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Fummeln verboten
#1
Fummeln verboten

Von Dietmar Hipp, Karlsruhe

Experten und Juristen sind entsetzt: Die Bundesregierung will diese Woche einen Gesetzesentwurf verabschieden, wonach auch bestimmte sexuelle Annäherungen zwischen Jugendlichen verboten werden. Selbst "Bravo" muss bangen: Auch Aufklärungsartikel könnten künftig strafbar sein.

Quelle und Mehr:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,...96,00.html


Das ist der größte Schwachsin den man einführen kann!!!
Liebe Grüße
Aysha
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#2
Aysha schrieb:Das ist der größte Schwachsin den man einführen kann!!!

Es ist kein Schwachsinn, sondern die logische Fortsetzung eines gesellschaftlichen Wandels, in der rückwärts gerichtete Begriffe wie "Ehre", "jungfräulich in die Ehe", "Frauen zurück zu Küche und Kinder" wieder im Kommen sind.

Der religiöse Fundamentalismus breitet sich überall aus. Statt sich der Vernunft zu bedienen, wird blind und kritiklos geglaubt, bis hin zur Bereitschaft, seinen instinktiven Selbsterhaltungstrieb aufzugeben und sich für seinen blinden Gehorsam zu opfern. Je mehr und je länger dieser Zustand der Begeisterung für eine fundamentalistische Haltung anhält, desto stärker wird der Einfluss auf unser tägliches Leben. Auch und gerade wenn es zahlenmäßig nur eine Minderheit ist.

Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
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#3
Aysha schrieb:Das ist der größte Schwachsin den man einführen kann!!!

Stimmt Aysha.

Und vielleicht sollte Moski noch wissen, dass diese Meinung von einer Muslimin vertreten wird.

Aber wahrscheinlich wird er nun eher auf dir herumtreten anstatt nachzudenken.


Gruß
Lhiannon
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#4
Lhiannon schrieb:
Aysha schrieb:Das ist der größte Schwachsin den man einführen kann!!!

Stimmt Aysha.

Und vielleicht sollte Moski noch wissen, dass diese Meinung von einer Muslimin vertreten wird.

Aber wahrscheinlich wird er nun eher auf dir herumtreten anstatt nachzudenken.


Gruß
Lhiannon


Ob diese Veränderung von einer Muslima kritisiert wird oder nicht, ist völlig egal. Es bleibt die Aussage, das der moralische Konservatismus, gepaart mit religiöser Weltanschauung, auf dem Vormarsch ist. Der "Slash-back" der Männer, wie eine solche Bewegung noch vor wenigen Jahren in Kreisen von Frauenrechtlerinnen genannt wurde, hat einen zunehmend religiösen Unterbau - nicht nur im Islam, im ständig stärker werdenden fundamentalen Christentum gleichermaßen. Du solltest mal den einen oder anderen Artikel von Alice Schwarzer lesen - insbesondere jene über die Unterdrückung der Frauen in restriktiven religiös geprägten Gesellschaften, dann würde dir vielleicht ein Kronleuchter aufgehen.

Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
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#5
Hallo Moski,
das mit dem religiösen Unterbau stimmt doch einfach nicht. Mittlerweile ist den Verantwortlichen auch bereits ein Seifensieder aufgegangen, was die Konsequenzen ihres Textes angeht, wie die B-Justizministerin zugibt. Gemeint war: Prostitution unter Jugendlichen (Ausbeutung). Tatsächlich konnte man den Text auch so verstehen, dass jede sexuelle Handlung, bei der Geld eine Rolle spielt, wobei das Ausführen ins Kino oder der Restaurantbesuch einbezogen werden konnten, strafbar sei (Konjunktiv). Darauf hatten einige Sachverständige medienwirksam hingewiesen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#6
Ekkard schrieb:Mittlerweile ist den Verantwortlichen auch bereits ein Seifensieder aufgegangen, was die Konsequenzen ihres Textes angeht, wie die B-Justizministerin zugibt.
Aber WAS steht nun im Gestzestext wirklich drin, und wie wirds dann praktiziert, Seifensieder hin und her ... Da wird auch Koalitionsgerangel nicht jede Vernunftlösung erleichtern ... ??? Es kann u.U. dauern, bis mittels Richterrecht und Ergänzungen das möglicherweise Gewollte auch so geschieht.
Was ist denn, wenn Hobby-Moralapostel ein Betätigungsfeld erspähen und denunzieren, was das Zeug hält?

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#7
Was im Gesetzestext stehen soll, kann man unter dem von Aysha angegebenen Link finden, insbesondere:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,...-3,00.html
Gegen selbst ernannte Moral-Apostel weiß ich auch kein Rezept. Auf der anderen Seite glaube ich auch nicht an Verschwörungstheorien.
(Ich wollte eigentlich noch ein paar mehr Links zu Vergleichszwecken angeben, aber der Spiegel Server hat im Augenblick Probleme.)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#8
Ekkard schrieb:Was im Gesetzestext stehen soll, kann man unter dem von Aysha angegebenen Link finden, insbesondere:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,...-3,00.html
Hmm, das ist aber doch noch der Entwurf des BMJ? Bis zur Unterschrift des Bundespräsidenten kann noch allerhand geschehen ...
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#9
Ekkard schrieb:das mit dem religiösen Unterbau stimmt doch einfach nicht. Mittlerweile ist den Verantwortlichen auch bereits ein Seifensieder aufgegangen, was die Konsequenzen ihres Textes angeht, wie die B-Justizministerin zugibt. Gemeint war: Prostitution unter Jugendlichen (Ausbeutung). Tatsächlich konnte man den Text auch so verstehen, dass jede sexuelle Handlung, bei der Geld eine Rolle spielt, wobei das Ausführen ins Kino oder der Restaurantbesuch einbezogen werden konnten, strafbar sei (Konjunktiv). Darauf hatten einige Sachverständige medienwirksam hingewiesen.

Die Frage, die sich stellt, ist doch, warum ein so missverständlicher Gesetzesentwurf vorgelegt wird. Da bleiben m. E. nur zwei Möglichkeiten:

a) arbeiten in den zuständigen Gremien absolute Dilettanten, die sich nur knapp oberhalb der Grenze zur Legasthenie bewegen

b) sind die Verantwortlichen nichts weiter als Lobbyisten von rückwärts denkende Moralaposteln, die ihre eigenen Moralvorstellungen in Gesetzesform gießen müssen, weil sie ansonsten keine Chance habe, die Gesellschaft zu ihren Gunsten zu steuern

Ich tendiere zur Lösung b) und halte meine Aussage vom zunehmenden Einfluss religiöser Fundamentalisten (in allen Religionen) aufrecht.

Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
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#10
Moski, ich teile Deine Einschätzung, dass allenthalben Leute mit starren Vorstellungen ohne jegliche Portion Humor herumsitzen und an irgendwelchen Texten feilen. Du kennst den Spruch: "Wer schreibt, der bleibt!" In einer funktionierenden Demokratie sollte es genügend Andere geben, die so entstandene (Gesetzes-)Texte dem Allgemeininteresse anpassen.
Die von Spiegel-online veröffentlichte Meinung ist genau so ein Korrektiv.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#11
Ich sehe hier eigentlich wie in anderen Foren eher die typische vorauseilende Hysterie.
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#12
kurukku,
im Prinzip stimme ich Dir da zu; sieh dennoch diesen Thread als ein demokratisches "sich Gedanken machen" zu einem in der Öffentlichkeit ventilierten Thema.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#13
Sehe ich anders. Zur Teilnahme am demokratischen Prozess ist allererst nötig, dass man in der Lage ist sich eine eigene Meinung zu bilden. Das sehe ich nicht gegeben, wenn Leute einen Spiegel Online Artikel für bare Münze geben.

Man hätte ja einfach mal noch eine zweite Quelle heranziehen zu können, hier zB http://www.ksta.de/html/artikel/1195816929220.shtml

Scheint aber nicht nötig zu sein. Kann ich ja verstehen, beim Spiegel liest sich das immer so nett. Man kriegt ein paar Feindbilder ausgebaut und kann sich dann so richtig toll fühlen, wenn man der Spiegel-Meinung folgt.

Ich verstehe an dieser Stelle auch wieder einmal Jerzy Montag nicht. Da schämt man sich bei den Grünen zu sein. Angesichts dieser Schlammschlacht liegt es vielleicht auch an unseren Politikern, dass das Volk nicht Demokratie richtig leben kann.
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#14
kurukku schrieb:Sehe ich anders. Zur Teilnahme am demokratischen Prozess ist allererst nötig, dass man in der Lage ist sich eine eigene Meinung zu bilden.
ksta Kölner Stadtanzeiger schrieb:...heftig kritisierter Gesetzentwurf wird am Donnerstag nun doch nicht im Bundestag zur Abstimmung gestellt.
...Leider ist ihr im Gesetz noch keine überzeugende Klarstellung geglückt.
... Der Gesetzentwurf ist bereits seit über einem Jahr bekannt, sorgte aber erst in den letzten Tagen für Empörung.
Da könnte sich ein Leser doch fragen, WAS denn wohl OHNE die Presse-Berichterstattung, wenn auch auf letzten Drücker, geworden wäre. Ein Gesetzestext, der nun auch regierungsseitig als ungar nochmal zurückgerufen wurde, der auch nach Bekunden der Justizministerin NICHT eindeutig und klar das von ihr angeblich Gewollte formuliert, der allem Anschein nach berechtigt auf Empörung gestoßen ist ....
Sollte das Gesetz OHNE den nicht eingeplanten öffentliche außerparlamentarische Proteste mit der betonsicheren großen Mehrheit der Koatition durchgewunken werden? Hätten wir damit nur ein schlechtes unprofessionelles Gesetz mehr gehabt? Und weil es an sich kaum wahrscheinlich klingt, dass überhaupt niemand der Fachbeamten und der Bundestagsabgeordneten die Schwächen vorher erkannt hat, fragt man sich, WER WELCHES Interesse an genau den nun zurückgeholten Gesetzestext hatte, wem das Gesetz WARUM genau so gefallen hat ...
Das wäre vielleicht angemessener zu untersuchen als Volks- und Presseschelte. Genau diese waren jetzt nicht korrumpierbar weder durch Belobhudelung noch Beschimpfung ...

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

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