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Was habe ich da von Johannes Heesters im Fernsehen gehört, was er sich mit 102 Jahren wünscht: Noch ein paar Jährchen zu leben.
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Ahriman und Keiner
Ich glaube ihr verallgemeinert beide sehr arg in der Annahme, was junge oder alte Menschen wollen. Ich denke zwar, dass Ahriman näher dran ist, aber de facto kommt die Zufriedenheit nicht automatisch mit dem Alter. Man muß oder kann das ganze Leben darum kämpfen, im Alter wirklich unzufrieden diese Welt verlassen zu können.
Außerdem kommt es auch darauf an, wie man alt wird. Mein bereits verstorbener Opa zB war mit Sicherheit zufrieden. Er hat seiner zeit eine Firma gegründet, hat etwas technisches "erfunden", hat daraus etwas weltbekanntes gemacht, hatte eine große Familie und Verwandschaft usw. Ich denke, er hat alles erreicht, was er erreichen wollte. Trotzdem zeigte sich das Alter in seinen letzten jahren insofern, dass er kaum noch sehen und hören konnte und, was noch schlimmer war, er konnte das, was er sagen wollte nicht mehr herausbringen. Bei Unterhaltungen von mehreren Leuten saß er da, konnte uns kaum verstehen und schaffte nicht mehr zu sagen, was er im Kopf hatte... das war fürchterlich für einen intelligenten und extrovertierten Man wie ihn. Er war im Kopf noch fit genug zu merken, dass er zwar Dinge loswerden wollte, es aber einfach nicht mehr konnte und das nie mehr. Ich hätte mir für ihn gewünscht, dass ihm das erspart geblieben wäre und er, wie meine Oma innerhalb weniger Tage durch eine Krankheit in ein schmerz- und leidfreies Koma fällt und einschläft.
Wer möchte bitte eine solche Zeit nur um eines längeren Lebens willen verlängern?
Gruß
Motte
(12-10-2008, 16:02)SchmetterMotte schrieb: Man muß oder kann das ganze Leben darum kämpfen, im Alter wirklich unzufrieden diese Welt verlassen zu können.
Hallo, SchmetterMotte,
meinst Du nicht "zufrieden", oder wirklich "unzufrieden"?
Schönen Gruss
Petrus
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Oooooh, ich hab mich vertippt *gg*
Es muß natürlich "zufrieden" heißen, tut mir leid *lach*
Gruß
Motte
Ja, das habe ich mir gedacht, passiert mir auch manchmal
Schönen Abend
Petrus
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Petrus schrieb:Vielleicht bin ich trotz meiner fast 57 Jahre immer noch nicht alt genug, um derart resigniert zu sein. Stimmt. Wenn diese zwei Zahlen ihre Plätze miteinander tauschen, sieht die Sache ganz anders aus.
Kommt darauf an, Ahriman. Wenn man als Gläubiger felsenfest davon überzeugt ist, dass der Tod "nur" eine Geburt in ein neues, geistiges Leben ist und das die geistigen Welten, die den Mensch erwarten, unendlich sind und ihre Beschreibung aufgrund ihrer Schönheiten mit der menschlichen Zunge und menschlichen Worten unmöglich ist - dann muss man auch mit 75 den Tod nicht fürchten.
Lieber Thomas,
wenn ich Ahriman richtig verstanden habe, fürchtet er weniger den Tod, als mehr das Leben. Zumindest das Leben im Alter.
Liebe Grüsse
Petrus
Lieber Petrus,
in einer Gesellschaft die im Durchschnittsalter älter wird, die Teile ihrer Rentner am Existenzminimum verhungern lässt, die der maschinellen Medizin einen höheren Stellenwert einräumt als dem friedlichen und würdevollen Sterben in einem Hospiz - kann man schon mit Grausen an die eigene Zukunft "über 50, 60, 70" denken....
Lieber Thomas,
ja, das ist mir klar. Ich sehe das ja auch, und ich erfahre es in gewissem Umfang auch selbst schon, dass es im Alter schwerer wird. Aber ich lebe nach wie vor lieber als dass ich tot wäre. Und ich fürchte mich nach wie vor nicht vor dem Älterwerden, so wie ich mich auch vor dem Leben nicht fürchte. Ich denke, so etwas hat nicht nur exogene Gründe bzw. Ursachen, sondern liegt auch in gewissen Tendenzen in der eigenen Persönlichkeit. Ich glaube nicht, dass der Mensch ausschliesslich Produkt seiner Umwelt(erfahrungen) ist. Meine Mutter (übrigens Atheistin) hatte nach 2 Herzinfarkten, 2 Schlaganfällen, die sie halbseitig lähmten, und nach 3 Krebsoperationen (das alles innerhalb ihrer letzten 10 Lebensjahre!) immer noch den Wunsch zu leben, und sie lebte verdammt gerne. Bis zuletzt, trotz ihres Leidens. Sie nahm das Leben und das Leid einfach an. Vielleicht habe ich ja einiges davon "geerbt"...
Liebe Grüsse
Petrus
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14-10-2008, 15:39
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14-10-2008, 15:43 von Keiner.)
Lieber Petrus,
jedes Lebewesen (auch der Mensch) ist nur eine biologische Maschine. Trotzdem tut es ihm gut, wenn er stirbt, und alle anderen Menschen (auch Verwandte und Kirchenfürsten) ihn verlassen haben, wenn irgend welche (eingebildeten) geistige Personen (Götter oder Engel) ihm in seiner letzten Stunde zur Seite stehen - oder?
Liebe Grüße
Keiner
Ob das was dem sterbenden oder schon gestorbenen Menschen zur Seite steht Einbildungist, lieber keiner, kannst Du selbst dann beurteilen, wenn Du so weit bist... Bis dahin - "hilft" nur "daran glauben - oder eben nicht daran glauben". Einen wissenschaftlichen Beweis gibt`s jedenfalls weder dafür, noch dagegen.....
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14-10-2008, 17:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15-10-2008, 14:36 von Keiner.)
(14-10-2008, 15:47)t.logemann schrieb: ... Einen wissenschaftlichen Beweis gibt`s jedenfalls weder dafür, noch dagegen .....
Sehr geehrter Herr Logemann,
genau so ist es.
Mit freundlichen Grüßen
Keiner
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