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gläubige und gottesbeweise
#1
anlaß dieses threads ist mittelbar die diskussion zur "Idee einer intelligenten Schöpferkraft"

wie wohl bekannt, bin ich selbst nicht gläubig (aus gründen). ich habe aber im laufe meines lebens einige gläubige menschen kennen bis manchmal auch  lieben lernen dürfen. mit "gläubig" meine ich jetzt, daß diese menschen einfach eine innere überzeugung besitzen, daß es gott gibt. einen gott, der für sie da ist, dem sie sich anvertrauen können, der ihnen sicherheit und gelassenheit verleiht - sie "hält" im sinne des käßmann-diktums (eigentlich ja ein liedtext von arno pötzsch, aus dem sie zitierte), daß "man nie tiefer fallen kann als nur in gottes hand"

dieser gottesglaube ist im inneren des menschen verankert, nicht durch äußere umstände herbeigeführt - vielleicht eine "gabe", auf die man als nicht gläubiger manchmal beinahe ein wenig neidisch sein kann, die einem aber "gegeben ist" - oder eben nicht. entsprechend auch weitgehend unbeirrbar in dem sinn, daß er nicht durch kleinigkeiten (was ist "klein"? auch darüber kann man lange streiten - dem gläubigen aber ist wohl so einiges "klein" in dem sinn, daß es seinen glauben nicht erschüttert) aus seinem glauben geworfen wird

diese menschen bewundere ich in gewissem sinne, auch wenn ich ihre überzeugung nicht teile, nicht teilen kann. aber ich anerkenne und respektiere ihre haltung - wie sie ihrerseits die meine anerkennen und respektieren. ich habe nämlich noch nie erlebt, daß mir ein so gläubiger meinen unglauben ausreden wollte oder mich deshalb als schlechteren menschen gesehen hätte

was diese gläubigen ebenfalls nicht tun: beweise für die gottesexistenz suchen oder gar aktiv verbreiten, um andere vom glauben zu überzeugen. und ich glaube nicht, daß das daran liegt, daß ihnen klar ist, wie ich so etwas aufnehmen würde - sondern daß es für sie unerheblich ist, ob und wie "gott" bzw. seine existenz objektiv nachgewiesen oder wenigstens plausibel gemacht werden kann. glaube ist subjektiv, und mehr braucht es nicht

nun kennen wir aber alle jene "missionare", die nicht müde werden, mit den seltsamsten "argumenten" (gut, meistens sind das eh die immergleichen bereits gut abgelutschten drops) zu "beweisen", daß gott existiert, ja existieren muß. was dann wiederum (aus gründen) meinen und den widerspruch anderer herausfordert - jedenfalls eher, als einen ungläubigen zu bekehren (so zumindest mein eindruck). und ich frage mich:

warum machen sie das?

weil sie sich bonuspunkte im himmel (oder wenigstens bei der eigenen gemeinde) erarbeiten wollen?

um sich selber zu überzeugen, also ihren eigenen schwankend gewordenen glauben zu festigen?

es mag ja andere gründe geben, reden wir darüber!

aus meiner sicht - zugegeben als nicht gläubiger - bedarf eigener glaube (siehe oben) keiner versicherung durch äußere vermeintliche fakten ("gott existiert, ja muß existieren, weil...")
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#2
Meiner Meinung und Erfahrung nach reden Gläubige und Ungläubige häufig aneinander vorbei, wenn es um "Glauben" geht. Allein die "Diskussionen" hier im Forum sind dafür immer wieder ein guter Beleg.  Das ist eben so, wenn immer wieder die gleichen "seltsamsten Argumentationen" mit mehr oder weniger variabler Wortwahl und Formulierung aufeinander treffen.

Über "Glauben" zu sprechen, sollte ja eigentlich weder für Atheisten noch für Theisten ein Problem sein. 

Natürlich gibt es Gläubige, die ihren Glauben sehr progressiv vertreten. Manche betrachten es eben als ihren Auftrag, ihre Berufung ihr Hobby, was auch immer. Wenn das einem nicht gläubigen Menschen zu viel ist, muss er sich ja nicht auf ihre Argumentation einlassen oder ihr widersprechen... Wozu auch? Eine Einigung wird es wohl kaum geben und so bleiben viele Worte, die zu nichts führen... Die Zeit totschlagen - ja ok...

Ich bin schon der Meinung, dass jeder Mensch zum Glauben an Gott finden kann, wenn das eine persönliche Willensentscheidung ist. Dann sucht man auch das Gespräch mit Gläubigen auf einem theologischen Niveau, was in Diskussionen in Foren wie diesem kaum möglich ist. 

Der Glaube an Gott wird doch ohnehin mehr und mehr von "wissenschaftlichen Fakten" getrennt betrachtet. Unter dieser Voraussetzung macht es für einen Gläubigen wenig Sinn, an Diskussionen mit sog. Ungläubigen teilzunehmen. Wer er trotzdem versucht, darf sich nicht wundern, in die Schublade "Missionare" gesteckt zu werden.
#3
(17-06-2021, 17:20)petronius schrieb: nun kennen wir aber alle jene "missionare", die nicht müde werden, mit den seltsamsten "argumenten" (gut, meistens sind das eh die immergleichen bereits gut abgelutschten drops) zu "beweisen", daß gott existiert, ja existieren muß. was dann wiederum (aus gründen) meinen und den widerspruch anderer herausfordert - jedenfalls eher, als einen ungläubigen zu bekehren (so zumindest mein eindruck). und ich frage mich:

warum machen sie das?

weil sie sich bonuspunkte im himmel (oder wenigstens bei der eigenen gemeinde) erarbeiten wollen?

um sich selber zu überzeugen, also ihren eigenen schwankend gewordenen glauben zu festigen?

es mag ja andere gründe geben, reden wir darüber!

aus meiner sicht - zugegeben als nicht gläubiger - bedarf eigener glaube (siehe oben) keiner versicherung durch äußere vermeintliche fakten ("gott existiert, ja muß existieren, weil...")

Nein, weil ein unglaubliches Potenzial in der Vokabel "GOTT" steckt. Ich habe leider keine Zeit jetzt länger zu schreiben, aber der Fehler fängt ja schon an wenn man die Vokabel "Gott" nicht mit dem Sichtbaren, dem Wahrnehmbaren identifiziert, denn das ist gemäß dem Großteil der Heiligen Schriften der Vokabel "Gott" zuzuordnen. Dann wäre da noch der Wahrnehmende, wieder ein Kriterium was nicht einfach so an uns vorbei gehen kann, wo also mit der Vokabel Gott all unser bekanntes SEIN verknüpft ist. 

Was soll das für ein Dubel sein der Gott leugnet, wenn dieser mit dem Wahrnehmenden und dem zu Wahrnehmenden identifiziert wird? 

Sollten irgend wann einmal aufgrund dem Verständnis der Schriften i.v.m mit der Wissenschaft die Menschheit feststellen, dass sie vielleicht doch auf irgend eine subtile Weise miteinander verbunden und letztlich eins sind, dann wird man die Aussagen der Schriften und das Problem Gottes mit dem Götzendienst besser verstehen können. Wenn man die Schrift auf das Gebot Jesu bringen könnte, weil wir alle evtl. eins, nähmlich wie Christus im Thom Ev zu sagen pflegt die Kinder des lebendigen Gottes, dessen Abbild sind, dann wird sich vieles ändern. Soviel zum Potenzial und der Vokabel GOTT welche für das Wahrnehmbare und den Wahrnehmenden, nämlich UNS steht. 

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#4
(17-06-2021, 17:20)petronius schrieb: dieser gottesglaube ist im inneren des menschen verankert, nicht durch äußere umstände herbeigeführt - vielleicht eine "gabe", auf die man als nicht gläubiger manchmal beinahe ein wenig neidisch sein kann, die einem aber "gegeben ist" - oder eben nicht.

Ja, so wird es wohl sein. Es gibt einfach spirituellere Menschen und weniger spirituell veranlagte.

(17-06-2021, 17:20)petronius schrieb: entsprechend auch weitgehend unbeirrbar in dem sinn, daß er nicht durch kleinigkeiten (was ist "klein"? auch darüber kann man lange streiten - dem gläubigen aber ist wohl so einiges "klein" in dem sinn, daß es seinen glauben nicht erschüttert) aus seinem glauben geworfen wird

(17-06-2021, 17:20)petronius schrieb: diese menschen bewundere ich in gewissem sinne

Warum bewunderst du sie? Ein gewisser Wehmut oder Neid, dass es Menschen gibt, denen die Ratio keinen Riegel davor schiebt, an unsichtbare "Freunde" zu glauben und daraus Kraft zu schöpfen, kann ich nachvollziehen bzw. kenne derlei auch.
Aber bewundern? Weiß nicht. Bewunderung verbinde ich eher mit Leistung (zb. wenn jemand viel trainiert und dann ein sportliches Ziel erreicht). Spirituell veranlagt zu sein ist imho aber keine solche Leistung. Daher bewundere ich solche Leute auch nicht.

(17-06-2021, 17:20)petronius schrieb: was diese gläubigen ebenfalls nicht tun: beweise für die gottesexistenz suchen oder gar aktiv verbreiten, um andere vom glauben zu überzeugen. und ich glaube nicht, daß das daran liegt, daß ihnen klar ist, wie ich so etwas aufnehmen würde - sondern daß es für sie unerheblich ist, ob und wie "gott" bzw. seine existenz objektiv nachgewiesen oder wenigstens plausibel gemacht werden kann. glaube ist subjektiv, und mehr braucht es nicht

Mehr braucht es für diese Leute nicht. Für andere halt schon.

(17-06-2021, 17:20)petronius schrieb: warum machen sie das?

weil sie sich bonuspunkte im himmel (oder wenigstens bei der eigenen gemeinde) erarbeiten wollen?

Gibt es, ja. Wohl vor allem bei den konservativ-fundamentalistischen Gläubigen.

(17-06-2021, 17:20)petronius schrieb: um sich selber zu überzeugen, also ihren eigenen schwankend gewordenen glauben zu festigen?

Ja, auf jeden Fall, auch das gibt es.
Das gibt es übrigens auch bei Gläubigen, die nicht missionieren. Die aber für sich selbst eine Art Beweis brauchen. Die Gläubigen in meinem Umkreis tun derlei eher mittels philosophischer Argumente, zb. dass unsere Sehnsucht nach Gott ein Hinweis auf eine solche Existenz sei.
Stichhaltig sind alle diese Argumente natürlich nicht. Aber sie kommen meist von Menschen (so meine Erfahrung) die auch keinen Zugang zu Naturwissenschaft und ähnlichem haben und in allen ihren Überlegungen den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Und vom Menschen her betrachtet versuchen Gott für sich zu beweisen.

(17-06-2021, 17:20)petronius schrieb: es mag ja andere gründe geben, reden wir darüber!

Ansonsten fällt mir nur noch eine Art "Selbstfindungsphase" ein, in welcher die eigene Weltanschauung mitsamt ihren Argumenten einem kritischen Publikum vorgeführt wird. Etwa so war es auch mal bei mir mit Anfang 20. Als ich dann erkannt habe, dass meine Argumente einer Überprüfung nicht standhalten, änderte ich meine Sichtweise.
#5
(17-06-2021, 19:12)Urmilsch schrieb: weil ein unglaubliches Potenzial in der Vokabel "GOTT" steckt

ja sicher!

da kann man alles hineinstecken, was man nur lustig ist. du z.b. "das Sichtbaren, das Wahrnehmbare"

ich dagegen habe noch nie "gott" gesehen oder wahrgenommen - hüte mich aber auch davor, zu vergöttlichen, was ich sehe

Zitat:Was soll das für ein Dubel sein der Gott leugnet, wenn dieser mit dem Wahrnehmenden und dem zu Wahrnehmenden identifiziert wird? 

und was soll das für ein "gott" sein?

also der hundehaufen, den ich heute morgen gesehen und wahrgenommen habe?

aber schade, daß du meine frage nicht beantwortet hast
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#6
Für die Triebfeder der Mission halte ich den Wunsch nach Gemeinsamkeit. Was du ('Petronius') oben über Gläubige gesagt hast, ist auch mein Eindruck von Gemeindegliedern: Man lebt die Freundschaft und die Vertrautheit ohne groß zu fragen oder jedenfalls nur selten. Gott ist dann einfach der nicht hinterfragte "ferne Hintergrund".

Was auch mich ziemlich irritiert, ist der Versuch, Gott zu beweisen oder mindestens plausibel zu machen. Sogar (angeblich) "wissenschaftliche Aussagen" werden ins Feld geführt. Dabei macht Wissenschaft per definitionem keine Aussagen über Be- und Deutungen.
Sachwissen muss man betrachten wie große Datensätze über den Ausgang von Experimenten oder Beobachtungen. Inzwischen hat sich eine unübersehbare Vielzahl an "Zusammenhängen" in den Datensätzen angesammelt. Und natürlich versuchen Wissenschaftler daraus Schlussfolgerungen zu ziehen, namentlich um weitere Zusammenhänge zu entdecken (letztlich so eine "Theory of all").

Gleichgültig, was die (physikalisch-naturwissenschaftliche) Methode heraus findet, sie kann niemals Gegenstände des Glaubens nachweisen oder plausibel machen.

Der Grund dafür ist so einfach, dass man ihn leicht übersieht: Der Glaube ist die Gewissheit, dass irgenwo am Grunde eine höhere Instanz das Schicksal bestimmt.

Hingegen kann eine sachgerechte Methode keinerlei Gewissheit liefern. Denn schon das nächste Experiment kann alle schönen Theorien kippen (was im Übrigen schon vielfach geschehen ist).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#7
(17-06-2021, 19:53)Gundi schrieb: Warum bewunderst du sie?

"in gewissem sinne": für ihr in sich ruhen, was ihren glauben betrifft - dieses sich eben gerade nicht nach außen wendende

auch ein unsichtbarer freund vermag einem zweifellos halt zu bieten - an ihn glauben muß man halt

Zitat:Das gibt es übrigens auch bei Gläubigen, die nicht missionieren

bestimmt - nur fallen die halt nicht so auf

Zitat:Ansonsten fällt mir nur noch eine Art "Selbstfindungsphase" ein, in welcher die eigene Weltanschauung mitsamt ihren Argumenten einem kritischen Publikum vorgeführt wird. Etwa so war es auch mal bei mir mit Anfang 20. Als ich dann erkannt habe, dass meine Argumente einer Überprüfung nicht standhalten, änderte ich meine Sichtweise.

das war bei mir anders. ein argumentativer gottesbeweis hat mich nie interessiert, ich wollte den "lebendigen gott", von dem so schwärmerisch die rede ist - der mit einem kommuniziert

das ergebnis meiner bemühungen ist bekannt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#8
(17-06-2021, 21:35)Ekkard schrieb: Was auch mich ziemlich irritiert, ist der Versuch, Gott zu beweisen

Ein Jesuit sagte einmal: "Ein Gott, der es notwendig hat sich beweisen zu lassen, wäre ein armseliger Gott"
#9
Einerseits wahr, andererseits am Wesentlichen vorbei!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#10
(17-06-2021, 21:28)petronius schrieb:
(17-06-2021, 19:12)Urmilsch schrieb: weil ein unglaubliches Potenzial in der Vokabel "GOTT" steckt

ja sicher!

da kann man alles hineinstecken, was man nur lustig ist. du z.b. "das Sichtbaren, das Wahrnehmbare"

ich dagegen habe noch nie "gott" gesehen oder wahrgenommen - hüte mich aber auch davor, zu vergöttlichen, was ich sehe

Zitat:Was soll das für ein Dubel sein der Gott leugnet, wenn dieser mit dem Wahrnehmenden und dem zu Wahrnehmenden identifiziert wird? 

und was soll das für ein "gott" sein?

also der hundehaufen, den ich heute morgen gesehen und wahrgenommen habe?

aber schade, daß du meine frage nicht beantwortet hast

Ich sagte ja ich habe keine Zeit, weshalb ich erst jetzt antworte, obwohl ich eigentlich auch keine Zeit habe. Ich missioniere z.Bsp auch nicht, ganz im Gegenteil fand und finde ich jede Menge religiöse Rituale basierend auf den Schriften verstörend, weil sie mit der eigentlichen Intention der Schrift nichts zu tun haben. Wenn der Begriff "Gott" in den Schriften für das Wahrnehmbare und den Wahrnehmenden steht, dann ist damit auch zwangsläufig der Hundehaufen gemeint, weil das Wahrnehmbare wohl auch den Hundehaufen umfasst oder wie Christus im Thomasevangelium sagt:

Zitat:"Jesus sprach: „Ich bin das Licht, das über ihnen allen ist. Ich bin das All, das All ist aus mir hervorgegangen, und das All ist bis zu mir ausgedehnt. Spaltet ein Holz, ich bin da. Hebt den Stein auf, und ihr werdet mich dort finden.“

Man könnte also sowohl den Kackhaufen, als auch den Menschen hinzufügen, weil das alles Dinge sind die man Wahrnehmen kann, wobei alle wahrnehmbare Dinge wohl mit der Vokabel Gott verknüpft sind. Noch interessanter wird das Spielchen mit der Vokabel "GOTT" wenn man den Wahrnehmenden mit ins Boot nimmt, weil der den Schriften zur Folge immer der Gleiche ist, nämlich "GOTT", welcher der Feldkenner aller Felder ist wie es die indischen Schriften ausdrücken, während der einzelne Mensch z.Bsp. dem Feld entspricht. 

"http://www.mahabharata.pushpak.de/buch6/mahabharata_b06k037.html"
Zitat:Das Körperliche, oh Sohn der Kunti, wird das Feld (Kshetra) genannt. Und denjenigen, der es erkennen kann, nennen die Gelehrten den Feldkenner (Kshetrajna). Erkenne mich, oh Bharata, als den Feldkenner aller Felder. Es ist das Höchste Brahman, das keinen Anfang hat, das man weder als existent noch als nichtexistent bezeichnet, das überall Hände und Füße, Augen, Köpfe, Ohren und Gesichter hat, das alldurchdringend in der Welt wohnt, das alles sinnlich Erkennbare ist, aber selbst keine Sinne besitzt, das ohne Anhaftung bezüglich der Geschöpfe ist, daß ohne Qualitäten ist, aber sich doch daran erfreut, und das außerhalb und innerhalb der Wesen besteht. Es ist belebt und unbelebt und aufgrund seiner Feinheit ungreifbar. Es ist weit entfernt und doch ganz nah. Ungeteilt ist es in allen Wesen und erscheint doch geteilt. Es ist der Erhalter, der Schöpfer und Vernichter aller Wesen. Es wird auch das Licht der Lichter jenseits aller Dunkelheit (der Unwissenheit) genannt. Als Erkennen, Erkennbares und Höchste Erkenntnis wohnt es im Innersten aller Wesen.

Die Schriften Petronius wollen eigentlich zum Ausdruck bringen, dass das ewas geteilt erscheint gar nicht geteilt ist. Nun wäre es angebracht einen Quantenphysiker zu fragen, ob nicht alles das was man sehen kann, evtl. verbunden sein könnte, verschränkt, weil dann die Aussagen in den Schriften in einen gänzlich anderen Fokus gerückt wird. Wenn der Wahrnehmende in allen Individuen letztlich immer der Gleiche ist, es nur aufgrund des Körpers und der Sinne nicht wahrnehmen kann, dann gibt es wohl so etwas wie ein völlig reines Bewusstsein und dieses völlig reine Bewusstsein wird zu einem individuellen Bewusstsein, sobald es auf einen Körper trifft. Ob es genau so ist, ist jedoch zweitrangig, weil die Schrift eigentlich alles daran setzt, dass wir verstehen das wir EINS sind, obwohl wir als ganzer Haufen erscheinen. 

Aber warum missionieren die Jungs? In gewisser Hinsicht müsste man Ihnen danken, obgleich sie auch oftmals einen faslchen Schwerpunkt setzen, denn wir sehen uns meines Erachtens immer noch voneinander getrennt, obwohl wir das den Schriften nach nicht sind. Ob es in der Schöpfung selbst je nachvollziehbar ist, dass das was getrennt erscheint wirklich EINS im Sinne von einem Wesen ist, das kann ich nicht beantworten, wenn die Intention der Heiligen Schriften jedoch verstanden wurde, dann werden sich zumindest die Gläubigen als ein Wesen begreifen, den einen Leib und diesen Leib als den lebendigen GOTT verstehen, welcher die Vokabel "lebendig" wohl nicht umsonst hat, wenn er das Wahrnehmbare, ja auch der Kackhaufen ist. 

"https://www.pushpak.de/shiva/sp_b4k43.html"
Zitat:Brahma, Vishnu und ich bilden die Quelle für das Universum, doch ich bin die Seele, der Zeuge, der Sich-Selbst-Erkennende und ohne natürliche Eigenschaften. Wenn ich in die von mir geschaffene Illusion der drei Eigenschaften (das Wahrnehmbare) eintrete, dann erschaffe ich, erhalte und vernichte und trage Namen und Gestalten, die meinen Handlungen entsprechen. Die Unwissenden sehen darin verschiedene Wesen wie Brahma, Vishnu oder Rudra in der einen, universalen und höchsten Gottheit, welche jedoch das reine Selbst ist. Und wie ein gewöhnlicher Mensch seine Arme, Beine und den Kopf nicht als getrennt von sich sieht, so fühlen die mich Erkennenden und Ehrenden keine Trennung zwischen den lebenden Wesen. 
#11
(17-06-2021, 21:28)petronius schrieb: habe noch nie "gott" gesehen oder wahrgenommen - hüte mich aber auch davor, zu vergöttlichen, was ich sehe


und was soll das für ein "gott" sein?

also der hundehaufen, den ich heute morgen gesehen und wahrgenommen habe?

Du bist ein Atheist, Petronius. Das wissen alle längst - aber du brauchst nicht frech werden.

Das hier nennt sich "Religionsforum" und nicht antireligiöse Hetze
#12
(18-06-2021, 08:38)Sinai schrieb: Du bist ein Atheist, Petronius. Das wissen alle längst - aber du brauchst nicht frech werden.

Das hier nennt sich "Religionsforum" und nicht antireligiöse Hetze

Faszinierend. Bevor Du Deine reflexiven Antworten raushaust, vielleicht mal kurz innehalten und die Frage ueberdenken?

Und wenn Du Urmilschs Antwort gelesen haettest, waere Dir auch aufgefallen, dass Urmilsch Gott auch in dem Hundehaufen sieht, also die Aussage von Petronius bestaetigt hat. So ist das halt mit Pantheisten.
#13
(18-06-2021, 09:53)Ulan schrieb:
(18-06-2021, 08:38)Sinai schrieb: Du bist ein Atheist, Petronius. Das wissen alle längst - aber du brauchst nicht frech werden.

Das hier nennt sich "Religionsforum" und nicht antireligiöse Hetze

Faszinierend. Bevor Du Deine reflexiven Antworten raushaust, vielleicht mal kurz innehalten und die Frage ueberdenken?

Und wenn Du Urmilschs Antwort gelesen haettest, waere Dir auch aufgefallen, dass Urmilsch Gott auch in dem Hundehaufen sieht, also die Aussage von Petronius bestaetigt hat. So ist das halt mit Pantheisten.

Gewissermaßen beschreiben sämtliche heiligen Schriften den Pantheismus, er wird als solcher nur nicht immer und von jedem, eigentlich von den wenigsten erkannt, denn auch Christus, welcher den Schriften nach dem Wort Gottes entspricht, sagt ja, dass er sich bspw. unter einem Stein, in einem gespaltenem Stück Holz befindet, weil er das ALL ist, er die bewegte, handelnde Form des Vaters. Er sagt auch in Joh 14, 20, dass er sich in uns und wir uns in ihm befinden, was letztlich auch nichts anderes aussagt. Ja auch der Joh 1, 1-14 und der Kol 1, 15-18 sagen das aus, indem erklärt wird das Christus nicht nur der erste in der Schöpfung ist, sondern sich alles in ihm selbst befindet. 

Die indischen Schriften sehen es gleichartig, wonach es auch nur ein Wesen, ein unteilbares Ganzes gibt, wo der Wahrnehmende und das Wahrzunehmende (Also alles sichtbare) der Vokabel "GOTT" zugeordnet wird. Somit wäre es jedoch mehr als unsinnig zu behaupten es gäbe Gott nicht, wo es jede Menge Dinge gibt die man wahrnehmen kann und es auch immer jemanden gibt, welcher es auch wahrnimmt.
#14
(18-06-2021, 08:26)Urmilsch schrieb: Ich missioniere z.Bsp auch nicht, ganz im Gegenteil fand und finde ich jede Menge religiöse Rituale basierend auf den Schriften verstörend, weil sie mit der eigentlichen Intention der Schrift nichts zu tun haben

was soll jetzt das eine mit dem anderen zu tun haben?

klar missionierst du, trägst hier deine private weltsicht als die einzig wahre vor und erwartest, daß sich alle anderen dieser anschließen - obwohl deine argumente mehr als schwach sind, um nicht zu sagen, von praktisch allen in der luft zerrissen werden. allein die frechheit, mit der du dir anmaßt, anders als alle anderen "der eigentliche Intention der Schrift" zu kennen, spricht ja bände

Zitat:Wenn der Begriff "Gott" in den Schriften für das Wahrnehmbare und den Wahrnehmenden steht

ja, wenn...

wenn meine tante einen schwanz hätte, wär sie mein onkel

Zitat:dann ist damit auch zwangsläufig der Hundehaufen gemeint, weil das Wahrnehmbare wohl auch den Hundehaufen umfasst

danke für die bestätigung - ein so definierter "gott" ist sinnlos. ein hundehaufen ist ein hundehaufen ist ein hundehaufen - auch wenn du ihn "gott" nennst". denn was soll aus dieser benennung folgen?

Zitat:Noch interessanter wird das Spielchen mit der Vokabel "GOTT"

die anzahl der an solchen spielchen interessierter dürfte überschaubar sein

mal so im vergleich zu wow - das knallt wohl einfach besser (wobei ich auch so was nicht spiele)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#15
Petronius, wenn du nicht die Bedeutung davon verstehst, dass das Wahrnehmbare und der Wahrzunehmende immer der Gleiche ist, diese Verbundenheit welche mit der Vokabel "Gott" einfach beschrieben wird, dann kann ich da ja grundsätzlich nichts dazu. Das ist die Intention der Schrift ob du das nun selbst so siehst oder nicht, denn nichts anderes bedeutet es wenn es heißt das Gott der Wahrnehmende und das zu Wahrnehmende ist, sein Geist in dir und du dich in ihm befindest.

Ein so definierter Gott ist nicht sinnlos, weil er den kleinen Unverständigen erklärt, dass das was getrennt erscheint gar nicht getrennt ist und das Petronius, wird sicherlich irgendwann einmal festgestellt werden.


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