Wenn es einen Gott gibt, warum gibt es trotzdem so viel Leid auf dieser Welt? Warum gibt es Dinge wie "Kindermissbrauch", "Mord", "Neid", "Gewalt", "krieg".
Warum lässt er sowas zu? Warum gibt es reiche und arme Menschen? Warum?
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Diese Fragestellung ist unter dem Stichwort "Theozidee" bekannt.
Meine persönliche Antwort:
Die Frage impliziert eine von vielen Gottesvorstellungen. Gottesvorstellungen sind nicht identisch mit Gott. Wir kennen Seinen Heilsplan nicht! Für uns ist Gott das Gegenüber des ideal Guten. Weil wir ihn glauben, zwingen wir uns ständig, unser Verhalten Anderen gegenüber zu hinterfragen zu korrigieren.
Eigentlich dürfte es für Gläubige keine Gewalttaten, keine Kriegsgräuel, keine ungerechte Bereicherung usw. geben. Aber Menschen sind keine programmierten Systeme, sondern autonom. Folglich kommt es trotz Idealvorstellungen, statistisch gesehen, zu moralischen Versagensfällen. Ethische Vorstellungen sind eben kein absolut zwingendes Steuerungsmittel, weder für menschliche Gesellschaften noch für Gott.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Aber was habe ich davon an Gott zu glauben wenn er uns nicht beschützt?
(30-12-2009, 02:03)Kajop schrieb: Wenn es einen Gott gibt, warum gibt es trotzdem so viel Leid auf dieser Welt? Warum gibt es Dinge wie "Kindermissbrauch", "Mord", "Neid", "Gewalt", "krieg".
Warum lässt er sowas zu? Warum gibt es reiche und arme Menschen? Warum?
Nehmen wir doch mal an er würde es unterbinden ganz nach deinem Wunsch. Bei welcher Sünde sollte er da anfangen und bei welcher aufhören? Schliesslich führen auch "einfache" Beleidigungen manchmal zu Mord und Totschlag. So mancher harmlose Christ ist dazu gebracht wurden, dem anderen ins Gesicht springen zu wollen.
Also was wäre denn für dich "akzeptabel" ?
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(30-12-2009, 02:55)Ekkard schrieb: Eigentlich dürfte es für Gläubige keine Gewalttaten, keine Kriegsgräuel, keine ungerechte Bereicherung usw. geben. Aber Menschen sind keine programmierten Systeme, sondern autonom. Folglich kommt es trotz Idealvorstellungen, statistisch gesehen, zu moralischen Versagensfällen. Ethische Vorstellungen sind eben kein absolut zwingendes Steuerungsmittel, weder für menschliche Gesellschaften noch für Gott.
Wie Kajop frage ich: Warum sollte man dann an Gott glauben, wenn man sein Leben selbst in der Hand hat?
Zur Eingangsfrage: Ich würde vermuten, dass es Gott schlichtweg nicht interessiert, was mit seinen Menschen passiert. Oder er ist ein Sadist. Oder es gibt ihn gar nicht?
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
(30-12-2009, 12:50)humanist schrieb: Wie Kajop frage ich: Warum sollte man dann an Gott glauben, wenn man sein Leben selbst in der Hand hat?
Warum sollte man heiraten wenn man auch single sein kann?
Weils schöner ist.
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Kajop, vor was soll er dich denn beschützen?
Gruß
Motte
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Es kommt darauf an, ob man Gott als menschliche, abstrakte Idealvorstellung des "Guten" betrachtet, oder aber als den allmächtigen, auch außerhalb menschlicher Vorstellungen existenten Schöpfer.
Im letzteren Falle lässt sich Gott nicht in die menschlichen Kategorien von gut und böse quetschen.
Wenn man will kann man auch sagen, daß der Mensch ihm egal ist. Zumindest ist die Welt nicht auf den Menschen hin zugeschnitten worden.
(30-12-2009, 14:14)melek schrieb: Es kommt darauf an, ob man Gott als menschliche, abstrakte Idealvorstellung des "Guten" betrachtet, oder aber als den allmächtigen, auch außerhalb menschlicher Vorstellungen existenten Schöpfer.
Warum entweder oder?
In jedem Film siegt das Gute.
Zitat:Im letzteren Falle lässt sich Gott nicht in die menschlichen Kategorien von gut und böse quetschen.
Wenn man will kann man auch sagen, daß der Mensch ihm egal ist. Zumindest ist die Welt nicht auf den Menschen hin zugeschnitten worden.
Höchstens beides.
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Vielleicht macht es ihm ja Spass uns zuzuschaun. Einer Art wissenschaftliches Projekt. "Wie lange hält es die Spezies X auf dem Planeten Y aus, ohne sich selbst zu zerstören?"
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(30-12-2009, 02:55)Ekkard schrieb: Ethische Vorstellungen sind eben kein absolut zwingendes Steuerungsmittel, weder für menschliche Gesellschaften noch für Gott. (30-12-2009, 12:50)humanist schrieb: Wie Kajop frage ich: Warum sollte man dann an Gott glauben, wenn man sein Leben selbst in der Hand hat? Die Frage ist symmetrisch: Warum sollte man nicht glauben? Irgendwo muss man die Wertvorstellungen der Gemeinschaft aufhängen. Dabei ist es gleichgültig, welchen Mythos man zugrunde legt.
(30-12-2009, 12:50)humanist schrieb: Zur Eingangsfrage: Ich würde vermuten, dass es Gott schlichtweg nicht interessiert, was mit seinen Menschen passiert. Oder er ist ein Sadist. Oder es gibt ihn gar nicht? Uninteressant! Glaube ist das Vertrauen in den Wert der Werte! Und nicht die Frage nach dem theologischen Überbau.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Du hast eine andere Sichtweise auf die Dinge.
Für dich steht nicht die Frage nach der Existenz Gottes im Vordergrund. Dir sind Wertvorstellungen wichtig.
Nun gründet sich bei den meisten Gläubigen der Glaube auf der Annahme der Existenz eines gütigen Gottes.
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(31-12-2009, 13:44)Ekkard schrieb: Die Frage ist symmetrisch: Warum sollte man nicht glauben?
das ist unsinnig. würden wir ständig darüber nachdenken, warum wir etwas nicht tun, wir kämen gar nicht mehr zum handeln
warum man aber etwas tut, das sollte schon wohl überlegt sein
Zitat:Irgendwo muss man die Wertvorstellungen der Gemeinschaft aufhängen. Dabei ist es gleichgültig, welchen Mythos man zugrunde legt
und damit, nämlich wertvorstellungen an mythen aufzuhängen anstatt ihnen rationale analyse zugrundezulegen, hat noch jedesmal die tragödie angefangen...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Ich denke, dass der Mensch durch Gott auch eine sehr große Freiheit bekommen hat, nämlich dass eigenständige Nachdenken über sein tun. Der Mensch ist damit mündig und nicht bloß Spielzeug eines großen Gottes. Er hat damit aber auch Verantwortung für sein eigenes Handeln und sollte daher genau überlegen was er macht. Wäre der Mensch perfekt, müsste er nicht mehr eigenständig denken und wäre somit auch wieder unfrei in seinen Handlungen, da er ja immer dass richtige Tun würde. Ich begreife dies daher als große Freiheit, auch wenn leider sehr viel negatives passiert.
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(06-01-2010, 18:25)Gundi schrieb: Ich denke, dass der Mensch durch Gott auch eine sehr große Freiheit bekommen hat, nämlich dass eigenständige Nachdenken über sein tun. Der Mensch ist damit mündig und nicht bloß Spielzeug eines großen Gottes. Er hat damit aber auch Verantwortung für sein eigenes Handeln und sollte daher genau überlegen was er macht. Wäre der Mensch perfekt, müsste er nicht mehr eigenständig denken und wäre somit auch wieder unfrei in seinen Handlungen, da er ja immer dass richtige Tun würde. Ich begreife dies daher als große Freiheit, auch wenn leider sehr viel negatives passiert.
diese freiheit hat der mensch auch ohne daß man einen gott postuliert
ist halt glaubenssache, das mit gott
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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