war sowohl in den Augen der angeblich "frommen" Juden (Pharisäer, Saduzäer, Schriftgelehrten) als auch in den Augen der Römer potenziell gefährlich. Warum?

Jesus kritisierte insbesondere die Pharisäer und Schriftgelehrten, weil sie anders handelten als sie predigten. Er wandte sich vor allem gegen die Auslegung der mosaischen Gesetze. Die Pharisäer und Schriftgelehrten fragten eher nach der Praktikabilität eines Gebotes, Jesus dagegen nach Gottes ursprünglicher Absicht. Außerdem wandte Jesus sich gerade den Menschen zu, die seinerzeit als gesellschaftlich ausgestoßen und als minderwertig galten, wozu auch die Frauen gehörten. Ein Beispiel:

Frauen waren nicht erbberechtigt, durften vor Gericht nicht als Zeuge aussagen und hatten die meiste Zeit zu schweigen. Während der Mann sich durch einen einfachen Scheidebrief von einer Frau ohne weiteres trennen konnte, um eine andere zu heiraten, hatte die Frau dieses Recht nicht. Damit war die Frau so etwas ähnliches wie der Besitz des Mannes.
Jesus verurteilte den Ehebruch aus zwei Gründen: Zum einen, weil er die Frauen schützen wollte, damit sie nicht zum bloßen Besitz des Mannes wurden. Zum anderen, weil das mosaische Gesetz, nach der Mann sich von einer Frau durch einen Scheidebrief trennen konnte, nicht dem ursprünglichen Willen Gottes entspricht. Denn es steht geschrieben: "Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau und sie werden ein Fleisch." (Gen. 2, 24)
Daraus schloss er, was Gott zusammengefügt hat, dass soll der Mensch nicht scheiden. Außerdem hat Gott den Menschen als Mann und Frau erschaffen, sodass Jesus die Diskriminierung der Frau verurteilte.

Das ist nur ein Beispiel von vielen.

Jesus bewies damit den Pharisäern und Schriftgelehrten, wie weit sie sich eigentlich schon von Gott entfernt hatten und stellte natürlich das seinerzeitige System komplett in Frage.

Die Liebe zu Gott und die Liebe zu seinen Nächsten waren für ihn die höchsten aller Gebote. Als Nächsten definierte er jeden Menschen, der der Hilfe und der Barmherzigkeit bedarf. Damit schloss er auch die Heiden ein. Das ist so ein Punkt, der heute an vielen Christen zu kritisieren ist: Sie verachten alle, die nicht glauben wollen. Jesus dagegen wandte sich allen Menschen zu, denn seine Botschaft war für alle Menschen bestimmt.

In den Augen der Römer war er zunächst jemand, der eine Menge Leute um sich scharrte, sodass zu befürchten war, dass er beabsichtigte, einen Aufstand gegen die Römer anzuzetteln. Das war jedoch nicht seine Absicht. Die Frage, ob es rechtens sei, an den römischen Kaiser Steuern zu zahlen, beantwortete er bekanntlich mit: "Gebt dem Kaiser, was des Kaiser ist und Gott, was Gottes ist." Pontius Pilatus hatte sehr wohl durchschaut, dass Jesus unschuldig im Sinne der Anklage war und man ihn nur benutzen wollten, um einen unliebsamen Menschen loszuwerden.
Denn der Hohe Rate durfte ohne Zustimmung des römischen Statthalters kein Todesurteil fällen. Pontius Pilatus hatte ursprünglich nicht vor, Jesus zu töten. Deshalb bot er dem Volk gemäß dem Brauch zum Passahfest an, einen Gefangenen nach Wahl des Volkes freizusprechen. Was er mit Sicherheit nicht erwartete war, dass das Volk die Freilassung Barrabas forderte. Selbst dann hätte er Jesus noch freisprechen können. Dann hätte er jedoch sein Wort als Statthalter gebrochen und möglicherweise wäre es dann tatsächlich zu einem Aufstand gekommen. Man kann vermuten, dass Pontius Pilatus sich dem Volk beugte, um in Rom nicht unangenehm aufzufallen!

Ein sehr gutes, und vor allem verständlich geschriebenes Buch hierzu ist "Jesus aus Nazareth. Ein Leben" von Heinz Zahrnt. Zahrnt war einer der renommiertesten Theologen in Deutschland.
Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten. (Matt. 7, 12)
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#13
Mensch1972 schrieb:Ein sehr gutes, und vor allem verständlich geschriebenes Buch hierzu ist "Jesus aus Nazareth. Ein Leben" von Heinz Zahrnt.

Hallo Mensch,

sei uns herzlich willkommen hier!

Stimmt! H. Zahrnt war ein außergewöhnlicher Mensch und ein großer Theologe. Er hat nicht immer und überall Zustimmung erfahren, was durchaus für ihn spricht!

MfG B.
MfG B.
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#14
(02-05-2010, 13:08)Bion schrieb:
Mensch1972 schrieb:Ein sehr gutes, und vor allem verständlich geschriebenes Buch hierzu ist "Jesus aus Nazareth. Ein Leben" von Heinz Zahrnt.

Hallo Mensch,

sei uns herzlich willkommen hier!

Stimmt! H. Zahrnt war ein außergewöhnlicher Mensch und ein großer Theologe. Er hat nicht immer und überall Zustimmung erfahren, was durchaus für ihn spricht!

MfG B.

Danke schön.

Ich denke, ich habe das richtige Forum gefunden
Icon_lol
Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten. (Matt. 7, 12)
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#15
coco schrieb:Es geht dabei nach jüdischer Vorstellung um Adoption, also keine biologische Abstammung. Aber ich verstehe es nicht. Hat Gott Jesus geboren und Joseph hat Jesus adoptiert? Kann mir jemand erklären wie das zu verstehen ist mit Gott, Joseph und Jesus?

Wenn Menschen schon Schwangerschaften ohne "Beischlaf" bewirken können wieviel mehr dann Gott?
Und wenn Maria ohne Mann schwanger war, wäre sie von den Juden gesteínigt worden. Um so glaubwürdiger ist es, daß ihr Oheim sie zur Frau nahm um ihr Leben zu retten. Maria wie auch Josef hatten David als Ahnen, das selbst eine Vaterschaft des Josef der Ahnenreihe nicht widerspricht. Entscheidend aber ist, daß der Geist Gottes in Jesus war und er ihn deshalb "Sohn" nannte. Deshalb ist Jesus dem Fleisch nach Mensch und dem Geist nach Sohn Gottes und er nennt Gott, Vater und
auch wir dürfen Gott Vater nennen, wenn wir im Glauben an Jesus Kinder Gottes sind.


Zitat repariert! Nicht Bion hat geschrieben, sondern coco!

Gib für die Zukunft mehr acht auf diese Dinge!

Bion
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