17-05-2008, 22:52
Hi Fritz :)
So etwas hat sich "herumgesprochen" nach Kriterien der saekularen Wissenschaft, Text-Quellen bestimmten biio-logischen zuzuordnen - diese Kunst ist schon so stark entwickelt praktiziert worden, dass es einen Forscher gab, der "verkuendete", dass es den Shakespeare, der doch erst sehr viel spaeter vorkam, gar nicht gab, sondern ein Mann, der zufaellig auch Shakespeare geheissen habe, habe das alles geschrieben ...
Ich behalte mir vor, diese Dingge zwar zur Kenntnis zu nehmen, aber auf meine Sicht religions-seitig abzustufen, was ich aus diesen Kenntnissen fuer das, was ich sagen will, verwerten moechte.
Die Hl.Schriften wurden kanonisiert d.h.autorisiert fuer den Hoer-Gebrauch von Gemeinden, die eben hoeren, was sie befolgen sollten und wollen, Autor ist in dem Sinne noch am ehesten diese ganze dazu gehoerige Gemeinschaft
- also aus Christensicht verabschiedete sie als NT-Gesamttext die darueber betende Gemeinschaft als "der Leib Jesu auf Erden", und diese Vorstellung, dass Johannes, der ganz junge und "donnende" Apostel, der bis zum Kreuz mit der Mutter zum Sohn ging, das schrieb, gehoerte zu den wichtigsten Gruenden, diese Texte aufzunehmen.
Hierzu gehoert doch auch der heute immer mehr ignorierte Glaube an das Fortbestehn des Individuums nach dem biologischen Tod von Leib und Seele, die im Credo "Gemeinschaft der Heiligen" heisst, also dass man mit den Verstorbenen auch in Kontakt bleiben und mit ihnen ueber auch so etwas reden kann.
Ich setze voraus, dass sie darueber durch Beten auf ihre Bestaetigung kamen, diese Texte dem Hl.Johannes Apostel und Evangelist beiordnen zu duerfen oder sollen, denn nach den schweren Verfolgungen der ersten 300-400 Jahre war eben nichts Genaueres mehr ueberliefert, aber das "Kind" brauchte dennoch einen "Patron". Das ist fuer eine Religion, deren Hier in 2 Welten stattfindet, voellig legitim. Es waere auch nie zynisch gehandhabt worden, damals.
Religion ist in dieser Hinsicht nicht der wissenschaftlichen Philosophie und nicht ihr vergleichbar und nicht unterworfen. Philosophische Systeme sind Werkzeuge, Religion ist eine Lebensform.
Wenn ein Aristoteles den Lehrsatz aufstellte "a = a" (= der Sachverhalt, ueber den etwas erkannt werden soll, muss bei dieser Untersuchung derselbe bleiben) - das kann man unabhaengig von seiner weiteren Mitwirkung durchdenken und als praktisch nuetzlich und sachlich korrekt akzeptieren. Er selbst ist nicht mehr dazu noetig.
Wenn ein Jesus lehrt: "Wo 2 oder 3 in meinem Namen beisammen sind, bin ich mitten unter ihnen", das ist auch ein Lehrsatz aus dem Juedischen mit unserer Auffassung von Zitaten, dass das, was zitiert wird, immer noch - urheber-maessig - ein Tun dessen ist, der dazu als Autor genannt wird. "Er lebt noch mit im Zelt", "Seine Lippen murmeln es noch mit im Grabe". Dazu, dass das dessen Wort ist, ist er als Eigentuemer-Individuum weiterhin "noetig" - und es addiert seinem Leben ein auch-nun-nochmal-Hier-Sein hinzu. Dies kann schon ein Gedanken-Hhintergrund der ersten Text-Pyramide des Unas gewesen sein: Das Jenseits ist nicht wirklich sehr weit vom Diesseits entfernt.
Aus Pedanterie von jedem Wort, das man sagt, eine Quelle anzugeben, ist wiederum damit nicht gemeint. Die bildhafte Idee, denjenigen, den man als Persoenlichkeit heranzitieren moechte, wirklich ins eigene Zelt einzuladen, ist wichtiger.
Mehr noch: man muss das als einer, der das glaubt, auch aus dem Aspekt des anderen sehn, den man da zitiert: mag der den ueberhaupt so viel gestoert werden, zu jedermann ins Zelt zu kommen? Sind das denn immer dessen Freunde?
Wir lesen in diesen Wochen gerade "Pirke Awoth" (Sprueche der Vaeter) eine Mischna, die am Anfang aufzaehlt, wem Volk Israel die Texte und Lehren der heutigen Hl.Thora verdankt, in der Linie ueber die Propheten und Pharisaeer-Schule.
Darin kommt eine spezielle Formulierung vor: So-und-so II empfing von So-und-so I - er pflegte zu sagen (hu haja omer):"....".
Diese Tradenten sind zitiert, wenn wir eine Thorah verlesend zizieren, also nicht nur G0TT und Moses oder wer im Text vorkommt, sondern auch diese Bewahrer des Wissens, was man wie ausspricht und wie das genau geschrieben wird. Das Schriftliche eicht sich an der dazu gehoerigen muendlichen Lehre, und diese am Text. Genauer geht es nicht. Wir wissen auch inzwischen wissenschaftlich, dass diese Texte tatsaechlich hoch-genau ueberliefert wurden.
Es ist ja auch mit dem AT der Bibel unuebersehbar, dass da mehrere Haende die heutige Redaktion zusammentrugen. Es ist aber eine 1-Gemeinde-Leistung zusammen und auch diese setzte Patrone davor.
Ich seh das so: Um unseren Lehrer Moses ins Zelt einzuladen, muss er nicht jedes Wort der 5-Buecher persoenlich physisch geschrieben haben, mit welchem ich trotzdem ihn meinen kann, den ich zu Gast bitte, bei mir in der Gemeinde "selbst" noch etwas Zeit "er" zu sein.
Er kann kompiliert haben, und die Kette seiner Thorah-Abschreiber auch, jeder - und das Gute am Original-Text ist es doch auch, dass damals niemand etwa die vielen Sprachstadien und "Stimmen" dabei kunstfertig ausgeglichen hat. Man merkt das ja noch vage in der Uebersetzung ins Deutsche durch.
Die kritischen Sprach-Analysten der Bibel haben das also fein sortiert und getrennt, aber blieben dann auf der Strecke und erwiesen sich eben nicht als fromm-glaeubig (zu hoeren, um zu tun und es weiter zu lehren) - sondern als - hm - ja, Leute, die geradezu folgerten, was einer nicht in ihrem Sinne "selber" gesagt habe, braeuchte man nicht mehr zu tun. Wissenschaft ist ohnehin keine Handlungs-Ebene. Kein Beweis bewirkt, dass etwas geschieht.
Der Religion geht es aber um das eintraechtige Tun dessen, was die Gemeinschaft zu tun pflegt, weil es ihr Gebot ist.
Zu St.Johannes zurueck: die Bezeugung war tradiert, dass er mehr als zufaellig mit diesen Texten als Verursacher gemeint ist und eingeladen ist, der es Lehrende zu sein. Die andern Evangelien kennen ihn und stellen ihn uns doch auch vor, es gab nur einen der Apostel wie ihn, den juengeren "Donner-Sohn". Legenden erzaehlen, dass er in einem Bottich voller kochenden Oeles hingerichtet werden sollte und das ueberlebte.
Diese St.Johannes-Charakterisierung huldigt der Jugend, was es vermag, wenn so jemand Fuer faengt und jemandem treu wird. Warum soll das alles entwertet werden durch dusselige Wahrscheinlichkeits-Ueberlegungen aus der Wissenschaft?
Ist denn unsere soziale-Religion etwas, das auf Wahrscheinlichkeit und der Eruierung von Mittelwerten, "was-es-gibt" zusammengeschrumpft existierte?
Es geht immer wieder um das Wundern - nicht um "Wunder" - und das kann ich nicht fuer mich billigen, wenn ich mich darauf begrenzen wollte, ein nur-Schueler des Aristoteles zu werden. Niemand wird sich wundern, wenn alles nur danach geschieht, wie es normal-erwartbar sein muesste. Jeder Beweis kann durch schon 1 neues Argument mehr entwertet werden.
Wenn ich also etwas aus dem Juedischen erlaeutere, dann etwa so vom Praktizieren her, wie es religioes gehandhabt wird, und wenn ich etwas aus dem Katholischen erlaeutere, dann unter Beruecksichtigung mindestens dessen, was das christlich-gemeinsame Credo aussagt. Da ist St.Johannes jemand aus der noch relevanten Gemeinschaft der Heiligen, und "der Hl.Geist hat gesprochen durch die Propheten".
Nimm mal an, ein Mit-Autor der Apoklypse liesse sich finden, indem man etwa einen Brief faende, den er oder dessen Bekannter damals schrieb und der das schildert. - Fragt sich schon: ist denn dieser Text echt? - nehmen wir an, nach menschlichem Ermessen, er sei es - und was hat man davon, nun zu erfahren, es sei ein gewisser Erastotenes gewesen, Apokalypsen gab es ja als ganze literarische Gattung in Kleinasien - also vielleicht so ein Schreiber auf Bestellung, ein Sklave und nichtmal ein Christ?
Ist in dem Moment seine "Kritik an der 7 Gemeinden" von ihm - einfach so? - laesst sich damit schon ausschliessen, dass er das nicht gehoert hat, von einem gewissen Apostel St.Johannes, der habe das einmal so formuliert?
Wird man kuenftig in Kirchen verlesen muessen "Aus der Apokalypse eines sonst unbekannten Herrn Erastotenes"?
- und was kaeme an Konsequenzen fuer den Inhalt Anderes heraus?
- weiss man nun wieder gar nicht, wie es sein wird, wenn der Messias ankommt, all das, was so genau da ja auch gar nicht gesagt ist?
Irgend jemand wird sicherlich vorschlagen, die Kirche "muesse" sich nach nun fast 1900 Jahren von diesem Buch trennen, wenn es nun nicht mehr von St.Johannes gelehrt sein "darf". Und sie wird vermutlich melden, dass alles bleiben kann, wie es ist, denn nun ist das nicht Wissenschaft, sondern Brauch - und Brauch hat auch eine Wahrheit.
Das so anzugehn erinnert mich an die von-Daenikes, die alles sehr Kluge und Ungewoehnliche auf eine uns weit ueberlegene hoehere Kultur auf einen anderen Stern verlegen und damit gluecklicher werden koennten, es nicht mit dieser Art Menchen erklaeren zu muessen, die es noch gibt. Solche Gemueter verweigern es einfach, sich auch mal zu wundern und mehr zu gedulden, um mehr zu erfahren.
Aus der Vollmacht heraus, das zu lehren, was relevant ist, vom Inhalt her, von unserm G0TT, den wir anbeten, zu berichten, und zu lehren, was wir um Seinetwillen tun sollen bzw.lassen sollen, und moechten, weil wir IHM trauen - aus dieser Vollmacht her, die sich eine Gemeinde doch schliesslich selber erst entwickelt, konnte sie auch bestimmen, unter wessen Patronat hier welcher Text zu lehren vorgesehen ist.
Dasselbe gaelte fuer Moses, unsern Lehrer. Sollte einer zufaellig auf unsere Hl.Bundeslade stossen und die Hl.Tafeln identifizieren - die zerdepperten zwei und die ganz-gebliebenen zwei - dann waeren diese nur ein Teiltext, natuerlich nicht die ganzen 5-Buecher
- es ist nicht zu erwarten, dass da als wesentliche Abweichung etwa drin stuende "du sollst /wirst gerne mal ein paar Leute umbringen" oder "schick deine Eltern in die Wueste, sind ja selber schuld an dir" - aber wie lustig, wenn das Original etwa in chinesisch oder in Runen oder einer noch gar nicht sonst gesehenen Schrift geschrieben waere....
Es wuerde dem Judentum als Religion nichts Neues beitragen koennen und duerfen, denn diese Bundeslade ist nicht mehr zur Hand gewesen seit dem Exil in Babylon und was damals schon Hl.Text war, ist bereits vorher, als es die Hl.Lade noch gab, in anderer Form tradiert worden.
Aber nur von diesen Tafeln wird gesagt, dass G0TTES Finger sie schrieb
- und ich wuerde nie ausschliessen, dass ein Textbeweis existieren und auftauchen kann, der es erklaert, die der Apostel Johannes damals ganz folgerichtig an das Patronat ueber die ihm zu-benannten hl.Texte kam
mfG WiT :)
Zitat:Fritz7: Sag mal, willst Du hier alle Leser veräppeln oder sollte das gar dein voller Ernst sein?Nun, Fritz, das ist einfach so:
Dass die neutestamentlichen Autoren, die unter Pseudonym "Johannes" schrieben, NICHT IDENTISCH mit dem Jünger Johannes sind, zudem Evangelien Autor "Johannes" nicht für die Briefe oder die Offenbarung infrage kommt, dürfte sich doch allmählich rumgesprochen haben ...
So etwas hat sich "herumgesprochen" nach Kriterien der saekularen Wissenschaft, Text-Quellen bestimmten biio-logischen zuzuordnen - diese Kunst ist schon so stark entwickelt praktiziert worden, dass es einen Forscher gab, der "verkuendete", dass es den Shakespeare, der doch erst sehr viel spaeter vorkam, gar nicht gab, sondern ein Mann, der zufaellig auch Shakespeare geheissen habe, habe das alles geschrieben ...
Ich behalte mir vor, diese Dingge zwar zur Kenntnis zu nehmen, aber auf meine Sicht religions-seitig abzustufen, was ich aus diesen Kenntnissen fuer das, was ich sagen will, verwerten moechte.
Die Hl.Schriften wurden kanonisiert d.h.autorisiert fuer den Hoer-Gebrauch von Gemeinden, die eben hoeren, was sie befolgen sollten und wollen, Autor ist in dem Sinne noch am ehesten diese ganze dazu gehoerige Gemeinschaft
- also aus Christensicht verabschiedete sie als NT-Gesamttext die darueber betende Gemeinschaft als "der Leib Jesu auf Erden", und diese Vorstellung, dass Johannes, der ganz junge und "donnende" Apostel, der bis zum Kreuz mit der Mutter zum Sohn ging, das schrieb, gehoerte zu den wichtigsten Gruenden, diese Texte aufzunehmen.
Hierzu gehoert doch auch der heute immer mehr ignorierte Glaube an das Fortbestehn des Individuums nach dem biologischen Tod von Leib und Seele, die im Credo "Gemeinschaft der Heiligen" heisst, also dass man mit den Verstorbenen auch in Kontakt bleiben und mit ihnen ueber auch so etwas reden kann.
Ich setze voraus, dass sie darueber durch Beten auf ihre Bestaetigung kamen, diese Texte dem Hl.Johannes Apostel und Evangelist beiordnen zu duerfen oder sollen, denn nach den schweren Verfolgungen der ersten 300-400 Jahre war eben nichts Genaueres mehr ueberliefert, aber das "Kind" brauchte dennoch einen "Patron". Das ist fuer eine Religion, deren Hier in 2 Welten stattfindet, voellig legitim. Es waere auch nie zynisch gehandhabt worden, damals.
Religion ist in dieser Hinsicht nicht der wissenschaftlichen Philosophie und nicht ihr vergleichbar und nicht unterworfen. Philosophische Systeme sind Werkzeuge, Religion ist eine Lebensform.
Wenn ein Aristoteles den Lehrsatz aufstellte "a = a" (= der Sachverhalt, ueber den etwas erkannt werden soll, muss bei dieser Untersuchung derselbe bleiben) - das kann man unabhaengig von seiner weiteren Mitwirkung durchdenken und als praktisch nuetzlich und sachlich korrekt akzeptieren. Er selbst ist nicht mehr dazu noetig.
Wenn ein Jesus lehrt: "Wo 2 oder 3 in meinem Namen beisammen sind, bin ich mitten unter ihnen", das ist auch ein Lehrsatz aus dem Juedischen mit unserer Auffassung von Zitaten, dass das, was zitiert wird, immer noch - urheber-maessig - ein Tun dessen ist, der dazu als Autor genannt wird. "Er lebt noch mit im Zelt", "Seine Lippen murmeln es noch mit im Grabe". Dazu, dass das dessen Wort ist, ist er als Eigentuemer-Individuum weiterhin "noetig" - und es addiert seinem Leben ein auch-nun-nochmal-Hier-Sein hinzu. Dies kann schon ein Gedanken-Hhintergrund der ersten Text-Pyramide des Unas gewesen sein: Das Jenseits ist nicht wirklich sehr weit vom Diesseits entfernt.
Aus Pedanterie von jedem Wort, das man sagt, eine Quelle anzugeben, ist wiederum damit nicht gemeint. Die bildhafte Idee, denjenigen, den man als Persoenlichkeit heranzitieren moechte, wirklich ins eigene Zelt einzuladen, ist wichtiger.
Mehr noch: man muss das als einer, der das glaubt, auch aus dem Aspekt des anderen sehn, den man da zitiert: mag der den ueberhaupt so viel gestoert werden, zu jedermann ins Zelt zu kommen? Sind das denn immer dessen Freunde?
Wir lesen in diesen Wochen gerade "Pirke Awoth" (Sprueche der Vaeter) eine Mischna, die am Anfang aufzaehlt, wem Volk Israel die Texte und Lehren der heutigen Hl.Thora verdankt, in der Linie ueber die Propheten und Pharisaeer-Schule.
Darin kommt eine spezielle Formulierung vor: So-und-so II empfing von So-und-so I - er pflegte zu sagen (hu haja omer):"....".
Diese Tradenten sind zitiert, wenn wir eine Thorah verlesend zizieren, also nicht nur G0TT und Moses oder wer im Text vorkommt, sondern auch diese Bewahrer des Wissens, was man wie ausspricht und wie das genau geschrieben wird. Das Schriftliche eicht sich an der dazu gehoerigen muendlichen Lehre, und diese am Text. Genauer geht es nicht. Wir wissen auch inzwischen wissenschaftlich, dass diese Texte tatsaechlich hoch-genau ueberliefert wurden.
Es ist ja auch mit dem AT der Bibel unuebersehbar, dass da mehrere Haende die heutige Redaktion zusammentrugen. Es ist aber eine 1-Gemeinde-Leistung zusammen und auch diese setzte Patrone davor.
Ich seh das so: Um unseren Lehrer Moses ins Zelt einzuladen, muss er nicht jedes Wort der 5-Buecher persoenlich physisch geschrieben haben, mit welchem ich trotzdem ihn meinen kann, den ich zu Gast bitte, bei mir in der Gemeinde "selbst" noch etwas Zeit "er" zu sein.
Er kann kompiliert haben, und die Kette seiner Thorah-Abschreiber auch, jeder - und das Gute am Original-Text ist es doch auch, dass damals niemand etwa die vielen Sprachstadien und "Stimmen" dabei kunstfertig ausgeglichen hat. Man merkt das ja noch vage in der Uebersetzung ins Deutsche durch.
Die kritischen Sprach-Analysten der Bibel haben das also fein sortiert und getrennt, aber blieben dann auf der Strecke und erwiesen sich eben nicht als fromm-glaeubig (zu hoeren, um zu tun und es weiter zu lehren) - sondern als - hm - ja, Leute, die geradezu folgerten, was einer nicht in ihrem Sinne "selber" gesagt habe, braeuchte man nicht mehr zu tun. Wissenschaft ist ohnehin keine Handlungs-Ebene. Kein Beweis bewirkt, dass etwas geschieht.
Der Religion geht es aber um das eintraechtige Tun dessen, was die Gemeinschaft zu tun pflegt, weil es ihr Gebot ist.
Zu St.Johannes zurueck: die Bezeugung war tradiert, dass er mehr als zufaellig mit diesen Texten als Verursacher gemeint ist und eingeladen ist, der es Lehrende zu sein. Die andern Evangelien kennen ihn und stellen ihn uns doch auch vor, es gab nur einen der Apostel wie ihn, den juengeren "Donner-Sohn". Legenden erzaehlen, dass er in einem Bottich voller kochenden Oeles hingerichtet werden sollte und das ueberlebte.
Diese St.Johannes-Charakterisierung huldigt der Jugend, was es vermag, wenn so jemand Fuer faengt und jemandem treu wird. Warum soll das alles entwertet werden durch dusselige Wahrscheinlichkeits-Ueberlegungen aus der Wissenschaft?
Ist denn unsere soziale-Religion etwas, das auf Wahrscheinlichkeit und der Eruierung von Mittelwerten, "was-es-gibt" zusammengeschrumpft existierte?
Es geht immer wieder um das Wundern - nicht um "Wunder" - und das kann ich nicht fuer mich billigen, wenn ich mich darauf begrenzen wollte, ein nur-Schueler des Aristoteles zu werden. Niemand wird sich wundern, wenn alles nur danach geschieht, wie es normal-erwartbar sein muesste. Jeder Beweis kann durch schon 1 neues Argument mehr entwertet werden.
Wenn ich also etwas aus dem Juedischen erlaeutere, dann etwa so vom Praktizieren her, wie es religioes gehandhabt wird, und wenn ich etwas aus dem Katholischen erlaeutere, dann unter Beruecksichtigung mindestens dessen, was das christlich-gemeinsame Credo aussagt. Da ist St.Johannes jemand aus der noch relevanten Gemeinschaft der Heiligen, und "der Hl.Geist hat gesprochen durch die Propheten".
Nimm mal an, ein Mit-Autor der Apoklypse liesse sich finden, indem man etwa einen Brief faende, den er oder dessen Bekannter damals schrieb und der das schildert. - Fragt sich schon: ist denn dieser Text echt? - nehmen wir an, nach menschlichem Ermessen, er sei es - und was hat man davon, nun zu erfahren, es sei ein gewisser Erastotenes gewesen, Apokalypsen gab es ja als ganze literarische Gattung in Kleinasien - also vielleicht so ein Schreiber auf Bestellung, ein Sklave und nichtmal ein Christ?
Ist in dem Moment seine "Kritik an der 7 Gemeinden" von ihm - einfach so? - laesst sich damit schon ausschliessen, dass er das nicht gehoert hat, von einem gewissen Apostel St.Johannes, der habe das einmal so formuliert?
Wird man kuenftig in Kirchen verlesen muessen "Aus der Apokalypse eines sonst unbekannten Herrn Erastotenes"?
- und was kaeme an Konsequenzen fuer den Inhalt Anderes heraus?
- weiss man nun wieder gar nicht, wie es sein wird, wenn der Messias ankommt, all das, was so genau da ja auch gar nicht gesagt ist?
Irgend jemand wird sicherlich vorschlagen, die Kirche "muesse" sich nach nun fast 1900 Jahren von diesem Buch trennen, wenn es nun nicht mehr von St.Johannes gelehrt sein "darf". Und sie wird vermutlich melden, dass alles bleiben kann, wie es ist, denn nun ist das nicht Wissenschaft, sondern Brauch - und Brauch hat auch eine Wahrheit.
Das so anzugehn erinnert mich an die von-Daenikes, die alles sehr Kluge und Ungewoehnliche auf eine uns weit ueberlegene hoehere Kultur auf einen anderen Stern verlegen und damit gluecklicher werden koennten, es nicht mit dieser Art Menchen erklaeren zu muessen, die es noch gibt. Solche Gemueter verweigern es einfach, sich auch mal zu wundern und mehr zu gedulden, um mehr zu erfahren.
Aus der Vollmacht heraus, das zu lehren, was relevant ist, vom Inhalt her, von unserm G0TT, den wir anbeten, zu berichten, und zu lehren, was wir um Seinetwillen tun sollen bzw.lassen sollen, und moechten, weil wir IHM trauen - aus dieser Vollmacht her, die sich eine Gemeinde doch schliesslich selber erst entwickelt, konnte sie auch bestimmen, unter wessen Patronat hier welcher Text zu lehren vorgesehen ist.
Dasselbe gaelte fuer Moses, unsern Lehrer. Sollte einer zufaellig auf unsere Hl.Bundeslade stossen und die Hl.Tafeln identifizieren - die zerdepperten zwei und die ganz-gebliebenen zwei - dann waeren diese nur ein Teiltext, natuerlich nicht die ganzen 5-Buecher
- es ist nicht zu erwarten, dass da als wesentliche Abweichung etwa drin stuende "du sollst /wirst gerne mal ein paar Leute umbringen" oder "schick deine Eltern in die Wueste, sind ja selber schuld an dir" - aber wie lustig, wenn das Original etwa in chinesisch oder in Runen oder einer noch gar nicht sonst gesehenen Schrift geschrieben waere....
Es wuerde dem Judentum als Religion nichts Neues beitragen koennen und duerfen, denn diese Bundeslade ist nicht mehr zur Hand gewesen seit dem Exil in Babylon und was damals schon Hl.Text war, ist bereits vorher, als es die Hl.Lade noch gab, in anderer Form tradiert worden.
Aber nur von diesen Tafeln wird gesagt, dass G0TTES Finger sie schrieb
- und ich wuerde nie ausschliessen, dass ein Textbeweis existieren und auftauchen kann, der es erklaert, die der Apostel Johannes damals ganz folgerichtig an das Patronat ueber die ihm zu-benannten hl.Texte kam
