Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Jesu Bergpredigt - der aktuellste Text der Bibel
#1
Ich habe dieses Thema schon einige Male angeregt,
meine aber, es ist nie ausdiskutiert und möchte versuchen, in dieser Diskussion weiter zu machen:

Immer wieder wird von der Bergpredigt gesprochen,
die nun einmal nicht funktioniere,

nicht politisch anwendbar ist (so schon Helmut Schmidt), keine Kriege verhindern kann, nicht praktikabel ist.

Der Hauptgrund für diese Sicht
scheint mir zu sein, dass wir sie als Moral-Katalog sehen, als „moralische Keule“, wie hier schon gesagt wurde. Dann sagt sich jeder: Das kann ich ja doch nicht! Und nimmt dieses Kernstück der Botschaft Jesu und damit des Christentums nicht mehr ernst.

Ich schlage deshalb vor,
diese Sammlung von Aussprüchen Jesu (Matthäus 5-7) einmal mit einer anderen Brille zu sehen.
Jesus will ja gar nicht neue verschärfte Gesetze aufstellen, sondern fragt, wie man die alten des Mose wirklich erfüllen kann. Seine Reflexionen dabei sind logisch, vernunftgesteuert, nicht moralisch fordernd.

Matthäus 5:
17“Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.
18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz,
bis es alles geschieht....
20 Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.“

Jesus will klären,
wie man die jüdische Thora, die Regeln, nach denen das Volk wirklich als Gottes Volk leben kann, wirklich erfüllen kann, dass seine Gerechtigkeit besser wird als die der Frommen seiner Zeit.

Dabei sucht er nach den Wurzeln des Versagens.
Er kommt zu heute äußerst aktuellen psychologischen und soziologischen Erkenntnissen,
zu einer „kritischen Vernunft“ bei der Analyse menschlichen Verhaltens.

Er nennt sie auch in einer Radikalität und Reinheit, die als Kriterien für die Verbesserung gemeint sind, damit das menschliche Leben in Gerechtigkeit für alle endlich klappt, nicht aber als neue Moral.
Er selbst wendet ja nicht alle Einzel-Gedanken an,
hält nicht die andere Wange hin, als er bei seinem Verhör vor der Kreuzigung geschlagen wird.

Es geht um die Wurzeln des Lebens,
um die Kernpunkte, wenn man die Gesetze des Mose erfüllen will.
Ich will hier keine theoretische Lehre vorstellen, sondern meine eigenen Gedanken und bin gespannt auf eure.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
Zitieren
#2
Fangen wir mal mit einem Knackpunkt der Bergpredigt an,
der in den Überlegungen zu Krieg und Frieden immer wieder belächelt wird.

Von der Feindesliebe

43 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: «Du sollst deinen Nächsten lieben» (3. Mose 19,18) und deinen Feind hassen.
44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, 45 damit ihr cKinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte.
46 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner?
47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden?
48 Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.

Man könnte in der von mir beschriebenen Sicht das so lesen:
Wenn ihr wollt, dass das erreicht wird, was ihr mit der Nächstenliebe vorhabt,
nämlich, dass das Reich Gottes näher kommt,
also Gottes Gerechtigkeit hier und heute verwirklicht wird,
dann müsst ihr euch nicht nur über das Wohl eures Nächsten Gedanken machen, sondern auch für das eurer Feinde.
Dann müsst ihr auch für eure Feinde sorgen, statt die Ressourcen für euch und eure Freunde zu verbrauchen.
Wer will, dass in den Unruhegebieten von heute Frieden herrscht, der muss dort Wohlstand schaffen, sonst ist dort keine Gerechtigkeit und kein Friede. Ich finde das sehr aktuell und überzeugend, vor allem aber vernünftig und realistisch.

Die bisherigen Taktiken von Krieg und Gewalt bewirken, wie wir es täglich erleben, Unfrieden und Terror. Jesu Logik, die so oft belächelt wird, ist höchst realistisch.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
Zitieren
#3
Hier ein weiteres wichtiges Wort Jesu,
das hochaktuell ist und nicht dogmatisch-moralistisch, sondern eher psychologisch verstanden werden sollte:

Matthäus 5: Vom Töten

21 "Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist (2. Mose 20,13; 21,12): «Du sollst nicht töten»; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein. 22 Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!, der ist des Hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig.

23 Darum: wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort kommt dir in den Sinn, daß dein Bruder etwas gegen dich hat, 24 so laß dort vor dem Altar deine Gabe und geh zuerst hin und bversöhne dich mit deinem Bruder und dann komm und opfere deine Gabe."

Das geschwisterliche Zusammenleben
ist die Vision, die Jesus radikal fordert, wenn er in der Bergpredigt sagt, wer seinen Bruder zur Null erklärt, ist „des höllischen Feuers schuldig.“ Ich halte das für sehr modern und heute tragfähig, wenn man von dem damaligen Weltbild mit dem "höllischen Feuer" einmal absieht.

Wer Menschen das Selbstwertgefühl nimmt
und sie zu "Nullen" oder "Nichtsnutzen" erklärt, nimmt ihnen die Lebenschancen. In der heutigen Pädagogik und Psychologie ist das inzwischen Standardwissen.

Hier sehen wir Wurzeln der Kriminalität,
aber auch der Kriege in unserer Welt. Gedemütigte Palästinenser rächen sich durch Terror, selbst Schulklassen lassen sich begeistert für Selbstmordattentate gewinnen. Gegenseitige Demütigungen in Nordirland haben unter Christen den Terror lebendig gehalten usw..

Jesus hat die Wurzel des Tötens beim Namen genannt.

Wir sehen ständig, wie Unterdrückung und Ausbeutung der Armen durch die Reichen, der Kinder durch Erwachsene, der Schwachen durch die Mächtigen usw. das Leben Einzelner und der ganzen Menschheit gefährden.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
Zitieren
#4
Schon Nietzsche & Freud haben die Bibel bzw. ihre Aussagen falsch verstanden - leider sind ihre Fehleinschätzungen weit berühmter als der Bibeltext.

Was hat Jesus also WIRKLICH gemeint, wenn er sagt, dass kein "Jota" (=kleinster Buchstabe im hebräischen Alphabeth) vergehen würde - von der THORA (=Weisung Gottes)!

Wenn Jesus sagt: Ihr habt gehört - dann bezieht er sich EBEN NICHT auf die GESCHRIEBENE THORA, sondern auf das sog. ZWEITE GESETZ, das dem Moses (laut Talmut) angeblich gleichzeitig mit dem geschriebenen (das angeblich später verfälscht wurde) von Gott ausgegeben wurde.

Jesus sagt also klar & deutlich, dass die BESTIMMUNGEN der THORA sehr wohl gelten - aber eben nicht in der AUSLEGUNG der Schriftgelehrten & Pharisäer ...

Deshalb hier zwei der häufigsten Missverständnisse neu (=uralt) erklärt:

Feindesliebe: Jesus zeigt auf, dass die DEFINITION der Feinde schon falsch ist (=Feind der Pharisäer ist z.B. der Sadduzäer, ein Mitjude, der eben einer anderen AUSLEGUNGSSCHULE angehört).
Und er zeigt auch gleich einen KONSTRUKTIVEN Ansatz zur Konflikt-Bewältigung auf: BETEN! Statt sich weiter mit Gleichgesinnten in der Blödheit zu bestärken, die einzig wahren AUSLEGER der Schrift bzw. des Willen Gottes zu sein. Diese Gesinnung ist leider aus Babylon eingeschlept worden, wo es den Priesterkasten immer nur um den Monopolerhalt ging. Also ist der Ansatz Jesu eigentlich ultraorthodox, da er ja die Bekehrung der Gläubigen VON INNEN erreichen will ...

Andere Wange hinhalten: Jesus erklärt die THORA nicht wirklich neu, wenn er sagt, man MÜSSE NICHT Gleiches mit Gleichen VERGELTEN - da die THORA (im Gegensatz zu Codex Hammurbbi und anderen gleichalten Gesetztestexten) KEINESWEGS zur Rache auffordert, sondern im Gegenteil, dazu auffordert gerade bei so sensiblen Dingen wie RACHE masszuhalten: Eben nicht das EIGENE LEID höher zu bewerten, als das des anderen (=Auge um Auge; NICHT: Für EIN Auge ZWEI Augen ...)
Wenn Jesus also dazu auffordert, jedem Täter eine ZWEITE CHANCE zu geben (halte auch die andere Backe hin), dann nicht aus einer Position der Schwäche heraus (wíe Nietzsche falsch verstehen wollte), sondern aus der Position des WISSENDEN und EINSICHTIGEN, der aus Loyalität Gott gegenüber Gottes Barmherzigkeit nachzuahmen sucht. NIEMALS wollte Jesus damit SCHWÄCHEREN den Rat geben, frechen und überheblichen Feiglingen den Boden zu bereiten, indem man sich wie ein Opferlamm verhält - ausser man WILL ES SELBER SO ...

Wenn daher die ENDSCHLIFFVERSIONEN des Meisters als FORDERUNGEN an Lehrlinge missverstanden werden sollen - dann liegt hier offensichtlich subversives MISSVERSTEHENWOLLEN vor ...

gez. OGAS
Zitieren
#5
OGAS schrieb:....dann liegt hier offensichtlich subversives MISSVERSTEHENWOLLEN vor ...
gez. OGAS
Wer maßt sich an,
zu beurteilen, was ein anderer will?
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
Zitieren
#6
OGAS schrieb:...Wenn daher die ENDSCHLIFFVERSIONEN des Meisters als FORDERUNGEN an Lehrlinge missverstanden werden sollen - gez. OGAS
So haben sich schon viele davor gedrückt,
die Lehren Jesu ernst zu nehmen
und seinem Vorbild zu folgen.

Es ist auch sehr bequem:
Beten war allemal einfacher als die andere Wange hinzuhalten oder sich Gedanken um seine Feinde zu machen.
Entsprechend schwach hat das Christentum ja auch gewirkt.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
Zitieren
#7
Mandingo schrieb:So haben sich schon viele davor gedrückt,die Lehren Jesu ernst zu nehmen und seinem Vorbild zu folgen.

Es ist auch sehr bequem:
Beten war allemal einfacher als die andere Wange hinzuhalten oder sich Gedanken um seine Feinde zu machen.
Entsprechend schwach hat das Christentum ja auch gewirkt.

VORBILD JESUS! Das müsste "man" erst mal kennen - um ihm folgen zu können!

Aber da viele Theologiestudenten heute (wie damals) es vorziehen, Bücher ÜBER die Bibel zu lesen STATT die Bibel zu lesen, wird dabei wohl immer nur unbrauchbarer Schwachsinn herauskommen ...

Wer z.B. versucht, "GRATENFREIEN" Jesus zu bekommen, indem er alle Passagen der Evangelien ausklammert, die ihm zu authoritär vorkommen - der braucht sich dann auch nicht zu wundern, wenn nur butterweiche und rückgradlose "Filetstücke" überbleiben. Diese Art Bibelkritik sollte man aber dann nicht auch noch frecherweise als "höher" oder gar "wissenschaftlich" bezeichnen - Die NIEDEREN MOTIVE solcher "Samenpicker" sind für jeden Lawinenhund 100 meter gegen den Wind zu riechen ...

Jesus ohne "AT" ist einfach NICHT ECHT! Jeder Versuch, ein künstliches Schisma zwischen "JESUS, den lieben Gott" und "JHWH, den Rachegott" hineinzutreiben muss als HOCHVERRAT angesehen werden.

In Matthäus 19 z.B. lässt der SOHN GOTTES sehr klar durchschimmern, dass ER als göttlicher Wortführer und "Chefredakteur" der Bibel mit mancher eigenmächtigen Änderung des Moses nicht einverstanden war - aber eingesehen hat, dass die Zeit noch nicht reif war. Um dann als menschlicher Lehrer des WORTES GOTTES die VOLLE HÄRTE des GEBOTES GOTTES durchzusetzten: SCHEIDUNG NUR BEI EHEBRUCH (=bis das der Tod euch scheidet, weil Ehebruch ein todeswürdiges Verbrechen ist ...)

Also: Welchen Jesus soll man jetzt nachfolgen: Dem Weichei, der immer Eitel Wonne Waschtrog predigt (aber nur in den theologischen Auslegungen über ihn), oder dem HERRN & GEBIETER, der ABSOLUTE LOYALITÄT fordert (der historische und einzig ECHTE JESUS)?

Was ist da wohl BEQUEMER ???

gez. OGAS
Zitieren
#8
Ogas schrieb:In Matthäus 19 z.B. lässt der SOHN GOTTES sehr klar durchschimmern, dass ER als göttlicher Wortführer und "Chefredakteur" der Bibel mit mancher eigenmächtigen Änderung des Moses nicht einverstanden war - aber eingesehen hat, dass die Zeit noch nicht reif war. Um dann als menschlicher Lehrer des WORTES GOTTES die VOLLE HÄRTE des GEBOTES GOTTES durchzusetzten: SCHEIDUNG NUR BEI EHEBRUCH (=bis das der Tod euch scheidet, weil Ehebruch ein todeswürdiges Verbrechen ist ...)


Zitat:Von Ehescheidung und Ehelosigkeit

Mt 19,3 Da kamen Pharisäer zu ihm, die ihm eine Falle stellen wollten, und fragten: Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen?
Mt 19,4 Er antwortete: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat
Mt 19,5 und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein?
Mt 19,6 Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.
Mt 19,7 Da sagten sie zu ihm: Wozu hat dann Mose vorgeschrieben, dass man (der Frau) eine Scheidungsurkunde geben muss, wenn man sich trennen will?
Mt 19,8 Er antwortete: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so.
Mt 19,9 Ich sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch.
Mt 19,10 Da sagten die Jünger zu ihm: Wenn das die Stellung des Mannes in der Ehe ist, dann ist es nicht gut zu heiraten.
Mt 19,11 Jesus sagte zu ihnen: Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist.
Mt 19,12 Denn es ist so: Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selbst dazu gemacht - um des Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann, der erfasse es.

von todeswürdig steht hier nichts.

Wir kennen doch beide das Beispiel von der Hure(sie wird in der Stelle Sünderin genannt), die zu Jesus gebracht wird, wo Jesus dann sagt: "Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!" und alle verziehen sich. Zum Schluß sagt Jesus die Frau solle von nun an nicht mehr Sündigen und läßt sie ziehen. Da ist nichts mit "zum Tode zu verurteilen".

Danke
Gerhard
Zitieren
#9
Gerhard schrieb:Wir kennen doch beide das Beispiel von der Hure(sie wird in der Stelle Sünderin genannt), die zu Jesus gebracht wird, wo Jesus dann sagt: "Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!" und alle verziehen sich. Zum Schluß sagt Jesus die Frau solle von nun an nicht mehr Sündigen und läßt sie ziehen. Da ist nichts mit "zum Tode zu verurteilen".

Ja, Gerhard, ICH kenne diese UNECHTE Stelle im Johannes-Evangelium. Archivar war so nett, mir Kapitel und Vers zu nennen: Johannes Kapitel 7; 53 - Kapitel 8; 11.

Falls es euch schon aufgefallen ist, FEHLEN diese Verse in den ältesten Handschriften (Sinaiticus, Vaticanus). Was seinen guten Grund hat! Diese Einfügung (die Verse 52 des 7. Kap. und 12 des 8. Kap. gehen NAHTLOS ineinnader über) VERRÄT ein Übermass an Ignoranz und Unverständnis jüdischer Sicht- und Denkweise. Es ist also höchstwahrscheinlich erst im 6. oder 7. Jahrhundert unter dem Eindruck der Islamisierung des Orients entstanden - wo frühe "Humanisten" ein "Original-Jesus Zitat" brauchten, um ihre Promiskuität zu tarnen.

ICH würde dieses "Sozialexperiment" nicht mal heute im modernen Israel mit "westlichem" Strafrecht auprobieren wollen - wenn die Mehrheit der Anwesenden aus "GERECHTEN" Juden besteht. Zumindest in diesem Moment, wo es um die Bestrafung einer Ehebrecherin (!) geht, werden die wohl alle an akkuter Amnesie leiden, d.h. auch wenn sie ansonsten wissen, dass sie Sünder sind, in diesem Moment wird sie das "Argument" (wer ohne Sünde ist) nicht sehr beieindrucken ...

Lasst euch also nicht weiter von agnostischen humanistischen Desinformations-Spezialisten weiter verhöhnen. Wer aus der Bibel zitieren will, muss auch den REST kennen ...

gez. OGAS, Ritter von WERD
Zitieren
#10
OGAS schrieb:Ja, Gerhard, ICH kenne diese UNECHTE Stelle im Johannes-Evangelium. Archivar war so nett, mir Kapitel und Vers zu nennen: Johannes Kapitel 7; 53 - Kapitel 8; 11.

Nanu? Seit wann hälst du etwas auf Exegese? (http://alejnu.de/phpBB/viewtopic.php?p=11233#11192)

PS: Du BIST Archivar.
Zitieren
#11
OGAS schrieb:....Wer z.B. versucht, "GRATENFREIEN" Jesus zu bekommen, indem er alle Passagen der Evangelien ausklammert, die ihm zu authoritär vorkommen - der braucht sich dann auch nicht zu wundern, wenn nur butterweiche und rückgradlose "Filetstücke" überbleiben. ....gez. OGAS
Die Bergpredigt ernst zu nehmen,
seine Feinde zu lieben und die andere Wange hinzuhalten,
Jesus nachzufolgen, indem man "sein Kreuz auf sich nimmt",
kann wohl kaum "butterweich" werden
und als "Filetstückchen" betrachtet werden.
Da haben es die wörtlich nehmenden Sprücheklopfer leichter.

Ich frage dich, Archivar OGAS:
Warum bist du immer so aggressiv?
Hier ist es üblich, sich über Texte und Textauslegungen auszutauschen.
Was da persönliche Angriffe und Abwertungen von Theologiestudenten sollen,
ist mir schleierhaft.
Hast du zu wenig Übung im Diskutieren,
dass du nur poltern kannst?
Dann mach doch mal einen Kurs in der Volkshochschule mit!
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
Zitieren
#12
manchmal tut poltern not um die schlafenden zu wecken :cheesy:
Zitieren
#13
Machen wir weiter mit einem wichtigen Abschnitt,
der zeigt, was Jesus von Christen erwartet:

Matthäus 5:

13 Ihr seid das Salz der Erde.
Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als daß man es wegschüttet und läßt es von den Leuten zertreten.

14 Ihr seid das Licht der Welt.
Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. 15 Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. 16 So laßt euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie deure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.


Hier macht Jesus unmissverständlich klar,
dass Christen hier und jetzt für Gottes Gerechtigkeit einzutreten haben. Hier spielt die Musik, nicht in irgendeinem fernen Paradies, für das man die Gegenwart opfern könnte.

Hier muss auch seine Botschaft leuchten,
in der Sprache unserer Zeit, unseren Bildern und Zusammenhängen.
Unser Alltag mit seinen aktuellen Wertsetzungen, mit unseren Denkweisen und Lebensformen muss von Jesu Geist durchdrungen werden.
Die Menschen von heute müssen uns verstehen. Ihnen sind wir verpflichtet, uns verständlich zu machen. Nicht sie müssen zurück ins Mittelalter.
Ein Konservieren mittelalterlicher Hölle-Himmel-Mythen lässt da nicht mehr viel leuchten. Da wird es eher zappenduster.

Auch wir Protestanten,
die immer wieder auf Luther und Paulus verweisen und stolz darauf sind, dass wir "ohne Werke, allein durch den Glauben" gerecht werden, sollten noch einmal aufhorchen. Nix da, "ohne Werke"!

Für Jesus kann es gar keinen Glauben ohne Werke geben,
denn Glauben ist nicht Fürwahrhalten von Übernatürlichem, sondern ein Bauen auf Gottes Gerechtigkeit und Liebe zu den Schwachen,
auch gegen allen Augenschein und gegen alle Erfolgs-Aussichten.
Und dieser Glaube funktioniert nun einmal nicht ohne "Werke" der Liebe.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
Zitieren
#14
Hier einige Verse,
die von "Realpolitikern" für besonders naiv gehalten werden:

Matthäus 6:
31 Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? 32 Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr all dessen bedürft. 33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.

In der provozierenden Sprache der jesuanischen Logik
bedeutet dies wohl nicht, dass man sich überhaupt keine Sorgen um materielle Absicherungen machen soll.
Es geht um die Reihenfolge,
die wir heute gut erkennen, weil sie bisher wohl nicht eingehalten wurde:

Wir erkennen, dass unser aller Wohlstand in Gefahr gerät,
weil das Wohlstandsgefälle ohne Gottes Gerechtigkeit zu Krisenherden geführt hat, die auch den Wohlhabenden gefährlich werden.

Wir erkennen,
dass unsere Arbeitslosigkeit zunimmt,
weil Firmen in Billiglohnländer gehen und hier Arbeitsplätze fehlen.

Es wird deutlich,
dass soziale Gerechtigkeit für alle Menschen uns zwar nicht auf unserem jetzigen Standard halten würde, aber es allen besser gehen líeße und die Versorgung aller sicherer wäre.

Jesus bekommt Recht,
wenn wir die Menschheit als Familie sehen. Nur das haben wir wohl noch nie konsequent getan.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
Zitieren
#15
Danke Mandingo f
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  satan in der bibel petronius 74 100691 01-02-2023, 14:44
Letzter Beitrag: Reklov
  "die Bibel ist das am besten überlieferte antike Buch der Welt" petronius 58 75936 01-08-2021, 12:22
Letzter Beitrag: Ulan
  Wie schreibt man eine gute Katechese? Text: Weltgericht Benutzer2019 10 8892 29-12-2019, 21:56
Letzter Beitrag: Bion

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste