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Erziehung mit der Rute
#61
...das "beser Wissen" ist nicht so sehr das Problem - aber das "Besser Machen"....

Dank unser grossartigen föderalistischen Struktur mit der Bildungshoheit der Länder sieht's mit der Umsetzung des Wissens wirklich schlecht aus.... Da hacken die verschiedenen Regierungskoalitionen der Länder erstmal aufeinander eion, dann hacken 'se auf den Bund, der hackt zurück - und am Ende heisst es: "...uns ist das Problem durchaus bewusst - aber wir haben kein Geld für bessere Strukturen...".

So. ich wünsche euch ein schönes Nächtele - ich schau mir jetzt erstmal den "Satiregipfel" an - muss ja auch mal was zu lachen haben...Wave
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#62
(07-10-2010, 22:24)Schmettermotte schrieb: H. Außerdem wird mittlerweile jedem schwierigen Kind der Stempel "Hyperaktivität" aufgedrückt und die Ärzte werden immer schneller in der passenden Medikamentierung anstrengender Kinder.
.

Der Kampf gegen Ritalin ist der Mutter glücklicherweise noch erspart geblieben.

Sie hätte nie zugestimmt - und wäre dann noch mehr angegriffen worden.
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#63
(04-10-2010, 22:49)truelies schrieb: da ja Jesus damals nicht Gesetze unterstrich sondern eher Barmherzigkeit und vom Gesetz befreite

das kann man wohl nicht sagen:

Matthaeus 5,17: Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen

von "befreien" steht da nix. und was "erfüllen" sein soll, darüber streiten sich halt die - besonders die evangelikalen - geister

(05-10-2010, 01:06)truelies schrieb: Hier wird nicht gesagt das die Qual ewig ist sondern der Rauch in alle Ewigkeit aufsteigt

das erscheint mir als in geradezu rührender weise euphemisierende wortklauberei

(05-10-2010, 01:06)truelies schrieb: Das ist so hart gesprochen weil es von einer 'Endzeit' erzählt und vor einem Tier warnt

aha?

und aus warnungen vor einem tier soll nun genau was folgen für die umdeutung von begriffen?

(05-10-2010, 01:06)truelies schrieb: Es kann auch kein guter G'tt sein wenn wir für unser Leben ewig gequält werden sollten. Das ist wirklich pervers und Mittelalter

es ist das, was die bibel vorgibt. wie christen damit umgehen und ob sie es "pervers" finden - nun ja, nicht mein problem
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#64
(05-10-2010, 01:05)Angelika schrieb: Du meinst wohl Sprüche 13,24? Da steht aber nichts von Rute oder Prügeln, sondern von züchtigen.

eher nicht, denke ich. und auch in spr.13,24 heißt es:

Wer seine Rute schont, der haßt seinen Sohn; wer ihn aber liebhat, der züchtigt ihn bald

also es ist im zusammenhang schon eindeutig, daß die "züchtigung" mit der rute (also prügel) gemeint ist

darüber hinaus:

Sprüche 22,15: Torheit steckt dem Knaben im Herzen; aber die Rute der Zucht wird sie fern von ihm treiben

Sprüche 23,13f: Laß nicht ab den Knaben zu züchtigen; denn wenn du ihn mit der Rute haust, so wird man ihn nicht töten. Du haust ihn mit der Rute; aber du errettest seine Seele vom Tode

Sprüche 29,15: Rute und Strafe gibt Weisheit; aber ein Knabe, sich selbst überlassen, macht seiner Mutter Schande


(05-10-2010, 18:19)Angelika schrieb: Selbst so übersetzt steht da nicht das was du suggerierst.

sondern was?

natürlich steht da, daß man seine kinder als erziehungsmaßnahme prügeln solle

ob du heutzutage dich an forderungen einer archaischen kultur und gesellschaft zu halten verpflichtet siehst, steht ja wieder auf einem anderen blatt. es rechtfertigt allerdings keine sinnentstellende textumdeutung

(05-10-2010, 01:05)Angelika schrieb: Ein Kind zu belügen ist menschlicher?

worin soll denn die lüge gestehen?

das kind nicht mit schwarzer pädagogik wie der androhung von höllenstrafen zu traumatisieren?
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#65
(05-10-2010, 19:20)alwin schrieb: Wenn man Bibelworte aus dem Zusammenhang selber reißt bzw. aus dem Zusammenhang ihres Hintergrundes (wie bspw. Vertreter der Auffassung, die Bibel wortgetreu zu übernehmen), kommt natürlich zu solchen Deutungen

im historischen kontext ist doch eindeutig, daß mit den entsprechenden bibelworten eine aufforderung zur prügelstrafe gemeint ist. ob man natürlich als christ sich gehalten sieht, alle bibelworte als verpflichtend anzusehen oder sich eben seinem eigenen gewissen (z.b. unter maßgabe der nächstenliebe) verpflichtet sieht, ist etwas grundsätzlich anderes und hat nichts mit "Bibelworte aus dem Zusammenhang reißen" zu tun
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#66
(05-10-2010, 20:30)Ekkard schrieb: Das Neue Testament kennt, soweit ich mich erinnere, keine spezifischen Erziehungsmaßnahmen, die Beispiele abgäben. Es gilt die allgemeine mitmenschliche Liebe, Sanftmut und Mitleid (Barmherzigkeit), was auch Feinden zusteht. Wieviel mehr muss das alles Kindern gegenüber gelten. Die Rute gehört sicher nicht dazu.

soo einfach kann man sichs auch wieder nicht machen. weil im nt nichts über erziehung steht, sofort anzunehmen, jesus hätte bereits die pädagogischen erkenntnisse von heute vorweggenommen und sicher die prügelstrafe verurteilt (anstatt väterliche strenge inklusive prügelstrafe als zeichen elterlicher liebe gedeutet), wäre reichlich naiv

da vor 2000 jahren körperliche strafen alltäglich waren, besteht kein grund, anzunehmen, jesus hätte etwas gegen diese gehabt. bitte nicht die eigene haltung aus moderner sicht jesus unterschieben, das fördert nicht gerade die glaubwürdigkeit
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#67
Hmm - erinnert mich etwas an die 'Züchtigung des Jesuskindes' von Max Ernst... :icon_wink:

museenkoeln.de/homepage/img_bdw/hi/1998_29_ernst-forschung_a.jpg
() qilin
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#68
petronius schrieb:von "befreien" steht da nix. und was "erfüllen" sein soll, darüber streiten sich halt die - besonders die evangelikalen - geister
Sonst noch wer? Was die "Erfüllung" angeht, sind sich die normalen Kirchen recht einig...auch wenn die Interpretationen vielfältig sind.

Gruß
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#69
(11-10-2010, 18:49)alwin schrieb:
petronius schrieb:von "befreien" steht da nix. und was "erfüllen" sein soll, darüber streiten sich halt die - besonders die evangelikalen - geister
Sonst noch wer? Was die "Erfüllung" angeht, sind sich die normalen Kirchen recht einig...auch wenn die Interpretationen vielfältig sind.

na, dann erklärs mir doch einfach: was ist "ein gesetz erfüllen"?

ich hab das noch immer nicht verstanden

inwiefern "erfüllt" jesus denn z.b. das gesetz, ehebrecher zu steinigen, oder homosexuelle "auszurotten aus der Mitte ihres Volkes" (3.mos18,29) ?

und wenn du schon dabei bist, erklär mir auch, was der unterschied zwischen einer vielfalt von interpretationen und einem "streit", also der uneinheitlichkeit bezüglich der bedeutung sein soll
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#70
Das Erfüllen ist im Sinne von erweitern, verbessern zu verstehen. Jesus hat den Juden die Schadensregulierung (Auge um Auge), also Gleiches zurückverlangen wie zuvor gestohlen wurde - am Beispiel Diebstahl gemessen durchaus zugelassen, hat aber gleichzeitig eine verbesserte Möglichkeit der Handhabung (Nächstenliebe) eingeführt. "Modifikation" würde im heutigen Sprachgebrauch besser passen.

Gruß
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#71
(12-10-2010, 17:18)alwin schrieb: Das Erfüllen ist im Sinne von erweitern, verbessern zu verstehen. Jesus hat den Juden die Schadensregulierung (Auge um Auge), also Gleiches zurückverlangen wie zuvor gestohlen wurde - am Beispiel Diebstahl gemessen durchaus zugelassen, hat aber gleichzeitig eine verbesserte Möglichkeit der Handhabung (Nächstenliebe) eingeführt. "Modifikation" würde im heutigen Sprachgebrauch besser passen

danke für die erläuterung

ja, aber genau darüber, was denn nun und wie zu modifizieren sei, besteht doch der große streit
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#72
Sicherlich nicht, wenn ich Dich richtig verstanden habe. Streitpunkt ist insbesondere, wie der Anspruch - in damaliger Zeit unter damaligen Bedingungen definiert - auf heutige Verhältnisse "zeitgerecht" übertragen werden kann.

Gruß
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#73
(12-10-2010, 20:23)alwin schrieb: Sicherlich nicht, wenn ich Dich richtig verstanden habe. Streitpunkt ist insbesondere, wie der Anspruch - in damaliger Zeit unter damaligen Bedingungen definiert - auf heutige Verhältnisse "zeitgerecht" übertragen werden kann

was ist das anderes als die frage, was denn nun und wie zu modifizieren sei an den alten regeln, sodaß sie auch heute noch gelten (können)?
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#74
Hm, frage ich mich auch. *neugierigguck* Darf mich also mal frech
mit in diese Frage einklinken...?

() Tao-Ho
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#75
@petronius
Der Unterschied liegt ganz einfach darin: Wenn ich einen Text von damals aus heutigem Verständnis für die damalige Zeit verstehe und "transferriere", entsteht eine andere Deutung für heute, als wenn ich das Verständnis von damals nehme und transferriere. Von daher ist Exegese nun mal keine "5 Minuten" Sache.

Gruß
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