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(14-09-2009, 19:25)konform schrieb: Natürlich haben Sie Recht mit Ihrer Auffassung, dass die Frage nach dem wahren Christentum nicht auf Speisevorschriften verengt werden darf. Aber "Das Christentum und Schweinefleisch" ist nun mal das Thema dieses Threads.
Das Thema ist auch ein klassische Aufhänger für islamische Mission, am besten so, dass man nicht gleich merkt, worauf der Da'i (Islammissionar) hinaus will. Irgendwann kommen sie dann darauf, wie verfälscht ja alles in der Bibel sei.
Nochmals meine Frage: Warum wird hier eine Scheinsache zum Problem definiert? Gilt es lediglich einer Profilierung?
Gruß
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(14-09-2009, 19:53)alwin schrieb: Nochmals meine Frage: Warum wird hier eine Scheinsache zum Problem definiert?
konform schrieb:"Das Christentum und Schweinefleisch" ist nun mal das Thema dieses Threads.
Damit hat er recht!
Arandir schrieb:Das Thema ist auch ein klassische Aufhänger für islamische Mission, am besten so, dass man nicht gleich merkt, worauf der Da'i (Islammissionar) hinaus will. Irgendwann kommen sie dann darauf, wie verfälscht ja alles in der Bibel sei.
Stimmt! Immer, wenn’s gegen Schweinefleisch geht liegt der Verdacht nahe, dass islamische Missionare (auch Kryptomuslime?) am Werk sind.
Die Beantwortung der Frage ist aus christlicher Sicht einfach und seit nahezu zweitausend Jahren gültig.
MfG B.
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Arandir schrieb:Das Thema ist auch ein klassische Aufhänger für islamische Mission, am besten so, dass man nicht gleich merkt, worauf der Da'i (Islammissionar) hinaus will. Irgendwann kommen sie dann darauf, wie verfälscht ja alles in der Bibel sei.
Stimmt! Immer, wenn’s gegen Schweinefleisch geht liegt der Verdacht nahe, dass islamische Missionare (auch Kryptomuslime?) am Werk sind.
Die Beantwortung der Frage ist aus christlicher Sicht einfach und seit nahezu zweitausend Jahren gültig.
MfG B.
[/quote]
Weitaus stringenter als der Koran verbieten Altes und Neues Testament den Genuss von Schweinefleisch und das Fleisch anderer unreiner Tiere.
Es ist den historischen Werken nicht eindeutig zu entnehmen, ab welchem Zeitpunkt die Abkoppelung von “jüdischen” Traditionen einsetzte. Manche sehen den Fall Jerusalems im Jahre 70 unserer Zeitrechnung als Wendemarke. Aber es war wohl ein schleichender Prozess. Um z.B. gewisse Christengruppen von der Beachtung des “jüdischen” Sabbats zu entwöhnen, verlegte man Fastentage vorwiegend auf Samstage. Unter den Kirchenvätern besticht m.E. Irenäus durch seine den Gebräuchen der Juden nicht ablehnend gegenüber stehende Einstellung. Bei späteren Kirchenvätern ist die katholische Tradition deutlich spürbar.
Die qualitativen Unterschiede zwischen Fleisch von nach biblischen Kriterien reinen und unreinen Tieren war bestimmten Kulturkreisen lange bewusst. In einer alten italienischen Filmserie spottet eine Ehefrau über ihren Mann, dem sie - von ihm unbemerkt - über Jahre hinweg Schweinefilets statt Rinderfilets serviert habe. Und was Meeresfrüchte angeht, hat vor einigen Jahren ein Experte in einem Artikel in der F.A.Z. geäußert, dass der verstärkte Rückgriff auf diese Tiere zwar auf die Überfischung der Meere zurückzuführen sei. Aber er ließ keinen Zweifel an seiner Überzeugung, dass die Qualität von Meeresfrüchten als Nahrungsmittel nicht im entferntesten mit der von Fischen vergleichbar ist.
Ich komme noch mal auf Apg. 10,1 ff. zurück: Nachdem Petrus von Jesus selbst mehr als drei Jahre lang ausführlich in den zu beachtenden Geboten und Verboten unterwiesen wurde, kann es doch unmöglich sein, dass er in Bezug auf den Genuss des Fleisches unreiner Tiere etwas Grundlegendes nicht mitbekommen hat.
Zur angeblichen Abneigung Paulus’ gegen “Gesetzlichkeit” äußerte der bereits im Forum genannte Heidelberger Theologe Klaus Berger vor Jahren in einem Interview mit der Zeitung “Die Welt am Sonntag”, dass diese weit verbreitete Auffassung unzutreffend sei. Ich selbst konnte bei näherer Untersuchung der einschlägigen Texte in Paulus’ Briefen keine Bestätigung zur behaupteten Gesetzesfeindlichkeit finden.
Zitat:Die Beantwortung der Frage ist aus christlicher Sicht einfach und seit nahezu zweitausend Jahren gültig.
Dies ist für mich so als wenn man sagt ,Tradition ist wichtig auch wenn sie nur noch leere Hülse ist,
also Statik, und Dynamik geht verloren
Für mich pers. ist da wichtig nicht zu sagen ach das war schon immer so also ist es gut und bleibt.
Für mich ist wichtig zu Fragen was ist die Wahrheit ,was ist Gottes Wille und bin ich evtl auf einen falschen Weg,
geh mal in dich ,und frage Gott ob ich auf falschen oder richtigen Weg bin ,und leite mich auf Ewigen Wege.
Denn darauf kommt es an Gottes Willen zu treffen nicht was ich will sondern was Gott will.
Beim Römerbrief stand bei Paulus ,er wäre gekommen den Gehorsam des Glaubens aufzurichten.
Aber ich pers. lebe ja koscher ,also bin ich froh mir keine Gedanken eigentlich machen zu müßen.
Alles ist mir erlaubt sagte Paulus auch aber nicht alles ist gut für mich.
jam
(15-09-2009, 18:51)konform schrieb: Die qualitativen Unterschiede zwischen Fleisch von nach biblischen Kriterien reinen und unreinen Tieren war bestimmten Kulturkreisen lange bewusst. In einer alten italienischen Filmserie spottet eine Ehefrau über ihren Mann, dem sie - von ihm unbemerkt - über Jahre hinweg Schweinefilets statt Rinderfilets serviert habe
muß ja ein echter feinschmecker gewesen sein, wenn er den unterschied nicht bemerkt hat
(15-09-2009, 19:44)jam schrieb: Dies ist für mich so als wenn man sagt ,Tradition ist wichtig auch wenn sie nur noch leere Hülse ist,
also Statik, und Dynamik geht verloren
...
Aber ich pers. lebe ja koscher ,also bin ich froh mir keine Gedanken eigentlich machen zu müßen
genau. die statik ist ja doch so viel bequemer als die dynamik :icon_cheesygrin:
Braucht man von (islamischer) Seite solche Konstrukte, om eine eventuell mögliche Fälschung der biblischen Schriften darzulegen?
Gruß
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15-09-2009, 21:29
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15-09-2009, 21:34 von Bion.)
(15-09-2009, 18:51)konform schrieb: Die qualitativen Unterschiede zwischen Fleisch von nach biblischen Kriterien reinen und unreinen Tieren war bestimmten Kulturkreisen lange bewusst.
Nochmals derselbe Unfug! Schweinefleisch ist ein hochwertiges Lebensmittel. Ebenso wie Kamel- und Hasenfleisch. Nach Lev 11,4.6 ebenfalls unreine Tiere.
Ob Fleischgenuss zuträglich ist, hängt von der Menge ab und nicht davon, ob ein Tier dem jüdischen Reinheitsgebot entspricht oder nicht. Der Mensch gehört zu den Omnivoren, zu den Allesfressern also. Tierisches Eiweiß (das auch in Form von Milch, Käse, Eiern, etc. zu sich genommen werden kann), etwa in einer Menge zwischen 5 – 20% der Gesamtnahrung, ist der Gesundheit zuträglich, ob die Produkte vom Schwein, Schaf, Rind oder anderen Tieren stammen, ist ohne Bedeutung.
Wenn jemand aus ethischen Gründen den Fleischgenuss ablehnt, ist das in Ordnung.
Den Rest mach Dir mit den christlichen Theologen aus, die die Speisevorschriften für aufgehoben erachten. Zu diesen gehört übrigens auch der von Dir zitierte K. Berger!
MfG B.
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Ich bin so frei, Konform, und stell mal eine persönliche Frage: Was hast Du für einen Hintergrund, dass Du Dich so für dir Frage nach dem Schweinefleisch im Christentum interessierst?
Schon bei Deinem ersten Posting habe ich mich gefragt, was sind die Intentionen dahinter?
Hier zur Erinnerung das erste Posting von Konform:
(12-09-2009, 14:31)konform schrieb: Das offizielle Christentum hat die Zukunft längst in einen fernen Himmel verlegt. Das erlaubt es den Starken unter den Menschen, sich unbeschwert von irgendwelchen Skrupeln auszuleben. Doch den Schriften zufolge wird die Zukunft der Menschheit auf der Erde stattfinden. Zum Beispiel erwarteten dies auch die “Emausjünger” in Luk. 24,21: “Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen werde.”
Und das Umfeld des Messias allgemein; Apg. 1,6: “...Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel?”
Kurzum: Gemeint ist selbstverständlich eine politische Machtübernahme. Das deckt sich übrigens mit den Vorstellungen von Benedikt XVI., der in seinern jüngsten Enzyklika von der Notwendigkeit einer “Weltautorität” spricht.
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(15-09-2009, 20:26)petronius schrieb: (15-09-2009, 18:51)konform schrieb: Die qualitativen Unterschiede zwischen Fleisch von nach biblischen Kriterien reinen und unreinen Tieren war bestimmten Kulturkreisen lange bewusst. In einer alten italienischen Filmserie spottet eine Ehefrau über ihren Mann, dem sie - von ihm unbemerkt - über Jahre hinweg Schweinefilets statt Rinderfilets serviert habe
muß ja ein echter feinschmecker gewesen sein, wenn er den unterschied nicht bemerkt hat 
Ich deutete es an: Der Gute war ein Trottel.
Selber wollte ich noch dazu sagen das es von der Bibel her nicht um die Qualität oder Gesundheitskriterien geht , sondern mit Heilgigkeitsgesetz zu tun hat.
Rein oder Unrein hat mit der Heiligung und nicht mit unsauber oder dreckig ,oder mit Sünde zu tun ,ein Unreiner ist kein Sünder, sonder dessen Schechina ,Gottes Gegenwart sich von ihm zurückzieht solange bis er wieder rein ist.
Paulus schrieb noch dazu ohne Heiligung wird niemand Gott sehen,
und er schrieb vom Gehorsam des Glaubens.
jam
(16-09-2009, 12:36)jam schrieb: Selber wollte ich noch dazu sagen das es von der Bibel her nicht um die Qualität oder Gesundheitskriterien geht , sondern mit Heilgigkeitsgesetz zu tun hat.
Rein oder Unrein hat mit der Heiligung und nicht mit unsauber oder dreckig ,oder mit Sünde zu tun ,ein Unreiner ist kein Sünder, sonder dessen Schechina ,Gottes Gegenwart sich von ihm zurückzieht solange bis er wieder rein ist
was soll das arme schwein denn machen, damit sein schechina wieder zurückkomment?
in Marzipan verwandeln dann mag ich es auch sehr gern.
jam
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(15-09-2009, 21:29)Bion schrieb: (15-09-2009, 18:51)konform schrieb: Die qualitativen Unterschiede zwischen Fleisch von nach biblischen Kriterien reinen und unreinen Tieren war bestimmten Kulturkreisen lange bewusst.
Nochmals derselbe Unfug! Schweinefleisch ist ein hochwertiges Lebensmittel. Ebenso wie Kamel- und Hasenfleisch. Nach Lev 11,4.6 ebenfalls unreine Tiere.
Ob Fleischgenuss zuträglich ist, hängt von der Menge ab und nicht davon, ob ein Tier dem jüdischen Reinheitsgebot entspricht oder nicht. Der Mensch gehört zu den Omnivoren, zu den Allesfressern also. Tierisches Eiweiß (das auch in Form von Milch, Käse, Eiern, etc. zu sich genommen werden kann), etwa in einer Menge zwischen 5 – 20% der Gesamtnahrung, ist der Gesundheit zuträglich, ob die Produkte vom Schwein, Schaf, Rind oder anderen Tieren stammen, ist ohne Bedeutung.
Hinter der Bevorzugung von Schweinefleisch stehen wirtschaftliche Motive. Sie können sich ja selbst von den Preisunterschieden z.B. von Rind- und Schweinefleisch überzeugen. Man tut der Gesellschaft keinen Gefallen, wenn man die durch Schweinefleischgenuss verursachten Gesundheitsprobleme verharmlost oder gar verneint. Ähnliches gilt folgerichtig auch für den Genuss anderer als unrein klassifizierte Tiere wie Hasen oder Muscheln. Leider werden heutzutage auch Rinder nicht mehr auf natürliche Weise gezüchtet, von wenigen Ausnahmen abgesehen.
Selbstverständlich spielt die Menge des verzehrten Schweinefleisches eine ausschlaggebende Rolle für den Grad der Gesundheitsgefährdung. Aber selbst wenn Sie zwei Kilo davon essen, fallen Sie ja nicht sofort um. Wie auch der Einsatz von Fertilizern bei der Pflanzenzucht sich erst nach Jahren durch Anfälligkeit gegenüber Krankheiten bemerkbar macht.
(15-09-2009, 21:29)Bion schrieb: - - -
Wenn jemand aus ethischen Gründen den Fleischgenuss ablehnt, ist das in Ordnung.
Den Rest mach Dir mit den christlichen Theologen aus, die die Speisevorschriften für aufgehoben erachten. Zu diesen gehört übrigens auch der von Dir zitierte K. Berger!
Ich habe großen Respekt vor den Leistungen der Wissenschaft. Aber dieser Respekt hat auch Grenzen. Viele, viel zu viele der veröffentlichten, die herrschende Meinung bestimmenden Ergebnisse der Forschung beruhen auf Kompromissen und Vorfestlegungen. Das trifft nicht zuletzt auf die historisierenden Naturwissenschaften wie Paläobiologie, Geologie und sogar auf die Physik zu.
Klaus Berger schätze ich in erster Linie wegen seiner Frühdatierungen der neutestamentlichen Schriften wie übrigens John A.T. Robinson (Wann entstand das Neue Testament?) auch. Aber verstrickt in kirchliche Traditionen sind bzw. waren beide.
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