(24-05-2009, 10:12)Marlene schrieb: Ist denn das notwendig, unsere Lehrmeister, Professoren ect. hier aufzuführen, damit wir ein (scheinbares) Argument in der Hand haben? Sind denn eigene Ideen und Wissen nicht genug?
Ich finde es durchaus wichtig zu analysieren, in welcher Wissenschaftstradition ein Wissenschafter steht bzw. vor welchem Hintergrund er bestimmte Aussagen trifft.
(24-05-2009, 10:12)Marlene schrieb: Dann allerdings bleiben Gedankenaustausch, Diskussion und vor allem der Respekt - den ich etwas vermisse - auf der Strecke. Gesprächkultur lebt vom Zuhören und Respektieren, auch bei konträren Meinungen und Ideen -; was völlig belanglos ist.
Also ich empfand keine Aussage von Epicharm als beleidigend. Ich weiß nicht ob es bei ihm anders ist. War es das Epicharm? Dann tut es mir leid da es nicht beabichtigt war.
Generell mal gesagt ist ein Flüsterdialog in homoöpathischen Dosen nicht mein Fall. Das ist nicht persönlich gemeint, sondern einfach so meine Art. Dies wird vielleicht noch verschäft dadurch, dass das hier nur ein Schreibgespräch ist.
Ich habe auch nicht ausgedrückt, dass ich Epicharms Ansicht nicht respektiere. Ich habe lediglich festgestellt, dass wir uns wahrscheinlich schwer auf eine Sicht der Dinge einigen können, da einfach zwischen unseren Ausbildungen eine bestimmte Spanne liegt. Das bedeutet nicht, dass ich denke, das jetzt alles besser und toller ist als vor zig Jahren... Eben nur eine andere Sicht unter anderen Prämissen, unter Einbeziehung neuer/anderer Diskurse und vielleicht sogar einem neuen Paradigma.
Marlene, ich weiß nicht auf was du das "belanglos" gerade benau bezogen hast, aber eine Diskussion stelle ich mir intensiver und mehr argumentativ vor, als es hier teilweise passiert. Nämlich mit Postulaten seiner eigenen Ansicht ("Gott gibt es nicht") und eindimensionalen Sichtweisen (eine christliche Prägung, von der auch ich mich nicht ausnehmen will, der keiner von uns wahrscheinlich entkommen ist).
Ganz nebenbei finde ich es für mich sehr bereichernd intellektuelle Widerreden oder Gedankenanstöße wie von Epicharm oder Ekkard zu erhalten. Dass ich mich daran reibe bedeutet nicht, dass ich es relativieren oder gar ablehnen will, sondern, dass ich mich damit auseinander setze und vielleicht hinterher etwas weiter bin in meinem eigenen Prozess.
Also um das alles abzuschließen: Ein kritischer Ton bedeutet für mich nicht Ablehnung, Auflehnung oder Nichtrespektieren.
Grüße
Sonne