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Fanatismus
#16
ja, mein Mitgefühl wird da schon reduziert. Weil ich mir- ganz brutal- denke: Nur weil die KOHLE haben wird so ein Brimborium veranstaltet. Bei irgendeiner armen Putzfrau wäre der Aufwand mit Sicherheit wesentlich kleiner. Dafür würden sich die Medien absolut nicht interessieren. Wenn ich ehrlich bin, habe ich in dem Fall gar kein Mitleid. Das habe ich im Moment eher mit den Hochwasseropfern in Polen, Tschechien und der Slowakei. Die tun mir echt leid.
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#17
(20-05-2010, 18:35)Mari schrieb: ja, mein Mitgefühl wird da schon reduziert. Weil ich mir- ganz brutal- denke: Nur weil die KOHLE haben wird so ein Brimborium veranstaltet. Bei irgendeiner armen Putzfrau wäre der Aufwand mit Sicherheit wesentlich kleiner. Dafür würden sich die Medien absolut nicht interessieren. Wenn ich ehrlich bin, habe ich in dem Fall gar kein Mitleid. Das habe ich im Moment eher mit den Hochwasseropfern in Polen, Tschechien und der Slowakei. Die tun mir echt leid.

ich würde eher das gegenteil behaupten, dass bei den meisten leuten mehr mitleid erzeugt wird. wenn ne arme putzfrau entführt wird mit ihren 4 kindern, die alleine diese aufziehen muss. wir können uns auch eher damit identifizieren, da der mensch nie gern als das gesehen wird wo er evt ist. gierig, machtbessesen, geizig, arrogant, welches man als normalo gleich denkt, bei jemanden der mit bankern was zu tun hat.


zu den hooligans. man muss zwischen hooligans und ultras unterscheiden.
hooligans, prügeln immer, egal ob die mannschaft gewinnt von welcher sie herkommen oder net. diese sind meist net nur an spezifischen spielen ihrer mannschaft, sondern an jedem grösseren spiel zu sehen.

ultras, sind eher fans, die es net etragen können wenn ihre mannschaft verliert und dann, wenn sie eh schon fanatisch als fan sind zur mannschaft, deren nerven mit ihnen durchdrehen.

zu polen, kann ich nur sagen nach ner reportage. die meisten hooligans und schlägerbanden dort sind net gegen hitler sondern für hitler. da der kommunismus ihnen nur geschadt hat.

fanatismus muss ja auch net unbedingt schlecht sein. aber die meisten denken grad an was schlechtes, wenn sie das wort hören.
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#18
(20-05-2010, 20:19)Einherjer schrieb:
(20-05-2010, 18:35)Mari schrieb: ja, mein Mitgefühl wird da schon reduziert. Weil ich mir- ganz brutal- denke: Nur weil die KOHLE haben wird so ein Brimborium veranstaltet. Bei irgendeiner armen Putzfrau wäre der Aufwand mit Sicherheit wesentlich kleiner. Dafür würden sich die Medien absolut nicht interessieren. Wenn ich ehrlich bin, habe ich in dem Fall gar kein Mitleid. Das habe ich im Moment eher mit den Hochwasseropfern in Polen, Tschechien und der Slowakei. Die tun mir echt leid.

ich würde eher das gegenteil behaupten, dass bei den meisten leuten mehr mitleid erzeugt wird. wenn ne arme putzfrau entführt wird mit ihren 4 kindern, die alleine diese aufziehen muss. wir können uns auch eher damit identifizieren, da der mensch nie gern als das gesehen wird wo er evt ist. gierig, machtbessesen, geizig, arrogant, welches man als normalo gleich denkt, bei jemanden der mit bankern was zu tun hat.


zu den hooligans. man muss zwischen hooligans und ultras unterscheiden.
hooligans, prügeln immer, egal ob die mannschaft gewinnt von welcher sie herkommen oder net. diese sind meist net nur an spezifischen spielen ihrer mannschaft, sondern an jedem grösseren spiel zu sehen.

ultras, sind eher fans, die es net etragen können wenn ihre mannschaft verliert und dann, wenn sie eh schon fanatisch als fan sind zur mannschaft, deren nerven mit ihnen durchdrehen.

zu polen, kann ich nur sagen nach ner reportage. die meisten hooligans und schlägerbanden dort sind net gegen hitler sondern für hitler. da der kommunismus ihnen nur geschadt hat.

fanatismus muss ja auch net unbedingt schlecht sein. aber die meisten denken grad an was schlechtes, wenn sie das wort hören.


hab mich vllt. missverständlich ausgedrückt. Ich meinte, die arme Putzfrau würde nicht in den Medien erscheinen und der Putzfrauengatte bekäme bestimmt keine Gelegenheit, einen tränenreichen Aufruf im TV zu senden. Da steht das Geld schon im Vordergrund. Ich selber hätte auf jeden Fall mehr Mitleid mit den Kindern der Putzfrau, die dann evtl. völlig mittellos dastünden.Wo zu der Angst um die Mutter noch die finanzielle Not käme. Was bei Frau Bankiersgattin sicher nicht der Fall ist.
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#19
(20-05-2010, 21:24)Mari schrieb: hab mich vllt. missverständlich ausgedrückt. Ich meinte, die arme Putzfrau würde nicht in den Medien erscheinen und der Putzfrauengatte bekäme bestimmt keine Gelegenheit, einen tränenreichen Aufruf im TV zu senden. Da steht das Geld schon im Vordergrund. Ich selber hätte auf jeden Fall mehr Mitleid mit den Kindern der Putzfrau, die dann evtl. völlig mittellos dastünden.Wo zu der Angst um die Mutter noch die finanzielle Not käme. Was bei Frau Bankiersgattin sicher nicht der Fall ist.


Klar, man hat ja auch seine Opfer lieber mittellos, klein und ganz heruntergekommen, dann ist es ja auch einfacher, mit solchen erbärmlichen Gestalten Mitleid zu haben. Wenn so eine Bankiersfrau entführt wird, mal ehrlich, wer würde Ihr das nicht gönnen? Wie viele offensichtliche Soziopathen äußern sich u.a. bei Youtube in schadenfroher Weise, kündigen an, dass sie all diese gottverdammten Bankiers demnächst umbringen wollen, damit die mal sehen was sie davon hätten, (wovon auch immer). Einige Vollkoffer behaupten sogar, der Direktor der Sparkasse in Heidenheim sei verantwortlich für die Weltwirtschaftskrise. Is ja auch klar, erst Heidenheim, dann die ganze Welt! Einige andere Deppen fragen schon, wann es von dem Video endlich einen Remix gibt ... Aber die arme kleine HartzIV-Empfängerin, die ihr Balg vermisst, das höchstwahrscheinlich mißbraucht wurde ... Insbesondere wenn's um Kinder geht, der Gipfel der Wehrlosigkeit, da stellen sich die Tränchen schnell ein und das Gejammer und Gezeter ist groß, und die ganze reaktionäre Maschinerie funktioniert in vollem Umfange, die Bürgerinitiativen sammeln sich auf den Straßen mit ihren grauenvollen Parolen "Schwanz ab für Kinderschänder!" und gemäßigte Personen werden niedergebrüllt... Da hat der Pöbel endlich das richtige Opfer gefunden! Und sein wir doch mal ehrlich, das wahre Opfer ist hier nur der Täter. Vielleicht ist er ja HartzIV-Empfänger, besonders gebeutelt vom Schicksal, und so ein reiches vollgefressenes Schwein (nja, nicht ganz, aber so stellen wir uns ja den Bankier vor, gell?) macht ihm, den armen kleinen HartzIV-Empfänger, zu einem Opfer. Warum sich also beschweren? Bahhh!
Leute, das Leben ist kein gottverdammter Hollywoodfilm. Und diese Vollkoffer, die laut bei Youtube "Viva la revolution!" schreien und den baldigen Tod weiterer Bankiers (wahrscheinlich Sparkassendirektoren der Niederlassung in Hintertüpfingen) ankündigen, sind keinen Deut besser als die anderen Idioten, die bei Welt.de und ähnlichen Plattformen ihren krankhaften, extrem pathologischen Hass gegen HartzIV-Empfänger niederbrüllen, ("Ey, die sollt'n wa ma alle in Arbeitslager sperr'n, damit se endlich mal lernen zu spur'n; Sozialschmarotzer!). Es sind beides Seiten derselben extrem unangenehmen Medaille.
Darüber hinaus wird wohl kaum eine Putzfrau entführt, um den Ehemann zu erpressen. Viel eher wird ein Kind einer armen Familie entführt, um es zu mißbrauchen und zur Tatverschleierung zu töten. Und da erinnere ich mich spontan an 3 Fälle, in denen das Opfer aus einer nicht sehr reichen Familie kam, und Flehinterviews gegeben worden sind. Denn die Medien senden solche Sachen ja nicht in der Auswahl des Geldbeutels des Opfers, sondern aus reinen Sensationsgründen. Und für die Betroffenen, egal ob Bankier oder Hausfrau, ist dies ein letzter Notnagel, um überhaupt irgendetwas zu tun, das Gefühl der Machtlosigkeit für einen Augenblick zu überwinden, auch wenn es meistens hoffnungs- und aussichtslos ist.
Diese Doppelmoral, ja größtenteils gar die Schadenfreude, zeigt nur in welch katastrophalem Zustande diese Nation ist. Ich habe auch kein "Mitleid", schlicht und ergreifend weil ich die betreffenden Leute nicht kenne. Aber sich zu freuen, dass es dem Sparkassendirektor von Heidenheim endlich einmal an den Kragen geht, sorry, das ist an Pietätlosigkeit, Dummheit und absoluter Verwahrlosung kaum noch zu überbieten.

P.S.: Ich bin mir nicht sicher, ob die Verlinkung zum Wikipedia-Artikel erwünscht ist. Falls nicht, solle man sie bitte herausnehmen oder mir kurz eine PN schreiben, dann entferne ich sie umgehend. Ich möchte damit nur illustrieren, was für ein Nest das ist und wie bescheuert derlei Vorwürfe sind.
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#20
[Wiki-Links können m. E. bleiben genauso wie interne Verlinkungen. Alles andere bitte nicht!/Ekkard]
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#21
(22-05-2010, 22:50)Franziskus schrieb: Diese Doppelmoral, ja größtenteils gar die Schadenfreude, zeigt nur in welch katastrophalem Zustande diese Nation ist. Ich habe auch kein "Mitleid", schlicht und ergreifend weil ich die betreffenden Leute nicht kenne. Aber sich zu freuen, dass es dem Sparkassendirektor von Heidenheim endlich einmal an den Kragen geht, sorry, das ist an Pietätlosigkeit, Dummheit und absoluter Verwahrlosung kaum noch zu überbieten.

Dem schließe ich mich an! Jawohl, die Nation ist in einem katastrophalem Zustand. In vielerlei Hinsicht. Wenn ich mir so manche Ansichten anschaue, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Offenkundig haben viele heutzutage gar keinen Respekt mehr vor Menschenleben. Sich über das Unglück anderer zu freuen, dazu fällt mir nichts mehr ein. Die Verrohung nimmt immer mehr zu. Menschliche Werte sind nicht mehr gefragt. Niemand braucht sich da noch über die furchtbaren Gewalttaten zu wundern, die alltäglich passieren!
Um das gleich einmal klar zu stellen: Es spielt keine Rolle, ob es der Bankiersfrau, dem Sparkassendirektor, der Putzfrau oder sonstwem zustößt! Zuerst einmal sind wir alle Menschen! Es ist in allen Fällen gleich schlimm. Für mich zählt der Mensch. Der Wert eines Menschen, wenn man es so ausdrücken darf, besteht ganz sicher nicht in seinem beruflichen oder gesellschaftlichen Status. Daß das viele ganz anders sehen, ist mir schon klar. Nur kann ich das nicht billigen!

Daß ausgerechnet der Sparkassendirektor von Heidenheim für die Weltwirtschaftskrise verantwortlich sein soll...so ein Unsinn. Wenn Dummheit und Ignoranz strafbar wären, würde weitaus weniger geistiger "Dünnschiss" verbreitet werden.
Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten. (Matt. 7, 12)
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#22
Also ich bin keiner dieser Kerzenaufsteller und permanent Mitleidiger, und ich beklage auch keinen Werteverfall - im Gegenteil. Aber das worum es mir grundsätzlich geht, ist ein Verständnis von Respekt, wie es vielleicht noch (neben all den unschönen Ausprägungen dort im Bezug auf Familienehre- und -schande) in einigen Staaten Südostasiens herrscht. Man sollte die Pietät und den Respekt besitzen, sich nicht noch über so etwas lustig zu machen oder zu freuen, auch wenn es einem (wie mir) relativ egal ist. Eigentlich sollte ein solches Verhalten bestimmte soziale Wechselwirkungen nach sich ziehen, Konsequenzen, mit denen derjenige, der offiziell u.a. verbreitet, der Sparkassendirektor von Heidenheim sei verantwortlich für die Weltwirtschaftskrise und deswegen sei dies ja alles legitim, zu rechnen hat. Bedauerlicherweise findet eine negative Reaktion auf solche Dinge kaum statt. Stattdessen wird zu einem großen Teil über das Video gelacht ("Ist das Comedy? Höhöhö"), Leute melden sich zu Wort, die u.a. selbst Mario Barth Videos hochgeladen haben (was m.E. schon alles sagt) und es herrscht im Grunde eine große Freude darüber, dass es "denen da oben" mal endlich an den Kragen geht, (darüber, wie weit ein Sparkassendirektor einer Kleinstadt "oben" steht, braucht man auch nicht unbedingt zu diskutieren).
Das was nicht mehr stattfindet, ist eine gesellschaftliche Reaktion auf destruktive Elemente. Und damit meine ich im Übrigen auch die "Schwanz-ab-für-Kinderschänder!"-Parolenkreischer. Niemand scheint mehr interessiert daran, ein solch destruktives und zur Unruhe anstiftendes Verhalten zu sanktionieren, gesellschaftlich zu ächten, stattdessen muss man sie ja alle verstehen, die so handeln. Denn ich meine, sie haben es ja auch schwer, gell?
Wenn man für bestimmte Verhaltensweisen keine passenden Antworten mehr parat hat, dann gibt es auch keine Konsequenz, die eigentlich fast schon natürlich wäre. In keiner Herde wird ein Tier geduldet, das sich lautstark über den Tod eines Herdenmitglieds freut. Solche Subjekte gefährden die Gesellschaft. Dass dies kaum noch anständig gewürdigt wird, dass nicht einmal mehr ein gewisser Protest stattfindet, ist durchaus fragwürdig. Und das meine ich nicht unbedingt moralisch, sondern im Sinne der Stabilität.
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#23
(23-05-2010, 12:07)Franziskus schrieb: Das was nicht mehr stattfindet, ist eine gesellschaftliche Reaktion auf destruktive Elemente. Und damit meine ich im Übrigen auch die "Schwanz-ab-für-Kinderschänder!"-Parolenkreischer. Niemand scheint mehr interessiert daran, ein solch destruktives und zur Unruhe anstiftendes Verhalten zu sanktionieren, gesellschaftlich zu ächten, stattdessen muss man sie ja alle verstehen, die so handeln. Denn ich meine, sie haben es ja auch schwer, gell?
Wenn man für bestimmte Verhaltensweisen keine passenden Antworten mehr parat hat, dann gibt es auch keine Konsequenz, die eigentlich fast schon natürlich wäre. In keiner Herde wird ein Tier geduldet, das sich lautstark über den Tod eines Herdenmitglieds freut. Solche Subjekte gefährden die Gesellschaft. Dass dies kaum noch anständig gewürdigt wird, dass nicht einmal mehr ein gewisser Protest stattfindet, ist durchaus fragwürdig. Und das meine ich nicht unbedingt moralisch, sondern im Sinne der Stabilität.

Das stimmt durchaus! Dennoch kommt man bei der Beantwortung der Frage, was denn solche destruktiven Verhaltensweisen überhaupt hervorruft und weshalb diese kaum auf Ächtung stoßen, an moralischen Grundsatzfragen nicht ganz vorbei.
Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten. (Matt. 7, 12)
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#24
Also durch meinen Beruf sehe ich mich immer häufiger mit dieser Tendenz konfrontiert,..überall wird "political correctness" eingefordert, man muß ja auf den hintergrund des "armen" täters eingehen,..also ich persönlich vertrete die Meinung, dass vor mir alle gleich sind: Wenn ich amtshandle, so behandle ich einen gebürtigen Österreicher genauso wie nen Immigranten, nen 12 Jährigen genauso wie nen Rentner,..aber der StaAw sieht da "natürlich" unterschiede,.."man muß ja den Hintergrund berücksichtigen",..weit ists gekommen,..nur als Beispiel: wenn irgendeiner durchdreht und ne Geisel nimmt, krieg ich jederzeit die Freigabe zum finalen Rettungsschuß,.. aber wenn der Täter unter 18n ist oder "Migrationshintergrund" hat, gelten in ein und derselben Situation plötzlich andere regeln,..
Aut viam inveniam aut faciam
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#25
@d.n.:

Genau darauf wollte ich hinaus. Irgendwelche esoterischen Moralvorstellungen (mit Verlaub) gehen mir vollkommen ab - das was keine Rolle mehr spielt, ist die Furcht vor Konsequenzen und sozialen Wechselwirkungen, weil für alle noch so bescheuerten Taten und Aussagen Verständnis eingefordert wird. Auch die Gleichberechtigung der Meinungen halte ich für eine sehr merkwürdige Sache, und das meine ich nicht im juristischen, sondern im gesellschaftlichen Sinne. In den Schulen lernt man schon, dass man den größten Stuß mit dem Zusatz "ist ja nur meine Meinung" verkaufen kann, und schon ist derjenige, der sich darüber beschwert, ein böser Kerl, der einem anderen seine Meinung wegnehmen will, ja gar verfassungsfeindlich ist und zu einer grundsätzlichen Debatte gezerrt werden muss.
Dass Taten und auch bestimmte Dummheiten (wir müssen ja nicht nur von Verbrechen reden) gewisse Konsequenzen haben, hat sich im Laufe der Zeit mehr und mehr aufgeweicht und ist heutzutage leider kaum noch zu erkennen. Das halte ich für ziemlich bedenklich.
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#26
(23-05-2010, 22:24)d.n. schrieb: Also durch meinen Beruf sehe ich mich immer häufiger mit dieser Tendenz konfrontiert,..überall wird "political correctness" eingefordert, man muß ja auf den hintergrund des "armen" täters eingehen,..also ich persönlich vertrete die Meinung, dass vor mir alle gleich sind: Wenn ich amtshandle, so behandle ich einen gebürtigen Österreicher genauso wie nen Immigranten, nen 12 Jährigen genauso wie nen Rentner

dann machst du aber imho grundsätzlich was falsch

muß ich wirklich noch erklären, was?

oder leuchtet ein, daß man auf verschiedene menschen auch unterschiedlich zugehen muß, um bei ihnen "anzukommen"?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#27
(23-05-2010, 22:41)Franziskus schrieb: Dass Taten und auch bestimmte Dummheiten (wir müssen ja nicht nur von Verbrechen reden) gewisse Konsequenzen haben, hat sich im Laufe der Zeit mehr und mehr aufgeweicht und ist heutzutage leider kaum noch zu erkennen

solche sprüche erfüllen für mich ebenfalls den tatbestand des "Parolenkreischer"tums. ich kann durchaus nicht erkennen, daß (jedenfalls im bereich des strafrechts, imho aber auch sonst kaum) irgendwelche konsequenzlosigkeit um sich greift
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#28
@ Petro: zur Klarstellung: Mit Gleichbehandeln meine ich nicht, Schiene F zu fahren, sondern eben ohne persönliche Gefühle jedes Gegenüber ohne Ansehen der Person zu behandeln,..d.h. auch wenn ich auf die unterschiedlichen Bildungsniveaus, Sprachkenntnisse, emotionalen Zustände eingehe, ändert es für mich nichts an den Fakten,..wenn Person A gewalttätig wird, wird sie niedergerungen und fixiert, wen Person B gewalttätig wird, genauso,..jetzt wird dann aber vor Gericht aufgesplittet,..Person A ist z.B österreichischer Herkunft,..Person B hat z.B Migrationshintergrund,..plötzlich wird B aufgrund seiner Herkunft ein "negatives Verhältnis zur Staatsgewalt, bedingt durch seine Herkunft" zugestanden, so ala "wo er herkommt ist die Polizei böse und korrupt, drum hat er sich auch hier gewehrt",..das wird dann mildernd berücksichtigt und B bekommt eine geringere Strafe als A,..

Das habe ich mit fehlgeleiteter political correctness gemeint.
Aut viam inveniam aut faciam
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#29
(24-05-2010, 10:24)d.n. schrieb: @ Petro: zur Klarstellung: Mit Gleichbehandeln meine ich nicht, Schiene F zu fahren, sondern eben ohne persönliche Gefühle jedes Gegenüber ohne Ansehen der Person zu behandeln

sorry, das ist was anders

(24-05-2010, 10:24)d.n. schrieb: plötzlich wird B aufgrund seiner Herkunft ein "negatives Verhältnis zur Staatsgewalt, bedingt durch seine Herkunft" zugestanden, so ala "wo er herkommt ist die Polizei böse und korrupt, drum hat er sich auch hier gewehrt",..das wird dann mildernd berücksichtigt und B bekommt eine geringere Strafe als A,..

ist das erlebt, oder befürchtet/erwartet?

wobei ich jetzt über strafmildernde umstände im einzelfall z.b. bei verminderter schuldfähigkeit aus psychischen gründen natürlich nichts sagen kann
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#30
@d.n.
Spielt bei der von Dir angesprochenen Thematik nicht auch die Politik mit? Zumindest kenne ich das bei uns in D so.Da geht es schon bei Diebstahl und Körperverletzung unter diesen Bedingungen in Richtung Strafmilderung...
Wieweit das Opfer hier einen "Unterschied" verspüren soll, entgeht meiner Kenntnisnahme.

Gruß
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