Seine Änderungen
* Einzelne Koranaussagen wurden nach ihrer Offenbarung wieder geändert. D.h. daß auf einen Koranvers ein anderer folgte, der die erste Anweisung änderte oder relativierte. Die erste Offenbarung war waren offensichtlich nur zeitlich begrenzt gültig.
* Diese unterschiedliche Aussagen, die durchaus als sich widersprechenden Aussagen gedeutet werden können, wurden als "überarbeitetes Wort Allahs" verstanden.
* Einige dieser veränderten Koranaussagen sind im heutigen Korantest in der alten und der neuen Fassung noch erhalten. Einige Beispiele für veränderte Anweisungen seien genannt:
1. Die Quibla (Gebetsrichtung) von Jerusalem nach Mekka (Sure 2,142-150)
2. Die Teilung des Erbes, das von Eltern oder Verwandten zurückgelassen wird, soll gemäß Sure 4,8 gleichmäßig erfolgen, was aber durch Vers 12 abgeändert wurde, wo befohlen wird, daß Männer den doppelten Anteil von Frauen erhalten sollen.
3. Das Nachtgebet sollte ursprünglich mindestens die halbe Nacht beanspruchen, eigentlich sogar den "größten Teiles der Nacht" (Sure 73,1-4). Während des Gebets ist der Koran zu rezitieren. Allah selbst sah in dieser Anweisung ein schwere Last. Doch dieses Gebot wurde durch Vers 21 sogleich relativiert: "daher rezitiert aus dem Koran, wie es euch leicht und möglich ist". D.h. jeder kann nach eigenen Ermessen die Gebetszeit bestimmen.
4. Bei Frauen, die etwas Abscheuliches begehen (z.B. Ehebruch), war ein lebenslänglicher Hausarrest vorgesehen (Sure 4,16), wenn vier Männer den Fehltritt bezeugen können. Nur Allah konnte diesen Hausarrest wieder aufheben. Diese Strafe wurde aber später in eine Strafe von 100 Peitschenhieben abgeändert (Sure 24,2).
* Mohammed mußte selbst immer solange bis zum Vortragen der "Offenbarung" warten, bis er gewiß sein konnte, die endgültige Offenbarung erhalten zu haben.
* Der Koran selbst nennt drei Gründe für die spätere Abänderung des ursprünglich geoffenbarten Textes.
1. Mohammed vergaß etwas (nach Allahs Wille) (Sure 87,6-7).
2. Der Satan schob Mohammed eine falsche Offenbarung unter (Sure 22,52).
3. Allah selbst tauschte Passagen gegen bessere Offenbarungen aus (Sure 16,101.106).
o Sure 2,106 spricht ganz offen die Tatsache eines nach der ersten Offenbarung veränderten Korantextes an: "Wenn wir einen Vers austilgen oder in Vergessenheit geraten lassen, bringen wir dafür einen besseren oder einen, der ihm gleich ist. Weißt du denn nicht, daß Allah zu allem die Macht hat?"
* Zur rechten Deutung der Suren ist deshalb ihre Datierung von Bedeutung, da im Fall eines Widerspruches der Grundsatz gilt, daß der jüngere Text den älteren aufhebt. (Manchmal geschieht das aber sogar innerhalb ein und derselben Sure).
Quelle:
http://www.efg-hohenstaufenstr.de/downlo...koran.html