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Inspirierende Texte und Gebete
#1
Guten Morgen,

Ich hätte großes Interesse daran, zu erfahren welche Texte ode Gebete euch sehr inspirieren auf dem spirituellen Weg.

Ich würde gerne anfangen mit dem Metta Sutta welches mich am meisten inspiriert. Ich praktiziere täglich mind. 1 1/2 std. die Meditation über diese Lehrrede des Buddha.


Das Sutta von der liebenden Güte
Wem klar geworden, dass der Frieden des Geistes
das Ziel seines Lebens ist,
der bemühe sich um folgende Gesinnung:

Er sei stark, aufrecht und gewissenhaft,
freundlich, sanft und ohne Stolz.
Genügsam sei er, leicht befriedigt,
nicht viel geschäftig und bedürfnislos.

Die Sinne still, klar der Verstand,
nicht dreist, nicht gierig sei sein Verhalten.
Auch nicht im Kleinsten soll er sich vergehen,
wofür ihn Verständige tadeln könnten.

Mögen alle Wesen glücklich sein und Frieden finden.
Was es auch an lebenden Wesen gibt:
ob stark oder schwach, ob groß oder klein,
ob sichtbar oder unsichtbar, fern oder nah,
ob geboren oder einer Geburt zustrebend -
mögen sie alle glücklich sein.

Niemand betrüge oder verachte einen anderen.
Aus Ärger oder Übelwollen wünsche man keinem
irgendwelches Unglück.
Wie eine Mutter mit ihrem Leben
ihr einzig Kind beschützt und behütet,
so möge man für alle Wesen und die ganze Welt
ein unbegrenzt gütiges Gemüt erwecken:
ohne Hass, ohne Feindschaft, ohne Beschränkung
nach oben, nach unten und nach allen Seiten.
Im Gehen oder Stehen,im Sitzen oder Liegen,
entfalte man eifrig diese Gesinnung:
Dies nennt man Weilen im Heiligen.
Wer sich nicht an Ansichten verliert,
Tugend und Einsicht gewinnt ,
dem Sinnengenuss nicht verhaftet ist –
für den gibt es keine Geburt mehr.

In metta

Phra Kampie Ra Panyo
Ergebt euch nicht der Lässigkeit,
Vertrauet nicht der Sinneslust,
Wer wachsam ist und selbstvertieft,
Erlangt ein hohes, heil´ges Glück
(Buddha, Dhammapada 27)
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#2
Hallo huephap,
mich inspirieren die Zitate und Sprüche von dem großen sufistischen Mystiker Hacı Bektaş Veli sehr.

Hier einige von ihm:
- Das wichtigste Buch zum Lesen ist der Mensch
- Glücklich ist, wer die Gedankenfinsternis erhellt
- Was Du suchst, findest Du in Dir selbst, nicht in Jerusalem oder in Mekka
- Betet nicht mit den Knien, sondern mit dem Herzen
- Der Verstand sitzt im Kopf, nicht in der Krone
- Rituelle Gebete machen keinen Menschen besser

Gruß
atman
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#3
Ein Gebet, dass mich im wahrsten Sinne des Wortes immer wieder inspiriert, ist der Heiliggeist-Hymnus Veni Creator Spiritus von Rhabanus Marus, einem frommen, gebildeten Mönch (8./9. Jh.) der Reichsabtei St. Salvator in Fulda. Später wurde er Abt derselbigen und Erzbischof von Mainz. Er war weiterhin maßgeblich an der karolingischen Klerusreform und an der weiteren Transformation des antiken Wissens in das Mittelalter beteiligt. Dies hat ihm unteranderem den Ehrentitel primus praeceptor germaniae (Erster Lehrer Germaniens/Deutschlands) eingebracht. Der Hymnus ist im folgenden lateinisch und in wörtlicher Übersetzung wiedergegeben, andere strophische oder metrische Übersetzungen gibt es in Hülle und Fülle.
Ich selbst gebrauche den Hymnus vor meiner lectio divina (geistl. Schriftlesung). Gebetete Schriftlesung braucht die Inspiration des Heiligen Geistes. Er hat den Sinn der Schrift eingegeben, er macht ihn wieder lebendig (denn der Buchstabe allein ist tot).

Veni, Creator Spiritus,
mentes tuorum visita,
imple superna gratia,
quae tu creasti, pectora.

Qui diceris Paraclitus,
altissimi donum Dei,
fons vivus, ignis, caritas
et spiritalis unctio.

Tu, septiformis munere,
digitus paternae dexterae,
Tu rite promissum Patris,
sermone ditans guttura.

Accende lumen sensibus;
infunde amorem cordibus;
infirma nostri corporis
virtute firmans perpeti.

Hostem repellas longius,
pacemque dones protinus:
ductore sic te praevio
vitemus omne noxium.

Per Te sciamus da Patrem,
noscamus atque Filium;
Teque utriusque Spiritum
credamus omni tempore.

Deo Patri sit gloria
et Filio, qui a mortuis
surrexit, ac Paraclito
in saeculorum saecula.



Komm, Schöpfer Geist,
die Gesinnungen der Deinen besuche;
erfülle mit oberer Gnade
die Herzen, die Du geschaffen hast!

Der Du der Beistand genannt wirst,
des höchsten Gottes Geschenk,
lebendige Quelle, Feuer, Liebe
und geistliche Salbung.

Du Siebengestaltiger im Amt,
Finger der väterlichen Rechten,
Du nach heiligem Brauch Versprochenes des Vaters,
mit Rede bereichernd die Kehlen.

Zünd’ an das Licht den Sinnen,
gieß’ ein die Liebe den Herzen,
das Schwache unseres Leibes
stärkend durch ununterbrochene Tugend!

Mögest den Feind weiter zurückstoßen
und den Frieden sofort schenken!
Mit Dir so als vorausgehendem Lotsen
mögen wir alles Schädliche meiden!

Gib, dass wir durch Dich den Vater verstehen
und auch den Sohn erkennen
und an Dich, beider Geist,
zu jeder Zeit glauben!

Gott, dem Vater, sei Ehre
und dem Sohn, der von den Toten
auferstanden ist, und auch dem Beistand
in die Zeitalter der Zeitalter!
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
-
Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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#4
Eihei Kôsô Zazen Shin - 'Dôgen's Pinpoint on ZaZen'
- erst vor wenigen Monaten habe ich erfahren, dass
der Text nicht von Dôgen selbst stammt, sondern von
dem chinesischen Meister Hung-chih Chêng-chüeh
hundert Jahre früher...


Das wesentliche Handeln der Buddhas,
das handelnde Wesen der Patriarchen,
manifestiert sich als Nicht-Denken,
vollendet sich als Nicht-Vereinen.

Sich manifestierend als Nicht-Denken
Ist es vertraut mit sich selbst.
Sich vollendend als Nicht-Vereinen
Wird es bestätigt durch sich selbst.

Die Manifestation, vertraut mit sich selbst,
wurde nie verdunkelt.
Die Vollendung, bestätigt durch sich selbst,
Ist weder absolut noch relativ.

Vertrautheit, nie verdunkelt,
entschwindet ohne Abhängigkeit.
Bestätigung, weder absolut noch relativ,
tritt hervor ohne Absicht.

Wasser ist klar bis zum Grund;
Fische schwimmen wie Fische.
Himmel ist weit ohne Grenzen;
Vögel fliegen wie Vögel.
() qilin
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#5
Guten Morgen,

Danke für eure Antworten. Sehr schöne Texte. Ich habe auch noch einen.

In Metta

Phra Kampie Ra Panyo

So habe ich es gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene zu Savatthi, Im Jeta-Wald, im Hain des Anathapindika. Da begab sich, als die Nacht vorgerückt war, eine gewisse Gottheit von großer Schönheit, die den ganzen Jeta-Wald erstrahlen ließ, dorthin, wo der Erhabene sich aufhielt. Nachdem sie sich dorthin begeben hatte, grüßte sie den Erhabenen und stellte sich auf die eine Seite. Auf die eine Seite getreten, redete diese Gottheit den Erhabenen in Versform an:

"Viele Götter und Menschen haben an die Heilswege gedacht,
indem sie streben nach Wohlfahrt. Nenne Du das höchste Heil!"

Der Buddha:
Das höchste Glück

Nicht Narren zu folgen, sondern Weisen zu dienen,
Gute Menschen zu verehren - das bringt Glück.

Im rechten Land, am rechten Ort zu leben,
Durch gute Taten erworbener Verdienst und
Richtiges Bemühen - das bringt Glück.

Ehrlich und offen sein, tüchtig und diszipliniert
Und achtsam auf die eigenen Worte - das bringt Glück.

Die Eltern unterstützen, liebevoll sein zum Lebenspartner,
Die Arbeit ungestört verrichten - das bringt Glück.

Wohltätig sein und gut, freundlich zu den Verwandten
Und das Beste geben - das bringt Glück.

Vermeiden von unheilsamen Taten,
Sich nicht berauschen
Und unermüdlich die Aufgaben zu erfüllen - das bringt Glück.

Andere zu achten, bescheiden sein
Zufrieden, dankbar und sich Zeit zu nehmen
Zum Hören weise: Lehren - das bringt Glück.

Geduldig sein und milde,
Die Gesellschaft guter Menschen suchen,
Sich Zeit zu nehmen für weise Gespräche - das bringt Glück.

Einschränkung und heilsame Taten,
Erkenntnis der Wahrheit und danach leben - das bringt Glück.

Einen Geist zu haben, der nicht bewegt wird vom Auf und Ab
Der Welt, der ohne Sorge ist, frei von Leidenschaft
Und voller Frieden - das bringt Glück.

Wer das verwirklicht, der ist unüberwindlich,
Dem geht es gut und
Der gelangt zum höchsten Glück.



Mangala-Sutta (Pali-Text)

MAHA MANGALA SUTTA

Evam me sutam: ekam samayam Bhagava Savatthiyam viharati Jetavane
Anathapindikassa arame. Atha kho annatara devata abhikkantaya rattiyi
abhikkantavanna kevalakappam Jetavanam obhasetva yena Bhagava
ten'upasamkami, upasamkamitva Bhagavantam abhivadetva ekamantam
atthasi. Ekamantam thita kho sa devata Bhagavantam gathaya ajjhabhasi:

1."Bahu deva manussa ca
mangalani acintavurn
akankhamana sotthanam
bruhi mangalam uttamam."

2.Asevana ca balanam
panditanan ca sevana
puja ca pujamyanam
etam mangalam uttamam.

3.Patirupadesavaso ca
pubbe ca katapufmata
attasammapanidhi ca
etam mangalam uttamam.

4.Bahusaccan ca sippan ca
vinayo ca susikkhito
subhasita ca ya vaca
etam mangalam uttamam.

5.Matapitu upatthanam
puttadärassa sangaho
anakula ca kammanta
etam mangalam uttamam.

6.Danan ca dhammacariya ca
natakanan ca sangaho
anavajjani kammani
etam mangalam uttamam.

7.Arati virati papa
majjapana ca samyamo
appamado ca dhammesu
etam mangalam uttamam.

8.Garavo ca nivato ca
santutthi ca katannuta
kalena dhammasavanam
etam mangalam uttamam.

9.Khanti ca sovacassata
samananan ca dassanam
kalena dhammasakaccha
etam mangalam uttamam.

10.Tapo ca brahmacariya ca
ariyasaccana dassanam
nibbanasacchikiriya ca
etam mangalam uttamam.

11.Phutthassa lokadhammehi
cittam yassa na kampati
asokarh virajam khemam
etam mangalam uttamam.

12.Etadisani katvana
sabbattha-m-aparajita
sabbattha sotthim gacchanti
tarn tesam mangalam uttamam 'ti
Ergebt euch nicht der Lässigkeit,
Vertrauet nicht der Sinneslust,
Wer wachsam ist und selbstvertieft,
Erlangt ein hohes, heil´ges Glück
(Buddha, Dhammapada 27)
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#6
Ich finde die Texte vom Zen-Meister Huang-Po einfach nur sehr inspirierend.

Hier eines für den spirituellen Weg:

Über das Ruhenlassen der Gedanken

Würdet ihr jetzt üben, eure Gedanken zu jeder Zeit ruhen zu lassen, sei es beim Gehen, Sitzen oder Liegen, und euch vollkommen auf das Ziel konzentrieren, keine Gedanken, keine Dualität zu schaffen, euch nicht auf andere zu verlassen, an nichts zu haften, einfach den Dingen den ganzen Tag hindurch ihren Lauf zu lassen, als wäret ihr zu krank, euch um sie zu kümmern, der Welt unbekannt zu sein, von dem Wunsch unberührt zu sein, anderen bekannt oder unbekannt zu sein, mit einem Bewußtsein, wie Steinblöcke, die keine Löcher flicken - dann würden alle Dharmas euer Verständnis ganz durchdringen. Nach einiger Zeit wäret ihr an nichts mehr gebunden. Ihr würdet nun zum ersten Mal in eurem Leben entdecken, dass eure Reaktionen den Erscheinungen gegenüber abnehmen, und ihr würdet endlich die dreifache Welt überschreiten. Dann würden die Menschen sagen, ein Buddha sei in der Welt erschienen. Reine und leidenschaftslose Erkenntnis bedeutet ein Beenden des unaufhörlichen Flusses der Gedanken und Bilder. Auf diese Weise schafft ihr kein Karma mehr, das zur Wiedergeburt führt, weder als Gott noch als Mensch, noch als Höllenwesen.
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#7
Ich möchte nun noch einige Verse des Buddha teilen, welche mir auf meinem spirituellen Weg sehr nützlich waren/sind.

Vom Geist geführt die Dinge sind,
vom Geist beherrscht, vom Geist gezeugt,
Wenn man verderbten Geistes spricht,
verderbten Geistes Werke wirkt,
dann folget einem Leiden nach,
Gleichwie das Rad des Zugtiers Fuß.

Wie in ein gut gedecktes Haus der Regen nimmer dringet ein,
Genauso dringet nie die Gier in einen wohlgepflegten Geist.

Wenn noch so viele heil`ge Texte vorträgt, Der träge Mann und handelt nicht danach,
Gleicht er dem Hirten, der des Anderen Kühe zählt,
Und hat am Mönchstum nicht den kleinsten Anteil.

Gut ist`s, zu zähmen diesen Geist,
den flücht`gen, schwer zu zügelnden,
Der hindrängt, wo es ihm beliebt;
Behütet führt der Geist zum Glück

Wie eine Blüte leuchtend schön,
Voll Farbenpracht, doch ohne Duft
So ist ein wohlgesproch`nes Wort
Fruchtlos für den, der´s nicht befolgt

Ob Sandel-, ob Tagara-Duft,
Ob Lotus oder ob Jasmin:
All diese Düfte übertrifft
Der edle Duft der Sittlichkeit

Die Wasserleiter, leiten Wasser,
Die Bogner schlichten ihren Pfeil,
Die Zimmerleute schlichten Holz,
Die Weisen bändigen ihr Selbst

Vor Zücht´gung haben alle Angst,
Und allen ist ihr Leben lieb;
Dich selbst mit allen d´rum vergleich,
Und töte nicht und schlage nicht.

Was soll das Lachen, was die Lust,
Wo alles ständig brennt und flammt?
In Finsternis seit ihr gehüllt!
Warum sucht ihr nicht nach dem Licht?

Von allem bösen abzusteh´n,
Das gute zu vermehren stets,
Zu läutern seinen eignen Geist;
Das ist der Buddhas Lehrgebot.

Der Achtpfad ist der beste Pfad,
Die höchsten Wahrheiten sind vier,
Loslösung höchster Zustand ist,
Der Buddha ist der höchste Mensch.

Mit Metta
Ergebt euch nicht der Lässigkeit,
Vertrauet nicht der Sinneslust,
Wer wachsam ist und selbstvertieft,
Erlangt ein hohes, heil´ges Glück
(Buddha, Dhammapada 27)
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