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Warum gerade Christentum?
#1
Seid gegrüßt liebe Glaubende (und Ungläubige)!

Ich wurde duch philosophische Überlegungen zu Gott geführt und habe in der pascalschen Wette (Info) meinen Glaubensgrund gefunden. An Wunder, religiöse Erfahrungen und trügerische Vernunftschlüsse will ich mich bei einer so ernsten Frage nicht halten.

Mein Problem am Glauben ist nun jedoch, weshalb ich mich an das Christentum halten soll. Besonders diese Grafik der Gottesoffenbarungen lässt mich daran zweifeln, dass das Christentum die einzig wahre Religion sei:
[Bild: gottesoff-klein.jpg]

Was macht das Christentum einzigartig? Woran kann man sich halten, wenn man Wunder und Prophezeihungen nicht als Glaubensgrund anerkennt?
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#2
Es gibt wohl keine Religion auf der Welt, die nicht für sich beansprucht, die einzig wahre zu sein....
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#3
(28-01-2009, 18:57)Thoddy schrieb: Es gibt wohl keine Religion auf der Welt, die nicht für sich beansprucht, die einzig wahre zu sein....

Und mit welchen Gründen?
Es wird doch wohl - gerade in der christlichen Theologie - Gründe geben, die über kulturelle Erbschaft und die Anzahl der Anhänger hinausreichen.
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#4
(28-01-2009, 17:14)teofilo schrieb: An Wunder, religiöse Erfahrungen und trügerische Vernunftschlüsse will ich mich bei einer so ernsten Frage nicht halten. ...

Was macht das Christentum einzigartig?
Christentum ist NICHT einzigartig, aber für mich die passende Religion wegen ihrer Ethik und Gottesvorstellungen.
Für Dich musst Du das schon selbst herausfinden, alles andere würde mir sehr nach Mission oder Indokrination muffeln. Und das passt auch nicht zu meinem Christsein ...
Trau niemanden, der Dir eine Religion als die Alleinseligmachende zu verkaufen versucht, meistens bleibst DU dabei auf der Strecke nach einiger Zeit ... mit deinem Verstand - wahrscheinlich auch mit deinem Glauben.
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#5
(28-01-2009, 18:57)Thoddy schrieb: Es gibt wohl keine Religion auf der Welt, die nicht für sich beansprucht, die einzig wahre zu sein...
es scheint (zu) viel Komiker zu geben, die solchen Schwachsinn behaupten, aber wahrscheinlich KEINE Religion, die das wirklich glaubwürdig einlösen kann, überall menschelts ... unterschiedlich heftig.
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#6
(28-01-2009, 19:50)Fritz7 schrieb: Trau niemanden, der Dir eine Religion als die Alleinseligmachende zu verkaufen versucht, meistens bleibst DU dabei auf der Strecke nach einiger Zeit ... mit deinem Verstand - wahrscheinlich auch mit deinem Glauben.

Das hat ja fast schon Qualitäten, hier als Generalüberschrift über das Forum gesetzt zu werden...

Ich schliesse mich dem inhaltlich voll an.

Gruss

DE
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#7
Glaube ist deine Leistung im Angesicht der Lehren in deiner Umgebung (auch deiner Bücher). Dein Glaube ist insofern frei, die jeweilige Religionslehre ist es nicht. Frei nach Paulus: Bedenket alles und behaltet das Beste.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#8
Zum Thema:
Der Kern des Christentums besteht aus einigen ganz einfachen Bekenntnissen, von denen ich behaupte, sie seien sogar universal für menschliche Gesellschaften:
1. Liebe deinen Nächsten, denn er ist wie du; tue Gutes, denen, die dich hassen. (Liebe auch deine Feinde)
2. Sorge für Gerechtigkeit
3. Alle Menschen sollen gleiches Recht besitzen
4. Übe Sanftmut und lass' Güte walten
5. Handle verantwortungsvoll allem gegenüber
6. Söhne dich mit deinen Mitmenschen aus, vor allem, wenn du schuldig geworden bist

Alles andere ist theologischer Überbau, Mythos und Auslegung. "Allem gegenüber" und ähnliche Formulierungen werden in der christlichen Lehre mit dem Gottesbezug gleichgesetzt. Atheisten kommen ohne Gottesbezug aus. Sie sind deshalb keine schlechteren Menschen im Sinne des Bekenntniskerns.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#9
Der Freude wegen und Menschenbild.
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#10
(29-01-2009, 01:11)Ekkard schrieb: Der Kern des Christentums besteht aus einigen ganz einfachen Bekenntnissen, von denen ich behaupte, sie seien sogar universal für menschliche Gesellschaften:
1. Liebe deinen Nächsten, denn er ist wie du; tue Gutes, denen, die dich hassen. (Liebe auch deine Feinde)
2. Sorge für Gerechtigkeit
3. Alle Menschen sollen gleiches Recht besitzen
4. Übe Sanftmut und lass' Güte walten
5. Handle verantwortungsvoll allem gegenüber
6. Söhne dich mit deinen Mitmenschen aus, vor allem, wenn du schuldig geworden bist

Lieber Ekkard,

wenn das der Kern des Christentums ist, bin ich Christ. Zwar gelingt mir das alles noch nicht, aber ich bemühe mich, diese Maxime waren im Kern schon immer meine Lebensprinzipien.

Aber wo bleibt dabei GOTT? Oder kann es wirklich ein "atheistisches bzw. agnostisches Christentum" geben?

Nachdenklich grüsst

DE
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#11
Danke für eure Antworten.

Zitat:Alles andere ist theologischer Überbau, Mythos und Auslegung.
Wenn Theologie nur ein Überbau ist, indes die Moral den Kern bildet, heißt das aber, dass er basal gefühlsbedingt ist und ihm lediglich ein paar Vernünfteleien hinzukommen können.
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#12
(29-01-2009, 09:19)Marlene schrieb: Der Freude wegen und Menschenbild.
Gut, Marlene, das gehört auch dazu. Wenn du und andere das so wollen, dann gehören auch spirituelle Dinge dazu. Allerdings sind diese nicht spezifisch christlich. Typisch christlich ist die Unbedingtheit, dass Menschen sich versöhnen können trotz aller feindlichen Handlungen und wie man dies durch Güte und Sanftmut erreichen kann.

(Ein Ansatz, der übrigens in modernen Kommunikations- und Konfliktlösungsstrategien einfließt, dort nur anders heißt. Wer das einmal mitgemacht hat, merkt die "Schutzwälle", die wir um uns selbst gebastelt haben, und die uns den Weg zum Nächsten versperren.)


(29-01-2009, 09:50)Der-Einsiedler schrieb: Aber wo bleibt dabei GOTT? Oder kann es wirklich ein "atheistisches bzw. agnostisches Christentum" geben?
Gott ist "Alles in Allen", eine Kraft, die es uns ermöglicht, ohne viel nachzudenken, vom Nächsten als einem gleichberechtigten "Kind Gottes" zu denken. Deswegen halte ich es für unsinnig über Gott selbst nachzudenken.
Aus unserer "Froschperspektive" liefert Gott eine Konzeption, aus der Gerechtigkeit, Nächster, Gleichberechtigung usw. gewissermaßen ausfließen, ohne dass man weitere philosophische Konzepte braucht.

Die allgegenwärtige Gefahr einer solchen All-Konzeption ist, ihre tatsächliche Vielfalt und inneren Widersprüche zu übersehen und Fanatiker zu werden, dem Gott (oder das Paradies, oder die Hölle, oder ein anderes Heiliges) Alles ist!


(29-01-2009, 10:29)teofilo schrieb: Wenn Theologie nur ein Überbau ist, indes die Moral den Kern bildet, heißt das aber, dass er basal gefühlsbedingt ist und ihm lediglich ein paar Vernünfteleien hinzukommen können.
Wahrscheinlich hast du recht. Mit meinen Worten: Der Überbau ist eine mythische Überhöhung gewisser Konzepte der Lehre, die damit im Volk und dessen Fühlen verankert wird. (War das so gemeint?)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#13
(29-01-2009, 09:19)Marlene schrieb: und Menschenbild.
Menschenbild ist die Theorie, aber wie sieht die sog. chr. PRAXIS aus?? ?? Wirklich so beispielhaft?
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#14
Die Freude über die Frohe Botschaft, Jesus Christus der Weg und das Menschenbild, welches uns leitet. Liebet einander und wer in der Liebe bleibt... Das sind schliesslich keine Schmusereien, sondern desöfteren - nein, meistens - harte Arbeit.
Das Christentum hat verschiedene Ausprägungen und wird dementsprechend auch wahrgenommen - von den Christen und von Nichtchristen. Der Geist, der in der Orthodoxie der Ostkirche Christen prägt, formt ein anderes Bewusstsein von Christsein - z. B. erlebbar im Mysterium der Eucharestie - , das wiederum in der evangelisch-lutherischen Kirche oder in der katholischen Kirche jeweils eine anderes Verständnis (Bewusstsein) annimmt.
Warum gerade Christentum? Nach wie vor kommt mir das Menschenbild in den Sinn und ein Licht, daß durch all das hindurch wirkt und ausstrahlt, entgegen den (Ver)Irrungen und Wirrungen menschlichen Wirkens.
Christentum ist mehr als eine gerecht(ere) menschliche Ordnung, gelebt in Staat und Erdkreis.
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#15
(28-01-2009, 17:14)teofilo schrieb: Was macht das Christentum einzigartig?
.. na ganz einfach .. Christen und das Christentum ist der Glaube in der Welt, der am meisten zu leiden hat und der am meisten verfolgt oder geächtet wird .. Tatsachen .. einfach nur Tatsachen ... leider
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