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Warum ist ein Tier heilig?
#31
(25-11-2009, 19:34)humanist schrieb: ... warum (werden) soviele Tiere für religiöse Rituale geopfert ... - ohne Betäubung! Absolut barbarisch. Ob das die Götter interessiert?
Vorweg: Meinem Glauben (Wertekanon, Sinn) entspricht dies nicht. Vielleicht hat Romero Recht. Ich denke mir dagegen, dass es um die Gültigkeit eines rituellen "Opfers" (im Sinne von sacrifice) geht.

Meistens geht es um die Hergabe eines Gegenstandes, der zu mir in Beziehung steht. Die Hergabe verlangt Trennung und kann als Symbol für die Umkehr vom falschen, bösartigen Lebensweg (vom Priester) anerkannt werden. Vor der Opferung muss der Delinquent seine Taten bekennen, muss Reue zeigen und sich mit den Geschädigten aussöhnen. Das Tier ist dabei das äußere Zeichen für die revidierte Haltung und ist victim (sorry, im Deutschen werden die Begriffe victim und sacrifice = 'Opfer' mit demselben Wort beschrieben!)

Das sacrifice (also das geheiligte Tun) ist das, was man zusammen mit einem Priester macht (also die Hergabe, die Aussöhnung, die Buße, das Gebet). Der Ausführende eines gültigen Opfers ist immer der Priester.

Dass die victims Tiere sind, hat mit deren hohem (materiellen) Wert in der Antike zu tun. Sogar in unserer Rechtsprechung sind Tiere Gegenstände(!) allerdings mit besonderer Beziehung zum Halter.

Das Christentum kennt keine Lebendopfer mehr. Das hat damit zu tun, dass Jesu Verkündigung und tragischer Tod als "das letzte Opfer" (und im Sinne von sacrifice ultimativ) angesehen wird. Im 'Neuen Bund' sagt Gott uns zu, Gnade von seiner Seite walten zu lassen, wenn bei uns nicht alles so läuft, wie es sollte. Das einzig verbleibende Opfer (sacrifice) ist das Tandem: Reue - Buße - Versöhnung - Vergebung.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#32
Hm, Frage. Aus welcher Bibelstelle geht hervor, dass wir nach Jesu Tod, mit dem unsere vergangenen Sünden getilgt sind, nicht mehr wegen unserer zukünftigen Gott opfern müssen?
#33
Geht unter anderen aus den Einsetzungsworten des Abendmahls hervor.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#34
Erklärst du mir das bitte, ich sehe da nichts dergleichen. Liest du das hieraus?:


17 Aber am ersten Tage der Ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und fragten: Wo willst du, dass wir dir das Passalamm zum Essen bereiten? 18 Er sprach: Geht hin in die Stadt zu einem und sprecht zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist nahe; ich will bei dir das Passa feiern mit meinen Jüngern. 19 Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Passalamm.
#35
(25-11-2009, 20:48)Romero schrieb: Scheints ja schon, für Gott hat son verbranntes Tier ja nen lieblichen Geruch. Ich denke es geht mehr um besänftigung. Man widmet einem Gott ein Leben (im Extremfall Menschen, üblicherweise Tiere oder Teile der Ernte), und dafür killt er einen nicht.

dazu dies

Jesaia 1,11-13

Zitat: Was soll ich mit euren vielen Schlachtopfern?, spricht der Herr. Die Widder, die ihr als Opfer verbrennt, und das Fett eurer Rinder habe ich satt; das Blut der Stiere, der Lämmer und Böcke ist mir zuwider.*
12 Wenn ihr kommt, um mein Angesicht zu schauen – wer hat von euch verlangt, dass ihr meine Vorhöfe zertrampelt?
13 Bringt mir nicht länger sinnlose Gaben, Rauchopfer, die mir ein Gräuel sind. Neumond und Sabbat und Festversammlung – Frevel und Feste – ertrage ich nicht.

Gruß Dornbusch

* Quote repariert, Bion
#36
Ich bin davon ausgegangen, heilige Tiere gibt es nicht im Christentum, sondern in anderen Kulturen.
#37
Warum war und ist in manchn matriarchalischen Kulturen die Schlange ein heiliges Tier? Weil sie sich häutete, und somit ein Symbol der Widergeburt war.
Warum der Delfin? Weil er Menschen das Leben rettete, und laut manchen Sagen die Göttin von delfinen getragen aus dem Wasser stieg.
Warum Tiere des Waldes? Weil die Göttin (bzw. die Priesterin) wußte, das Tiere Schutz zum regenerieren brauchten, weswegen sie Schutzzeiten einführten, wo nicht gejagt werden durfte. Außerdem symbolsierten manche Tiere bestimmte Kräfte.
#38
Alles klar Dornbusch, danke
#39
(26-11-2009, 07:45)Witch of Hope schrieb: Warum war und ist in manchn matriarchalischen Kulturen die Schlange ein heiliges Tier? Weil sie sich häutete, und somit ein Symbol der Widergeburt war.
Warum der Delfin? Weil er Menschen das Leben rettete, und laut manchen Sagen die Göttin von delfinen getragen aus dem Wasser stieg.
Warum Tiere des Waldes? Weil die Göttin (bzw. die Priesterin) wußte, das Tiere Schutz zum regenerieren brauchten, weswegen sie Schutzzeiten einführten, wo nicht gejagt werden durfte. Außerdem symbolsierten manche Tiere bestimmte Kräfte.

Das verstehe ich nicht. Ich gehe in den Wald und sehe, die Schlange wirft die Haut ab. Was bringt mir das? Werden dann meine Nachbarn gesund? Warum ist sie nun heilig? Warum ist dann der Regenbogen nicht heilig, der sieht doch auch gut aus?
#40
Sie ist ein Symbol. Das "Heiligwerden" passiert nicht von heute auf morgen.


Möglichkeit Nummer 1
Stell dir vor du lebst in einer Sippe von 50 Menschen vor 5'000 Jahren, und gehst auf die Jagd. Da ist ein Wildschwein, ein Eber, den du töten willst, und du schleichst dich an. Gleichzeitig hat es ein Berglöwe auf dich abgesehen und sprintet Vollgas auf dich zu und will dich killen. Du hast bereits mit deinem Leben abgeschlossen, da rammt ihm der Eber, der aus Instikt das Raubtier angreift, seine Hauer in die Flanke und tötet den Berglöwen.

Nachdem du deine Hose gewechselt hast, erzählst du das deinen Mitmenschen, "Boah, da....Löwe, aber.. Eber, zack, boaaah", und ihr seid dem Vieh dankbar und fresst nie wieder ne Wildsau. Euren Kindern wird die Geschichte erzählt, deren Kinder wieder und die Wildschweine werden weiterhin verschont. 10 Generationen später hat sich bereits ein Kult herausgebildet, dass ihr im Wald ne Futterkrippe für die Wildsäue errichtet habt, wo sie im Winter fressen können. Dann kommt ein Krieg gegen eine andere Sippe. Damit ihr euch gegenseitig auf dem Schlachtfeld erkennt, erstellt ihr natürlich ein Banner, eine Standarte oder sowas. Das Bildnis darauf ist ein Eber... ein Symbol dafür, dass ihr beschützt werdet. Ihr gewinnt die Schlacht. Das ultimative Zeichen, dass der Geist des Ebers euch beschützt. Aus der Futterkrippe wird ein Altar und das Tier für alle Zeiten als Heilig erklärt.

Möglichkeit Nummer 2
Du spazierst durch die Steppe und entdeckst ein Schlange, die anfängt sich zu häuten. Du siehst ihre Milchigen Augen und den leichten grauschimmer, Schlangen sehen vor der Häutung recht Matt aus. Eigenschaften, die toten Menschen auch manchmal zu eigen sind. Du hast keine Ahnung wieso sie das tut, du siehst nur, dass sie die Haut abstreift und dass dann da ne alte Haut liegt, und daneben die Schlange, glänzend mit klaren Augen und wie neu. Du denkst dir: "Potzheilanddonnernocheins! Die wurde grad wiedergeboren!" Und schon ist sie ein Symbol der Wiedergeburt.

Möglichkeit Nummer 3
Ein Mann sieht wie ein Stier eine Kuh deckt, geht nach Hause, darf aber seine Frau nicht bespringen. Mist. Er geht wieder raus. Und siehe da, der Stier bespringt grad ne zweite Kuh. Er denkt: "Der hat's gut, wie macht der das? Hmmmm." Und schon ist er ein Symbol der Fortpflanzung und Manneskraft. "Ob es wohl hilft, wenn ich seine Hoden esse, um seine Manneskraft aufzunehmen....?" denkt sich der Mann, und schon... tjo.

Möglichkeit Nummer 4
Du siehst nen Regenbogen. "Jööööö, so schööööööön"... Du versuchst an sein Ende zu gelangen, geht aber nicht. Ergo: Ein Zeichen der Götter... etc.
#41
Das heisst, die Leute hatten früher keine Ahnung und wussten weniger von Tieren wie heute ein Bürohengst? Gut, dass die alle von Europa aus missioniert werden heutzutage. Deswegen auch so viele Dokutierfilme in den Buchläden.
#42
Ja richtig. Die Leute wussten weniger. So stehen auch in der Bibel viele falsche angaben über Tiere. In der Bibel werden Hasen als Wiederkäuer bezeichnet (was sie nicht sind), Fledermäuse als Vögel (sind aber Säugetiere), sie erwähnt Tiere mit vier Beinen und Flügeln (die es nicht gibt) und dass Schlangen Erde fressen würden (tun sie nicht).
#43
Und von so einem Buch wollt Ihr was lernen? Sozusagen veralteter Text ohne Sinn und Bezug zum Leben?
#44
Nein, wieso? Ich will nichts davon lernen, bin ja Atheist. Wie schauts mit dir aus? Ich würde mich freuen, wenn du auch mal selbst was erzählen würdest, statt nur Fragen zu stellen. Wie sind deine Ansichten zum Thema und woran konkret glaubst du?
#45
Wir waren doch so weit, heute noch auf der Erde gibt es heilige Tiere. Wenn Du sagst, die gibt es nicht, dann ist das Thema erledigt. Die Frage, warum in der Zeit wo es Fernsehen gibt, werden Tiere von Menschen als heilig gesehen. Ist hier jemand, der sich in Afrika oder Amerika oder Asien oder Australien oder Europa auskennt und sagt, das gibt es schon seit Tausenden von 30 Jahren nicht mehr. Dann ist die Frage von mir uninteressant.


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