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Frage an die Christen: Was ist für Euch das Wesen des Christentums?
#1
Hallo, Ihr Lieben,

ich denke momentan sehr viel über das Christentum nach, weil ich durch meine Lektüre von Transzendentalisten (Emerson, Thoreau) und Mystiker (Meister Eckhart, Jakob Böhme) immer wieder auf das Christentum stosse.

Daher würde mich interessieren, was CHRISTEN für das Wesentliche ihres Glaubens halten, welche Glaubensinhalte für sie grundlegend sind, und wodurch sich ihrer Meinung ihr Christsein für sie selbst zeigt. Und auch: Wie wichtig ist "Kirche" für sie?

Ich WEISS, dass das durchaus wieder ein Thema "zum Prügeln" sein kann. Daher bitte ich, diese Frage ernst zu nehmen und NICHT als Provokation meinerseits. Ich selbst bin unsicher, kann mich nicht Christ nennen, aber auch nicht Atheist, am besten würde ich mich wohl selbst als "Sucher mit panentheistischen Ecken und Kanten" bezeichnen. Aber ich möchte verstehen, ich möchte lernen und vielleicht auch irgendwann mal die Position des "ständigen Suchers" aufgeben können.

Liebe Grüsse

Petrus
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#2
Hallo Petrus!
Da ich selber kein Christ bin, kann ich dir zwar nicht antworten darauf, ich wünsche dir aber, dass du die Position des "ewigen" Suchers, der jeden Tag nachgrübelt und zweifelt, aufgibst. Dass du endlich Gewissheit kriegst. Gewissheit in deinem (Nicht- )Glauben.
Ich meinerseits, kann von mir sagen, das ein ständiges grübeln und ein ständiges verzweifeln, ob es einen Gott gibt oder nicht, nichts für mich wären.
Der Glaube ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Er ist ein Teil von mir. Ohne meinen Glauben, würde ich die Orientierung im Leben verlieren. Und nein, ich will meinen glauben auch nicht hinterfragen.
Das ganze hat mit Belohnung und Glücklichsein sehr wenig zu tun. Es hat damit zu, dass das Leben mehr ist als nur das materielle, physische. Ich spreche hier nicht von gewöhnlichen Gefühlen, sondern von etwas, dass unsere Naturgesetze und unsere Subjektivität übersteigt, und von unserem WAHREN Wesen, sofern es diese gibt.

Aber schließlich muss jeder selber wissen, was für einen das richtige wäre.
Ich wünsch dir, Petrus, viel Glück bei deiner "Suche".

Schöne Grüße
edt
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#3
Lieber Petrus,

ich denke, dass diese Suche genau das ist, was einen Glaubensprozess ausmacht. Wer etwas für sich gefunden hat, nimmt es so hin, wie es ist. Dieser Mensch wäre, in meinen Augen, ab diesem Zeitpunkt nur noch eine Marionette seines Glaubens. Wer nicht ständig das hinterfragt, was einem tagtäglich begegnet, in jedem Aspekt des Lebens, der wird willenlos werden und sich selbst verlieren.

Ich denke, dass Glaube ein Lebensprozess ist, ein Prozess des ewigen Suchens. Dennoch kann ich Kardinal John Henry Newman nur zustimmen bei seinen Worten: "Tausend Fragen machen keinen Zweifel ... Und Wachstum bleibt das einzige Kennzeichen des Lebens".

Ich kann hier wahrscheinlich nicht das klassische Bild der Christen vertreten, da ich selbst oft mit mir am Hadern bin, ob ich mich so (noch) nennen sollte. Zuerst, ich bin mit vielen Entscheidungen der Kirche nicht zufrieden und auch das Verhalten von anderen Christen finde ich oftmals sehr unzureichend.

Aber dann wiederum, kann ich mich mit Glaubensinhalten, die diese Religion verkörpert sehr gut identifizieren. Wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, ist die Nächstenliebe für mich sehr wichtig.

Allerdings kann ich nur sagen, dass das Christentum als Religion so umfassend ist, dass man es wohl schwerlich als ganzes erfassen kann. Daher habe ich oftmals meine Probleme mich wirklich mit dieser Religion und ihren Dogmen verbunden zu fühlen. Aber meine Fragen bringen mich hier meistens sehr gut voran.

Liebe Grüße

Faranox
"Religion ist Ehrfurcht - die Ehrfurcht zuerst vor dem Geheimnis, das der Mensch ist." ~Thomas Mann
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#4
Lieber Faranox,

ja, einerseits ist "Suchen" immer eine gute Sache, die den Glauben stärken kann, weil man eben nicht einfach nur etwas übernimmt. Andererseits aber kann Suche auch sehr quälend sein, z.B. wenn man sich einfach nicht entscheiden kann. Wenn einem immer wieder etwas einfällt, warum man NICHT (oder DOCH) diesen Weg geht, der dann nach kurzer Zeit schon wieder als "falsch" empfunden wird. Dann ist Suche nicht mehr "neugierig" oder "offen", sondern eher quälend. Schwer zu erklären...

Auf jedenfall danke ich Dir sehr für Deine Gedanken.

Liebe Grüsse

Petrus
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#5
Lieber edt,

danke für Deine Wünsche.

Ich habe diese Frage vor allem an die Christen gestellt, weil ich eben momentan durch meine Lektüre immer wieder auf christliches Gedankengut stosse.

Liebe Grüsse und gute Nacht

Petrus
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#6
Hallo Petrus

Ich bin zwar nicht der gläubigste oder bibelfesteste Christ, aber in meinen Augen ist der wesentliche Bestandteil dieses Glaubens der Glaube an den einen Gott, der gütig ist und vergeben kann.

Und der Glaube daran, dass er und seinen Sohn schickte, um uns auf den richtigen Weg (z.B. vergeben statt Rache) zu führen. auch wichtig ist, dass Jesus dann für uns am Kreuz starb um unsere Sünden auf sich zu nehmen. Das ist für mich der grobe Inhalt dieses Glaubens. Aber viele Einzelheiten sieht man da ja allein zwischen katholisch und evangelisch anders^^

ich hoffe ich konnte dir die Frage (zumindest aus meiner Sicht) so beantworten, wie du das dachtest Icon_lol
Jeder sieht alles aus seiner Sicht und kann es daher nur aus dieser beurteilen.

Also modern gesprochen:

Schere ist imba aber Stein ist balanced sagte das Papier.
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#7
Hallo, Schlag,

danke schön. Ich denke, hier gibt es keine richtigen oder falschen Antworten. Ich wollte ja primär wissen, was FÜR EUCH wichtig ist, und das hast Du klar geschrieben. Lieben Dank!

Und lieben Gruss

Petrus
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#8
(12-10-2008, 11:51)Petrus schrieb: Hallo, Ihr Lieben,

ich denke momentan sehr viel über das Christentum nach, weil ich durch meine Lektüre von Transzendentalisten (Emerson, Thoreau) und Mystiker (Meister Eckhart, Jakob Böhme) immer wieder auf das Christentum stosse.

Daher würde mich interessieren, was CHRISTEN für das Wesentliche ihres Glaubens halten, welche Glaubensinhalte für sie grundlegend sind, und wodurch sich ihrer Meinung ihr Christsein für sie selbst zeigt. Und auch: Wie wichtig ist "Kirche" für sie?

Ich WEISS, dass das durchaus wieder ein Thema "zum Prügeln" sein kann. Daher bitte ich, diese Frage ernst zu nehmen und NICHT als Provokation meinerseits. Ich selbst bin unsicher, kann mich nicht Christ nennen, aber auch nicht Atheist, am besten würde ich mich wohl selbst als "Sucher mit panentheistischen Ecken und Kanten" bezeichnen. Aber ich möchte verstehen, ich möchte lernen und vielleicht auch irgendwann mal die Position des "ständigen Suchers" aufgeben können.

Liebe Grüsse

Petrus

Die Kernaussage Jesu für alle Christen ist die Bergpredigt, bei ihr ist klar, daß sie nicht nur zu den Aposteln oder nur zu den "Gelehrten" gesagt wurde, sondern zu einer großen Menschenmenge. Also für alle Menschen gilt. Alles, was davon abweicht, sind menschliche Zutat und Anmaßung.
"Die Kirche" wird beherrscht von "Würdenträgern" und Zeremonienmeistern, was einen Christen aber nicht davon abhalten sollte in ein Gotteshaus zu gehen, wird hier doch auch das Evangelium verkündet. Ausserdem sagt Jesus:" Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnen." Deshalb ist es schön in einer Kirche zu sein und mit vielen Menschen das "Vater unser" zu beten.
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#9
Lieber Petrus,
ich kann dich ganz gut verstehen, denn ich war sehr lange Zeit genauso wie du. Ich selber habe mich mit dem Glauben mehr als 10 Jahre intensiv auseinandergesetzt. Lange Zeit war ich mal Atheist, dann Agnostiker, dann Theist, dann wieder Atheist und so weiter. Das war immer ein hin und her bei mir, weil ich mit meinem Standpunkt nie wirklich zufrieden war. Man könnte sagen, ich war größtenteils in meinem Leben Skeptiker. Aber auch ich hatte, so wie du jetzt, irgendwann die Lust aufgegeben immer zu suchen, immer zu zweifeln. Das ganze Leben ohne eine befriedigende Antwort, damit wollte ich mich nie zufrieden geben. Es quälte mich in gewisserweise auch bzw. macht mich unruhig.
Heute ist das nicht mehr so. Ich habe endlich die Antwort gefunden, ohne skeptisch zu sein. Dank meiner ganzen Lebenserfahrung und das Wissen was ich aus diesem Leben mitnehme, bin ich nicht mehr der große Skeptiker.

Und wer weiß, vielleicht findest auch du irgendwann eine (befriedigende) Antwort.

Gruß
edt
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#10
(12-10-2008, 22:42)Petrus schrieb: Lieber Faranox,

ja, einerseits ist "Suchen" immer eine gute Sache, die den Glauben stärken kann, weil man eben nicht einfach nur etwas übernimmt. Andererseits aber kann Suche auch sehr quälend sein, z.B. wenn man sich einfach nicht entscheiden kann. Wenn einem immer wieder etwas einfällt, warum man NICHT (oder DOCH) diesen Weg geht, der dann nach kurzer Zeit schon wieder als "falsch" empfunden wird. Dann ist Suche nicht mehr "neugierig" oder "offen", sondern eher quälend. Schwer zu erklären...

Auf jedenfall danke ich Dir sehr für Deine Gedanken.

Liebe Grüsse

Petrus

Ich kann, denke ich, sehr gut nachempfinden was du meinst. Aber gerade an edts aktuellster Antwort wurde mir dann doch wieder bewusst, dass für mich das Suchen trotz allem die bessere Alternative bleibt. Immerhin fühle ich mich hierbei gefordert, ich setze mich nicht nur mit mir selbst sondern auch mit meinen Mitmenschen auseinander, was, wie ich finde, mich ein Stück weit immer und immer wieder, bereichert. Aber es ist auch ein Schwimmen gegen den Strom, manchmal wird man zurückgedrückt, manchmal denkt man, ob es nicht doch einfach sinnvoller wäre sich einen schönen Platz am Ufer zu suchen und dort weiterzuleben.

edt schrieb:Und wer weiß, vielleicht findest auch du irgendwann eine (befriedigende) Antwort.

Entschuldigung, dass ich jetzt hier einhake, obwohl es nicht an mich gerichtet war.

Jedoch stellt sich mir die Frage, ob diese befriedigende Antwort nicht etwas ist, dass einen letzlich als Mensch auszeichnet, der aufgegeben hat. Jemand der eine solche Antwort für sich gefunden haben will, läuft doch auch sehr große Gefahr sich einer Illusion hinzugeben oder? Woher weiß man, dass man geistig immer noch lebendig ist, wenn man einfach alles, das kommt kategorisch in seine Antwort einordnet und das was darüber hinausgeht einfach verdrängt oder als Unsinn abtut?

Das führt jetzt vielleicht in eine ganz neue Richtung, aber das Thema beschäftigt mich wirklich sehr und ich denke, dass das durchaus die ersten Fragen sein sollten, mit denen man an solche Themen, wie Religion, herangehen sollte.

-Mit welchen Intentionen gehe ich dieses Thema an?

Liebe Grüße

Faranox
"Religion ist Ehrfurcht - die Ehrfurcht zuerst vor dem Geheimnis, das der Mensch ist." ~Thomas Mann
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#11
Morgen oder Donnerstag, Faranox. Sorry, hab eigentlich wenig Zeit für eine Antwort.
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#12
Lieber Faranox, lieber edt,

als erster kurzer Einwurf: Ich denke auch, dass Suchen und Fragen ein richtiger Weg ist. Wenn das aber derart ausartet, dass man morgens glaubt, mittags nicht glaubt, und abends verzweifelt nach einem Glauben sucht, wird das zur extremen Belastung. Ich denke, eine GRUND-Entscheidung (und ich kann mir vorstellen, dass edt das meint) ist da sicherlich hilfreich, ohne dass man aufgegeben oder resigniert hat. Innerhalb dieser Grundentscheidung wird es sicherlich immer Fragen geben, auch Fragen, die einen an der Grundentscheidung zweifeln lassen. Aber ich denke schon, dass es für viele (zumindest für manche) Menschen richtig(er) wäre, diese Grundentscheidung zu treffen und nicht "zwischen allen Stühlen" zu hängen.

Einen lieben Gruss

Petrus
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#13
Nachtrag:

Vielleicht ist es auch wichtig, auf die GELASSENHEIT hinzuweisen, die für eine Grundentscheidung notwendig ist, die nicht resignativ werden soll. Das fiel mir gerade auf meinem Spaziergang ein...

Liebe Grüsse

Petrus
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#14
An Faranox:

Zitat:Aber gerade an edts aktuellster Antwort wurde mir dann doch wieder bewusst, dass für mich das Suchen trotz allem die bessere Alternative bleibt.

Die Alternative Suchen ist Nutzlos wen man zu keinem Ergebnis kommt.
Ich finde das Suchen und Fragen zwar auch für sehr wichtig, was aber bringt mir das ewige Suchen und Fragen, wenn ich niemals eine Antwort erhalten werde? Welche Nutzen und Gewinn ziehe ich daraus? Eben, gar keinen.
Schließlich tut man es ja, um eine Antwort zu erhalten, und nicht um die Frage nach Gott offen zu lassen. Wenn man sein Leben lang bis zum Tod immer nur sucht und fragt, und keine Antwort erhält, dann hat das ganze auch nichts gebracht. Dann wäre es immer noch besser gewesen, die Frage offen zu lassen, sich erst damit gar nicht zu beschäftigen, und sich besser anderen Sachen zu widmen.

Zitat:Jemand der eine solche Antwort für sich gefunden haben will, läuft doch auch sehr große Gefahr sich einer Illusion hinzugeben oder?

Hätte ich gesagt, das ich mich für etwas anderes entschieden habe, dann hättest du genau die selbe Frage gestellt. Für etwas muss man sich ja entscheiden. Alles kann eine Illusion sein.
Ich habe mich für den Theismus entschieden, nicht weil ich aufgegeben habe oder so, sondern weil ich zum ersten mal ganz sicher bin, dass das das richtige ist und an einem Punkt angekommen bin wo das Fragen nicht mehr weiter hilft und Sinn macht. Warum ich diese Gewissheit habe, kann ich dir nicht genau sagen. Es hat sich einfach aus meinem gesamten Leben so ergeben.
Geh mal nach Tibet oder nach Indien. Dort wird erst gar nicht gefragt oder gesucht. Dort sind religiöse Phänomene völlig normal. In solchen Ländern ist es völlig normal und selbstverständlich, das der Geist nicht an das Gehirn gebunden ist oder das Gott (Brahman, Weltgeist usw.) die Welt erschaffen hat.
Nur wir hier im Westen, mit unserer materialistischen Denkart zerbrechen uns immer den Kopf, wenn es um solche Dinge geht.
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#15
(14-10-2008, 18:55)edt schrieb: Die Alternative Suchen ist Nutzlos wen man zu keinem Ergebnis kommt.
Ich finde das Suchen und Fragen zwar auch für sehr wichtig, was aber bringt mir das ewige Suchen und Fragen, wenn ich niemals eine Antwort erhalten werde? Welche Nutzen und Gewinn ziehe ich daraus? Eben, gar keinen.
Schließlich tut man es ja, um eine Antwort zu erhalten, und nicht um die Frage nach Gott offen zu lassen. Wenn man sein Leben lang bis zum Tod immer nur sucht und fragt, und keine Antwort erhält, dann hat das ganze auch nichts gebracht. Dann wäre es immer noch besser gewesen, die Frage offen zu lassen, sich erst damit gar nicht zu beschäftigen, und sich besser anderen Sachen zu widmen.

Ich glaube wir reden hier aneinander vorbei. Zum Suchen bedarf es immer einer Basis. Ich bin Christ, was aber lange nicht bedeutet, dass ich diese vermeintliche Wahrheit des Christentums einfach so übernehme. Genau hier stelle ich Fragen. (Ich denke, dass Petrus das in Beitrag #12 sehr gut beschrieben hat)

Es wird im Leben immer nur eine von Menschen geschaffene 'Antwort' geben. Denn das macht den Glauben aus. Aber solch ein Glaube sollte auch immer hinterfragt werden. Um alte Standpunkte zu überdenken und notwendigerweise diese auch zu ändern. Nur das hält den Glauben lebendig oder?

Ich bin auf der Suche nach Fragen, nicht nach Antworten. Dadurch, dass ich mich auch mit anderen Menschen (sei es nun aktiv oder durch Literatur) über das Thema Religion auseinandersetze, stoße ich auf ganz unterschiedliche Ansichten. Kritische Auseinandersetzung bedeutet ein Abwägen der Ansichten und sich dann selbst einen Reim darauf zu machen.


edt schrieb:Hätte ich gesagt, das ich mich für etwas anderes entschieden habe, dann hättest du genau die selbe Frage gestellt. Für etwas muss man sich ja entscheiden. Alles kann eine Illusion sein.
Ich habe mich für den Theismus entschieden, nicht weil ich aufgegeben habe oder so, sondern weil ich zum ersten mal ganz sicher bin, dass das das richtige ist und an einem Punkt angekommen bin wo das Fragen nicht mehr weiter hilft und Sinn macht. Warum ich diese Gewissheit habe, kann ich dir nicht genau sagen. Es hat sich einfach aus meinem gesamten Leben so ergeben.

Mir geht es in dieser Hinsicht genauso. Jedoch erkennt man meiner Meinung nach diese Illusionen früher oder später, wenn man nur niemals aufhört sich mit seinem Glauben auseinanderzusetzen.

Ich zweifle nicht daran, dass du das auch tust, aber der Satz mit der befriedigenden Antwort klang doch sehr entschieden und endgültig.


edt schrieb:Geh mal nach Tibet oder nach Indien. Dort wird erst gar nicht gefragt oder gesucht. Dort sind religiöse Phänomene völlig normal. In solchen Ländern ist es völlig normal und selbstverständlich, das der Geist nicht an das Gehirn gebunden ist oder das Gott (Brahman, Weltgeist usw.) die Welt erschaffen hat.
Nur wir hier im Westen, mit unserer materialistischen Denkart zerbrechen uns immer den Kopf, wenn es um solche Dinge geht.

Es geht mir weniger um Phänomene. Ich habe mich z.B. vor kurzem mit der Frage der Theodizee beschäftigt. Ein Thema, das einen ganz neuen Bereich hinsichtlich des Glaubens aufwirft.

Schlußendlich hat eine Suche ohne endgültige Antwort nur einen Sinn: das Auseinandersetzen mit einem Thema. "Endgültig ist nur der Tod, denn Leben bedeutet Veränderung." Durch bestimmte Lebenssituationen und Wendungen wird sich auch der Glaube ändern, schon alleine dadurch, dass man vielleicht ganz neue Bereiche hinterfragt. Der Glaube eines Menschen ist morgen niemals der selbe wie heute, genauso, wie sich dieser Mensch verändern wird.

Liebe Grüße

Faranox
"Religion ist Ehrfurcht - die Ehrfurcht zuerst vor dem Geheimnis, das der Mensch ist." ~Thomas Mann
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