Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Aberglauben im (M)Islam
#1
Frieden allerseits,

Ich möchte in diesem Thema den vorhandenen Aberglauben ansprechen und deren Wirkung auf das menschliche Denken und Handeln.

Hier im Forum gibt es ja bereits Themen, wo abergläubisch etwas für ein Wunder gehalten wird: http://religionsforum.de/showthread.php?tid=2286

Dem möchte ich noch folgendes hinzufügen: Ich erhalte hin und wieder mal lustige Mails, von denen eine ich hier nicht vorenthalten will:

Zitat:Fals ihr arabisch versteht schaut euch das an
http://youtube.com/watch?v=cmPI1IKNVlI

Ich habe versucht das auf dem Bild zu zeigen
[Bild: kabans7.jpg]
wenn man die Kontinente zusammenschiebt, sieht man es besser,
ein Computerprogramm wäre da vielleicht viel nützlicher:)

Die Gegenseite von Kaba auf der Erde sind die Polynesiesche Inseln,
mitten im Ozean, ganz einsam.. merkwürdig und unheimlich fpr mich. Bild: [Bild: polynesienty9.jpg]
Auf diese Insen wo auch immer du dich drehst, schaust du in richtung Kaba, etwa zu vergleichen mit Nord- und SüdpolDas weisst du doch oder? Dass ein Muslim wenn er Geschäft machen muss egal klein oder gross,
darf er nicht in richtung Kaaba machen, auch nicht den Rücken kehren,
sondern links oder rechts, vielleicht wusste unser Prophet saws schon damals dass die Erde rund ist. Wenn du dich in Polynesien befindest kannst du nicht weil du dorgt immer richtung Kaba schaust,
woauch immer du dich drehst, also nicht idealer Platz für Muslime! .Du kennst die Geschichte mit Dajjal (Lügnermessias, Antichrist) oder,
er wird irgendwo auf eine Insel festgehalten und wird kommen vor dem Weltuntergang,Er wird ein Auge haben! Errinnert an Piraten! Und das Schwarze Stein bei Kaba ist auch in richtung Osten
wenig geneigt nach Süden genau richtung Polynesische iNseln. Mal abwarten was noch kommt.. aber diese Inseln!! Da ist was dran!
Was kannst du dazu sagen Bruder?Selam Bruder

Meine ersten Fragen wären: wenn ihr über diese Mail nachdenkt, was kommt euch als erstes in den Sinn als Grund für den Aberglauben (welcher nicht nur in religiösen Bereichen vorhanden ist)? Wie ist diesen Menschen am effektivsten zu begegnen, um zu zeigen, dass sie abergläubisch reagieren? Noch wichtiger wäre wohl: wie ist öffentlich gegen Verbreitung von Aberglauben vorzugehen?
Gottergebenheit beginnt durch Verleugnung und Hinterfragung; Ein Gott, ein Zentrum, eine gemeinsame Botschaft
Zitieren
#2
Zuinächst mal fehlt es dem islamischen Bruder ein wenig an der wissenschaftlichen Vorbildung.... die Kaaba ist nur ein paar Quadratmeter gross, die polynesischen Inseln sind aber ein paar Quadratkilometer gross....
Sodann macht der Bruder den Fehler, die Vorschriften die er zitiert, wortwörtlich zu nehmen - klar, wer vor der Kaaba steht soll natürlich sein "Geschäft" nicht gerade vor`m Eingang der Kaaba verrichten - für sowas genügt der gesunde Menschenverstand des Gläubigen (ein Christ, egal welcher Konfession, pinkelt auch nicht vor den Eingang der Grabeskirche....).

Viel gravierender ist aber die Schlussfolgerung eines Antichristen, Lügenmessias auf der Insel.... Der Bruider macht sich hier absolut keine Gedanken um die Bedeutung des Wortes "Insel" - Insel bedeutet Isolierung. Demnach kommt der Lügenmessias aus der Isolierung hervor, nicht aber zwingend notwendigerweise von den polynesischen Inseln....
Zitieren
#3
Salam!

Die Schlußfolgerung des Erfinders obiger Meinung widerspricht den als sahih bekannten Überlieferungen, wonach einige Muslime auf der Insel gewesen sein sollen, wo der Dajal herkommen soll. Dies kann kaum Polynesien gewesen sein.

Wa salam

PS.: Wieder mal das typische herumdeuteln, wo keine klaren Aussagen sind. Sowas ist unbrauchbar.
Sure 2 Vers 190:
"Und führt den bewaffneten Kampf fi-sabilillah gegen diejenigen, die gegen euch den bewaffneten Kampf führen; doch begeht keine Aggression! Denn gewiß, ALLAH liebt nicht die Aggressoren."
Zitieren
#4
Salam,
Euer ganzes Problem sind die Ahadith.
Wie diese auch das Problem des Islam insgesamt sind.
Man sucht sich aus diesen Märchen, die übrigens erst 200 Jahre nach dem Tod des Propheten aufgeschrieben wurden, eben das heraus was gefällt.
Meine Ahadithbücher landen demnächst im Lagerfeuer.
Was haltet Ihr von dem Hadith: "Schreibt nichts von mir auf!"???
Da findet Ihr Eueren Dajahl!
Der existiert seit damals.
Ob sahih oder nicht, alles Unfug.
Oder glaubt Ihr allen Ernstens dass schwarze Hunde Teufel sind???

Gruß,
Wojciech
Zitieren
#5
Salam wojciech,

ich gebe Dir teilweise Recht: Das Problem sind die Hadithe - aber halt nur teilweise. Unsere muslimischen Brüder und Schwestern haben hier die gleichen Schwierigkeiten wie einige jüdische Brüder und Schwestern - mit dem Talmud... da steht `ne Menge an Wiesheit `drinn, aber auch eine ganze Menge an Unsinn.... Nun ist bei unseren jüdischen Freunden wenigstens klar, dass der Talmud eine Sammlung der Aussprüche von Rabbi`s, von Gelehrten ist, und keine "fortgesetzte Geschichtsschreibung seit Mose". Insoweit hat der Talmud nicht den Stellenwert wie die Thora.

Für den "normal glaubenden Muslim" sind die Hadithe aber ein wesentlich schwereres Kaliber - immerhin wird dem Gläubigen suggestiert, das tatsächlich eine mündliche Überlieferung da sei, die sich auf dem Prophet selbst bezieht. Und sowas kann man glauben - oder auch nicht; überprüfen kann man es schlicht und ergreifend nicht. Die einzigste legitime Form einer "Überprüfung" wäre es festzustellen, ob der einzelne Hadith mit dem Heiligen Qur`an übereinstimmt - und hier taucht "das Problem der Gelehrten auf": Bei 10 Millionen gelehrter Imane und Mullah`s - gibt`s 11 Millionen Meinungen.....(das ist nicht nur im Islam so, das finden wir auch in allen anderen Religionen...).

Es gibt aber noch ein weiteres Problem - und das heisst "Tradition". Ein Beispiel: Muhammad führte das "Sühnegeld" anstelle der Blutrache ein - aber in Ländern, in denen der Islam die Staatsreligion ist und auf zivilrechtlicher und strafrechtlicher Ebene die Blutrache ausdrücklich verboten ist - wird trotzdem von der Tradition kein Abstand genommen; ja man behauptet sogar, das nur der ein guter Muslim ist, der Blutrache übt (Jemen, Albanien, Teile des Sudan, Mauretanien). Einige der Hadithe sind ganz offenkundig auf Basis der Fortführung vorislamischer Traditionen aufgebaut - und tragen so zur inhaltlichen Verfälschung der Worte des Propheten bei.

Ich würde an Deiner Stelle Deine Hadithensammlung NICHT fortschmeissen - sondern stattdessen mal versuchen zu anlysieren, welche dieser Hadithe auf Traditionen beruhen, welche Hadithe anscheinend zum Machterhalt von Kalifen und Wesiren geschrieben wurden, und welche Hadithe hundertprozentig mit dem Heiligen Qur`an übereinstimmen.

Liebe Grüsse
Thomas
Zitieren
#6
Aberglauben gibt es wohl anteilig in jeder Religion, abhängig vom jeweiligen Gläubigen. Der eine glaubt an Jesus und daran, dass der Fr. 13. Pech bringt, und die andere an Allah und irgendwelche Zahlenmystik. Und ich kenne einen Atheisten, der zog zu seinen Prüfungen immer das selbe Jackett an, weil die anderen ihm angeblich "Unglück" brachten.


---------------------------------
http://danielaexe.homepage24.de
Zitieren
#7
t.logemann schrieb:...versuchen zu anlysieren, welche dieser Hadithe auf Traditionen beruhen, welche Hadithe anscheinend zum Machterhalt von Kalifen und Wesiren geschrieben wurden, und welche Hadithe hundertprozentig mit dem Heiligen Qur`an übereinstimmen.

Salam Thomas,
dazu erst mal ein paar Ayats vom Koran:

"(Der Koran ist) eine Offenbarung vom Herrn der Welten.
Und hätte er (Muhammad) irgendwelche Aussprüche in Unserem Namen ersonnen, hätten Wir ihn gewiß bei der Rechten gefaßt und ihm dann die Herzader durchschnitten.
Und keiner von euch hätte (Uns) von ihm abhalten können."
69:43-47

"Und das Wort deines Herrn ist in Wahrheit und Gerechtigkeit vollendet worden. Keiner vermag Seine Worte zu ändern, und Er ist der Allhörende, der Allwissende." 6:115

"Dies sind die Verse Allahs, die Wir dir in Wahrheit verlesen. An welche Verkündigung wollen sie denn nach Allah und Seinen Versen (sonst) glauben?" 45:6

Man kann noch sehr viel mehr finden zum Beweis dass der Koran ausreichend ist.
Dazu auch noch ein weiteres Hadith das man auch ohne aufzuschreiben weitergeben könnte:
"Schreib nichts nieder von mir außer den Koran. Wer auch immer etwas Weiteres schreibt, soll es vernichten."

Du wirst das sicher alles kennen.
Warum sollte ich mir also Mühe machen mit lesen und analysieren?
Dabei würde nur eine weitere recht unqualifizierte Meinung(?) dabei herauskommen da ich mich weder in Traditionen auskenne noch das sprachliche Wissen besitze usf.
Ich habe mich jahrelang gefragt worin wohl das Problem im Islam besteht. Nun bin ich sicher dass ich die Antwort darauf gefunden habe, es sind die Ahadith.
Die verschiedenen Rechtsschulen und alle möglichen Gruppierungen und Sekten beruhen darauf.
Man sucht sich heraus was einem am Besten in den Kram passt und diejenigen, die nicht daran glauben werden bedroht und oft genug sogar umgebracht.
Das ist bis heute so.
Al-Bukhary , DER Ahadith Schreiber, wurde z.B. im Jahre 198 nach Hidjrah geboren, alle Anderen waren noch jünger.
Da ist das Gleiche geschehen wie auch im Christentum, 7 Generationen nach dem Überbringer werden Märchen gedichtet und angebliche Aussprüche des jeweiligen Propheten erfunden und zusammengereimt dass einem Hören und Sehen vergeht, und wers nicht glaubt muss daran glauben.
DAS ist DAS Problem im Islam, und erstmal nur das.
Und wie im Christentum die Gläubigen sich davor fürchten Jesus nicht als Sohn Gottes zu erkennen fürchten sich die Muslime davor, die Ahadith nicht als Lebensgrundlage anzusehen, beide Religionen fürchten sich vor der Wahrheit.
Und so wird es immer mehr Grüppchen und Sekten geben bis zum bitteren Ende.

Ich habe einen einfachen Glauben, ich betreibe weder Personen- noch Riten- oder sonstigen Kult, ich bin nicht abergläubig und eine schwarze Katze ist mir genauso recht wie ein Freitag, ob das jetzt der 13. ist oder der 24..
Ich lebe mit Gott ohne einen Anspruch, ich weiss dass ich sündige und versuche mich zu bessern, rede viel dummes Zeug und versuche es zu lassen.
Meine Hadithbücher werde ich verbrennen und werde auch niemanden mehr etwas daraus erzählen, höchstens zum abschreckenden Beispiel.
Und je älter ich werde um so mehr erkenne ich die uferlose Unwissenheit, meine, und die der Restwelt.
Ob jetzt Jesus wiederkommt oder nicht, ob irgendein Dajal kommt oder da ist oder nicht, das ist alles egal solange man an Gott glaubt und versucht es IHM recht zu machen, alleine der Versuch lohnt schon.
Und wenn wirklich der Messias-Jesus kommen sollte wird das sicher die ganze Welt bemerken, dann wird alles auf den Kopf gestellt und "Klar-Schiff" gemacht werden, nicht nur für eine kleine oder größere Gruppe Leutchens die gerade meinen er wäre schon da gewesen, von denen gibt es schon viele.
Das ist mein Glaube und der gründet sich nicht auf ein Hadith oder eine Bibelstelle.

So, genug für heute.
Viele Grüße und einen schönen Sommer,
Wojciech
Zitieren
#8
Zitat:WojcechMan sucht sich heraus was einem am Besten in den Kram passt und diejenigen, die nicht daran glauben werden bedroht und oft genug sogar umgebracht. - Das ist bis heute so.
Al-Bukhary , DER Ahadith Schreiber, wurde z.B. im Jahre 198 nach Hidjrah geboren, alle Anderen waren noch jünger.
Da ist das Gleiche geschehen wie auch im Christentum, 7 Generationen nach dem Überbringer werden Märchen gedichtet und angebliche Aussprüche des jeweiligen Propheten erfunden und zusammengereimt dass einem Hören und Sehen vergeht, und wers nicht glaubt muss daran glauben.

Entschuldige mal - da unterliegt man einer beliebten Illusion, wenn man annimmt, ohne ueberlieferte Zusatz-Ueberlieferungen haetten alle inzwischen sich sozusagen Maerchen angeschafft und es sei dann auf einmal einem Menschen nach 2500 - 1500 oder sonst wieviel Jahren moeglich, ganz "schlicht" einfach wieder "einzumuenden in die Ur-Version des schlichten Glaubens" und diese "Maerchen" abzutun.

Al-Bukhari lebte durchaus noch naeher dran an den Ereignissen und der ganzen Kultur von damals als wir, und er schrieb keine Zusatz-Suren, sondern ist ein Sammler und Vergleicher von Ueberlieferungen, der ausserordentlich sorgfaeltig vorging. Soo sorgfaeltig war hier weit und breit niemand von uns und auch anderswo treffe ich selten so jemanden, und das war und ist dessen Ruhm.
Der nackte ueberlieferte Text ist nicht der Urzustand, den die ersten Gefaehrten der Religions-Stifter erlebten, und ohne die Ueberlieferer, da haetten wir weder eine ungefaehre Uebersetzung der Hl.Thorah noch eine des NT, der Hl.Bibel aus dem damaligen Griechisch noch eine des Hl.Qur'an. Jene Beitexte erlaeutern Sachbegriffe, Dialekt-Ausdruecke, feste Floskeln, Rede-Formeln etc
- ohne das wuessten wir ueberhaupt nix, es gaebe auch keine Abschriften mehr, keine Sprachkunde und keine Text-Geschichte, die uns Hintergruende klar macht.

Die AHadith (Mehrzahl von Hadith) sind zehntausende und bilden eine Art Beet-Abgrenzung, einen "Zaun" um die Sunna, und diese einen um die Suren des Hl.Textes des Islam. Das gibt es parallel im Judentum und im Christentum, im Buddhismus auch und bestimmt ueberall, wo einem Volk eine Lehre lieb ist.
Die Sunna enthaelt gesammelte Berichte und Bezeugungen der Generation, die mit Mohammed Kontakt hatte und ihn und seine Gefaehrten schilderte, wie sie das, was Mohammed erlebte, in die Tat umsetzten, diskutierten, wie sie ihn selbst schilderten, wie er sich verhielt, nachdem er diese oder jene Sura schon empfangen hatte und wie vorher - wie es der Gemeinschaft damals eben zuerst erging.
Die Sunna unterscheidet sich bereits in einigem davon, was parallel dazu die Shiiten aus der Schule Alis, des Schwiegersohns zu schildern wichtig fanden.
Es ging generell heftig zu damals. Die Menschen waren wie immer aus Mensch gemacht - andere gibt es halt nicht, also war schon ab Mohammeds Tod ein Eifern da, wer ihn besser verstanden habe und also den "Kern" der neuen Lehre sicherer wisse - Alis Anhaenger waren z.B.von Anfang an aufgeschlossen, auch Nicht-Jemeniten mit allen Graden der Religions-Fuehrung zu betrauen - da war das bei den Sunniten noch nicht denkbar, soweit ich weiss. Alis Anhaenger plaedierten andererseits auf dem damalig verbreiteten Grundsatz, dass der Kalif (Nachfolger) unbedingt ein Blutsverwandter sein muesse - da waren wiederum die Sunniten der Ansicht, dass es der in der Lehre Gelehrteste (wenn auch ein geborener Jemenit) sein muesse. Um diese Frage fuehrte man gegen einander schlimme Fehden. Das tat man damals aber weltweit und um zig andere Fragen genauso erbittert.
Trotzdem wurde zuerstmal der Hl.Text umgeben von den Bezeugungen derer, die Mohammed und seine Gefaehrten noch direkt erlebten.
Der aeussere "Garten"-Bereich um diesen herum enthaelt "Kraut und Unkraut", da wurde gesammelt bis etwa 200 Jahre nach dem Beginn des Islam, aus der zuerst islamisch gewordenen Welt, und nun fast alles, was man dachte, glaubte, praktizierte und kraft welcher Autoritaeten - immer wieder werden die Tredenten-Ketten auch bis auf mindestens einen der Gefaehrten Mohammeds oder ihn selbst aufgefuehrt - dafuer erhebt es keinen Anspruch auf Autoritaet jedes enthaltenen Satzes.
Inmitten des Ganzen zeichnete sich immerhin doch die bereits islamische Um-Praegung der beteiligten Voelker ab, die dennoch nicht eben vom Himmel gefallen waren, sondern wie die Aegypter und Babylonier schon aus uralten Kulturen her zu Lernen gelernt hatten, teils auch schon mal lange Zeit juedisch oder zumindest noachitisch-abrahamitisch waren, teils auch schon jahrhundertelang Christen, in Nordafrika roemische und sonst national-staatliche Ost-Kirche oder nestorianisch - teils danach - wegen Eroberung ihrer Welt gezwungenermassen - Arianer waren, oder Perser oder sabaeische Sterndiener - oder - oder. Das fliesst natuerlich ganz zueinander unterschiedlich dennoch mit in die AHadith ein und war diesen Zeitgenossen auch bekannt.

Daher aber sammelte man in den AHadith Nachrichten 2.Grades - genauso wie der Talmud ja auch gross wurde und sogar ueber 400 Jahre sammelte : weil sich zur Zeit Harun al Raschids (*763-§786-809^ Abbassiden-Kalif der groessten weltlichen Pracht zu Bagdad, siehe "1001-Nacht"-Verhaeltnisse) die ganze Welt aenderte - hier im Norden zugleich, uebrigens (durch das Reich Karl d.Gr.)
- aber es sollte fuer Spaetere noch soviel wie moeglich fixiert werden, wie weit der Islam als Lehre sich bis dahin eingewurzelt hatte, dass es gemeinsam dieser war - anstatt einer anderen Lehre. Sie war da schon Heimat.
Nun waren doch schon bald die Seldschuken am Horizont, ganz fremde eingewanderte Kulturen, welche "nur das Hl.Buch" akzeptiert hatten, aber betreffs vorderorientalischer uralt-heiliger Sitten Elefanten im Porzellan-Laden glichen (zunaechst einmal machten die Mekka zu und zerstoerten die Andachten an verehrten Graebern, also auch alles, was Mohammed in Medina an Ehrung erbracht wurde, denn darueber stehe doch nichts im Qur'an, sie wussten weder von Sunna und Ahadith noch von Ali und dessen Traditionen der Shiiten - und die Welt des Islam teilte sich bald auf zwischen Bagdad und Kairo - und weil diese so wueteten, um "zu den Urspruengen der reinen Lehre zurueck" neu zu starten, zog doch das die Kreuzritter in das Hl.Land. Sie schlossen ja auch Jerusalem fuer die Juden und Christen und zwangen den Ost-Kirchen genauso wie den orts-einheimischen Muslimen ihre Version des "puren Koran-Textes" auf.
Das Entsetzen der Alt-Einheimischen war so stark, dass ein Teil der Muslime die Kreuzritter sogar erfreut unterstuetzte, soweit es um die gemeinsamen Hl.Staetten ging: die Verehrung der grossen Heiligen der Lehre wieder zu ermoeglichen, was man im Vorderen Orient "schon immer" als grund-anstaendige Sitte der Eltern-Ehrung durch Besuchen und Gruessen ihrer Grabstaetten tat, ein Weg, der immer unter Schutz stand.
Diese ersten Seldschuken blieben dann ja auch nicht so harsch, ein Phaenomen, das sich auch immer wieder einstellt, wenn eine Lehre die 3.Generation uebersteht. Es wurde wieder moeglich, die Hadsch nach Mekka durchzufuehren und in Medina Mohammed zu gruessen, auch einiges mehr - danach warf man, soweit wieder einig - gemeinsam die Kreuzritter wieder raus aus dem Hl.Land.

Also die Welt der AHadith kennt all dieses noch nicht, was noch kam. Es war schon als Sammlung abgeschlossen und gesichtet und wurde unter den zur Erweiterung des Lernens redigiert und sollte abschirmen, was drumherum noch alles angeboten wurde, zu erlernen. Ich meine, man sollte das mal daraufhin ansehen: es ist so viel zu lesen, zu unterhalten, fuer jede Art Gemuet ist doch etwas dabei, sodass es einfach nicht noetig scheinen wuerde, aus fremden Quellen zu "trinken" und am Ende von G0TT weg zu driften. Es ist ja als Texte-Sammlung viel mehr als der Talmud, den zu lernen auch schon rund 30 Jahre noetig sind.
Kaum einer - meine ich - beherrscht es, alle Hadithe im Leben zu kennen. Einige seiner Autoritaeten sind eben bekannter durch ihre oefters zitierte gewissenhafte Sammlung. Man sollte dabei auch beachten, dass das dann eine Juristen-Fachliteratur darstellt, aus ihrer eignen Sicht.

Ein Punkt, der Tradierung benoetigt, ist z.B.die Sprache. Das Arabisch der Suren ist schon sofort zu uebersetzen noetig geworden, sowie man sich ausbreitete bis zum Euphrat (Babylonien-Irak) und Persien - die alle musste man doch erstmal dies Arabisch lehren, mit moeglichst korrekter Grammatik - und dennoch ist es nicht dasselbe, als wenn man in eine Mundart einer Sprache hineingeboren wird.

Beispiel: Wenn man beilaeufig sagt: "Kann ich Dein Fahrrad nehmen?" und zeigt das kaputte eigene vor, dann glaubt doch der freundschaftliche Bekannte, dass der andere sich das nur ganz kurz leihen moechte. Ein spitzfindiger Typ wuerde "beweisen", es sei das Wort "nehmen" gefallen, und daher duerfte der das Fahrrad bereits als uebergeben betrachten und auf immer behalten. Kennt man aber die Situation und den ueblichen Sprachgebrauch, wird man das erfolgreich bestreiten duerfen, denn unter Freunden wuerden 20 unausgewaehlte Strassen-Passanten alle sagen: das war die Frage: "Leihst Du mir fuer jetzt und nur diesmal kurz dein Fahrrad".
Oder was wuerdest Du vermuten, wenn ein Besuch kommt und man fragt: "Was darf ich Ihnen anbieten?" - was passiert, wenn der sagt: "Deine Computer-Anlage moecht ich mitnehmen." - ?

Zur Schulung auch solchen Sprach-Hintergrund-Gefuehls sind diese "Zaeune"-Texte um die Lehren da. Das unterscheidet Tradierte Religionen von Buch-Theoretikern. Gererell besehn sind die dann auch viel friedlicher und mit dem Leben vieler vereinbarer als die "pur-den-Text-Bekenner".

mfG WiT
Zitieren
#9
Das Problem, WiT, ist die Abgrenzung: Wenn man zwischen dem Qur`an und den Ahadithen genauso trennt wie zwischen Thora und Talmud oder zwischen den Worten Jesu und dem Kathechismus - dann ist das schon in Ordnung. Was aber viele unserer muslimischen "nur-Qur`an"- Freunde auf die Palme bringt, ist das eben diese Trennung in der Praxis nicht mehr existiert. Im Iran, im Jemen, in Saudi-Arabien sind "schlechte" Hadithe ebenso Bestandteil der gesellschaftlichen Ordnung, wie "gute" Hadithe.

Die "reine" Qur`an Lehre glaubt ohne alle Meinungen und Überlieferungen auskommen zu können. Dabei werfen unsere Freunde dieser Richtung im Islam zwangsläufig auch Weisheiten mit über Bord. Sie machen dies, weil sie glauben, dass der Heilige Qur`an keiner weiteren Interpretation bedarf - und genau diese Meinung ist bereits eine weitere Interpretation. Unser Freunde berufemn sich auf Rahsda Khalifa - und dessen Erkenntnisse des Codex19 im Qur`an ist hier in Wirklichkeit auch eine Interpretation, die zu seiner Zeit Al-Bukhary vermutlich auch aufgesammelt hätte.....
Zitieren
#10
Frieden allerseits,

Kurz zu dir, lieber Thomas:
t.logemann schrieb:Die einzigste legitime Form einer "Überprüfung" wäre es festzustellen, ob der einzelne Hadith mit dem Heiligen Qur`an übereinstimmt

Ich würde an Deiner Stelle Deine Hadithensammlung NICHT fortschmeissen - sondern stattdessen mal versuchen zu anlysieren, welche dieser Hadithe auf Traditionen beruhen, welche Hadithe anscheinend zum Machterhalt von Kalifen und Wesiren geschrieben wurden, und welche Hadithe hundertprozentig mit dem Heiligen Qur`an übereinstimmen.

Selbst wenn der vermeintliche Hadith augenscheinlich mit dem Koran übereinstimmte, könnten wir nicht aussagen, dass er vom Propheten sein könnte. Wir würden damit unserem Propheten Worte unterstellen, die er unter Umständen gar nie gesagt hat. Es bestehen fundamentale Unterschiede zwischen einem Hadith und den Koranversen: Grammatik und Sprache, Inhalt und Logik, Tradition und Aberglaube. Das koranische Prinzip für das Religionsverständnis ist klipp und klar: alleinige Autorität hat Gottes Offenbarung (7:3).

Wenn ich zwei Flaschen Wasser habe, von denen eine vergiftet ist, und von denen auf der anderen (sauberen) Flasche sogar steht, dass sie ALLE Mineralien und sonstigen Inhaltsstoffe enthält, die bei Wasser mit besonderer Qualität erforderlich ist, wieso sollte ich mich überhaupt noch mit der vergifteten Flasche beschäftigen, wo ich doch eine reine Quelle vorzüglichen Wassers habe?

t.logemann schrieb:Dabei werfen unsere Freunde dieser Richtung im Islam zwangsläufig auch Weisheiten mit über Bord.

Bitte nenne mir auch nur einen einzelnen Hadith, der für mein Seelenheil vor Gott im Lichte des Koran notwendig ist. (vgl. Koran 6:38, 45:6)

Frieden mit dir WiTaimre,

Ich eröffnete hier einen Aberglauben-Thread und lese gleich noch mehr davon in deinem Beitrag.

WiTaimre schrieb:Al-Bukhari [...] ist ein Sammler und Vergleicher von Ueberlieferungen, der ausserordentlich sorgfaeltig vorging. Soo sorgfaeltig war hier weit und breit niemand von uns und auch anderswo treffe ich selten so jemanden, und das war und ist dessen Ruhm.

Aberglaube Nr. 1: Die Überlieferer waren sorgfältige Aussortierer und Sammler von Überlieferungen.

Fakten zu Aberglauben Nr. 1: Gerade das "sahih" Buch von Bukhary enthält dermassen viele Verleumdungen gegenüber Gott selbst, dem Propheten und den Gläubigen, sodass da kaum von Sorgfalt gesprochen werden kann, eher von willkürlicher Aufnahme von bestimmten Ahadith. Bukhary sammelte ca. 600'000 Ahadith, akzeptierte davon 7275 Ahadith und bewertete damit 592'725 Ahadith als ungeprüfte Ahadith, Lügen und/oder Erfindungen. Das sind fast 99% der Sammlung.
Bukhary definierte Sahaby (Singular von Sahaba) als jemanden, der in der Gefolgschaft des Propheten war oder ihn NUR GESEHEN hat. Ibn Hanbal, der selber eine Hadith-Kollektion herausbrachte, die mehr Ahadith als Bukharys Buch zählte, akzeptierte diese Definition und führte weiter aus: "Der Sahaby ist irgendjemand, der den Propheten begleitet hat für entweder ein Jahr, einen Monat, einen Tag oder auch eine Stunde oder wenn er ihn auch nur gesehen hat."
Nicht nur, dass Bukhary die eigenen Regeln gebrochen hatte, von denen er behauptete, sie zu gebrauchen um die Authentizität zu sichern, sondern auch seine eigenen Neigungen, politische Bündnisse seiner Zeit und Hass gegenüber Personen wie Ali Ibn Abu Talib beeinflussten seine Wahl, welche Ahadith er in seinem Buch aufnehmen und welche er ablehnen wollte. Er kümmerte sich wenig um den Inhalt der Ahadith. Er nahm viele Ahadith auf, die dem Koran, den anderen Ahadith und dem natürlichen Verstand widersprechen, die Gott, den Propheten und seine Frauen und ebenso seine Familie beleidigen. Die Einstellung, die Bukhary bezüglich Ali Ibn-Abu Talib's Position gegenüber Mu'aawyiah eingenommen hat, ist nichts anderes als eine Reflektion der politischen Korruption von Bukhary in seiner Auswahl der Ahadith, die Ali erniedrigen, während der inbrünstige Feind von Ali, Mu'aawyiah, als ein reiner und rechtschaffener Mann dargestellt wurde, trotz dem Wissen über seine Korruption und seine Missachtung von einfachen islamischen Gesetzen. Bukhary überlieferte in seinem Buch viele Ahadith, das heute für die Öffentlichkeit als "sahih" (authentisch) gilt, über Personen, die zu ihrer Zeit als lügnerisch, korrupt und unvertrauenswürdig betrachtet wurden. Die nachkommenden Gelehrten waren zu verängstigt, als dass sie die Wahrheit aufdecken und das Defizit von Bukhary und Vergleichbare aufzeigen konnten. Ein einfaches Beispiel: der Autor des Buches "Al-Mustadrek" schreibt, dass Bukhary Ahadith von 434 Personen angenommen hat, die von Muslim in seinem Buch "Sahih Muslim" nicht akzeptiert wurden, für die Muslim dachte, sie seien unglaubwürdig. Andererseits nahm Muslim Ahadith von 625 Personen an, die von Bukhary abgelehnt wurden.

Die Korruption Bukharys zeigt sich erneut dadurch, dass er Kinder als Sahaba akzeptiert, die den Propheten gesehen haben. Er akzeptierte deren Überlieferungen trotz der Tatsache, dass sie noch zu jung waren, um zu realisieren, was um sie herum passierte. Bukhary nannte viele Ahadith, die von Abdullah Ibn Abbas überliefert wurden, der zur Zeit des Propheten ein kleiner Junge war. Es wurde nie von ihm als Sahaba berichtet, der den Propheten begleitet habe, aber Bukhary hatte einen aus ihm gemacht. Weitere Kinder, deren Überlieferungen Bukhary akzeptiert hatte, waren Al-Nuaman Ibn Basheer (8 Jahre jung), Mahmoud Ibn Al-Rabee (5), Abdullah Ibn Al-Zubeer (9), Al-Hussein Ibn Ali (7), Al-Hassan Ibn Ali (8), Omar Ibn Aby Muslima (9)... etc. Wer würde eine RELIGION VON KINDERN akzeptieren???!

Einige Hadith-Zitate zur "Sorgfalt von Bukhary":

Zitat:1) Gott erscheint Seinen Gläubigen und sie werden Ihn wie den VOLLMOND oder die SONNE sehen können! Gott wird eine Form annehmen! (Sahih Bukhary: 1.12.770, 6.60.105 und Nummer 374, 8.76.577, 9.93.531 und Nummer 532c sowie 532s)

Diese Ahadith widersprechen sich mit Sahih Bukhary 6.60.378

2) Gott kommt jede Nacht in den unteren Bereich des Paradieses herunter. (Sahih Bukhary: 2.21.246, 8.75.333, 9.93.586)

Diese Ahadith widersprechen dem Koran, der besagt, dass Gott ÜBERALL ist. Er hat es nicht nötig, auf- oder niederzusteigen. Er ist uns näher als die Schlagader (50:16).

3) Das Paradies und die Hölle streiten miteinander; oder: Gott stellt Seinen Fuß in die Hölle, damit es voll wird. (Sahih Bukhary: 6.60.371-373, 9.93.481 und Nummer 541)

4) Gott zeigt Seine Schenkel den Gläubigen und sie werden sich niederwerfen. Am Jüngsten Tag wird Gott Seine Oberschenkel dem Propheten zeigen. (Sahih Bukhary: Nummer 4968 und 7529 [Nur auf Arabisch]; 97/24, 10/129 und der Kommentar über Vers 68:42)

5) Gott lacht und wundert sich. (Sahih Bukhary: 1.12.770, 8.76.577, 9.93.532c)

Sollen also diese "Beitexte", wie du sie nennst,
Zitat:Sachbegriffe, Dialekt-Ausdruecke, feste Floskeln, Rede-Formeln etc
erläutern? :D Wobei das gerade mal fünf Zitate aus über Hunderten gleicher Art waren.

Aberglauben Nr. 2:
WiTaimre schrieb:Die Sunna enthaelt gesammelte Berichte und Bezeugungen der Generation, die mit Mohammed Kontakt hatte und ihn und seine Gefaehrten schilderte, wie sie das, was Mohammed erlebte, in die Tat umsetzten, diskutierten, wie sie ihn selbst schilderten, wie er sich verhielt, nachdem er diese oder jene Sura schon empfangen hatte und wie vorher - wie es der Gemeinschaft damals eben zuerst erging. Trotzdem wurde zuerstmal der Hl.Text umgeben von den Bezeugungen derer, die Mohammed und seine Gefaehrten noch direkt erlebten.

Fakten zu Nr. 2:
"Du hast keine Pflicht außer (den Qur'an) zu verkünden." (42:48) "Dir obliegt NUR die Verkündigung (des Qur'ans) und Uns die Abrechnung." (13:40) "Dem Gesandten obliegt NUR die Verkündigung. Und Gott weiß, was ihr kundtut und was ihr verborgen haltet. Sprich: "Das Schlechte und das Gute sind nicht gleich", obgleich dich auch die Menge des Schlechten in Erstaunen versetzen mag. Darum fürchtet Gott, ihr Verständigen, auf dass ihr erfolgreich sein möget." (5:99-100) "Gott ist der Lehrer des Qur'ans." (55:1-2)... dann obliegt Uns, seine Bedeutung darzulegen." (75:19)

"(Der Koran ist) eine Offenbarung vom Herrn der Welten.
Und hätte er (Muhammad) irgendwelche Aussprüche in Unserem Namen ersonnen, hätten Wir ihn gewiß bei der Rechten gefaßt und ihm dann die Herzader durchschnitten. Und keiner von euch hätte (Uns) von ihm abhalten können." 69:43-47

Die Aufgabe Mohammeds war also deutlich: nichts anderes als der Koran durfte überliefert und verkündet werden, wenn es um den Islam ging. Die Erklärung des Koran ist Gottes Aufgabe. Somit entfällt auch gleich dein Argument. Zumal die früheste Hadith-Sammlung etwa 150 Jahre nach dem Tode des Propheten abgeschlossen wurde. Bukhary wurde erst nach ca. 200 Jahren nach dem Tode des Propheten geboren! Wie sollten also die Überlieferungen Berichte und Bezeugungen enthalten? Nein, die Überlieferungen sind voller Widersprüche und Ungereimtheiten und haben dem Islam einen enormen Schaden zugefügt.

WiTaimre schrieb:es ist so viel zu lesen, zu unterhalten, fuer jede Art Gemuet ist doch etwas dabei, sodass es einfach nicht noetig scheinen wuerde, aus fremden Quellen zu "trinken" und am Ende von G0TT weg zu driften.

Genau, es ist für jeden was dabei. Und genau das wird vom Koran kritisiert:

68:37-38 Oder habt ihr etwa ein Buch, in dem ihr studiert, so dass ihr danach alles erhalten sollt, was ihr wünscht?

WiTaimre schrieb:Ein Punkt, der Tradierung benoetigt, ist z.B.die Sprache. Das Arabisch der Suren ist schon sofort zu uebersetzen noetig geworden, sowie man sich ausbreitete bis zum Euphrat (Babylonien-Irak) und Persien - die alle musste man doch erstmal dies Arabisch lehren, mit moeglichst korrekter Grammatik - und dennoch ist es nicht dasselbe, als wenn man in eine Mundart einer Sprache hineingeboren wird.


Siehe: http://alrahman.de/koran/wieso-wurde-kor...nbart.html

WiTaimre schrieb:Das unterscheidet Tradierte Religionen von Buch-Theoretikern. Gererell besehn sind die dann auch viel friedlicher und mit dem Leben vieler vereinbarer als die "pur-den-Text-Bekenner".

Nun, das offenbart deine totale Unkenntnis über die unglaublich vielen abscheulichen Ahadith mit brutalen und gewaltsamen Inhalten. Ein einziges Beispiel.

Sahih Bukhary 1.4.234: Abu Qilaba erzählte: Eine Gruppe von den Ureyneh und Uqayleh Stämmen besuchte Medina und konvertierte zum Islam. Das Klima in Medina kam der Gesundheit der Leuten nicht gut. Sie fragten den Gesandten um Rat, welcher vorschlug Kamel-Milch sowie Kamel-Urin zu trinken. Später, als sie den Hirten des Propheten umgebracht hatten, griff der Prophet sie an, meißelte ihre Augen aus, kreuzigte ihre Hände und Beine und ließ sie in der Wüste verdursten.

Sehr viel friedlicher, Augen auszumeißeln und Hände + Beine zu kreuzigen und dann zu allem noch das Sahnehäubchen drauf: verdursten lassen... sehr friedlich! ;)
Gottergebenheit beginnt durch Verleugnung und Hinterfragung; Ein Gott, ein Zentrum, eine gemeinsame Botschaft
Zitieren
#11
Salam Kerem,

natürlich ist das mit dem "Filtern" Deiner "vergifteten Flasche Wassert" so `ne Sache... - m,an muss es nicht notwendigerweise, wenn man reines Wasser hat. Insoweit denke ich, kann man die Hadithe auch als etwas anderes ansehen - als eine gesellschaftliche Zustandsbeschreibung der Zeit, 200 Jahre nach Muhammad. Man muss die Hadithe nicht zwangsläufig mit dem Qur`an in Verbindung bringen.

Jedoch: Die Botschaft Muhammad`s existierte ja schon seit 200 Jahren. Wenn ich von dieser Erkenntnis ausgehe, dann kann ich natürlich fragen: "Was ist der Zweck jedes einzelnen Hadithes gewesen?" Und so kann ich mich der Geschichte, der Historie nähern, ohne den Heiligen Qur`an dabei in Miskredit zu bringen. Hierzu muss man natürlich trennen - zwischen "Überlieferungen", die augenscheinlich dazu gedacht waren, den Gehorsam der Gläubigen quasi zu befehlen und (zusammengesetzten) Überlieferungen, die in der äusseren Form eine mystische Wahrheit verbergen könnten. Wenn Gott nach der Sammlung Bukhari so WIE Sonne und Vollmond erscheinen wird, dann stellt sich für mich hier die Frage, ob der Verfasser dieses Satzes von Sonne und Mond als reale Himmelkörper ausging oder ob mit den Begriffen "Sonne/Mond" nicht eine mystische Bedeutung verknüpft ist. Und das Gott "eine Form" annehmen wird - sagt ja noch nichts über die Art der "Form" aus; es muss ja keine materiell belegbare Form sein. Das wir mit "Form" Mensch, Tier, Pflanze, Mineral meinen, muss ja noch lange nicht bedeuten, das der Hadithenschreiber im Jahre 800 n.Chr. das gleiche Bild gemeint hat....

Hier geht`s um die historische, philosophische, auch mystische Betrachtung der Hadithe, lieber Kerem, und nicht darum ob Hadithe "für`s Seelenheil" notwendig sind. Was tatsächlich für das Seelenheil des Einzelnen notwendig ist oder gewesen wäre - kann nur Gott alleine wissen.
Zitieren
#12
Salam,
wie ich an anderer Stelle schon geschrieben habe kann man den Glauben der Muslime an die unbedingte Notwendigkeit der Ahadith mit dem Glauben der Christen an die Gottssohnschaft vergleichen, es wird von beiden versucht diese angeblichen Tatsachen als richtig zu erklären und wegen der Angst etwas Falsches zu tun und deswegen in die Hölle zu kommen wird das Falsche weitergelaubt und weitergegeben.
Man glaubt viel lieber irgendwelchen Dichtern und Märchenerzählern als seinem eigenen Verstand und den Bedenken und Erklärungen gegenwärtigen denkenden Menschen.
Die Krankheit im Islam sind die Ahadith, die Krankheit im Christentum der Gottessohn.
Beides Erfindungen von Leuten die 200 Jahre später als das ursprüngliche Ereignis dazu gedichtet wurden.
Beides führt weg vom richtigen Glauben, beides führt ausserdem zur Gewalt, und es führt zu Zwang im Glauben, wer nämlich anfängt an die Ahadith zu glauben landet in einem Fass ohne Boden und wird nie zum Ende kommen, immer wieder etwas Neues und auch immer wieder etwas neues Abschäuliches.
Zu vergleichen mit dem Sohnglaube und der Dreifaltigkeit, dann die Heiligkeit der Kirche und dem Weltherren Papst.
Alles reine menschliche Dichtungen die den Mensch unterjochen.
Und es scheint für den Muslim genauso schwer sich davon zu befreien wie für den Christ.
Doch wer den Sprung ins Wasser macht wird feststellen, dass es gar nicht so kalt ist wie man angenommen hat.
Wenn EIN Hadith Geltung hat dann haben es auch alle Anderen, und wie Viele gibt es!?
Immer wieder wird die Ulema mehr wissen als der einfache Mensch und ihn damit im Zaum halten, gleichwie der Papst und die Bischhöfe das tun.
Ich habe fertig...
Gruß,
Wojchiech
Zitieren
#13
Salam woiciech,

Ha`fis schrieb eine wunderbare, mystische Erklärung, basierend auf einem Hadith. Dem Hadith nach soll der Prophet gesagt haben, dass der Gläubige Gott überall suchen und finden kann - an und für sich kein Widerspruch zum Qur`an, denn Gott schenkt dem aufrichtig Suchenden auch dann Einsicht, wenn dieser den Qur`an oder andere Heilige Bücher nicht kennt.

Man kann mit einem solchen Hadith Schindluder treiben - und wie die Taliban die Kinder in die Qur`an-Schulen prügeln, damit sie nach dem Hadith "Gott suchen und finden". Man kann aber auch eine wunderbar poetisch-mystische Geschichte darüber schreiben, die damit endet, dass der Sucher oftmals Gott erst dann findet, wenn er völlig verzweifelt die Hoffnung auf Gott schon fast aufgegeben hat - so hat Ha`fis den Hadith interpretiert.

Die Krankheit im gegenwärtigen Islam sind nicht die Hadithe per se (zumindestens nicht alle; einige sind schon recht haarsträubend), sondern deren Auslegungen. Die Krankheit im Christentum ist auch weniger das "Bild" der Gottessohnschaft von Jesus, sondern eher das wortwörtliche Verständnis dieser "Gottessohnschaft" - andersherum formuliert: Nicht nur Jesus war "Gottes Sohn" - die ganze Menschheit, die ganze Schöpfung sind im übertragenen Sinne die "Kinder Gottes" - vom Anbeginn der Schöpfung bis zum Ende der Schöpfung.

Das "Ulemaproblem" war Martin Luther schon bekannt - ein Grund der Reformation im Christentum. Aber die geschichtliche Emtwicklöung hat gezeigt, dass dem Menschen auch in der calvinistisch-lutheranen Kirche daran gelegen war, die Deutungen der Bibel aus dem Bund des Pfarrers zu hören. Und das hat - wenn auch nicht im gleichen Mass wie beim Papst - unsere evangelischen und noch viel mehr unsere freikirchlichen Freunde teilweise auch im System korrumpiert - schau mal nach Amerika, mit deren Vielfalt an Evangelialen Sendungen im Fernsehen, die mehrheitlich nur den Zweck verfolgen, mit Polemik und Rhetorik Geld für das eigene Wohlbefinden zu sammeln.... So mancher ehrliche, fromme Christ in den USA ist hier geschichtlich gesehen "vom Regen in die Regenrinne" gekommen....
Zitieren
#14
Hallo, Wojciech
Wie ich ausfuehrlich erlaeuterte, dass die zigtausende an Texten der Kategorie AHadith einfach der Sicherung des Bestandes an Beichten und Ueberlieferungen dieser gesamten Umwelt des damaligen fruehen Islam dienten, gewissermassen, um Worte definieren zu koennen, die man spaeter nicht mehr kennt und die schon seltener gebraucht wurden - zum Beispiel, weil die Welt sich derart aenderte - dann sind das zwar zentral zu hueten notwendige Sammlungen, aber eben gerade nicht nur nicht Beispiele von durchgehend optimal praktizierter Glaeubigkeit im Sinne des Erfinders.
Kann also sein, dass so ein Erzaehlungsteil, wie Du ihn anfuehrst, auch dazwischen landete, in welchem es recht grauslig zugegangen sei. Du sagst selber, dass Bukhari sich nicht um den Inhalt gekuemmert habe, sondern darum, was er fuer Tradenten als "authentisch" akzeptierte, bezueglich der Gleichzeitigkeit zum lebenden Mohammed - und sei es, dass es ihm gesichert schien, dass diese damals etwa noch Kinder waren, wie z.B.Abdullah Ibn Abbas - nicht geht es etwa darum, anzunehmen, dass sie bereits als so kleine Kinder Begleiter, Mitkaempfer oder sozusagen folgsame Juenger gewesen sein mussten, ist fuer so eine Auswahl relevant. Aber sie wuchsen genau dort eben gad damals sogar auf.

Was soll falsch an dem Prinzip sein, dass es damals Kinder waren, denen die ganze Tragweite der Sache damals nicht klar sein konnte? Sind sie etwa die Kinder geblieben und das war alles?
- Abgesehn davon, dass ein 9-Jaehriger in jener Umwelt bereits eine Karawane fuehren kann, noch heute, die in der Saison ca.4-5000 km Wegs zieht - soo ungeeignet, etwas mitzukriegen , sind auch Kinder nicht. Ich erinnere mich an eine bestimmte Wohnung, dort entschieden zu haben, die Fasten zu halten, obwohl ich a) zu jung war und nicht brauchte und b) in meiner Familie niemand so sehr viel davon hielt.
Das hatte ich woanders gelernt, dass es religioes gut sei, es zu halten, da war ich aber grad noch Vorschulkind, also 5j. Dazu hatte ich mich nun eben entschieden und durfte das, solange ich sonst kein Problem damit machte und andere es nach ihrer Art machen liess.
- Dort zogen wir fort, als ich gerade 7j wurde. Ich wusste schon etwas ueber fremde Laender und etwas ueber die oertlichen Vergangenheiten dort und woanders, wo wir her stammten, und einige Lehr- und Legenden-Unterschiede zwischen 2-3 Religionen und 2-3 Arten, Religionen gar nicht mitzumachen, und anderes wusste ich halt noch nicht genauer.
Ich erinnere mich auch teils fast woertlich an einige Unterrichts-Inhalte im Alter von 9-10 Jahren, an etliche Ereignisse, die das Dorf damals beschaeftigten, an einige Menschen, an unseren Glaubens-Lehrer, und was davon mich sehr faszinierte, was weniger.
Dennoch war ich zugleich ein "normal kindliches" Kind, spielte Winnetou und machte selbstaendig nebenbei Fremdenfuehrungen, las gern auch Maerchen und unterschied sie als Geschichten genau von anderen Kategorien, wie Biografien, Religionsbuch, Lehrbuch. Mich erfreuten die Religions-Fachbuecher aber am ernsthaftesten: das war von der Welt, die nicht vergehen wuerde. Alles andere schien mir zu relativ.
Zitat:...dass er Kinder als Sahaba akzeptiert, die den Propheten gesehen haben. Er akzeptierte deren Überlieferungen trotz der Tatsache, dass sie noch zu jung waren, um zu realisieren, was um sie herum passierte.
Bukhary nannte viele Ahadith,
die von Abdullah Ibn Abbas überliefert wurden, der zur Zeit des Propheten ein kleiner Junge war. Es wurde nie von ihm als Sahaba berichtet, der den Propheten begleitet habe, aber Bukhary hatte einen aus ihm gemacht.
Weitere Kinder, deren Überlieferungen Bukhary akzeptiert hatte, waren
- Al-Nuaman Ibn Basheer (8 Jahre jung),
- Mahmoud Ibn Al-Rabee (5),
- Abdullah Ibn Al-Zubeer (9),
- Al-Hussein Ibn Ali (7),
- Al-Hassan Ibn Ali (8),
- [b]Omar Ibn Aby Muslima[b] (9)... etc.
- Wer würde eine RELIGION VON KINDERN akzeptieren???!

Zu den Kindern gehoerte doch wohl auch Familie, und jemand lehrte und bildete sie aus, und sie wurden erwachsener und konnten andere fragen, nun "mit Verstand", indem Mohammed nun "Jemand" war, von steigender Bedeutung in den Hedschas der damaligen Jemeniten.
Es war doch erwartbar, dass nun mancher sie fragte, weniger, ob es stimmt, was Mohammed lehrte, sondern ob sie ihn wirklich noch selber gesehn hatten, dass es ihn gab.
Solche, wenn sie sich also - aelter geworden - schon deshalb genauer erkundigen gehn konnten, weil sie diesen ganzen Bekanntenkreis noch da hatten, sind Zeugen 2.Grades aus der selben Sprach-Umgebung, grad weil sie nicht weit weg von Mekka / Medinat Jathrib gewesen sein koennen, die kleineren.
Es besagt auch, wo die beruflich etwa spaeter hinkamen, dass sie etwa nicht von woanders mehr Frueh-Tradiertes uebernommen haetten als von zuhause. Das ist ein Ding-an-sich.

Es gibt auch den bedeutenden Talmud-Gelehrten Bar Napahha, der stolz darauf war, schon "auf den Schultern seines Grossvaters sitzend" (=etwa 3-4J alt) mitgenommen worden zu sein, wenn ein sehr grosser anderer Gelehrter lehrte,
- und es wird von Bischof St.Ignatius v.Antiochia, der uralt (ueber 100J alt) wurde, erzaehlt, dass er vielleicht sogar jenes Zufallskind war, das Jesus in die Mitte der Versammelten auf einem Dorfplatz stellte und wo er gesagt habe "Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder.... - denn ihrer ist das Reich der Himmel"
- So etwas war ja nicht nur das, dass damit die Zeit stehn blieb und sich etwa auf wunderbare Weise das Kind schon die gesamte Lehre angelernt hatte, sondern das bezeugte was ueber die datierbare Kontinuitaet des Bezeugbaren. Wenn dieser spaeter lehrte, hatte er seitdem von anderen gelernt, um was es ging. Bukhari hat da doch nicht vermutet, jemand - oder gar er - habe diese 5-7 Jaehrigen sogleich dann ausgefragt und daher seien diese Texte "nur" aus Kindermund.

Noch ein Aspekt liegt darin:
Hier in Deutschland nahm man frueher zur Grenzssteinsetzung z.B.zeitweise ein gesundheitlich kraeftigeres Kind aus den Zuschauern und haute ihm unerwartet eine Ohrfeige runter, eine ungerechtfertigte. Das war ein besserer Zeuge, wo genau dieser Grenzstein - und wann - gesetzt worden war, als jede Urkunde sonst.
Dies nutzte bei Prozessen eventuell noch 70 Jahre spaeter, auch wenn die sonst nichts mehr mit dieser Sache zu tun gehabt haben. Solche Vorfaelle vergisst ein Mensch nicht, das wurden beste Zeugen zu jenem juristischen Akt.
Ich erinnere mich auch genau und noch-verstimmt daran, dass ich mich bei einer Lehrerin fuer etwas entschuldigen gehen musste, was ich gar nicht getan hatte, sondern sogar zu verhindern versucht hatte, es gab Situationen, da tat man es eben trotzdem, denn wir respektierten die Anliegen unserer Eltern da noch. Vertrauens-Vorschuss eben.

Und wenn jemand das Augenmerk seiner Forschung darauf legt, ob sie biografisch passen, aus der Region und Zeit zu sein, dann ist das die Besonderheit seiner Auslese. Falls er nachher den Inhalt zusammen beguckt haette und sich wunderte, auf Qur'an-Texte bezogen, um wieviel Anderes es ging - wahr waere es seines Erachtens ja trotzdem gewesen, dass diese das sagten. Damit beginnt dann die Areit ja erst, etwas daraus zu folgern.
Es ginge gegen die Wissenschaftlichkeit, wenn darueber hinaus nun das, was man ueberliefert, dass es diese ueberliefern, auch noch inhaltlich kritisiert haette. Das ist ein Job fuer andere Fragestellungen.

Wenn das ungefaehr so gemeint ist, dass al-Bukhar sogari 95 Prozent der Texte, die man ihm vorlegte, abwies, weil es nicht klaerbar war, wie der Faden der Tradition zum Kalifen Mu'aawyiah passte, so besagt das doch, es ist eine Art Sunniten-Abassiden-Chronik. Wer haette das Buch dort ueberliefert und in Auftrag gegeben, wenn nicht?
Es gab doch da noch gar keinen Saekularstaat mit Forschungs-Freiheit. Es gab die Notwendigkeiten. Es ist anachronistisch, deren politische Umstaende zu verurteilen.
Zitat:..."Al-Mustadrek" schreibt,
dass Bukhary Ahadith von 434 Personen angenommen hat, die von Muslim in seinem Buch "Sahih Muslim" nicht akzeptiert wurden, für die Muslim dachte, sie seien unglaubwürdig.
Andererseits nahm Muslim Ahadith von 625 Personen an, die von Bukhary abgelehnt wurden.

Bei den Anhaengern Alis - oder fuer einen anderen Auftraggeber-Kreis on damals verhielt sich das analog - andersherum.
Daher akzeptiert Muslim so viele andere Tradenten als Bukhari. Na und?
Sie geben damit immer noch einfach wieder, was ihre Garanten ihnen zusammentrugen, und nur letztere konnten sie selber beurteilen.

Nur darum wissen wir heute von allen zusammen so viel zu ganz vielen Fragestellungen. Der Hl.Engelbote wird nicht jedem Glaeubigen nochmals gesandt, aber es heisst doch, dass Mohammed im Ramadan-Monat einmal jede Nacht an ihn Fragen stellen durfte, um diese Suren genauer zu lernen.

Dieser, zuvor Gouverneur der Muslime fuer Damaskus, hat damals sehr viel veraendert. Die Hadsch sollte zwischen Jerusalem und Damaskus ablaufen, nicht mehr zwischen Medina und Mekka.

Aber was Du und ich hier von damals erzaehlen - das hat doch auch jemand ueberliefert und herausgeforscht und fuer uns erreichbar uebersetzt.
Es klingt grossartig, dass die Auslegung des Hl.Koran G0TTES Aufgabe sei - und Mohammed habe nur das aufschreiben bzw.lehren sollen, was in den Qur'an als Suren ankam. Fand etwa ein Zeit-Sprung statt, dass wir irgendetwas davon direkt von selber wissen?
Es ist alles von wem ueberliefert, von andern gefiunden und weiter gelehrt worden. Das ist ein Teil der "Aufgabe, die G0TT Sich stellte, auszulegen - Du sagst ganz richtig, dass ER ueberall-dabei ist.
Die Beispiele, die Du auffuehrst, wonach von "Fuss und Schenkeln", von "Lachen und Sich Wundern" und vom "Erscheinen und Kommen" G0TTES die Rede war - das ist fuer Juden ganz unproblematisch, keiner denkt sich dabei eine Koerperlichkeit an IHM, es sind schon alte biblische Begriffe.
Wenn Du z.B.hoerst: "Der XY hat den XZ jetzt in der Hand, seit er das und das von dem gehoert hat" denkst Du doch wohl auch nicht, dass das physisch gemeint ist und XZ so klein ist, dass der XY ihn in die Hand naehme wie eine gefangene Maus? XZ wird sich viel gefallen lassen muessen, er ist jetzt erpressbar geworden, von XY - nur das besagt das.
Jemand im Altertum "setzt seinen Fuss auf den Nacken der Feinde", im Bild: der hat die unterworfen - es war dazu doch gar nicht erforderlich, das buchstaeblich so zu tun.
Also diese blumige Sprache sieht mir auch nach authentischer Sprache aus, passend bekannt im Umkreis von z.B.der Judenschaft von Jathrib, bei der Mohammed Unterkunft fand, als ihn die Mekkaner verfolgt hatten.

Wenn Dir danach ist, Dein Buch mit AHadith zu verbrennen - das ist nicht klug, denn egal, ob Dir die Inhalte der Texte zusagen, moechtest Du die Geschichte faelschen, falls auch dass Geschichten und Texte waren, die es wirklich so gab?
Sollt Ihr nicht auch Eure Alten und Eltern ehren? Ist es Ehrung, wenn wir spaeter zufaellig etwas Neues dazu hoerten, dass wir dann vernichten, was jene im Schrank des Reichen stehn gehabt haetten?
Und sieh es mal so: in den Landen mit Islam waren von 50 Jahren noch ca.90 Prozent aller Menschen arm und Analphabeten.
Ausser Mueh und Arbeit umgab sie Krieg und Blut-Fehde aus uralt-heimischer Sitte her. Der Beruf des Erzaehlers ersetzt in dem Klima das dem Armen unerreichbare Buch. Also wer schon soll in den AHadith alltags geschmoekert haben?
Nichtmal jeder Imam konnte ueberall alles lernen.
Aber war man deswegen ein Leben lang stumm? Grad dort in dem Klima muss man reden, um ueberhaupt leben zu koennen. Also je nach Interesse und Begabung, finanzieller Moeglichkeit gingen die einen zum Lernen und die andern waren schon froh, dass es irgendwer tut.

mfG WiT :)
Zitieren
#15
Frieden lieber Thomas

t.logemann schrieb:"Was ist der Zweck jedes einzelnen Hadithes gewesen?"

Sicherlich hat jeder einzelne Hadith (s)einen Zweck, jedoch überhaupt keinen, was den Islam im Koran betrifft.

Zitat:die in der äusseren Form eine mystische Wahrheit verbergen könnten.

Damit wird aber die Religion verzerrt, wenn jeder nach einer eigenen mystischen Wahrheit sucht. Was das Ergebnis davon ist, sehen wir ja heute nur zu gut: unglaublich viele Strömungen in den einzelnen abrahamitischen Religionen. Und das alles nur, weil sie andere Quellen, oder wie du sie nennst, "mystische Wahrheiten" suchten.

Zitat:Wenn Gott nach der Sammlung Bukhari so WIE Sonne und Vollmond erscheinen wird, dann stellt sich für mich hier die Frage, ob der Verfasser dieses Satzes von Sonne und Mond als reale Himmelkörper ausging oder ob mit den Begriffen "Sonne/Mond" nicht eine mystische Bedeutung verknüpft ist.

Ja, das ist natürlich die wohlwollende Deutung eines vernünftigen Menschen, aber die Sprache der Ahadith sprechen eine klare (abergläubische) Sprache. Du findest unzählige weitere solcher Beispiele, die nicht nur für Gott gedacht sind, sondern z.B. auch für die "Heiligen" oder den Propheten oder auch andere "hochrangige Menschen". Es gibt auch solche Beispiele in negativer Form, wie aus dem Mail-Zitat des ersten Beitrags ersichtlich wird (Dajjal etc.). Wenn ich mit meinem sunnitischen Großvater über Religion unterhalte, merke ich da nichts, was Symbolik darstellen sollte. Da wird das Ganze, seit der Einführung der Ahadith, wörtlich geglaubt und es sind meistens Menschen, die sich nicht in diesem Umfeld bewegen, die das ganze gerade aufgrund der Vernunft nicht wörtlich nehmen.
Jedoch belegt das natürlich nicht, dass diese Ahadith im wörtlichen Sinne geschrieben wurden, das belegt die große Anzahl ähnlicher Ahadith, die eine Ideologie erschaffen haben, die in höchstem Masse giftig wirkt auf die "religiöse Gesundheit" - dazu anleitet, das Wesentliche mit Unwesentlichem, das Wahre mit dem Falschen zu vermischen.

Selbst aber wenn wir diese Aussprüche nicht wörtlich nehmen, stehen wir vor einer unverdaulichen Suppe, wo jeder die Zutaten selbst bestimmt hat, wo die Zutaten eigentlich frei wählbar sind.

Was nun um den einzelnen Verdienst der Ahadith angeht, so gibt es tatsächlich auch Weisheiten darunter. Die sind aber meist areligiöser Natur, weshalb jegliche weitere Weltvorstellung aus den Ahadith abzulehnen ist. Leider seht ihr nicht mit eigenen Augen, was diese Ahadith in Wirklichkeit, bei einem einfachen Menschen wie z.B. meinem Großvater, anrichten. Ihr seht nicht, wie Ahadith als Wort Gottes geglaubt werden, und das seit Anbeginn ihrer Niederschrift (was gut dokumentiert ist). Ihr seht leider nicht, dass "hochrangige Gelehrte" in Saudi Arabien aufgrund Ahadith allen Ernstes behaupten, die Erde sei flach, und noch mehr unwissenschaftlichen Unsinn publizieren und die Menschen daran glauben. An der Auslegung hat sich nichts geändert, kannst alles nachlesen in den Hunderten Büchern über Tafsir und Literatur über die Sekundärliteratur im Islam und auch deren Sekundärliteratur und auch deren und auch deren...

Der Balken sitzt dermaßen tief in unseren Augen, dass es besser ist, das giftige Beizeug, den schädlichen Fremdkörper von unserem Körper zu trennen, und zwar ganz und uns auf die vollkommene Medizin beschränken.

Zitat:Man kann aber auch eine wunderbar poetisch-mystische Geschichte darüber schreiben, die damit endet, dass der Sucher oftmals Gott erst dann findet, wenn er völlig verzweifelt die Hoffnung auf Gott schon fast aufgegeben hat - so hat Ha`fis den Hadith interpretiert.

Dazu sind keine Ahadith nötig, das belegen die Tausenden von Hunderten meisterhaften Poeten und Dichtern, die keine Ahadith kannten.
Gottergebenheit beginnt durch Verleugnung und Hinterfragung; Ein Gott, ein Zentrum, eine gemeinsame Botschaft
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Ist der Islam die wahre Religion Lifeispain 57 44154 29-01-2024, 16:16
Letzter Beitrag: Ulan
  Die Bibel im Islam gio 162 231701 27-07-2023, 20:53
Letzter Beitrag: Sinai
  Alkoholverbot im Islam Sinai 25 12016 17-07-2022, 18:40
Letzter Beitrag: Sinai

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste