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Sekten : ein häufig missbrauchter Begriff mit negativem Stigma
#46
(11-11-2023, 11:58)Ulan schrieb: Deshalb sollte es wohl keine konfessionsgebundenen Sektenbeauftragten geben.

Hallo

Wenn es um weltanschauliche Fragen geht, wirst Du immer bestimmte Maßstäbe zu Grunde legen. Egal, wer es tut.

Und das was Du beschreibst, ist eher eine Frage der Ethik/Alltagsgestaltung, die z.B. aus dem Glauben folgt. Eine "Separierung" von Kindern ist längst nicht allg. christlicher Glaubensinhalt. Das wäre ja furchtbar. Wobei es sicher richtig ist: Konservative Gruppen sind da anfälliger. Aber nicht alle werden dadurch zur Sekte.

Gruß
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#47
Da sind wir aber an dem Punkt: Es gibt eine ganze Reihe neutestamentlicher Verse, die den Umgang oder gar Freundschaft mit Menschen ausserhalb der Glaubensgemeinschaft ablehnen. Ironischerweise gestehe ich den Zeugen Jehovas sogar zu, dass sie in dieser Hinsicht viel naeher am christlichen Ideal sind, wie es im Neuen Testament dargestellt wird; was ich jetzt nicht als Lob missverstanden haben moechte.

Im Prinzip ist das Christentum dadurch, dass es zur Staatreligion wurde, "domestiziert" worden, und die in vielerlei Hinsicht antisozialen Zuege, die ihm innewohnten, sind ihm, zumindest in den Grosskirchen, ausgetrieben worden.

Wie auch immer, wir definieren "Sekte" offensichtlich unterschiedlich. Ich halte mich da an die oben von Petronius zitierten Grundsaetze; Glaubensinhalte an sich interessieren mich nicht weiter. Gerade Punkte wie die Trinitaet, die im dritten Jahrhundert erstmalig erwaehnt wurde, sind da eher unwichtig.
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#48
(10-11-2023, 18:33)obkobk schrieb:
(08-11-2023, 23:29)petronius schrieb: eigentlich nicht. meinst du die zj?

und welche lehrinhalte konkret machen denn deiner ansicht nach eine "sondergemeinschaft" zur "sekte"?

Nimm die Zeugen... z.B. in der Ablehnung der Trinität Gottes. Da verlassen sie den Kern christlicher Theologie und werden zur Sekte

"sekte" steht für dich also für "außerhalb des aktuellen christlichen mainstream"

nun gut - ich deute den begriff eben anders, allgemein und nicht aus orthodox christlicher sicht. weshalb es mir eben um die praxis des umgangs mit den gläubigen geht und um "lehrinhalte insofern, als sie für diesen umgang instrumentalisiert werden
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#49
(11-11-2023, 15:21)petronius schrieb: "sekte" steht für dich also für "außerhalb des aktuellen christlichen mainstream"

Hallo

Außerhalb diverser gemeinsamer Bekenntnisse... dabei spielt das sich Berufen auf einen Gott, der sich in dreifacher Weise gezeigt hat, zu den Kernelementen. Und da ist halt Ende-Gelände bei den Zeugen.

Gruß
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#50
(11-11-2023, 15:46)obkobk schrieb:
(11-11-2023, 15:21)petronius schrieb: "sekte" steht für dich also für "außerhalb des aktuellen christlichen mainstream"

Außerhalb diverser gemeinsamer Bekenntnisse... dabei spielt das sich Berufen auf einen Gott, der sich in dreifacher Weise gezeigt hat, zu den Kernelementen

ist das denn nicht, was ich gesagt habe?

außer daß ich es auf den punkt gebracht habe, während du lieber im allgemeinen und unverbindlichen (" diverse gemeinsame Bekenntnisse") raunst?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#51
(11-11-2023, 19:07)petronius schrieb: ist das denn nicht, was ich gesagt habe?

außer daß ich es auf den punkt gebracht habe, während du lieber im allgemeinen und unverbindlichen (" diverse gemeinsame Bekenntnisse") raunst?

Hallo

Nein... was soll "christlicher Mainstream" sein? "Bekenntnisse" sind formuliert und betreffen in diesem Fall genau zwei, die die Christenheit verbinden. Oder weißt du nicht, was Bekenntnisse sind?

Gruß
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#52
(11-11-2023, 19:57)obkobk schrieb: was soll "christlicher Mainstream" sein?

hier der trinitätsglaube

Zitat:"Bekenntnisse" sind formuliert und betreffen in diesem Fall genau zwei, die die Christenheit verbinden. Oder weißt du nicht, was Bekenntnisse sind?

"bekenntnisse" steht im allgemeinen sprachgebrauch für unterschiedliche begriffe, z.b. auch unterschiedliche glaubensrichtungen

und die zwei, von denen du da sprichst (welche auch immer das sein sollen), sind offenbar christlichem mainstream zu eigen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#53
(11-11-2023, 20:16)petronius schrieb: "bekenntnisse" steht im allgemeinen sprachgebrauch für unterschiedliche begriffe, z.b. auch unterschiedliche glaubensrichtungen

Hallo

Nein... Bekenntnisse sind in den Kirchen formulierte Texte, die verbindlich sind. Und zwei von diesen verbinden nun einmal die Christenheit. Darin enthalten wohl was?

Gruß
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#54
Du haettest Petronius auch einfach Recht geben koennen, aber das geht aus irgendeinem Grund anscheinend nicht.
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#55
(11-11-2023, 22:06)Ulan schrieb: Du haettest Petronius auch einfach Recht geben koennen, aber das geht aus irgendeinem Grund anscheinend nicht.

Hallo

Hmmm... also wenn einer mit "Bekenntnissen" nichts anfangen kann und sie mit "Mainstream" übersetzt, dann zeugt das von was genau...?

Gruß
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#56
(12-11-2023, 01:27)obkobk schrieb: Hmmm... also wenn einer mit "Bekenntnissen" nichts anfangen kann und sie mit "Mainstream" übersetzt, dann zeugt das von was genau...?

Das zeugt davon, dass er Dich offenbar genauer gelesen hat als Du ihn. Dass er mit Bekenntnissen an sich "nichts anfangen" koennte, war nicht die Aussage, und er hat erst recht nicht "Bekenntnisse" mit "Mainstream" uebersetzt. Du hast ja dann spezifiziert, dass Du nur die Mainstream-Bekenntnisse als christliche Bekenntnisse akzeptierst und nicht die von christlichen Gemeinschaften ausserhalb des Nicaeno-Konstantinopolitanums, die religionswissenschaftlich halt auch als Christen bezeichnet wuerden und fuer Dich unter den Sektenbegriff fallen. Kann man machen, und das ist sicherlich die Haltung der EKD und wurde vor Jahrzehnten auch im Religionsunterricht noch so gelehrt, ist aber ueberholt.
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#57
(12-11-2023, 02:57)Ulan schrieb: Das zeugt davon, dass er Dich offenbar genauer gelesen hat als Du ihn. Dass er mit Bekenntnissen an sich "nichts anfangen" koennte, war nicht die Aussage, und er hat erst recht nicht "Bekenntnisse" mit "Mainstream" uebersetzt. Du hast ja dann spezifiziert, dass Du nur die Mainstream-Bekenntnisse als christliche Bekenntnisse akzeptierst und nicht die von christlichen Gemeinschaften ausserhalb des Nicaeno-Konstantinopolitanums, die religionswissenschaftlich halt auch als Christen bezeichnet wuerden und fuer Dich unter den Sektenbegriff fallen. Kann man machen, und das ist sicherlich die Haltung der EKD und wurde vor Jahrzehnten auch im Religionsunterricht noch so gelehrt, ist aber ueberholt.

Hallo

Nein; das zeugt allenfalls davon, dass du deine Weltanschauung zur Beurteilung zugrunde legst. Steh wenigstens dazu. Die beiden Amtskirchen tun es wenigstens. Anders geht es nämlich gar nicht.

Gruß
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#58
Trotz des "Nein" gibst Du mir also Recht. Da sind wir also wenigstens in einem Punkt einer Meinung, ausser, dass es natuerlich anders ginge. Da die beiden "Grosskirchen" diese Bezeichnung bestenfalls noch auf dem Papier verdienen, muessen sich eh andere Institutionen um solche Fragen kuemmern.
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#59
(12-11-2023, 11:19)Ulan schrieb: Trotz des "Nein" gibst Du mir also Recht. Da sind wir also wenigstens in einem Punkt einer Meinung, ausser, dass es natuerlich anders ginge. Da die beiden "Grosskirchen" diese Bezeichnung bestenfalls noch auf dem Papier verdienen, muessen sich eh andere Institutionen um solche Fragen kuemmern.

Hallo

Ich glaube nicht, dass EKD oder kath. Kirche ein Alleinanspruch auf solch eine Einschätzung haben. Wobei unter "Sekte" i.d.R. immer noch religiöse Gruppierungen gemeint sind. Da haben die beiden geannten durchaus Kompetenz. Und z.B. die EZW arbeitet seriös. Und bei Glaubensfragen gilt es für mich erst einmal nach dem Inhalt zu fragen. Und da ist eben beim christlichen Glauben die Frage nach der Trinität eine zentrale und oft genug der Knackpunkt.

Gruß
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#60
Deine Einstellung ist aber nur fuer innerkirchliche Zwecke von Relevanz. Wenn es um die gesellschaftliche Beurteilung von Sekten oder die Zuweisung dieses Begriffes geht, ist die Einstellung einer Religionsgemeinschaft zur Trinitaet vollkommen ohne Bedeutung. So manche nichttrinitarische Glaubensgemeinschaft hat keinerlei Eigenschaften, die sie nach der oben von Petronius zitierten Checkliste als Sekte qualifizieren wuerde. Aehnliches gilt fuer Religionsgemeinschaften, die auch selbst keinen Anspruch erheben, irgendeinen Bezug zum Christentum zu haben.

Es waere also zu bevorzugen, wenn irgendwelche Sektenbeauftragte eher einen religionswissenschaftlichen und soziologischen Hintergrund haben als einen kirchlichen. Dass man da eine existierende Religionsgemeinschaft privilegiert, ueber andere Religionsgemeinschaften zu urteilen, hat immer ein gewisses Gschmäckle.
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