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Dialog unter den Religionen
#1
Hi,
zu meinem Beitritt in dieses Forum bin ich schon vieles gefragt worden. Vielen Dank für diesen aufforderden Empfang, dessen Herausforderung ich gerne annehme!
Ich fange mal mit dem Einfachsten an!

Ob als Christ ev. oder r.k. (bzw. einschl. der ev. Freikirchen), für Christen gibt es hier eine ganz klare Herausforderung, was bspw. der muslimische Glauben angeht. Auch die Herausforderung seitens der buddhistischen Seite (europäisch geformt) sollte nicht übersehen werden.Letzteres sehe ich allerdings nicht als Gefahr an sondern als Möglichkeit einer Bereicherung (spreche aus ca 10 jahren buddhistischer Erfahrung).

Aber ein nach dem anderen...

Zur Zeit ist in vielen Kreisen das Problem Christsein - Muslimsein ein Angelpunkt.Die Schwierigkeiten beider Religionen, miteinander klarzukommen, angefangen in puncto Toleranz hat weniger etwas mit der unterschiedlichen Theologie beider Religionen zu tun als viel mehr damit, dass zu wenig voneinander gewußt wird.

Oh lala, da kann ich ein Liedlein singen, welche Unkenntnisse, falsches Wissen, und typische Schubladentechniken zu Mißverständnissen führen!

Ich werde hier keinen Vortrag halten (habe tagtäglich mit Muslimen in meinem Berufsleben zu tun, - als kleine Provokation), aber, wer hat sich denn schon mal Gedanken darüber gemacht, warum sich Muslime und Christen vom Glaubensverständnis her streiten?

Klar, etliche Suren des Korans (geschweige denn gewisse Hadithen) reizen eine Christen bis zum an die Decke gehen, aber gleichsam stöhnt ein koranbewußter Muslime darüber, was da aus dem Christentum zu ihm strömt. Die Unterscheidung ob AT (Altes Testament) oder NT (Neues Testament) spielt da überhaupt keine Rolle.

Das mal als erster Anreiz, was meine Diskussionsfreudigkeit angeht. :icon_cheesygrin:

Zum 2.:
Da haben schon Mitglieder darauf angespielt,, von wegen Uni-Theologie und Praktr. Theologie....

Den ersteren erteile ich eine Absage. Nach ca 10 Jahren Auseinandersetzung mit ausgewählten buddhistischen Themen und Mitnahme dessen zum christl. Glauben bin ich kein Mensch mehr, der nach ca über 25 Jahren Verlassen des r.k. Dogmatismus mit irgendwelchen wissenschaftlichen Sachen um mich werfe. Wer davon ausgeht, wird bei mir auf Granit beißen. Im privaten Bereich bin ich da völlig praktisch orientiert. - Wie soll/will man sich über Glaubensfragen auch wissenschaftlich unterhalten können?

Die Basis möchte ich gerne mal kennenlernen!

Ich hoffe, meine Einstellung klar genug kenntlich gemacht zu haben. Für Fragen stehe ich offen!

Auf gute Gespräche!

Gruß
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#2
ja, dann wollen wir mal :icon_cheesygrin:

(06-07-2009, 19:36)ams schrieb: Ob als Christ ev. oder r.k. (bzw. einschl. der ev. Freikirchen), für Christen gibt es hier eine ganz klare Herausforderung, was bspw. der muslimische Glauben angeht. Auch die Herausforderung seitens der buddhistischen Seite (europäisch geformt) sollte nicht übersehen werden.Letzteres sehe ich allerdings nicht als Gefahr an sondern als Möglichkeit einer Bereicherung (spreche aus ca 10 jahren buddhistischer Erfahrung)

mir ist jetzt nicht so recht klar, worin die herausforderung liegt. darin, daß es auch noch einen anderen glauben gibt als den eigenen? und dieser womöglich auch noch mit derselben vehemenz für sich in anspruch nimmt, der einzig wahre zu sein?

Zitat:Zur Zeit ist in vielen Kreisen das Problem Christsein - Muslimsein ein Angelpunkt

find ich eigentlich gar nicht - oder ich bewege mich halt in anderen kreisen. ich seh auch das problem nicht - der eine ist halt christ, der andere muslim, der dritte bayern-fan...

ein problem ist hierzulande die angst vor dem bzw. die verteufelung des islam, die de facto nicht gerechtfertigt ist. das beginnt bei der mutwilligen gleichsetzung von islamismus mit islam und endet noch lange nicht bei der weigerung, zur kenntnis zu nehmen, daß die allermeisten muslime hierzulande völlig friedliche menschen und durchaus integrierte nachbarn sind, die einfach nur genauso in ruhe muslim sein wollen, wie die anderen christ sind (also üblicherweise nur dem namen nach bzw. zu den hohen feiertagen)

wers nicht glaubt, kanns hier nachlesen: http://www.taz.de/1/politik/deutschland/...n-muslime/

Zitat:Die Schwierigkeiten beider Religionen, miteinander klarzukommen, angefangen in puncto Toleranz hat weniger etwas mit der unterschiedlichen Theologie beider Religionen zu tun als viel mehr damit, dass zu wenig voneinander gewußt wird

richtig

Oh lala, da kann ich ein Liedlein singen, welche Unkenntnisse, falsches Wissen, und typische Schubladentechniken zu Mißverständnissen führen!

Zitat:wer hat sich denn schon mal Gedanken darüber gemacht, warum sich Muslime und Christen vom Glaubensverständnis her streiten?

weil (wenn) sie eben den eigenen glauben für den einzig richtigen halten

Zitat:Klar, etliche Suren des Korans (geschweige denn gewisse Hadithen) reizen eine Christen bis zum an die Decke gehen, aber gleichsam stöhnt ein koranbewußter Muslime darüber, was da aus dem Christentum zu ihm strömt

wieso? was geht den einen das andere an?

das ist so, als ob ich als mitglied des karnickelzüchtervereins mich über die satzung des taubenzüchtervereins mokierte...

Zitat:Wie soll/will man sich über Glaubensfragen auch wissenschaftlich unterhalten können?

tja - theologen gehts ja vielleicht auch weniger um die unterhaltung. ich finde theologie trotzdem nicht per se uninteressant oder sinnlos. sie kann eine wichtige rolle in der weiterentwicklung bzw. anpassung der religionen an geänderte verhältnisse und sichtweisen auf mensch und gesellschaft spielen
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#3
Ich frage mich aber auch schon die ganze Zeit, warum vor allem der Buddhismus, Taoismus und Hinduismus so Religionen für sich sind. Sie scheinen ja wirklich zu coexistieren ohne Konflikte mit den anderen zu haben. Es geht immer nur um Judentum, Christentum und den Islam.

Ich gebe gleich vorweg zu, dass ich von den drei genannten ostasiatischen Religionen gar keine Ahnung habe, daher möge man mir bitte meine Unwissenheit verzeihen Icon_smile
-=[... der mit der Quinte tanzt ...]=-
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#4
...und Shintoismus
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#5
(06-07-2009, 21:09)Wavedancer schrieb: Ich frage mich aber auch schon die ganze Zeit, warum vor allem der Buddhismus, Taoismus und Hinduismus so Religionen für sich sind. Sie scheinen ja wirklich zu coexistieren ohne Konflikte mit den anderen zu haben. Es geht immer nur um Judentum, Christentum und den Islam.

Ich gebe gleich vorweg zu, dass ich von den drei genannten ostasiatischen Religionen gar keine Ahnung habe, daher möge man mir bitte meine Unwissenheit verzeihen Icon_smile

der hinduismus spielt zur zeit eine alles andere als friedliche rolle in indien. aufgehetzte hindus haben schon etliche pogrome an muslimen mit hunderten, wenn nicht tausenden, toten auf dem gewissen. hindu-fundamentalisten spielen ein große rolle in der indischen parteienlandschaft

buddhismus und daoismus (wie auch konfuzianismus) werden oft weniger als religionen gesehen als vielmehr als lebensphilosophien. sie kommen schließlich auch ohne götter aus, geben nur anleitung, wie mensch "richtig" leben solle. aber natürlich sind auch sie nicht frei von synkretismen lokaler ausprägung, wie etwa der tibetische lamaismus mit seinem dämonenglauben und einer ausgesprochenen feudal-theokratie
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#6
bitte löschen
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#7
Sorry, auf alle Einzelheiten einzugehen, ist mir heute abend ein wenig zu viel. Will hier kein Referat oder ähnliches halten.

Im Grunde genommen ist der Buddhismus kewine Religion, wie wir es in Europa kennen, sondern eine reine Erkenntnislehre. Buddhismus funktioniert ohne einen Gott, wie es eaus theisitischen Religionene bekannt ist.

Beim Christentum und Islam sieht es da schon anders aus. Der Islam behauptet bekanntlich, eine Offenbahrung Gottes via Erzengel Gabriel via Mohammed empfangen zu haben. Die christl. Lehre - auf Grund von AT und NT innerhalb der Bibel - spricht von einer Überlieferungsreligion. Das stößt bei den meisten Muslime auf Unverständnis. Christen wiederum verstehen nicht, wieso ca 700 Jahre n.Chr. jemand sich hinstellt und Gesetzte aufstellen will, die mehr oder weniger nach dem AT greifen. Jesus v.N. hat da einiges anderes, nämlich im Grunde genommen ein "Update" verkündet.

Und da scheiden sich die Geister, weil beide Religionsschichten von verschiedenen Basen ausgehen. Der Koran ist nicht interpretierbar, außer den Aussagen, die eben seinerzeit Gültigkeit haben bzw. hatten, das Christentum kennt durchaus eine Interpretation bis in unsere Zeit hinein. Letzteres wiederum wird von vielen Muslimen als eine Verfälschung der Bibel angesehen. Und so gehen die Mißverständtnisse weiter und weiter.

Ich weiß nicht, wie "empfindlich" hier anwesende Muslime in der Hinterfragung von Glaubensfragen sind. Aber ich denke mir, wenn ich mal eine wenig im entsprechenden Unterforum gelesen habe, kann ich hier durchaus für "erfrischende" Diskussionen sorgen. Beruflich habe ich jeden Tag mit Muslimen zu tun, die - darauf lege ich Wert - keinen repräsentativen "Durchschnitt" zu Meinungen von Muslimen wiedergeben.

In meiner Gemeindearbeit bin ich - meiner einschätzung nach - ausschließlich mit liberalen Muslimen zusammen. Deshalb bin ich gehalten, mich in solcher Thematik etwas diplomatisch auszudrücken, um keine Verletzung zu provozieren.

Auch wenn ich unterscheide, ob ich aus meiner Überzeugung als Christ argumentiere oder eben nur aus einer theologischen Sicht, ich habe die Brennpunkte kennengelernt und möchte eine Konfrontation vermeiden!

Liebe Grüße!
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#8
@petronius
Ich erlaube mir, nur zu einem Bruchteil Deines Postings Stellung zu nehmen...
Zitat:buddhismus und daoismus (wie auch konfuzianismus) werden oft weniger als religionen gesehen als vielmehr als lebensphilosophien. sie kommen schließlich auch ohne götter aus, geben nur anleitung, wie mensch "richtig" leben solle
Richtig. Im grunde genommen sind sie auch keine Religionen, wie wir Europäer Religionen verstehen.

Gerade der Buddhismus ist ein paradebeispiel als "Antireligion". In vielen Lehren des Buddhismus bin ich auch als Christ Anhänger. Diese meditationstechniken, vor allem der Aufruf zur selbstkritischen Einstellung haben mir im Laufe von ca 10 jahren den Weg dazu bereitet, einen Gott wiederzufinden, allerdings nicht nach meinem kindlichen und studiumsmäßigen Bild.

Der berühmte Satz: Anfang und Ende sind nicht erkennbar haben es mir angetan, zu unterscheiden, wieweit Diskussionen über den Anfang unseres Weltensystems, bzw. wie es enden wird, wirklich etwas mit unserem praktischen Leben zu tun haben.

Und dann fing ich an, für mein Verständnis einen Gott zu begreifen.

Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu viel geschrieben... :icon_neutral:

Liebe Grüße!
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#9
Was soll denn so schwierig sein an einem Dialog bzw. interkonfessionellen Dialog? Vorurteile bestehen dort, wo nicht gefragt und gelernt wird. Daß sich die Glaubensgemeinschaften nicht gleichen müssen und sich gegenseitig zustimmen - in den Inhalten ect.- gehört dazu, denn es handelt sich um spezielle Glaubensinhalte, die die einzelnen Gemeinschaften betreffen -, die anderen wiederum nicht.

Ich sehe und erlebe das so, als würden sich Menschen besuchen gehen, ohne einen Anspruch darauf zu heben "der Andere" müsse notgedrungen den religiösen Ideen, Vorstellungen und Glaubensverständnis zustimmen. Diese Freiheit braucht es, ohne dieses Offenbleiben und zugleich Annähern im Verständnis (Wissen) der jeweils anderen Gemeinschaft, wird es schwer zu einem Dialog kommen können. Anerkennen und Achtung, ein Schlüssel, der zum Frieden und zur Freiheit führt. Ausserdem sehe ich generell viel Gemeinsames, weniger Trennendes - wenn überhaupt - und die einzelnen religiösen Gemeinschaften als Ergänzung - ähnlich einem Puzzle -, die die Einheit charakterisiert. Blau ist verschieden zu Rot und doch gehören sie dem Farbspektrum an; gemeinsam werden sie Licht.
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#10
(06-07-2009, 21:26)jam schrieb: da Muslime das Herzstück des Glaubens die Kreuzigung und Auferstehung weglassen und nicht Glauben , muß ich meinen glauben getrennt von ihrem Glauben sehen,das selbe hat aber auch Gültigkeit für alle Christen und sonstigen die das nicht glauben

vor allem die juden, nicht wahr? :icon_cheesygrin:

kreuzigung und auferstehung des gottessohns mögen ja das herzstück deines glaubens sein, aber sicher nicht des glaubens schlechthin

(06-07-2009, 21:26)jam schrieb: und bei Mulimen fehlt eben die Substanz,also reden können wir ruhig

weil du experte für "fehlende substanz" bist?
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#11
(07-07-2009, 08:05)Marlene schrieb: Was soll denn so schwierig sein an einem Dialog bzw. interkonfessionellen Dialog? Vorurteile bestehen dort, wo nicht gefragt und gelernt wird. Daß sich die Glaubensgemeinschaften nicht gleichen müssen und sich gegenseitig zustimmen - in den Inhalten ect.- gehört dazu, denn es handelt sich um spezielle Glaubensinhalte, die die einzelnen Gemeinschaften betreffen -, die anderen wiederum nicht

richtig

ich möchte da mal den vergleich zu politischen parteien ziehen: natürlich sind sie sich nicht einig, haben unterschiedliche vorstellungen davon, was richtig und gut ist. in einer funktionierenden demokratie hindert es sie aber nicht daran, trotz dieser unterschiede zum wohle der allgemienheit zusammenzuarbeiten
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#12
Nun ja, Dialog? Es ist wirklich schwierig vor allem sich mit streng erzogenen Muslimen über Religion zu unterhalten, überhaupt. Mag wie ein Vorurteil klingen, aber gelegentlich wird man von einigen Leuten, die ebenso vorurteilbelastet sind, einfach als Schweinefresser abgetan mit dem man entweder nicht reden darf oder nicht kann, ohne zu wissen, wie der Mensch als solches ist.
Ich glaube, ich halte es ähnlich wie petro, dass die Religion meines Gegenüber für einen normalen Dialog zweitrangig ist oder sein sollte. So habe ich petro jedenfalls die ganze Zeit verstanden und ich hoffe, ich tu ihm jetzt nicht Unrecht im Verständnis seiner Worte :icon_cheesygrin:
Allgemein ist der Mensch ja sehr leicht für Vorurteile zu haben, ich habe sicherlich auch welche, auch wenn ich mich immer bemühe diese entweder auszuräumen oder mir erst ein eigenes Bild mache. Wenn es eben nicht die religiöse Schiene ist, so ist es dann die nationale, meistens zumindest als deutscher, ist man dann gleich ein Nazi.
Letztendlich historisch betrachtet, denke ich, ist es keine religiöse Problematik, auch keine nationale, sondern einfach eine Art Überzeugungssache (welch laienhaftes Wort :icon_rolleyes:). Oft wissen viele aber mit einem Dialog aber nichts anzufangen und dann tun sich Reibereien auf.
-=[... der mit der Quinte tanzt ...]=-
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#13
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#14
(07-07-2009, 11:55)jam schrieb: vor allem die juden, nicht wahr?

das mußt du anders sehen,Juden glauben alle an den Messias

das mag schon sein

aber nach allem, was ich weiß, sehen juden jesus nicht als gottessohn, dessen kreuzigung und auferstehung überragende heilsgeschichtliche bedeutung hat und so das kernstück des glaubens repräsentiert

insofern beschreibt dein satz über menschen, die

das Herzstück des Glaubens die Kreuzigung und Auferstehung weglassen und nicht Glauben,

sodaß du

deinen glauben getrennt von ihrem Glauben sehen

mußt und

das selbe aber auch Gültigkeit für alle Christen und sonstigen, die das nicht glauben, hat

natürlich nicht zuletzt juden

überhaupt fällt hier beim stichwort "Dialog unter den Religionen" auf, daß du immer sehr um abgrenzung von anderen, wenn nicht gar um deren abwertung, bemüht bist

Zitat:und sobald manche Juden merken das Jeshua Jude ist und nicht Christ dann werden sie offen

klingt so, als würdest du juden als rassisten sehen, die nur juden gelten lassen wollen
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#15
(06-07-2009, 19:36)alwin schrieb: Die Schwierigkeiten beider Religionen, miteinander klarzukommen, angefangen in puncto Toleranz hat weniger etwas mit der unterschiedlichen Theologie beider Religionen zu tun als viel mehr damit, dass zu wenig voneinander gewußt wird.

Nun, da bin ich ganz entschieden anderer Meinung! Ob ich mit Menschen klarkomme, hat viel weniger damit zu tun, "wieviel ich von ihnen weiß", wenn ich nur davon ausgehe, dass es Menschen sind, wie ich selbst einer bin. Damit wäre oft schon sehr viel erreicht...!

Und genau hier liegt das Problem der "Theologie" der erwähnten Religionen: Denn insbesondere die drei semtischen Religionen Judentum, Christentum und Islam sind, so sehr sie auch gegeneinander dünkeln mögen, eben doch aus einer "theologischen" Grundmasse geknetet. Und diese läuft in ihrem Kern auf das Aufpeppeln des werten Egos und dessen Hege und Pflege durch klar herabwürdigende Abgrenzung gegen Andersgläubige hinaus. Aus diesem Grund bedeutet nicht nur jede Kritik an oder gar das Verwerfen der so beschaffenen eigenen Glaubensüberzeugungen einen unmittelbaren Angriff auf das hochwerte Selbst und seine Befindlichkeit, sondern bisweilen allein schon die Existenz andersgläubiger Menschen.

Ganz anders wirkt da etwa der Buddhismus, der, zumindest in seiner ursprünglichen Ausprägung, nicht nur die Gleichheit, sondern letztlich sogar die Indentität aller Menschen (wie alles Lebenden) zu lehren und damit den natürlichen menschlichen Egoismus im Zaume zu halten versucht...
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