Wo liegt das Problem der Praxis aus Deiner Sicht? Im Gegensatz zu einem Kochbuch sind natürlich nicht alle Aussagen kochbuchmäßig erfaßbar. Aber, nehmen wir mal eines der Gebote: Du sollst nicht lügen.
Was benötigst Du hier für einen christl. Hintergrund, um dieses Gebot umzusetzen?
Gruß
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Um die 10 Gebote umzusetzen braucht es sicher keinen christlichen Hintergrund, aber für die brauch ich mir nicht gleich eine Bibel kaufen. Schwieriger wird es mit den "Widersprüchen". Halt ich mich an das AT oder an die Aussagen von Jesus in der Bergpredigt? Was für Ratschläge für den Alltag gibt mir die Offenbarung des Johannes?
LG
As Salamu Aleikhum
Nun, das eine Gebot war ja auch nur ein Beispiel. Außerdem wer sagt denn, daß man die ganze Bibel dazu nutzen kann oder auch nutzt? Das Buch wird für den Zweck als interessant dargestellt (von wem auch immer) und gekauft. Gibt es den Kaufrausch auf Grund von Empfehlung(en)? Übrigens, fast alle Vorgaben von Jesu selber sind im Grunde genommen auch ohne jeglichen Hintergrund umsetzbar. Und schau dir mal die (versteckten )Vorgaben in den Gleichnissen an. Mir fällt spontan keines ein, wo es diesbezüglich Beschränkungen geben könnte.
Als einziges aber nur scheinbares Hindernis ist, daß eben nur über den Sohn zum Vater gekommen werden kann, aber wenn ich da einfach mein studiumsbedingte Wissen ausschalte und an typische traditionsbewährte Familienhierarchien denke, kann auch diese Aussage ohne christl. Background angewendet werden: Bevor zum väterlichen Familienoberhaupt, erst einmal den (ältesten) Sohn gewinnen, dann erst Möglichkeit zum "Ältesten". Und dazu brauche ich keinen christl. Hintergrund!
Noch mehr Beispiele gefällig?
Gruß
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Nee,lass mal gut sein, ich versteh nur irgendwie nicht, warum Menschen die nicht an Gott glauben nach den Gesetzen oder Richtlinien der Bibel leben wollen.
LG
As Salamu Aleikhum
Ganz einfach, die Bibel bietet diesen Leuten unabhängig eines Glaubens an Gott akzeptable Richtlinien usw...
Gruß
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Insh´Allah hilft es Ihnen gut miteinander umzugehen und inneren Frieden zu finden
LG
As Salamu Aleikhum
Eben! Wenn immer alles so einfach wäre...
Gruß
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jeder kann sich sein Leben weitestgehend einfach oder schwierig gestalten ;o)
As Salamu Aleikhum
Auch da stimme ich Dir vollkommen zu! Leider ist keine mir bekannte theistische Religion davor gefeit, von religiösen Vorgaben im Laufe der Zeit abzugleiten und nichtreligiöse Vorgaben, sei es als Empfehlung, Soll- oder "Muß"bestimmung von sich zu geben. Sobald Menschen im Nachhinein interpretieren, ist es häufig mit dem Originalmotiv der eigentlichen Aussage vorbei.
Gruß
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ja, leider hast du da nicht unrecht. Aber, Alhamdulillah, hat der Mensch einen Verstand und ein Herz und kann sich eine eigene Meinung bilden, (wenn er will)
LG
As Salamu Aleikhum
Zitat:Aber, Alhamdulillah, hat der Mensch einen Verstand und ein Herz und kann sich eine eigene Meinung bilden, (wenn er will)
Wenn er dazu reif genug ist, ja. Aber leider lehnen dieses ja eine zunehmende Schar von Menschen dieses ab und sind davon überzeugt, Inhalte aus diesen Büchern wortwörtlich übernehmen zu müssen. Und das sieht man an bestimmten evangelikalen Richtungen innerhalb der christl. Bewegung momentan sehr stark. Da werden mittlerweile Parallelen zu bekannten Thesen zur Praxis des Korans praktiziert. Da kann man die sogenannte "eigene" Meinung suchen gehen. Dort besteht die eigene Meinung in nichts anderem als die kollektiv verabreichte Meinung eines sogenannten Predigers. Die wird dann ohne wenn und aber übernommen....
Gruß
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Das ist eine große Herausforderung und auch Gefahr vor allem für Junge Menschen die auf der Suche sind. Dann doch lieber die Bibel als Ratgeber ohne christlichen Anspruch.
LG
As Salamu Aleikhum
Und genau bei den Evangelikalen erlebst Du dieses Muster der Auslegung ohne kritische Hintergrundbefragung. Diese - auch junge - Menschen werden über den Kollektivismus dazu angehalten, die Bibel so zu lesen, wie es drin steht. Allerdings mehr auf das AT bezogen. Das NT wird fast ausschließlich nur dort herangezogen, wo die Motive des AT's nach altem Stand begründet sind. Von Schadensfreiheit kann hier also nicht gesprochen werden, aber ansonsten leider gleiche Methodik.
Also muß man auch hier hinterfragen, was machen die Menschen wirklich daraus! Entnehmen sie nur Aussagen, die ungeachtet des Vergangenheitshintergrundes ein positives Handeln hervorrufen oder nicht? - Fällt mir gerade bei diesen Übelegungen so ein. Insofern ist Deine Überlegung schon recht gut. Ich war bislang nur von möglichen positiven Ergebnissen ausgegangen, aber das ist natürlich auch nicht gerade realitätsnah...
Gruß
(25-12-2009, 16:54)zahira schrieb: Das mag schon sein, aber die Frage ist doch, WIE Menschen ohne christlichen Hintergrund die Bibel als Ratgeber im Alltag nutzen wollen.
LG
Als Knigge und Fabelbuch.
In einem haben die Ungläubigen doch Recht : man muss nicht religiös sein um anständig zu sein.
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(25-12-2009, 19:00)zahira schrieb: natürlich ist das im Islam oder Judentum auch nicht anders, es ging aber in dem ursprünglichen Beitrag um "Bibelnutzung" in Tschechien. Du und Alwin hattet nicht verstanden warum ich der Meinung bin das es einen Unterschied gibt zwischen christlichem Hintergrund und reinem Ratgeber für den Alltag.
den unterschied (an höllendrohungen etc. zu glauben oder nicht) habe ich nicht bestritten - aber die ratgeberfunktion ist doch die gleiche, oder nicht?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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