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Auflösungserscheinungen in der österreichischen Sozialdmokratie
#1
Rendi-Wagner bezeichnet Doskozil als unehrlich und inkonsequent
derStandard
vor 2 Tagen

Doskozil wertet Kritik Rendi-Wagners an seiner Person als "Beflegelung"
derStandard
vor 1 Tag

Die sprichwörtliche Parteidisziplin der Roten dürfte Geschichte sein.
Wohin führt das ??
Wäre schade um die älteste Partei Österreichs. *

--

Frage:
Wer kennt sich hinreichend aus in der österreichischen Innenpolitik und kann das alles kommentieren?


________

*) Wenn die SPÖ unter 10 % in den einstelligen Bereich abrutschen sollte, würden sich viele Österreicher und Österreicherinnen freuen. Aber dennoch wäre ein solches Vakuum auf Seiten der Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnenschaft und der Mieter- und Mieterinnenschaft eine gefährliche Einfallspforte für den Neokapitalismus - von dem eh schon viel zu viel vorhanden ist.
Andererseits tut 'DIE PARTEI' nichts mehr für die österreichische Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnenschaft und Mieter- und Mieterinnenschaft, sie engagiert sich nur mehr in sinnlosen Randthemen stark. Parteischädigend ist das jedenfalls.
Wenn die Parteivorsitzende im Roten Wien wo die SPÖ seit dem Zweiten Weltkrieg den Stadtschulrat beherrscht, ihre Kinder laut Standard in eine Privatschule schickt, ist das ein Armutszeugnis und parteipolitisches Harakiri. Sie hat keinen "roten Stallgeruch".
Als Gesundheitsministerin wäre diese international renommierte Seuchenspezialistin sehr gut gewesen statt dem grünen Volksschullehrer, aber als Vorsitzende einer Arbeiterpartei taugt sie nichts!
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#2
Eine ausgewählte Pressestimme von heute:

"Stimmt schon, in jeder Partei geht es innerparteilich brutal zu. Aber wenn Doskozil glaubt, er könne die Parteivorsitzende wegmobben und triumphal übernehmen, dann ist das ein Irrtum. Das geht in der FPÖ, die nur aus einem rechten Flügel besteht. Aber in der Sozialdemokratie gibt es mehrere Flügel, die müssen vereint werden, aber nicht von einem, der aus der SPÖ die dritte rechte Partei in Österreich machen will. Da droht Spaltung."

EINSERKASTL Hans Rauscher 15. Juli 2021
Personalnotstand derStandard



Es ist schon von einer Parteispaltung die Rede . . .

Wär eh schon Zeit. Denn zwei Herzen schlagen in der Brust dieser künstlich zusammengehaltenen Großpartei
Der intellektuelle Kaffeehausflügel (der ohnehin immer mehr zum Teehausflügel der 'Giftgrünen' abwandert) und der proletarische Arbeiterflügel, der immer mehr zum braunen Maikäferflügel abwandert.

Hier einmal die Notbremse zu ziehen und Tacheles reden, ist schon längst überfällig.
Die intellektuelle Sympathisantengruppe rund um die schöne Joy Pamela passt nicht in eine Massenpartei oder gar Arbeiterpartei

Sie soll zurücktreten und dem Genossen Doskozil (der wenigstens das Zauberwort Meidling authentisch aussprechen kann) Platz machen - und Gesundheitsministerin werden. Alle Österreicher und Österreicherinnen würden sich über so eine Rochade freuen !  Icon_razz  Heart  Heart  Eusa_clap  Eusa_clap  Eusa_clap  Eusa_clap
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#3
(15-07-2021, 09:42)Sinai schrieb: Alle Österreicher und Österreicherinnen würden sich über so eine Rochade freuen !

nein
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#4
(15-07-2021, 12:42)petronius schrieb:
(15-07-2021, 09:42)Sinai schrieb: Alle Österreicher und Österreicherinnen würden sich über so eine Rochade freuen !

nein

Aber, aber, das ist immerhin ein Vorschlag aus Bayern. Meiner Erfahrung nach versetzt es Oesterreicher jedesmal in Verzueckung, wenn sie Ratschlaege aus Deutschland bekommen.
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#5
(15-07-2021, 13:27)Ulan schrieb: Meiner Erfahrung nach versetzt es Oesterreicher jedesmal in Verzueckung, wenn sie Ratschlaege aus Deutschland bekommen.

o ja, nichts hören wir lieber!

*sarcasm off*

wir hassen den großen bruder, eben weil wir ihm gegenüber am historischen minderwertigskeitskomplex leiden

1866 ist doch grad erst vorbei...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#6
Nah, nicht das. Auf die Gefahr hin, diesen wertvollen Thread zum Entgleisen zu bringen:
"Historisch" bestenfalls darauf, sich vor einer Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus zu druecken. Aber das spielt heutzutage eh keine Rolle mehr. Der Rest ist schlicht "little brother syndrome".

Aber ist doch schoen, wenn ein Bayer meint, fuer den Willen der Oesterreicher sprechen zu koennen Icon_lol .
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#7
(15-07-2021, 17:36)petronius schrieb: 1866 ist doch grad erst vorbei...

Im Jahre 1866 war das von Ulan erwähnte Bayern auf Seite Österreichs  Occasion14

1866 war sozusagen ein kurzes, atavistisches Wiederaufflackern des Dreißigjährigen Krieges: Norddeutsche Protestanten (Berlin und Hamburg) gegen Süddeutsche Katholiken (Wien und München)

Der alte Stellvertreterkrieg zwischen Jerusalem und Rom

Koscheres Swedenbrød gegen den wiener Sauerteig Brotwecken . . .  Icon_razz

--

Doch kehren wir zum eigentlichen Hauptthema zurück: "Auflösungserscheinungen in der österreichischen Sozialdemokratie"

Die beim Einigungsparteitag im Jahre 1889 entstandene "Sozialdemokratie" hat von Anfang an zwei Seelen in der Brust

Immer gab es Zoff zwischen diesen beiden "Flügeln"
Der intellektuelle Kaffeehausflügel* mit Intellektuellen à la Karl Marx und der proletarische Arbeiterflügel wo es nach Fußballplatz riecht

Jetzt bricht dieser Konflikt wieder auf!

Schon 1914 knisterte es im Gebälk der österreichischen Sozialdemokratie - eine Parteispaltung à la USPD blieb der österreichischen Sozialdemokratie allerdings erspart, da der Kaiser sofort mit Kriegsausbruch mit Notstandsregierung diktatorisch regierte und den Reichstag auflöste - so kam die österreichische Sozialdemokratie gar nicht in die Verlegenheit, für Kriegskredite stimmen zu müssen  Icon_razz
Damit verblieb der visionäre Flügel in der Partei! Dadurch blieb die österreichische Sozialdemokratie wesentlich revolutionärer als die "deutsche" Sozialdemokratie  Icon_razz

Dann krachte es wieder 1934 im Gebälk der österreichischen Sozialdemokratie!
Parteiführer begaben sich freiwillig in Schutzhaft - um nicht kämpfen zu müssen. Lustige Kasperltruppe

Dann das Jahr 1970 !
Bruno Kreisky machte eine Koalition mit dem SS Offizier Friedrich Peter.
Kreisky wurde das verziehen, da er Jude war. Er tat das ja "nur" aus taktischen Gründen - um den verhaßten Christen eins auszuwischen  Icon_razz

Dann der Bundeskanzler Franz Vranitzky - ein Banker des intellektuellen Flügels, der die Eisenbahn (die heilige Kuh der Sozialdemokratie) privatisierte !!! Icon_evil


________________
*) neuerdings Teehausflügel (es werden aber auch andere Kräuter konsumiert und propagiert)  Icon_razz
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#8
Sehr erfrischend und auch lustig das Leserforum im Standard.
Viel weniger Einschränkungen als hier

Gestern im Artikel "Drittrangig" folgende Stimme:

"Die sollten beide auf den Kurz schimpfen und nicht aufeinander.Icon_smile  Icon_razz  Icon_cheesygrin  Evil5  Heart  Heart  Eusa_boohoo  Eusa_liar  Eusa_dance   Eusa_think

Süüß



Anm.: Sebastian Kurz ist der (angeblich christlichsoziale) Bundeskanzler der Republik. Eine Trotteltruppe hat gegen so einen falschen Fuchs keine Chance . . .

.
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#9
(16-07-2021, 07:32)Sinai schrieb: Bruno Kreisky machte eine Koalition mit dem SS Offizier Friedrich Peter.
Kreisky wurde das verziehen, da er Jude war. Er tat das ja "nur" aus taktischen Gründen - um den verhaßten Christen eins auszuwischen 

So ein Unsinn!

Zwischen Kreisky und dem Wiener Erzbischof, Kardinal König, bestand ein freundschaftliches Verhältnis. Sie haben einander hoch geachtet. Kreisky hat König auch immer wieder persönlich zum Gedankenaustausch aufgesucht. Im Grunde war es Kreisky und König zu verdanken, dass sich die Sozialdemokratie mit der Katholischen Kirche ausgesöhnt hat.
MfG B.
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#10
Der wiener Kardinal König war aber bei den Katholiken sehr umstritten, insbesondere seine Position zur oder in der Freimaurerei *

Laut Wikipedia wurde er zuweilen „der rote Kardinal“ genannt.
Dass heute die Homosexuellenfahne vom Kirchturm der ältesten Kirche Wiens weht, finden nicht alle Katholiken very amusing . . .

Besonders den Eltern ist so was nicht egal




____

*) Zur Frage Katholken - Freimaurerei siehe zB im Wikipedia: Lichtenauer Erklärung

.
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#11
Was aendert das daran, dass Du wieder mal Unsinn erzaehlt hast?
Und Deine dauernde ad hominem "Argumentation" ist auch ermuedend in ihrer Sinnlosigkeit.
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#12
(16-07-2021, 07:32)Sinai schrieb: 1866 war sozusagen ein kurzes, atavistisches Wiederaufflackern des Dreißigjährigen Krieges: Norddeutsche Protestanten (Berlin und Hamburg) gegen Süddeutsche Katholiken (Wien und München)

Der alte Stellvertreterkrieg zwischen Jerusalem und Rom

ok, also auch vom dreißigjährigen krieg und seinen hintergründen hast du nicht die geringste ahnung

kardinal richelieu als "Norddeutscher Protestant", ich brech nieder...

Zitat:Immer gab es Zoff zwischen diesen beiden "Flügeln"
Der intellektuelle Kaffeehausflügel* mit Intellektuellen à la Karl Marx und der proletarische Arbeiterflügel wo es nach Fußballplatz riecht

Jetzt bricht dieser Konflikt wieder auf!

und du siehst jetzt dosko den ausländerbekämpfer als fußballer?

zu zeiten marxens war fußball übrigens eine ausgesprochen elitäre angelegenheit, arbeiter gabs dabei keine

(17-07-2021, 07:18)Sinai schrieb: Der wiener Kardinal König war aber bei den Katholiken sehr umstritten, insbesondere seine Position zur oder in der Freimaurerei

unsinn

könig war ausgesprochen populär, die freimaurer dagegen haben keine sau interessiert
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#13
(17-07-2021, 19:53)petronius schrieb: kardinal richelieu

Ich zitiere aus Wikipedia:
"Um die spanische Vormachtstellung in Europa zu brechen . . .
Mit den Generalstaaten der Vereinigten Niederlande war gerade ein Subsidien-Bündnis zustande gekommen (Vertrag von Compiègne, Juni 1624), dem sich kurz darauf auch König Jakob I. (Stuart) von England und Schottland angeschlossen hatte."

Richelieu war ein Feind des Hauses Habsburg und verbündete sich mit dem Teufel, um nur ja Habsburg zu bekämpfen. Das muß einmal gesagt werden dürfen. Dann raubte er Elsaß-Lothringen vom Reich
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#14
(16-07-2021, 11:07)Bion schrieb: Im Grunde war es Kreisky und König zu verdanken, dass sich die Sozialdemokratie mit der Katholischen Kirche ausgesöhnt hat.

Diese "Aussöhnung" blieb aber ein sehr einseitiger Vorgang  Icon_razz

Solange es im Roten Wien einen Karl-Marx-Hof und einen Friedrich-Engels-Platz gibt, habe ich da wenig Hoffnung.  Eusa_dance

Nach der Wende wurde die berühmte Karl-Marx-Stadt der Ostzone in "Chemnitz" umgetauft; in Wien mit seinem roten Bürgermeister und Landeshauptmann Dr. Michael Ludwig ticken die Uhren aber noch anders, hauptsache das Luegerdenkmal wurde geschändet und seit nunmehr
12 Monaten nicht gewaschen, hauptsache der Dr.-Karl-Luegerring wurde in Universitätsring umbenannt, vor die große Dr.-Karl-Lueger-Kirche im Wiener Zentralfriedhof sollte die Bundespolizei nun präventiv in der Nacht einen Polizisten mit Wachhund und Thompson hinstellen

Oder besser gleich die österreichische Militärpolizei. Läßt sich ja gut politisch verkaufen — denn 20 Meter vor der Dr.-Karl-Lueger-Kirche liegen ja alle Bundespräsidenten der Republik begraben. Sie waren ja Oberbefehlshaber des Bundesheers und wurden mit allen militärischen Ehren
(21 Kanonenschüsse, Ich hatt einen Kameraden auf Trompete) begraben!
Dort soll ein bewaffneter Gefreiter mit Wolfsshund in der Nacht patrouillieren - und dass er die danebenstehende Kirche im Augenwinkel hat, kann "leider" niemand verhindern
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#15
Dieser Thread redet von "Aufloesungserscheinungen der Sozialdemokratie", moechte angeblich die Sozialdemokratie wieder links werden lassen und ergeht sich dann in faschistoiden Fantasien gegen linke Symbole. Zumindest macht es deutlich, um welche Art "Arbeiterpartei" es Dir geht, und die ist nicht links. Eine FPÖ gibt's schon. Nur, fuer Arbeiter tut die auch nix.
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