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Missionierung
#16
Indem man Kinder ganz einfach nicht religiös erzieht.
Nicht zum Christen, nicht zum Atheisten, nicht zum Sonstwas.
Irgendwann wird das Kind die Entscheidung selbst treffen, da es wie du sagst, die Alternativen kennenlernt.
Werte kann man ihm trotzdem anerziehen.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#17
(20-09-2009, 22:59)humanist schrieb: Indem man Kinder ganz einfach nicht religiös erzieht.
Nicht zum Christen, nicht zum Atheisten, nicht zum Sonstwas.
Irgendwann wird das Kind die Entscheidung selbst treffen, da es wie du sagst, die Alternativen kennenlernt.
Werte kann man ihm trotzdem anerziehen.

erklär mir, wie du und welche werte du anerziehen willst

und was du unter "einfach nicht religiös erziehen" konkret verstehst. dem kind vorspielen, es gäbe so was wie glaube und religion gar nicht?

woher soll dein kind die alternativen kennenlernen?
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#18
Kann man ein Kind areligiös erziehen? Wie soll das gehen? Dann dürftest du das Wort Religion nicht in den Mund nehmen, keine Fragen des Kindes beantworten und es von allem religiören fernhalten, OHNE aber zu behaupten, es gäbe keinen Gott, denn das wäre dann atheistisch.
Das ist nicht möglich. Nicht in diesem Teil der Welt.
Gruß
Motte

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#19
Ich bin der lebende Beweis, dass es geht, Kinder weder religiös noch atheistisch zu erziehen.
Meine Eltern haben sich nie Gedanken darüber gemacht, ob sie religiös oder Atheisten sind. Ihnen war das immer egal. Solche Eltern gibt es sicher millionenfach in Deutschland, besonders junge Eltern. Glaube und Atheismus sind ja zwei extreme Gegenpositionen. Der eine setzt Gott voraus, der andere nicht. Vielen ist das schlichtweg egal.

Dass man Kindern Werte beibringen kann, geht auch ohne Weltanschauung. Wie bereits mehrfach verlinkt, ist Moral ein Nebenprodukt der Evolution. Das hat nichts mit Religion zu tun.

Ich fand irgendwann Atheismus am vernünftigsten.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#20
Ich finde es wichtig den Kindern Religion beizubringen, und auch diese kritisch zu hinterfragen. So lernen sie nicht jedem alles zu glauben.
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#21
(21-09-2009, 16:01)humanist schrieb: Ich bin der lebende Beweis, dass es geht, Kinder weder religiös noch atheistisch zu erziehen.
Meine Eltern haben sich nie Gedanken darüber gemacht, ob sie religiös oder Atheisten sind. Ihnen war das immer egal. Solche Eltern gibt es sicher millionenfach in Deutschland, besonders junge Eltern

richtig. und sie schicken ihre kinder in kirchliche oder öffentliche einrichtungen, ohne sich groß gedanken darüber zu machen

meine eltern waren auch so, wie du deine beschreibst. und daß ich getauft und konfirmiert wurde sowie religionsunterricht genossen habe, hat mich nicht davon abgehalten, zu werden, was ich heute bin

Zitat:Dass man Kindern Werte beibringen kann, geht auch ohne Weltanschauung

aber wie?

wie begründet man werte, so ganz ohne weltanschauung?

Zitat:Wie bereits mehrfach verlinkt, ist Moral ein Nebenprodukt der Evolution

LOL

dann gibt es also eine menschliche moral, eine der delphine und eine von drosophila melanogaster? die evolution, welche die verschiedenen spezies hervorgebracht hat, müßte ja dir zufolge dann auch als nebenprodukt artspezifische moralen hervorgebracht haben

Zitat:Ich fand irgendwann Atheismus am vernünftigsten.

ich auch. was anderes kennengelernt zu haben, hat mich daran nicht gehindert
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#22
Aus meiner Sicht geht das nach wie vor nicht.

Entweder ich habe Schokolade in der Hand oder nicht. Ein Zwischending geht nicht.

Entweder ich sage meinem Kind, es gebe Gott oder es gebe ihn nicht. Ein Mittelding geht nicht.

Das eine ist religiös, das andere Atheistisch.
Gruß
Motte

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#23
Romero schrieb:Ich finde es wichtig den Kindern Religion beizubringen, und auch diese kritisch zu hinterfragen. So lernen sie nicht jedem alles zu glauben.
Ja, das finde ich auch wichtig. Man sollte auch Kindern Religion näherbringen und ihnen dann die freie Entscheidung lassen, wie sie mit dieser umgehen. Man erreicht nichts, wenn man krampfhaft versucht, Kinder von Religion "fernzuhalten". Außerdem würde ich dies auch für falsch halten. Denn Religion gehört zu unserer Kultur und man muss jedem die Chance geben, sich mit ihr zu befassen.
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#24
Ich kann ihm aber sagen: "Schau, die Katholiken sagen, es sei Mandelschokolade mit Nusstückchen und Extra Kakaoanteil, aber es ist nur eine Schokolade, das nennen die Trinität. Aber eigentlich ist nur nur Schokolade (Protestant), eigentlich ist es Weisse Schokolade (Judentum), eigentlich ist es Schokolade mit Rosinen (Islam), eigentlich ist es keine Schokolade, sondern ein Rafaelo (Buddhismus), eigentlich ist es nicht nur eine Schokolade, sondern eine ganze Packung von Schoko-Bons (Hinduismus). Du kannst aber selbst entscheiden, welche Schokolade du magst.
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#25
Nochmal für dich petronius: Wie der Mensch die Menschlichkeit lernte
Vor der Bibel gab es auch schon Moral.

(21-09-2009, 16:45)SchmetterMotte schrieb: Aus meiner Sicht geht das nach wie vor nicht.

Entweder ich habe Schokolade in der Hand oder nicht. Ein Zwischending geht nicht.

Entweder ich sage meinem Kind, es gebe Gott oder es gebe ihn nicht. Ein Mittelding geht nicht.

Das eine ist religiös, das andere Atheistisch.
Warum nicht? Glaube und Atheismus sind Extreme. Es kann immer Graustufen geben.

Klar, man sollte seinen Kindern die Alternativen nennen. Nur eben nicht nach einer Religion erziehen.

PS: Irgendwie scheint euer Forum in letzter Zeit überlastet zu sein.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#26
Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als in unserer Stadt der humanistische Bund für Geistesfreiheit einen eigenen Kindergarten eröffnen wollte... ist ca. 10 - 15 Jahre her - das gab damals ein fürchterliches Theater von Seiten der Kirchen (beider Couleur)! Man hätte glatt meinen können, das gesamte Abendland geht unter, wenn dieser Kindergarten eröffnet! Und welche Maßnahmen die ergriffen haben, um die Eröffnung zu verhindern - ich glaube nicht, daß jemals ein kirchlicher Kindergarten so sorgfältig auf die Einhaltung auch der winzigkleinsten Vorschrift überprüft wurde... nun ja, wie gesagt, ist einige Zeit her, den Kindergarten gibt´s heute noch (kein Wunder, Kindergartenplätze sind hier wie überall immer noch Mangelware), und selbst kirchlicherseite kräht kein Hahn mehr danach. Man hat sich offenbar dran gewöhnt...:icon_cheesygrin:
Lange Rede, kurzer Sinn: Kindergartenplätze sind nach wie vor Mangelware, gerade draußen auf dem Lande gibt´s meistens nur einen Kindergarten pro Gemeinde und der ist im Zweifel dann immer kirchlich. Wer also sein Kind in einen Kindergarten schicken will/muß, hat da oft gar nicht die große Auswahl, wenn man als Alternative das Kind jeden Tag gleich 20 oder 30 Kilometer (einfach) weit weg fahren müßte!
Daß in kirchlichen Kindergärten fleißig indoktriniert wird, ganz subtil natürlich ("das liebe Jesuskindchen, das uns die Weihnachtsgeschenke bringt" - mit Speck fängt man Mäuse und Kinder mit Geschenken!), ist logisch - die einzige Gegenwehr besteht dann eben in konsequenter Gegen-Aufklärung durch die Eltern. Das setzt dann natürlich eine gewisse Kompetenz der Eltern voraus, und die ist leider nicht so oft vorhanden wie man sich wünschen möchte.
Auf das ständig wiederholte Argument, daß "Nicht-Kirchenmitglieder Leute ihre Kinder gefälligst nicht in kirchlich bezahlte Kindergärten schicken sollten" gibt es eine ganz simple Antwort - auch kirchliche Kindergärten werden von unser aller Steuergelder finanziert, und damit kann jeder Steuerzahler, egal ob Kirchenmitglied oder nicht, einen Rechtsanspruch geltend machen, und das ohne deswegen von anderen fies angemacht zu werden! (Quellen: beispielsweise "Was machen die Kirchen mit unserem Geld", Rundfunkbeitrag des Bundes für Geistesfreiheit, oder "Kirchensteuer - nötig oder überflüssig" - googelt das Thema einfach ´runter, es gibt jede Menge Beiträge dazu)
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#27
Mir ist das nicht schlüssig. Der Einzige Weg wäre, meinem Kind zu erklären, dass es Menschen gibt, die an Gott glauben und eben Jene, die nicht daran glauben. Beides wäre möglich.
Aber ein Kind nimmt zumindest in frühen Jahren das Bild der Eltern als das eigene auf und ich glaube nicht, dass ein Gläubiger Mensch es schafft, das eigene Kind neutral zu erziehen, genauso wenig wird ein Atheist das schaffen.
Ich finde es eine gute Alternative, einem Kind gegenüber zu betonen, dass es beide Seiten gibt, auf der anderen Seite denke ich, übernimmt das Kind die Überzeugung der Eltern, egal wie deutlich sie diese vertreten. Eigene Gedanken macht sich ein Kind erst in späteren Jahren und dann finde ich es viel wichtiger, Freiheiten zu lassen.
Gruß
Motte

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#28
(21-09-2009, 16:45)SchmetterMotte schrieb: Aus meiner Sicht geht das nach wie vor nicht.

Entweder ich habe Schokolade in der Hand oder nicht. Ein Zwischending geht nicht.

Entweder ich sage meinem Kind, es gebe Gott oder es gebe ihn nicht. Ein Mittelding geht nicht.

Das eine ist religiös, das andere Atheistisch.

sed tertium datur

ich kann auch sagen (ich würde das auch sagen, hätte ich kinder) "ich weiß es nicht". und daß alles darüber hinaus glaubenssache ist. daß ich nicht die existenz gottes glaube, würde sich meinen kindern sicher auch so vermitteln, ohne daß ich sie entsprechend indoktrinieren müßte
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#29
(21-09-2009, 17:04)Julian schrieb:
Romero schrieb:Ich finde es wichtig den Kindern Religion beizubringen, und auch diese kritisch zu hinterfragen. So lernen sie nicht jedem alles zu glauben.
Ja, das finde ich auch wichtig. Man sollte auch Kindern Religion näherbringen und ihnen dann die freie Entscheidung lassen, wie sie mit dieser umgehen. Man erreicht nichts, wenn man krampfhaft versucht, Kinder von Religion "fernzuhalten". Außerdem würde ich dies auch für falsch halten. Denn Religion gehört zu unserer Kultur und man muss jedem die Chance geben, sich mit ihr zu befassen.

so ist es

und "Religion näherbringen" ist ja nicht notwendigerweise die unterweisung in einem bestimmten glauben - kann sie legitimerweise aber auch sein. solange daraus nicht diktatorischer zwang erwächst, aber das scheint mir eher der ausnahmefall zu sein (auch wenn er als solcher nicht zu leugnen ist)
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#30
(21-09-2009, 17:17)humanist schrieb: Nochmal für dich petronius: Wie der Mensch die Menschlichkeit lernte
Vor der Bibel gab es auch schon Moral

aber selbstverständlich. wer würde auch anderes behaupten wollen?

was sie deshalb aber auch noch nicht zu einem "nebenprodukt der evolution" macht

moral ist immer auch ausfluß soziokultureller gegebenheiten. die sich als entwicklung einer "sozialen evolution" von einer biologischen im sinne darwins lehre von der entstehung der arten sozusagen emanzipiert hat

wäre moral tatsächlich nur durch den biologischen evolutionsvorteil des langfristigen überlebens der art geprägt, käme sie wohl kaum in all den real existierenden repressiven systemen vor, die von der sklaverei bis zum stalinismus noch alles gerechtfertigt und vom einer freien sexualität bis zum freien wort noch alles verurteilt haben. abgesehen davon ändern sich moralvorstellungen viel zu schnell, um biologisch evolutionswirksam werden zu können
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