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Kirche Gemeinde Was ist das nun genau? (lutherisch)
#16
t.logemann schrieb:sie stehen sich nicht im Wege und behindern sich gegenseitig nicht.
Zerlabern kann man offensichtlich ALLES, inbesondere durch die, die KEINE und NIE Bereitschaft zu zeigen scheinen, sich mit inneren Regeln, Lehren, Begründungen EINER Denomination mit hinreichendem Tiefgang und Ernsthaftligkeit auseinanderzusetzen.

Was irgend wer unter Gemeinde/Gemeinschaft versteht, ist hier NICHT die Frage, sondern wie dies in lutherischer Kirche nun genau zusammenhängt und mit welchem präzisen Resultat.

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#17
Die lutherische Kirche ist aber nicht das Mass aller Dinge - sie mag Dein Mass und Dein Masstab sein, völlig o.k. Aber die lutherische Kirche hat weder das Recht, noch die Pflicht, einen allgemein gültigen Masstab für das was "Gemeinde" ist, zu definieren.
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#18
Dann ist die Frauenkirche eine evangelische Kirche - ohne fest angeschlossener Gemeinde - ,die eine besondere Gastfreundschaft pflegt, Tür und Tor offen hält und dafür sorgt, daß Gemeinde in Zukunft, in einer weitergedachten und gelebter Form, erlebbar wird.
Das Charakteristische an gewachsene Gemeinschaften mag vielleicht der Zusammenhalt sein (ja, auch die Vertrautheit), aber muß das immer der Maßstab sein und bleiben? Auch andere Formen dienen einem Mehr an Vertrautheit.
Dadurch geht nichts verloren, aber dazugewonnen wird mehr, als zu beklagen wäre. Eine Familie, die sich nach aussen hin verschliesst, erstickt am eigenen Stallgeruch. Jedoch eine Familie (Synonym), welche Freundschaften/Beziehungen nach draussen pflegt, sich erweitert - gewinnt, erfrischt ihr Nest und wächst.
Diese Form von "Gemeinde" nimmt der tradierten, herkömmlichen Form von Gemeinde nichts weg.
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#19
Ich neige eindeutig zur Auffassung von Gemeinde, wie Fritz sie sich vorstellt. Die lutherischen Kirchen mögen nicht das Maß der Dinge sein, doch die anderen reformierten Kirchen halten sich in ihren Bekenntnissen im Grunde an das, was Luther auch über Gemeinde dachte.

Kirchengebäude sind darin nicht das Wichtige, sondern die Schar jener, die sich regelmäßig um Jesus Christus versammeln und den Folgen aus dem Gebot zur Nächstenliebe nacheifern.

Zufällige Versammlungen können m. E. in einem allgemeinen christlichen Umfeld wie Werbeveranstaltungen oder Schnupperkurse betrachtet werden. Natürlich spielt dafür das (bauliche) Ambiente eine wichtige, doch sehr äußerliche Rolle.

Die Frauenkirche ist meiner Meinung nach nicht als Glaubenszeugnis oder notwendiger Kirchenraum wiederentstanden, sondern aus kulturhistorischer Nostalgie - aller Ehren wert, aber ein sehr säkularer Vorgang!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#20
Ekkard schrieb:wie Fritz sie sich vorstellt. Die lutherischen Kirchen mögen nicht das Maß der Dinge sein,
Die Vorstellungen von mir sind gewiss noch viel weniger ein Maß für ALLE als die lutherischen Lehren. Aber auch sie können wohl beanspruchen, für sich verantwortlich die Bibel auszulegen hier zum Thema Gemeinde und daraus die für sich verbindlichen Lehren zu filtern ohne sich von außen etwas aufdrängen zu lassen.
Alles mögliche mag ja in tourististischen Zentren kommunikationsförderlich oder auch spirituell anregend empfunden werden, Kirchengemeinde = ecclesia im Sinne von NT und reformatorischem Bekenntnis ist es imho NICHT.

Maßgebliche Bibelstellen sind vielleicht für den Anfang (jeweils im Kontext der Verse davor und danach auszulegen):
Mt 18, 20
Mk 16, 15-18
Apg 2, 42-47
Darin sind schon die Mindeststandards genannt:
- Taufe als Zeichen für den persönlichen Neuanfang und die Verbundenheit mit Jesus Christus
- rechte Lehre aus der Bibel
- gelebte Gemeinschaft miteinander und Verantwortung füreinander
- gemeinsames Erleben des Abendmahls
- finanzielle Verantwortung füreinander und Gott gegenüber übernehmen
- Gebet, Lob und Anbetung Gottes
- Evangelisation, Menschen ausserhalb der Gemeinde zum Glauben einladen
- offen sein für Wachstum und Hinterfragung
- Gott und den Menschen, d.h. einander, dienen zu wollen

Dazu folgen dann noch Perikopen mit den "Durchführungsbestimmungen", der Organisation und der Ämter in Gemeinde.

Ganz so willkürlich und nur menschlichem Übermut entsprungen sind die ganz konkreten lutherischen Gemeindevorstellungen also nicht und sie sind nicht unverbindlich für Kirchenangehörige ...

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#21
In der Frauenkirche zu Dresden ist genau das möglich, was in der Auflistung von Fritz umschrieben wird und ein MEHR (schreib ich jetzt extra gross), wie z.B. Meditation in der Unterkirche.
Auch die Seelsorge und Beratung sind Elemente der lebendigen, offenen Gemeinschaft der Frauenkirche.
Einer so engen und kleinlichen Vorstellung von Gemeinschaft(Liebe), kann ich nicht mehr folgen.

Ich kann diese Form von Kirche nur unterstützen und freue mich, dass sie in so wunderbarer Weise gelebt wird - und erlebbar ist.

Laß uns ein Segen sein.....

Lea


*kleiner Nachtrag

Die alltägliche, bewährte Form von Gemeindeleben soll doch bleiben.
Geburtstagstische vorbereiten, Altennachmittage organisieren, Jugendfreizeiten, Eine-Welt-Verkauf, Gemeinderat plus Verwaltung usw...., - dies alles bleibt, wie ein Fels in der Brandung.
Die Frauenkirche nimmt durch ihre Geschichte, die Zerstörung und Wiederaufbau einen eigenen Platz ein. Mit vereinten Kräften konnte dieses Bauwerk wiedererstehen - aus den Trümmern, trotz der Widrichkeiten der Vergangenheit.
Ihr deshalb - da sie keine feste Gemeinde hat - Geringschätzung entgegen zu bringen, finde ich sehr kurzsichtig gedacht. Warum immer diese Abwertungen? Warum? Zwei Seelsorger sind festangestellt und da für die Menschen.
Dieser Ort bereichert oder besser gesagt, wird bereichert durch die Menschen, die sich dort einfinden. Jede Sehnsucht, jedes Anliegen, das Menschen dorthin tragen oder getragen werden!, ist es doch wert.

Manchmal sind es einmalige Begebenheiten, die ein Leben-lang (nachhaltig) wirken.
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#22
Wer will, dass Kirche so bleibt (wie sie ist) - will nicht, dass sie bleibt.
Fritz, welche Konsequenzen hat das?
:)
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#23
Lea schrieb:Wer will, dass Kirche so bleibt (wie sie ist) - will nicht, dass sie bleibt.
Fritz, welche Konsequenzen hat das?
Einige ... Dass man sich NICHT in alten Mauern verkriecht oder jedem bunten Schmetterling im Frühling nachrennt, sondern nachhaltig am eigenen Standort arbeitet und die eigene Substanz prüft ... aber weder daran ängstlich klammert noch sie leichtfertig für kurzfristen Beifall wegwirft.
Für mich ist das christliche Gemeindemodell bleibend menschennah und aufregend aktuell, keineswegs muffig und einengend ... Patchwork-Religiösität und Event-Spiritualität sind für mich KEINE Fortschritte! Vieleicht eher Verflachungen und Trivialisierungen, dem mediengeprägten Zeitgeschmack nachhechelnd ... Nix für Dauer:coffee:
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#24
Um was fürchtest du, Fritz? Welchen Platz nimmt Vertrauen ein? Es liegt in der Natur der Schmetterlinge "zu befruchten".;) Und dem Menschen sind sie ausserdem eine Freude. Solltest mal meinen Garten sehen, wenn die Akelei blüht und die Kräuter.
Zugegeben, weicht etwas vom Ausgangsthema ab, dennoch halte ich es für gerechtfertigt, nach Vertrauen zu fragen. Eine Gemeinde lebt aus dem Vertrauen heraus.
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#25
Lea schrieb:Zugegeben, weicht etwas vom Ausgangsthema ab
Eben, für mich nur seltsamklingende Dekoration über bastelreligiöse/ esoterische Oberflächlichkeit ...
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#26
Lea schrieb:In der Frauenkirche zu Dresden ist genau das möglich, was in der Auflistung von Fritz umschrieben wird und ein MEHR (schreib ich jetzt extra gross), wie z.B. Meditation in der Unterkirche.
Auch die Seelsorge und Beratung sind Elemente der lebendigen, offenen Gemeinschaft der Frauenkirche.
Na, dann ist ja jetzt alles gut
und eine weitere Diskussion geht an der Frauenkirche vorbei.
Halleluja!
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#27
Mandingo schrieb:
Lea schrieb:In der Frauenkirche zu Dresden ist genau das möglich, was in der Auflistung von Fritz umschrieben wird und ein MEHR (schreib ich jetzt extra gross), wie z.B. Meditation in der Unterkirche.
Auch die Seelsorge und Beratung sind Elemente der lebendigen, offenen Gemeinschaft der Frauenkirche.
Na, dann ist ja jetzt alles gut ...
Halleluja!
Mit sich spontan bildenden Gemeinschaften bei jeder Veranstaltung neu ... ???

HALLELUJA!
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#28
Da muss ich Euch alle doch mal was fragen:

Gibt`s einen "Kardinalsweg" für "Gemeinde"? Ist das Vertiefen in den eigenen Glauben innerhalb einer reichlich fest gefügten und strukturell wie personell zementierten Gemeinschaft der einzige Weg Euren Glauben zu erfahren? Kann man Gemeinschaft in einer Religion nicht auch ohne festgefügte Strukturen erleben? Ich erinnere hier mal an solche Zusammenkünfte wie die in Taize` hier gibt es zwar einen "Kern" der diese Zusammenkünfte strukturiert, letztlich ist aber ein Treffen in Taize`immer ein "Event" einer Gemeinde, auch wenn diese Gemeinde keinen homogenen Standort hat und sogar aus Anhängern verschiedener konfessioneller und religiöser Überzeugung besteht.

Konkret, Fritz: Ist Taize`"falsch" - oder nur eine andere Form von Gemeinde (Gottes)? Dem Titusbrief von Paulus lässt sich NICHT entnehmen, das eine bestimmte Organisationsform für "Gemeinde" unabdingbar für die christliche Gemeinde sei; die "Verhaltensregeln", die Paulus hier beschreibt, lassen sich in einer festen Organisationsstruktur genauso anwenden wie in einer "losen Zusammenkunft".
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#29
t.logemann schrieb:Ist das Vertiefen in den eigenen Glauben innerhalb einer reichlich fest gefügten und strukturell wie personell zementierten Gemeinschaft der einzige Weg Euren Glauben zu erfahren? Kann man Gemeinschaft in einer Religion nicht auch ohne festgefügte Strukturen erleben?
Nirgends habe ich von zementiert und von religiösen Glaubenserfahrungen allgemein geschrieben ...  sondern allein und ausschließlich von "Chr. Gemeinde nach lutherischem Bibelverständnis"

t.logemann schrieb:Konkret, Fritz: Ist Taize`"falsch" - oder nur eine andere Form von Gemeinde (Gottes)?
Taize ist nicht "falsch", aber ein nach Taize aussehender Event von bunt zusammengewürfelten Leuten unterschiedlicher "eltanschauungsrichtungen, also auch nichtchristlicher und atheistischer ... würde ich NICHT als chr. Gemeinde benennen. Picken von einzelnen Bibelsprüchen je nach Witterungslage kannst Du mit mir nicht spielen. Titusbrief steht nicht allein, ist vermutlich NICHT von Paulus und nach Auslegung im Kontext müsste man auch noch sehen ...
Im Zusammenwirken aller Bibelstellen im NT zu Gemeinde/Kirche ist kaum zu übersehen, dass da dauerhafte, verbindliche und verpflichtende Gemeindestrukturen gemeint sind ...

Fritz
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Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#30
Es gibt Getaufte, die den Ortskirchen fern stehen, sich aber den sakralen Events gegenüber aufgeschlossen bis begeistert zuwenden. Ist vielleicht die Christenheit - zumindest in Deutschland - letztlich als eine größere Gemeinde zu sehen?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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