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Toleranz nur zwischen Glaeubigen?
#1
Hallo!

Wir sind uns alle einig das Religion eine Glaubenfrage ist. Entweder man glaubt, oder nicht. Ein Unterschied der mir zwischen Atheisten und Gläubigen auffällt, ist, dass der Atheist den Glauben akzeptieren kann. Jedenfalls solange kein religiöser Einfluß auf das Leben des Atheisten ausgeübt wird. Erst an diesem Punkt kommt der Atheist mit dem Gläubigen in einen Konflikt. Der Gläubige hingegen scheint oft ein enormes Problem mit der Ungläubigkeit der Atheisten zu haben. Ich frage mich weshalb? Was ist an der Ungläubigkeit für religiöse Menschen so furchtbar?

Das mangelnde Toleranz auf beiden Seiten besteht ist klar. Dennoch sehe ich zwischen den verschiedenen Religion eher eine Akzeptanz als zum Atheismus.

Fragende Grüße
Steffen :?
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#2
Hallo Steffen,

warum sollte der Gläubige denn mit dem Atheisten nicht klarkommen? Ich habe um mich mehr als genug und lebe mit ihnen. Jedoch wenn der Atheist sich als logisch , denkender Mensch bezeichnet und den Gläubigen hinstellt als wenn er eigentlich gar nicht logisch denken könnte und sich deshalb den Glauben anschließt , dann sind das wohl beleidigende Worte , so von Mensch zu Mensch.

Denn der Gläubige eignet sich auf allen Gebieten Wissen an und bei weitblickender Überlegung stellt er fest, dass es über sein illusionäres persönliches Bewußtsein hinaus, eine alleinige und einzige Macht gibt. Und das ist dann genau der Punkt an dem die Diskussion scheitert und sich auflöst. Nämlich bei Gott.

Ja und was soll man da dann machen, wenn der eine so und der andere so ist kann ein Gespräch eben nur bis zu einer bestimmten Ebene geführt werden. Der Gläubige braucht den Atheisten nicht zum Glauben missionieren , denn damit geht er demjenigen auf den Keks und das soll er bestimmt nicht. Der Gläubige ist eben dann einfach nur traurig, traurig um die Seele des anderen.
Der Gläubige hat mit anderen Menschen kein Problem, den er liebt die Schöpfung , jedoch braucht man sich um seine Lebensweise und Einstellung zum Leben nicht streiten, oder?

Gruß
Zehra
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#3
Es kommt aber auch immer auf die Sichtweise des Gläubigen an. Denn auch hier kann es auch zwischen Religionen sehr schnell zu heftigen Streitereien kommen.
Zwischen Heiden und Christen ist dies oftmals ziemlich prekär, zumindest nach meiner Erfahrung:

Christen versuchen aufgrund des Anspruches auf die alleinige Wahrheit natürlich die Seelen in den Schoß Gottes zurück zu holen, dies sie durch den heidnischen Glauben verloren glauben.
Das ist von ihrer Seite betrachtet an und für sich gut gemeint.
Nur wer lässt sich schon gern sagen, sein Glaube sei falsch und man muss den Götzen abschwören, denen man dient?
Ich zumindest nicht.
Die Heiden versuchen hingegen, den Christen Toleranz zu lehren. Nur leider oftmals so, dass sie selbst zu Missionaren im negativen Sinne werden: "Ich trichter Dir Toleranz ein, wenn es sein muss mit Gewalt" :evil: (Vielleicht etwas überspitzt aber im Prinzip wahr).

Wie du siehst, ist das mit der Toleranz in den Religionen sehr abhängig von den Menschen, die dahinter stehen. Ich z.B. komme sehr gut mit Atheisten klar Icon_lol
Vielleicht aber ist es als Monotheist einfacher, einen monotheistischen Glauben zu tolerieren als einen polytheistischen und umgekehrt?

Blessings,

Heiko
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#4
Hallo,
ich denke, dass es (wie Heiko schon erwähnte) von der jeweiligen Person und deren Bewußtseinsentwicklung abhängt. Ich finde, dass jegliches Bestreben in die Rechte bzw. Freiheiten anderer einzudringen ein großer Fehler ist. Ich habe die Tendenz, anderen seinen eigenen Glauben bzw. Überzeugungen aufdrücken zu wollen, leider überall gesehen (Religionen, Atheisten, Kommunisten usw).
Manchmal sieht man es sogar innerhalb der verschiedenen Gruppierungen/Gemeinschaften. Ich denke, dass gegenseitiger Respekt die Grundlage jeder Diskussion sein sollte.
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#5
Sita schrieb:ich denke, dass es (wie Heiko schon erwähnte) von der jeweiligen Person und deren Bewußtseinsentwicklung abhängt. Ich finde, dass jegliches Bestreben in die Rechte bzw. Freiheiten anderer einzudringen ein großer Fehler ist. Ich habe die Tendenz, anderen seinen eigenen Glauben bzw. Überzeugungen aufdrücken zu wollen, leider überall gesehen (Religionen, Atheisten, Kommunisten usw).
Das ist eine - leider - grundlegende Eigenschaft des Menschen, seine eigene Meinung als die höchsterreichbare zu schätzen. Sie geht quer durch alle Richtungen; sei es aus Wohlwollen, andere damit beglücken zu wollen, sei es aus Unsicherheit, weil sie ihre Meinung durch andere gefährdet fühlen. Es hängt wohl auch daran, ob eine Religion missionarisch konzipiert ist oder nicht, aber selbst solche, die ein definitives Missionsverbot kennen, wie Buddhisten und Jainas, sind dagegen nicht gefeit. Daß Atheisten da eine Ausnahme machten, würde mich sehr wundern. Meiner Erfahrung entspricht's nicht.

() qilin
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#6
Hallo!

Ich habe es in der Vergangenheit, vor allem in meiner Schulzeit vor über 25 Jahren immer wieder erlebt, daß ich wegen meines Glaubens angegriffen worden bin, lächerlich gemacht werden sollte und alles, von dem ich überzeugt war als Unsinn dargestellt wurde. Ja, die Mitschüler, die dieses machten, waren keine bekennenden Atheisten.

In Presse, Fund und Fernsehen werden in gewissen Berichten, Sendungen immer wieder Sachen gebracht, mir fällt es sicherlich gerade in Bezug auf das Christentum besonders auf, die geeignet sind, den jeweiligen Glauben lächerlich zu machen.

Schwachstellen, Probleme werden beachtet; anderes Gutes usw findet kaum Beachtung. Was soll ich einer negativ eingestellten Kollegenschaft sagen, wenn sie nur sieht, daß jetzt in Mekka wieder 14 Pilger in einer Panik zu Tode gekommen sind, aber ansonsten nichts davon wissen möchte :?: :?: :?:

Vor einiger Zeit habe ich dagegen interveniert und hatte alle gegen mich, es kam eine für mich unerfreuliche Auseinandersetzung zu Stande, niemand ist auch nur einen Milimeter von seiner Meinung abgewichen, niemand hat sich von mir überzeugen lassen, jetzt habe ich geschwiegen, und es ergab sich keine weitere Diskussion, es war einfach zu ende.

Vielleicht wollten sie mich als (christl.) Pilger einfach nur provozieren.

Gruß
Gerhard
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#7
Hallo Steffen!
Steffen schrieb:Ein Unterschied der mir zwischen Atheisten und Gläubigen auffällt, ist, dass der Atheist den Glauben akzeptieren kann.
Da scheint mir doch die Prämisse schon falsch zu sein... Wenn du über dich redest, kann ich dem folgen - die Realität außerhalb diese Forums ist anders (vgl. den Beitrag Gerhards). Nicht der Atheist ist permanenten (vorwiegend sturzdummen) Anfeindungen ausgesetzt, sondern der Gläubige, egal welcher Religion.

In der Konsequenz diskutiere ich lieber mit echten Atheisten, denn die haben wenigstens eine ernstzunehmende Position, als mit den Dünnbrettbohrern, die aus Glauben (und Atheismus) Partyspiele machen, aber der Sache selbst eigentlich nur gleichgültig gegenüberstehen.
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#8
@ Gerhard

Es ist heute nicht leicht, in der (doch soooo toleranten) Gesellschaft eine Position zu beziehen, die nicht ganz in ihr Weltbild passt.
Das erkennt man nicht nur an der Presse (z.B. sind alle, die mit dunklen Kutten Menschen morden Satanisten und infolge dessen alle Satanisten schlecht und böse) sondern auch an den Menschen ansich.
Es ist herrlich immer mehr oder weniger die selbe Reaktion zu sehen, wenn Menschen, die sich nicht intensiver mit Glaben befasst haben, immer wieder gleich reagieren, sollten sie erfahren, dass ich Heide bin.
Ein verhaltenes, unsicheres Lächeln, dass in etwa ausdrückt "Und frisst Du mich jetzt dafür?"
Nur logisch, dass man wegen seiner Position verlacht wird... Lachen baut Ängste ab und Angst ist denke ich der treibende Faktor der Intoleranz neben dem Anspruch der alleinigen Weißheit vielleicht.


Blessings,

Heiko
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#9
Hallo Steffen, hallo Heiko!

Ich kommentiere doch lieber noch einmal mein eigenes Posting, damit ich nicht den falschen Leuten auf die Füße trete.

Ich habe Respekt vor jedem/r der/die sagen kann: 'Das bin ich ...' oder 'Das ist meine Position ...', völlig unabhängig von der möglichen Position, über deren Inhalt man getrennt reden kann. Was ich meinte (und da habe ich mich wohl doch zu unklar ausgedrückt), sind nicht die erklärten Atheisten, Heiden o.ä., sondern die vielen a-religiösen, die slebst nicht wissen, was und woran sie glauben, aber den (Nicht-)Glauben der anderen miesreden oder gar verächtlich machen. Von dieser Art Mensch kann man dann auch nicht wirklich Verständnis und/oder Toleranz erwarten...

Alles klar? - hier am Board gilt also auch: Present persons exkluded!

Einen schönen Sonntag Abend und
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#10
Es ist von Person zu Person unterschiedlich. doch eines ist immer gemeinsam...das menschliche, oder!?

Meiner erfahrung nach ist es alzu menschlich seine Überzeugung einem anderen begreiflich machen zu wollen ,ihn überreden zu wollen, weil wir im ersten moment davon ausgehen, dass wir dem Gegenüber ja etwas gutes tun wollen.

Doch gilt hier: " Was mir gut tut muss dir nicht zwangweise eine Hilfe sein." Ich möchte noch weiter gehen, es kann sogar schädlich sein.

Jedem seine Religion, sein (Un-)glaube, so wie der eigene Geist eben "gestrickt" ist.

Danke,

Jazzter
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#11
Winfried schrieb:Ich habe Respekt vor jedem/r der/die sagen kann: 'Das bin ich ...' oder 'Das ist meine Position ...', völlig unabhängig von der möglichen Position, über deren Inhalt man getrennt reden kann.
Da möchte ich zustimmen - es ist natürlich für jede Diskussion unumgängliche Voraussetzung, daß man seinen eigenen Standpunkt einigermaßen reflektiert hat - sonst geht sie unweigerlich daneben... ;)
Ich erinnere mich an das 'Argument' eines älteren Ehepaares aus meiner Verwandtschaft "Wir sind Sozialisten, und wir haben mit Religion, Philosophie und ähnlichem Blödsinn überhaupt nichts am Hut." Der Hinweis, daß auch der Sozialismus nicht ganz ohne Philosophie auskommt, lag für sie schon bedenklich nahe an der Grenze zur Beleidigung...
Ist natürlich auch ein Standpunkt, aber solche Menschen werden sich ja vermutlich nicht gerade hierher verirren :D
Wer nicht bereit ist, seine Position zur Disposition zu stellen, wer von einer alleingültigen Antwort ausgeht und womöglich nur missionieren will, der/die wird hier vermutlich nicht glücklich werden...

denk' ich mir mal
() qilin
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#12
Nach meiner Erfahrung bringt Missionierung eh nur Verdruss, sei es nun bei dem Missionierenden, da er nicht erfolgreich sein wird und kann - oder sei es nun bei dem zu Missionierenden, der sich irgenwann abwendet und sich zwangsläufig fragen muss, ob Gläubige noch alle Tassen im schrank haben...


Blessings,

Heiko
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#13
Hi :.)

Einen Gesichtspunkt vermisse ich in den bisher gebrachten Beitraegen: die Liebe, Freude und das Zuhause-Gefuehl in der Praktizierung des eigenen Glaubens, das ist doch ein ert, der zunaechst beiseite lasen kann, ob der religioese Inhaslt sich nebeneinander gehalten exakt gleicht. So ist im Allgemeinen ein Grossteil Glaeubiger auch zufrieden, wenn der, mt dem er benachbart zu tun hat, wenigstens auch etwas Bestimmtes glaubt, Gemeinde hat, sich anfassbar und haftbar verhaelt - dann hat er wen, der ihn auch mahnen koennte, falls er es uebertreibt, wie er sich auffuehrt.

Deshalb kommen praktizierende Glaeubige relativ oft gut damit aus, dass nebenan jemand etwas Anderes glaubt, sie haben dann alle so Tage gehabt, wo man sie "verdroschen" hat fuer ihre Eintracht zu einer bestimmten Lehre "plus Bodenpersonal" und alle etwas, das sie doch darueber hinweg troestet. Die Gemeinschaft - und sei sie noch so schlapp, gibt einem ein Recht wie Verwandtschaft - sich irgendwo auf der Welt erstmal zu dieser Art Leute zu gesellen.

Der Atheist dagegen ist einer, der sich all diesem entzieht, man kann nicht so viel als parallel ansehen.

Soweit man aber auch noch Genuss und Freiuude am Inhalt des eigenen Glaubens hat, kann man es zwar mit mehr oder weniger Ruhe hinnehmen, dass der andere so etwas gar nie-nicht hat, aber im Moment, wo man beginnt, den gerne zu haben und wuerde seinen Kuchen und Kaffee mit ihm teilen, falls der das auch mag, dann macht es traurig, in diesem Punkt nichts teilen zu sollen.

Wenn der Glaubensinhalt zudem noch ein späteres Leben nach diesem Leben vorgesehn hat, wuerde man vom Atheisten doch auf immer wegsterben und verliesse diesen ohne Hoffnung auf ein Wiedersehen - ebenso solche, die sich nicht vorstellen koennen, in einen gemeinsamen Himmel aufwachen zu koennen - und da unterscheiden sich Konfessionen oft recht rabiat voneinander.

Ein Jude stellt sich wenigstens die Paradiese nebenweinander als ebenso glueckliche Wartestatiionen der Verstorbenen vor - spaeter wird man sich erneut mit G"TT vom Sinai treffen, es wird alles aufgearbeitet, was seit dem Sinai war - und vielleicht gibnt ER dann neue Regeln aus fuer alle - also mit dem Tod ist nicht alles vorbei.

Die meisten Religionen bereiten in diesem Leben auch das Leben dahinter noch vor. Daher kann es stimmen, dass Glaeubige ein Problem darin sehen, einen dezidierten Nicht-Glaeubigen so arm stehen zu lassen - besonders, wenn man ihn lieb gewinnt.

:.)
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#14
Ganz einfach, jeder sollte an das glauben, was ihm den richtigen Weg scheint! Wichtig ist nur, andere Menschen nicht zu verurteilen/ beurteilen! Ich glaube für mich selber und nicht für andere! Worauf es ankommt, ist der Mensch und sein Herz!
Schade nur, das es in der Realität anders aussieht! Man sollte niemanden zu etwas überreden, Glaube kommt aus dem Herzen, wenn man sich überreden lässt, ist es kein richtiger Glaube mehr!
Und auch als gläubiger Mensch kann man kritisch mit seiner Religion umgehen!
Ich finde es sogar interessant und schön, auch andere Auffassungen und Religionen kennen zu lernen, man lernt immer wieder was dazu! Und ganz grob gesagt, alle Glaubensrichtungen führen auf ein Ziel hinaus.............sein Leben zu bereichern und in Frieden miteinander zu leben! So sollte es meiner Meinung zumindest sein! Und mit Glaubensrichtungen meine ich, alle Menschen! Denn jeder glaubt an etwas! Ungläubigkeit ist wohl ein reines Definitionsproblem! Schade, dass dieses Thema immer wieder aufkommt und es nicht mal irgendwann einfach abgesetzt wird! Du siehst einen Menschen ja garnicht immer an, an was er glaubt, findest ihn nett! Später erfährst du seinen Glauben bzw "Nichtglauben" und distanzierst dich von ihm! Versteh ich nicht!
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#15
Hallo ...!

Mein Freund ist Moslem, mein bester Kollege in keiner Kirche, wie inzwischen die meisten Leute in meinem Alter. Probleme haben wir damit keine.

Gerhard
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