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06-12-2009, 13:34
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-12-2009, 13:40 von Romero.)
Ach Gottchen, drum bezeichne ich das doch als GründungsMYTHOS. Beruhige dich wieder, ist nur ein Geschichtlein. Ich kenne mich mit antiker Geschichte recht gut aus, danke.
Ich suche noch, wo ich geschrieben habe, dass Frauen im Allgemeinen friedlicher und klüger als Männer sind, denn ich sprach hier explizit von den Sabinerinnen. Und ja doch, es sind eigentlich meistens wir Männer die sich gegenseitig mit Waffen bekriegen. Das ist eine Tatsache, da brauchst du nicht lange um ominöse Frauen im Hintergrund diskutieren. Niemand bestreitet, dass es auch gewalttätige Frauen gibt. Je länger je mehr sogar.
Versuch meiner Geschichte was Positives abzugewinnen, alter Miesepeter. :icon_rolleyes:
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(06-12-2009, 13:34)Romero schrieb: Versuch meiner Geschichte was Positives abzugewinnen, gern, aber ich suche noch vergeblich nach etwas ... Imho nur mythische Geschichtsvergoldung ohne reale positive Wirkungsgeschichte.
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06-12-2009, 15:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-12-2009, 15:51 von Romero.)
"Nur mythische Geschichtsvergoldung ohne reale positive Wirkungsgeschichte" wäre ebenfalls eine hervorragende Definition der Biblischen Inhalte. Die gesamte Wirkungsgeschichte des Christentums ist nämlich keineswegs positiver als die des antiken Römischen Reiches.
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(06-12-2009, 15:50)Romero schrieb: "Nur mythische Geschichtsvergoldung .... Die gesamte Wirkungsgeschichte des Christentums ist nämlich keineswegs positiver als die des antiken Römischen Reiches. Doch ... die ethische Bilanz des Christentums ist einiges länger und globaler ... und eben mit dem religiösen Akzent. Biblische mythische Geschichtsvergoldung bestreite ich nicht, ist aber noch nicht der Kern und weist auch nicht auf den religiösen Kern christlicher oder muslimischer oder jüdischer Wirkungsgeschichte. Es ist letztlich schmückendes und illustrierendes Beiwerk ohne zeitüberdauernde Bedeutung. Bei den Römern gehörten die Gründungslegenden schon zur staatstragenden Ideologie.
Bevor Du auf andere Ideen kömmst, Kirchenstaaten, Staatskirche oder staatstragende Kirchen halte ich auch für Irrwege des Christentums, die ich gar nicht zu rechtfertigen versuche ... Aber 1. ists vorbei damit, 2. nicht essentieller Religionsinhalt. Wer sowas heute noch zu erhalten versucht, hat rechtzeitig Kritik und zur Not auch anderen Widerstand verdient ... besonders von innerkirchlicher Seite.
JHR
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Das Römische Reich hat sehr wohl positive Erungenschaften hervorgebracht oder gefördert, die bis ins späte Mittelalter und teilweise die Neuzeit Ihresgleichen suchten.
Die ethische Bilanz des Christentums ist nicht weniger kläglich, als die des imperialistischen Roms.
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(06-12-2009, 16:54)Romero schrieb: Die ethische Bilanz des Christentums ist nicht weniger kläglich, Magst Du das detailiert begründen? Ich könnte "betriebsblind" sein, wichte die christlichen Hochs und Tiefs der Gegenwart aber bisher anders, bei aller Krititk ... Christlich-ethisches Versagen zuzukleistern oder schönzuzuckern ist sicher nicht mein Bestreben, wohl aber Differenzierung zwischen der biblischen Ethik und menschlichem Versagen, menschlichen Schwächen ...
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Du meinst detailliert begründen, abgesehen von dem, was ich hier in diesem Forum sicher schon 100 mal geschrieben habe, z.B. die biblische Intoleranz gegenüber Andersgläubigen, die Todesstrafe für geringfügige Vergehen und die biblischen Massaker an sogenannten Heiden, blutige machtdemonstrationen Gottes, z.B. am Volk Ägyptens und mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass die Bibel von Menschenhand geschrieben, und daher genauso voller menschlicher Schwächen ist, wie die Menschen selbst, denen du hier Versagen vorwirfst?
Denk an Jesu Worte. Wir messen die Propheten an den Früchten ihrer Lehren. Das Christentum hat nunmal als eine ihrer grössten Früchte die Katholische Kirche hervorgebracht, und welche Frucht könnte historisch betrachtet verfaulter sein als diese?
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(06-12-2009, 20:53)Romero schrieb: Du meinst detailliert begründen, abgesehen von dem, was ich hier in diesem Forum sicher schon 100 mal geschrieben habe, z.B. die biblische Intoleranz gegenüber Andersgläubigen, die Todesstrafe für geringfügige Vergehen und die biblischen Massaker an sogenannten Heiden, blutige machtdemonstrationen Gottes, z.B. am Volk Ägyptens und mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass die Bibel von Menschenhand geschrieben, und daher genauso voller menschlicher Schwächen ist, wie die Menschen selbst, denen du hier Versagen vorwirfst?
Liest Du Bibel genau unverständig silbentreu, aber ohne Verstandwie andere Fundis hier, mit der wir uns reichlich zu befassen hatten? Die Greuel und Massaker besonders im AT sind allermeist Fiktion, offenbar Aufbauhilfe für ein Volk Israel in desaströser Situation, machtlos und zerrissen mit der Elite im Exil ... staatlich nicht einen Pfifferling wert.
Geschichtsvergoldung um zu vermitteln, dass entschieden mehr Gottvertrauen helfen könnte auch in ganz trostloser Lage. Sie haten damalig gar nicht die Mittel für die Gemetzel ... selbst wenn sie gewollt hätten ...
JHR
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06-12-2009, 21:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-12-2009, 21:23 von Romero.)
Nein, ich gehöre lediglich nicht zur Fraktion derer, die ohne Verstand blaue Augen und rosarote Vorhänge in die Bibel reininterpretieren. Wenn da steht "Wer Ehe bricht muss sterben", dann steht das da. Und wenn Jesus sagt "Wer schon nur an Ehebruch denkt, ist des Ehebruchs schuldig" dann sehe ich hier nicht viel Spielraum.
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(06-12-2009, 21:22)Romero schrieb: Wenn da steht "Wer Ehe bricht muss sterben", dann steht das da. Und wenn Jesus sagt "Wer schon nur an Ehebruch denkt, ist des Ehebruchs schuldig" Ich nehme mir die Freiheit, da noch zu hinterfragen, wie, wann und warum das dahingekommen ist und was das für Christen im 21. JH in Mitteleuropa bedeutet ... und ich kaufe mir deshalb noch lange kein langes, schwarfes Messer ...
... und deswegen zum Thema, auch wenn Bibel blutige Massaker erwähnt, halte ich deshalb nicht jedes Mittel zur militärischen Verteidigung für erlaubt! Auch nicht das Werfen von 6 Bomben ohne Warnung an Zivilisten um geklaute Benzintanker herum, wenn 2 Bomben auf die Tankwagen das vorgebliche nur so erreichbare Verteidigungsziel sicher erreicht hätten. Da eben entgegen Falschmeldungen der Bundeswehr keine Soldaten unmittelbar in Gefahr waren, muss man heute auch dafür die Angemessenheit bezweifeln und auch rechtlich unangreifbares handeln des inzwischen aus Afghanistan zurückgezogenen Obristen, dem inzwischen etwas eigenartige, für den Job eher ungeeignet machende Persönlichkeitsstruktur attestiert wird.
Innenpolitisch scheint die Affaire wohl noch an Brisanz zu gewinnen.
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(07-12-2009, 12:08)Jobst Hinrich R. schrieb: Ich nehme mir die Freiheit, da noch zu hinterfragen, wie, wann und warum das dahingekommen ist und was das für Christen im 21. JH in Mitteleuropa bedeutet ... und ich kaufe mir deshalb noch lange kein langes, schwarfes Messer ...
Wenn etwas veraltet ist, wird es üblicherweise durch etwas neues, aktuelles ersetzt, oder repariert.
Nur rostige Religionen versuchen, den Menschen ein Chromstahl-glänzendes Bild zu vermitteln, obwohl jeder von weitem den Rostfrass sieht. Und auch wenn schon lange etwas Neues, nämlich Aufklärung und Humanismus, an dem rostigen Klepper längst auf der Überholspur des Lebens vorbei gerauscht ist und weit vorne nur noch als Staubwolke zu sehen ist, pochen Christliche Kirchen offiziell immer noch auf die Allwahrheit und Aktualität der Bibel, auch wenn sie dazu die Inhalte bis ins Extreme vergewaltigen müssen.
(07-12-2009, 12:08)Jobst Hinrich R. schrieb: ... und deswegen zum Thema, auch wenn Bibel blutige Massaker erwähnt, halte ich deshalb nicht jedes Mittel zur militärischen Verteidigung für erlaubt! Auch nicht das Werfen von 6 Bomben ohne Warnung an Zivilisten um geklaute Benzintanker herum, wenn 2 Bomben auf die Tankwagen das vorgebliche nur so erreichbare Verteidigungsziel sicher erreicht hätten. Da eben entgegen Falschmeldungen der Bundeswehr keine Soldaten unmittelbar in Gefahr waren, muss man heute auch dafür die Angemessenheit bezweifeln und auch rechtlich unangreifbares handeln des inzwischen aus Afghanistan zurückgezogenen Obristen, dem inzwischen etwas eigenartige, für den Job eher ungeeignet machende Persönlichkeitsstruktur attestiert wird.
Kunduz hat meiner Meinung nach nichts mit einem Verteidigungskrieg zu tun...
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(07-12-2009, 12:23)Romero schrieb: Kunduz hat meiner Meinung nach nichts mit einem Verteidigungskrieg zu tun... Wird so sein, auch wenn uns so ähnlich zu verkaufen versucht ...
Vielleicht auch eine einsame missratene Rache eines ethisch unfähigen deutschen Offiziers.... Wie dem auch sei, unter der Fragestellung zulässige Kriegshandlungen heute nach christlichen Maßstäben ein konkretes und aktuelles Beispiel. Da verbietet sich dann Herumgeeiere ... Entscheidung ist gefragt.
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Welche Entscheidung würdest du in dieser Sache fällen, bezüglich Massnahmen bzw. Sanktionen?
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(07-12-2009, 12:52)Romero schrieb: Welche Entscheidung würdest du in dieser Sache fällen, bezüglich Massnahmen bzw. Sanktionen? Tscha, politisch angesichts des vernebelnden Vorlaufs aus Wahlergebnis-Rücksichten nicht einfach. Die Bundeskanzlerin wird ihr Amt nicht leigenlassen wollen. Noch ein Verteidigungsminister wird wohl Schaden nehmen, evt. sein Amt verlieren. Das Saubermann-Image der Deutschen ist wohl irreversibel perdü ... in der Region. Schaden genug ...
Juristisch könnte Schuldspruch und Kariereende für den Obersten sowie Zahlungen an Zivilopfer und Angehörigen herauskommen. Für mich auch schnellstens ohne viel weitere Behinderung seitens Bundeswehr und Behörden. Dass schuldhaftes Fehlhandeln vorliegt, scheint mir kaum vernünftig bezweifelbar. Natürlich haben Angeklagte in Demokratie Anspruch auf ordentliches Gerichtsverfahren.
Wieder bessere Vorbereitung der Soldaten und genauere psychologische Begleitung der Führungscrew mit schnelleren Abberufungsmöglichkeiten muss es sicher für zukünftige Wiederholungsverhinderung geben. Vielleicht auch kirchlicherseits eine genauere Durchsicht der Militär-Seelsorger und ihrer Dienstaufgaben ... Vielleicht ist Kirche da noch zu unkritisch und zu obrigkeitsnah ... vielleicht auch zu korrupt. Es scheint sich finanziell zu lohnen ... den säkular Mächtigen nach dem Mund zu schwätzen.
Für mich persönlich ist die Soldaten-Tätigkeit schon seit 1968 gelaufen, ich hab mich damals zur Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen entschieden ... damals noch nicht ganz so akzeptiert und OHNE Kirchenunterstützung.
JHR
Hallo Romero
Nächstenliebe im Krieg
ist das Thema.
Ist dir eigentlich bewußt, daß du der einzige Poster hier bist, der Christentum, Bibel und Kirche ins Spiel bringt? (Und dies unter Hinweis auf uralte Texte?)
Nächstenliebe ist keineswegs ein christliches Sonderrecht.
Richtig ist jedenfalls, daß jeder, der Kriegsphantasien hat und von Waffeneinsatz spricht, gestrig ist.
Zum Krieg in Afghanistan:
Niemand von uns hat hinreichende Information über das dortige Geschehen.
Mir genügt allerdings die Aussage, daß militärische Waffen eingesetzt wurden um festzustellen, daß da gewaltig etwas schiefläuft. Und zwar entgegen jeder Nächstenliebe.
Gruß Dornbusch
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