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31-08-2025, 01:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31-08-2025, 01:27 von Sinai.)
(30-08-2025, 22:44)Ekkard schrieb:
Ein Universum kann für seine Beobachter ("Wir") existieren, auch wenn es vollkommen sinn- und zwecklos ist. Möglicherweise brodelt es vor Universen, die entstehen und wieder vergehen, wie man das von Seifenschaum kennt.
Ich glaube zwar nicht, dass das zutrifft, aber dennoch ist dieses Bild interessant beschrieben
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(30-08-2025, 22:44)Ekkard schrieb: Ich bin mit naturwissenschaftlichem Wissen und seinen Methoden aufgewachsen (Eltern beide Naturwissenschaftler). Ich betrachte vieles jeher mit Occam's razor. Wenn du so willst, habe ich mir einen "vereinfachenden Blick" auf unsere Welt angewöhnt, der in Studium und Beruf nochmal einen Deut klarer geworden ist.
Was hast Du genau studiert? Und warst Du beruflich in der Forschung / in der Lehre / in der Behörde tätig ?
Ich will Dich wirklich nicht beleidigen, wenn ich sage, Dir hätte es in der Deutschen Demokratischen Republik viel besser gefallen. Denn dort war Religion entmachtet und die Naturwissenschaft war die Königin. Da konnte auch keine Ideologie dreinreden, denn Naturwissenschaft ist systemindifferent. Und Naturwissenschaftler gehörten dort nicht zur Masse, sondern zur privilegierten Oberschicht und hatten sicher weniger Existenzsorgen als Akademiker bei uns
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(30-08-2025, 22:44)Ekkard schrieb: Worum ich und einige andere hartnäckige Diskutierer bitten: Was euch plausibel erscheint - und sehr viel Erklärung umfasst - ist subjektiv oder privat oder beides. Es kann nicht beanspruchen, zweifelsfrei allgemein zu gelten. Meistens wird der Widerspruch zu tatsächlichen Sachverhalten "geschickt umgangen".
Dass wir also dagegenhalten, soll kein Ärgern sein, sondern weist nur auf Widersprüche zu praktischen Erkenntnissen hin.
Das hast Du sehr schön geschrieben.
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31-08-2025, 01:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31-08-2025, 01:57 von Sinai.)
Hallo Thomas
Der Titel lautet: "Spiritualität ohne Gott"
Spiritualität ist ein nicht ganz eindeutiger Begriff - was verstehst Du eigentlich unter Spiritualität ?
Siehst Du einen Zusammenhang zum Begriff des Spiritismus ?
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Im Moment hat Spirtualität für mich viel mit Meditation und Achtsamkeit zu tun. Es geht auch darum die Ichhaftigkeit zu überwinden,
indem man sich ganz der Gegenwart zuwendet und die Welt so wahrnimmt wie sie jetzt gerade ist. Seelische Probleme enstehen
häufig durch Narrative über die eigene Vergangenheit oder Zukunft. Auf diese Narrative sollte man verzichten.
Ich glaube, dass es schwer aber nicht unmöglich ist, die Illusion der Zeitlichkeit zu überwinden und dadurch das ewige Leben im Diesseits
zu erreichen.
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31-08-2025, 20:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31-08-2025, 20:55 von Sinai.)
(31-08-2025, 18:45)Thomas der Ungläubige schrieb: Seelische Probleme enstehen häufig durch Narrative über die eigene Vergangenheit oder Zukunft. Auf diese Narrative sollte man verzichten.
Wenn die Menschheit ihre Geschichte vergisst, hat sie auch keine Zukunft. Leider ist der tonangebende Teil der westlichen Jugend ganz der Idee des Liberalismus und damit Wirtschaftsliberalismus und damit Kapitalismus verhaftet. Sie leben geistig so wie die Jugend um 1870. In großer Euphorie
Und genau so ist es mit Individuen. Jeder Mensch hat seine Vergangenheit mit guten und schlechten Seiten. Jeder hat Fehler gemacht, die er nicht wiederholen will und nicht wiederholen soll, um eine gute Zukunft zu haben. Zukunftsplanung ist wichtig, außer man lebt so wie die Lilien in der Bibel:
Matthäus 6
"Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. . .
Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht."
Aber die Erwartungen der Urchristen haben sich nicht erfüllt!
Das Ende der Welt kam nicht - und wer leben will, muss planen und arbeiten
Die Menschen haben längst die Schnauze voll von Leuten, die so Leichtsinniges predigen und haben Null Bock auf indische Gurus, die nun auch damit daherkommen
(31-08-2025, 18:45)Thomas der Ungläubige schrieb: Ich glaube, dass es schwer aber nicht unmöglich ist, die Illusion der Zeitlichkeit zu überwinden und dadurch das ewige Leben im Diesseits
zu erreichen.
Laut christlicher Lehre hat jeder Mensch ein ewiges Leben, die einen in der Glückseligkeit, die anderen in der Hölle und viele einige Zeit im Fegefeuer und dann in der Glückseligkeit.
Und das ewige Leben braucht man nicht im Diesseits "erwerben", da es eben ohnehin jeder hat. Die einen in der Glückseligkeit, die anderen in Schande.
Der Prophet Daniel schrieb: Viele, die in der Erde schlafen, werden erwachen, die einen zu ewigem Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande.
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(31-08-2025, 01:39)Sinai schrieb: Was hast Du genau studiert? Und warst Du beruflich in der Forschung / in der Lehre / in der Behörde tätig? Sagen wir so: Ich habe Physik (+Mathe +Chemie) studiert und war Gutachter in einer Sachverständigen-Organisation. Letzteres bedeutet: Messen, Berechnen, Beurteilen und Schreiben.
(31-08-2025, 01:39)Sinai schrieb: Ich will Dich wirklich nicht beleidigen, wenn ich sage, Dir hätte es in der Deutschen Demokratischen Republik viel besser gefallen. Denn dort war Religion entmachtet und die Naturwissenschaft war die Königin. Da konnte auch keine Ideologie dreinreden, denn Naturwissenschaft ist systemindifferent. Und Naturwissenschaftler gehörten dort nicht zur Masse, sondern zur privilegierten Oberschicht und hatten sicher weniger Existenzsorgen als Akademiker bei uns Was man nicht miterlebt, kann man nicht beurteilen. Jedenfalls haben unsere Anverwandten unter dem System gelitten.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(31-08-2025, 01:27)Sinai schrieb: (30-08-2025, 22:44)Ekkard schrieb:
Ein Universum kann für seine Beobachter ("Wir") existieren, auch wenn es vollkommen sinn- und zwecklos ist. Möglicherweise brodelt es vor Universen, die entstehen und wieder vergehen, wie man das von Seifenschaum kennt.
Ich glaube zwar nicht, dass das zutrifft, aber dennoch ist dieses Bild interessant beschrieben
... ich persönlich denke, dass nur ein Mensch ohne Glauben und dem dazu nötigen Urvertrauen auf den Gedanken kommen kann, das Universum könnte vollkommen sinn- und zwecklos sein. 
Dass es aber noch andere Universen geben könnte - ist ja nun eine oft erzählte Geschichte - auch von Astrophysikern.
Der "Wanderprediger" wird im NT so zitiert: "In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen."
Auch der Vergleich mit dem Seifenschaum ist absurd, denn dieser kann u.a. keine mit Bewusstsein begabten Lebewesen hervorbringen, wenngleich man sich damit die Hände vortrefflich reinigen kann!
Also dazu sage ich jetzt im Scherz: Möglicherweise brodelt etwas in den Synapsen von Ekkard, was weder entstehen, somit aber auch nicht vergehen kann ...
Gruß von Reklov
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(30-08-2025, 22:44)Ekkard schrieb:
Ein Universum kann für seine Beobachter ("Wir") existieren, auch wenn es vollkommen sinn- und zwecklos ist. Möglicherweise brodelt es vor Universen, die entstehen und wieder vergehen, wie man das von Seifenschaum kennt.
(02-09-2025, 19:39)Reklov schrieb: ... ich persönlich denke, dass nur ein Mensch ohne Glauben und dem dazu nötigen Urvertrauen auf den Gedanken kommen kann, das Universum könnte vollkommen sinn- und zwecklos sein. Haarscharf am Geschriebenen vorbei: Es geht nur um die von dir behauptete Bedingung, ein Universum müsse notwendigerweise einen Zweck aufweisen. Nur das ist nicht so! Von allem Anderen war nicht die Rede.
(02-09-2025, 19:39)Reklov schrieb: Auch der Vergleich mit dem Seifenschaum ist absurd, denn dieser kann u.a. keine mit Bewusstsein begabten Lebewesen hervorbringen, wenngleich man sich damit die Hände vortrefflich reinigen kann! Ja, ja, kleiner Scherzkeks!
(02-09-2025, 19:39)Reklov schrieb: Also dazu sage ich jetzt im Scherz: Möglicherweise brodelt etwas in den Synapsen von Ekkard, was weder entstehen, somit aber auch nicht vergehen kann ... Natürlich! Das tut es andauernd, besonders, wenn sich die Repliken ähneln wie ein Ei dem anderen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-09-2025, 22:08 von Sinai.)
(31-08-2025, 01:56)Sinai schrieb: Hallo Thomas
Der Titel lautet: "Spiritualität ohne Gott"
Spiritualität ist ein nicht ganz eindeutiger Begriff - was verstehst Du eigentlich unter Spiritualität ?
Siehst Du einen Zusammenhang zum Begriff des Spiritismus ?
(31-08-2025, 18:45)Thomas der Ungläubige schrieb: Im Moment hat Spirtualität für mich viel mit Meditation und Achtsamkeit zu tun.
Hier sollten alle Lebewesen studiert werden: alle Pflanzen sind Meister der Meditation. Und manche Tiere sind wahrhafte Meister der Meditation und Achtsamkeit, man denke an die Schnecken, wie behutsam sie über den rauen Boden fahren, jedes Sandkorn mit den Fühlern langsam - wie meditierend - abtastend
Du solltest das Wort "Moment" aus Deinem Wortschatz verbannen - gerade die flinken Affen, die auf den günstigsten Moment warten, um eine Banane vom Tisch des Restaurants zu grabschen, scheinen spirituell echte Banausen zu sein. Nur wenn sie schlafen oder sich oder einander lausen, sind sie entspannt. Aber der Blick ist immer wachsam, ob sich irgendwo ein Feind, ein Konkurrent oder eine günstige Beute (eine vom Baum fallende Nektarine) nähert
Ich denke mir oft, dass die Faultiere gar nicht gehandicapt sind, sondern Lebewesen auf ihrem Zenith - sonst wären sie schon längst ausgestorben. Sie genießen ihr Leben, meditieren stundenlang jeden Tag und haben dieselbe Überlebenschance wie ein hektisch herumkletternder Affe
Die Langsamkeit hat nicht zu ihrem Aussterben geführt !
Papageien sind sehr langsame Flieger und sind dennoch nicht ausgestorben und können oft sogar reden
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(30-08-2025, 22:44)Ekkard schrieb:
Ein Universum kann für seine Beobachter ("Wir") existieren, auch wenn es vollkommen sinn- und zwecklos ist. Möglicherweise brodelt es vor Universen, die entstehen und wieder vergehen, wie man das von Seifenschaum kennt. Haarscharf am Geschriebenen vorbei: Es geht nur um die von dir behauptete Bedingung, ein Universum müsse notwendigerweise einen Zweck aufweisen. Nur das ist nicht so! Von allem Anderen war nicht die Rede.
@ Ekkard,
... ob das nun so ist - oder nicht, kann kein Mensch treffend beurteilen! - Deine Aussage ist also mehr als nur verwunderlich!
Wenn du aber glaubst, es müsse notwendigerweise kein Sinn oder Zweck in der Existenz des Universums stecken, so musst du dich ja ehrlicherweise zunächst mal selber fragen, was denn dein Leben für einen Sinn oder Zweck haben sollte, haben könnte (?) - außer, dass du etwas machst, was für dich Sinn ergibt ...
Wenn das Universum keinen Sinn und Zweck haben sollte, - so hat das Dasein der Menschen im Kosmos auch keinen Sinn! Für mich ist z.B. die Evolution ein Zeichen und zwar nicht nur für Wirkkraft, sondern auch für zielgerichtete Kraft, welcher ein Konzept vorausgeht!
Wer anders denkt, dem sage ich gerne salopp: Ja, warum lebst du denn überhaupt, wenn dir alles ohne Sinn und Zweck erscheint? Schließlich macht ja dann das kurzzeitige Dasein in einem biologischen Körper auch keinen dauerhaften Sinn für das Individuum, selbst wenn es sich während seines Lebens äußerst interessanten und erfüllenden Beschäftigungen hingibt!
Viele Dinge haben zwar abgestufte Bedeutungen für den Menschen, aber die Frage nach Sinn und Zweck des Universums steht unbestritten im Vordergrund, denn wäre dieses ohne Sinn und Zweck, wäre auch alle emsige Betriebsamkeit der Menschen nur flüchtiger Vergänglichkeit unterworfen!
Diese Frage fordert das Bewusstsein von Gläubigen wie Atheisten gleichermaßen heraus!
Gruß von Reklov
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(31-08-2025, 21:10)Ekkard schrieb: Sagen wir so: Ich habe Physik (+Mathe +Chemie) studiert und war Gutachter in einer Sachverständigen-Organisation. Letzteres bedeutet: Messen, Berechnen, Beurteilen und Schreiben.
... diese deine Fähigkeiten hast du sicher gut und gewissenhaft eingesetzt. Nur - bei Fragen zur Transzendenz gibt es nichts zu messen oder beurteilend zu schreiben.
Hier eröffnen sich, ähnlich wie in der Welt der Quanten, - unzählige Möglichkeiten!
Man erkennt an allen deinen Beiträgen leicht, dass du meinst, mit dem An-Gelernten nun gleich schon ALLES meistern zu können.
Dazu sage ich kurz: Vergebliche Mühe!
Gruß von Reklov
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Gestern, 20:13 von Sinai.)
(Gestern, 19:38)Reklov schrieb: Viele Dinge haben zwar abgestufte Bedeutungen für den Menschen, aber die Frage nach Sinn und Zweck des Universums steht unbestritten
im Vordergrund,
Gruß von Reklov
Ich glaube nicht, dass das so stimmt! Für sehr viele Menschen steht der Kampf ums Überleben im Vordergrund. Dazu zählt neben der Erwerbsarbeit auch die Schule. Mörderischer Wettbewerb da wie dort! Dann die Suche nach dem Partner und die Sexualität. Das ist wie die Maslow'sche Pyramide. Erst wenn all dies erledigt ist, hat der Mensch Muße und Interesse, nach dem Sinn seines Lebens zu forschen
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Gestern, 20:27 von Sinai.)
(31-08-2025, 21:10)Ekkard schrieb: (31-08-2025, 01:39)Sinai schrieb: Was hast Du genau studiert? Und warst Du beruflich in der Forschung / in der Lehre / in der Behörde tätig? Sagen wir so: Ich habe Physik (+Mathe +Chemie) studiert und war Gutachter in einer Sachverständigen-Organisation. Letzteres bedeutet: Messen, Berechnen, Beurteilen und Schreiben.
(31-08-2025, 01:39)Sinai schrieb: Ich will Dich wirklich nicht beleidigen, wenn ich sage, Dir hätte es in der Deutschen Demokratischen Republik viel besser gefallen. Denn dort war Religion entmachtet und die Naturwissenschaft war die Königin. Da konnte auch keine Ideologie dreinreden, denn Naturwissenschaft ist systemindifferent. Und Naturwissenschaftler gehörten dort nicht zur Masse, sondern zur privilegierten Oberschicht und hatten sicher weniger Existenzsorgen als Akademiker bei uns Was man nicht miterlebt, kann man nicht beurteilen. Jedenfalls haben unsere Anverwandten unter dem System gelitten.
"Man muss nicht in der Bratpfanne gelegen haben, um über ein Schnitzel zu schreiben." Maxim Gorki (1868–1936)
Es gibt auch viele Leute, die unter dem jetzigen System des Kapitalismus leiden.
Heute sah ich einen Obdachlosen auf einer Bank im Bahnhof liegen. Er bettelte um Geld und sagte mir unumwunden, dass er ein Diplom-Ingenieur ist - was ich ihm aufgrund seiner gepflegten Aussprache auch glaubte
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