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Theologie eine Wissenschaft?
#31
(18-10-2009, 18:59)Ekkard schrieb:
(18-10-2009, 18:27)konform schrieb: Die Haltung der Theologie als unverantwortlich zu bezeichnen, kommt fast noch einem Lob gleich.
Wer hält den Betrieb der Theologie für "unverantwortlich" und warum?

(18-10-2009, 18:27)konform schrieb: Kaum einer der Theologen hat sich mit dem von den Naturwissenschaften beherrschten Weltbild ernsthaft auseinander gesetzt.
Dies stimmt nach meiner Erfahrung für die Ortsgeistlichen, weil sie sich mehr um soziale Belange, Führen einer Gemeinde, Diakonie, Kirchenorganisation kümmern sollen. Aber gilt das auch für die veröffentlichenden Wissenschaftler? Gibt es dazu belastbare Statistiken und Aussagen? Beleg?

(18-10-2009, 18:27)konform schrieb: Im Gegenteil hat sich die Theologie mit diesen verbündet.
Könntest du dies erläutern. Was meinst du damit? Wie kommst du darauf, wenn ich mal den Satz vorher kolportiere?

(18-10-2009, 18:27)konform schrieb: Insofern haben Sie Recht, wenn Sie Theologie nicht als Wissenschaft von Gott, sondern als “Wissenschaft von Texten, Einordnung von Fragmenten, historischen Abläufen, gesellschaftlichen Regeln, Vergleichen, archäologischen Befunden, Quellenforschung und Transliteration” begreifen. Damit aber verfehlt diese Wissenschaft ihre ursprüngliche Bestimmung.
Auch mit diesen Ausführungen bekomme ich Probleme, wenn ich darüber nachdenke. Was ist "die ursprüngliche Bestimmung der Theologie"?
Meiner Kenntnis nach war die "ursprüngliche Bestimmung", das Wissen über die Welt und die göttliche Sphäre zu sammeln, systematisch aufzuarbeiten, die historischen Abläufe nachzuzeichnen und gewisse Regelhaftigkeiten auszumachen, Beschlusslagen nutzbar zu machen, und mit dem menschlichen Verhalten zu vergleichen. Es gab so wichtige Detailfragen, dass sich daraus die Medizin, die Philosophie, die Mathematik und alle anderen heute bekannten Fachgebiete (Fakultäten) entwickelt haben. Dies hat z. B. Daniela Wuensch in ihrem Buch "Der Erfinder der 5. Dimension, Theodor Kaluza, Leben und Werk" am Beispiel der Universität Königsberg sehr schön nachgezeichnet.

Es heißt, die Theologie habe Frieden mit der Wissenschaft geschlossen. Man habe sich auf die Grundaussagen der Bibel geeinigt. Mit diesen “Grundaussagen” sind wohl hauptsächlich das “Erlösungswerk Jesus” und ein Normenkatalog, etwa die Zehn Gebote und die Bergpredigt, gemeint.

Versuche, die Schöpfung ohne einen Schöpfer zu erklären, gab es den Schriften des AT zufolge schon in früher Zeit. Ich beziehe mich deshalb auf die Schriften des AT, weil das nun mal die ältesten zusammenhängenden schriftlichen Überlieferungen sind - die Papyri des alten Ägyptens enthalten zu diesem Thema nur wenige Informationen.

Dass die Schöpfung wie im Buch Genesis beschrieben so nicht gelaufen sein kann, glaubt alle Welt zu wissen. Und dass die Geschichte der Menschheit in den zeitlichen Rahmen des AT unterzubringen ist, glaubt ebenfalls kaum noch jemand. Und dennoch hat sich etwa Immanuel Velikovsky - ein erklärter Atheist - angemaßt, die profane Geschichte der des AT anzugleichen - und nicht etwa umgekehrt. Wenn er im Detail oft daneben lag - er war sich der Mängel bewusst - grundsätzlich war seine Kritik an der akzeptierten Geschichte nicht unberechtigt. Die sich getroffen fühlten, bellten jedenfalls ziemlich laut.

Darwin habe sich nach den Worten seiner Anhänger über die Vehemenz des Widerstands aus den Reihen der Christen gegenüber seiner “Theorie” gewundert. Diese Behauptung ist dem Werk Darwins “Über die Entstehung der Arten” zufolge allerdings glatt gelogen. Darwin wusste ganz genau, was er dem Menschen nahm, vielleicht sogar nehmen wollte.*)

Von Einstein wurde behauptet, er habe an die Existenz Gottes geglaubt. An welchen Gott? An einen, der vor Milliarden Jahren den Lebensprozess in Gang gesetzt hat? Der zum “Entstehen” des Menschen evolutionären Druck benötigte? Die Implikationen aus seinen beiden Relativitätstheorien sind auch für einen Theologiestudenten nachvollziehbar. Selbstverständlich stützt das Postulat einer begrenzten Lichtgeschwindigkeit ein hohes Alter des Kosmos. Von einer ernsthaften Prüfung der vorgenannten Theorien von Seiten der Großkirchen habe ich indes nie gehört. Dabei kann die Spezielle Relativitätstheorie selbst von einem Schüler begriffen werden.

Man braucht nicht Psychologie studiert zu haben, um das Vernichtende dieser am materialistischen Weltbild orientierten “Theorien” zu begreifen. Denn wenn an der Bibel dies und das und so weiter nicht stimmt: Wie verhält es sich dann mit den “wichtigen” Aussagen? Kann es dann überhaupt die Wunder gegeben haben?

Man muss sich immer wieder über den glühenden Eifer wundern, mit dem Vertreter der Evolutionslehre ihren Glauben verteidigen. Mit welch abfälligen Bemerkungen ziehen diese über jene her, die sie verächtlich Kreationisten nennen. Die Evolutionisten gebärden sich, als hätten sie sämtliche Trümpfe in der Hand. Wären die Fakten tatsächlich auf der Seite der Evolutionisten, hätte deren Überheblichkeit noch Hand und Fuß. Dass dem keineswegs so ist, davon kann sich jeder, der will überzeugen.


*) Charles Darwin: Die Entstehung der Arten. Stuttgart 1963, S. 677.
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#32
Die Argumente von Kreationisten sind einfach unwissenschaftlich.

Hier werden sie widerlegt:
Antworten auf Evolutionszweifel

Letztens habe ich eine Doku vom ZDF gesehen, in der ein Biologie sagte, dass der Kreationismus in Fachkreisen nur belächelt wird. Und wenn das ein Biologe sagt, ist das vernichtend.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#33
(20-10-2009, 18:57)konform schrieb: Es heißt, die Theologie habe Frieden mit der Wissenschaft geschlossen. Man habe sich auf die Grundaussagen der Bibel geeinigt. Mit diesen “Grundaussagen” sind wohl hauptsächlich das “Erlösungswerk Jesus” und ein Normenkatalog, etwa die Zehn Gebote und die Bergpredigt, gemeint

was macht denn für dich die "Grundaussagen der Bibel" aus?



Zitat:Dass die Schöpfung wie im Buch Genesis beschrieben so nicht gelaufen sein kann, glaubt alle Welt zu wissen. Und dass die Geschichte der Menschheit in den zeitlichen Rahmen des AT unterzubringen ist, glaubt ebenfalls kaum noch jemand

warum auch?

es widerspricht dem praktischen befund

Zitat:Man braucht nicht Psychologie studiert zu haben, um das Vernichtende dieser am materialistischen Weltbild orientierten “Theorien” zu begreifen. Denn wenn an der Bibel dies und das und so weiter nicht stimmt: Wie verhält es sich dann mit den “wichtigen” Aussagen? Kann es dann überhaupt die Wunder gegeben haben?

diese frage stellt sich in der tat. wobei ich nicht davon ausgehe, daß wunderglaube das “wichtige” ist, das die bibel vermitteln soll

aber aus all dem gibt es doch einen wunderbaren ausweg: die bibel nicht als wörtlichen tatsachenbericht, sondern als vielfältige metapher zu lesen

die allermeisten christen sehen sich davon nicht intellektuell überfordert

Zitat:Man muss sich immer wieder über den glühenden Eifer wundern, mit dem Vertreter der Evolutionslehre ihren Glauben verteidigen

es handelt sich nicht um einen glauben, sondern um naturwissenschaftliches wissen. die einzigen, die hier unbedingt den glauben hineinreden wollen, sind die kreationisten

Zitat:Mit welch abfälligen Bemerkungen ziehen diese über jene her, die sie verächtlich Kreationisten nennen

das ist gar nicht notwendig. die (zumindest, aber imho nicht ausschließlich naturwissenschaftlich) mangelnde substanz der kreationistischen weltsicht offenbart sich in jeder äußerung ihrer anhänger - wie nicht zuletzt in diesem forum eindrucksvoll nachzulesen ist

Zitat:Wären die Fakten tatsächlich auf der Seite der Evolutionisten, hätte deren Überheblichkeit noch Hand und Fuß. Dass dem keineswegs so ist, davon kann sich jeder, der will überzeugen

dann überzeuge uns

aber bitte mit fakten und logischer überlegung, und nicht mit sakrosankten glaubensdogmen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#34
(20-10-2009, 19:06)humanist schrieb: Die Argumente von Kreationisten sind einfach unwissenschaftlich.

Hier werden sie widerlegt:
Antworten auf Evolutionszweifel

Letztens habe ich eine Doku vom ZDF gesehen, in der ein Biologie sagte, dass der Kreationismus in Fachkreisen nur belächelt wird. Und wenn das ein Biologe sagt, ist das vernichtend.

Mal ehrlich: Das genügt Ihnen wirklich als Beweis für die Richtigkeit der Evolutionsauffassung?
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#35
Ich biete Ihnen das "du" an.

Abgesehen von den zahlreichen Medienberichten im Darwin-Jahr, ja.

Die Evolutionstheorie gilt als empirisch bewiesen. Der Kreationismus/Intelligent Design hat bisher keinen anerkannten Beweis vorgelegt.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#36
(12-09-2009, 15:37)humanist schrieb: Theologie eine Pseudowissenschaft.


Entspricht dieser Beitrag von Humanist den Forenregeln? Für mich klingt dieser Beitrag des Users Humanist wie eine verächtliche Abwertung.

Vor wenigen Minuten, als ich mich hier anmeldete, habe ich den Forenregeln zugestimmt.

Gelten diese Regeln für manche User nicht?

Gruß Dornbusch
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#37
Hallo erstmal im Forum!

Ich bin Moderator, ich darf das ;)
Nein, Scherz beiseite.
Hinter dem Titel steht ein Fragezeichen und ein Forum ist dazu da, um zu diskutieren.
Warum sollte die Frage also nicht erlaubt sein? Ich beleidige ja niemanden. Höchstens kritisiere ich eine Institution.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#38
Womit beschäftigt sich ein Student der Theologie?
Ich erlaube mir hier die verschiedenen Fächer aufzulisten:

Latein
Griechisch
Hebräisch
(Arabisch)
Kirchengeschichte
Kirchenrecht
Fundamentaltheologie
Psychologie
Pädagogik
Missionswissenschaften
Liturgie
Predigt
Exegese AT
Exegese NT
Dogmatik
Philosophie
Philosophiegeschichte
Soziallehre
Moraltheologie
(Kunstgeschichte)
(Architekturgeschichte)
(Ägyptologie)
Pastoraltheologie

Welches dieser Fächer unterliegt dem Verdacht "unwissenschaftlich" gelehrt zu werden?

@ humanist

"Pfaffe" ist eine Beleidigung, nicht wahr?

Gruß Dornbusch
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#39
Sind das alle Fächer übers komplette Studium verteilt? Habe allein im
Hauptstudium 28 Vorlesungen besucht - aufgrund zahlreicher Zusatzfächer.
Irgendwie fehlen mir bei deiner Aufzählung auch Logik und Mathematik.

Mit einer bloßen Aufzählung der Fächer ist es nicht getan.
Wie sehen die Inhalte aus?

Aber unabhängig von den Vorlesungen für Studenten. Theologie nimmt für sich in Anspruch eine Wissenschaft zu sein. Dann muss sie sich die wissenschaftliche Betrachtung ihrer Veröffentlichungen gefallen lassen. Letztens habe ich erst wieder über eine Arbeit von Dr. Michael Blume gelesen (der "Vorzeigewissenschaftler" der Theologen). Seine abstrusen Theorien kann man beim besten Willen nicht als wissenschaftlich bezeichnen.

Aber warum ich Theologie für eine Pseudowissenschaft halte, kannst du in diesem Thema und im geschlossenen Thema Theologie nachlesen.

Zitat:@ humanist
"Pfaffe" ist eine Beleidigung, nicht wahr?
Nicht, wenn ich ihn in seiner ursprünglichen Bedeutung benutze:
"Der Begriff Pfaffe (von lat.: papa = Vater) war im Gegensatz zum Mönch eine Bezeichnung für einen Geistlichen."
Und selbst wenn?
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#40
(30-10-2009, 16:13)humanist schrieb:
Zitat:@ humanist
"Pfaffe" ist eine Beleidigung, nicht wahr?
Nicht, wenn ich ihn in seiner ursprünglichen Bedeutung benutze:
"Der Begriff Pfaffe (von lat.: papa = Vater) war im Gegensatz zum Mönch eine Bezeichnung für einen Geistlichen."
Und selbst wenn?

selbst wenn?

na, du bist gut...

hier werden immer wieder user gesperrt, weil sich jemand (konkret: einer der lieben kollegen aus der glaubensfraktion) "beleidigt" fühlt

möglicherweise ja z.b. schon dann, wenn man den (laut bibel) massenmörder jahwe mit dem massenmörder hitler vergleicht...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#41
Wenn ich jetzt einen bestimmten Geistlichen mit Pfaffe beleidigt hätte, wärs was anderes.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#42
"Pfaffe" ist für mich dasselbe, als würde ich zu einem Polizisten "Bulle" sagen und ich glaube, das ist keine Beleidigung oder?
Gruß
Motte

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#43
Neee, nur für Mimöschen.
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