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Das ist auch die theologische Erklaerung.
Ansonsten bitte das Thema nicht aus den Augen lassen!
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07-07-2025, 16:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07-07-2025, 16:37 von Sinai.)
(07-07-2025, 15:25)Ulan schrieb: Das ist auch die theologische Erklaerung.
Es gibt nicht "die" theologische Erklärung
Nicht in dieser Frage und nicht in vielen anderen Fragen
Zwischen Rom und Byzanz gärte es seit Jahrhunderten und 1054 trat die Spaltung offen zutage
Auch im Hochmittelalter war die Theologie sehr uneinheitlich, man denke an die langwierigen Debatten der Scholastiker der Sorbonne
Dann kam die Glaubensspaltung ab dem frühen 16. Jahrhundert
Dann kam infolge des Zweiten Vatikanischen Konzils die Möglichkeit unterschiedlicher Bibelinterpretationen in der Katholischen Kirche
Die Altkatholiken waren ja ohnehin längst abgespalten und hatten ihre eigene Lehre
Protestantische Theologen haben oft sehr unterschiedliche Positionen zu bestimmten biblischen Themen
Und wenn wir hier über die alttestamentliche Stelle reden, wo man Gott gegen den Tagwind einherschreiten gehört wurde (Genesis 3,8), haben die verschiedenen Richtungen des Judentums (Orthodoxes Judentum, Konservatives Judentun, Liberales Judentum) sicher auch verschiedene Meinungen
"Als sie Gott, den Herrn, im Garten gegen den Tagwind einherschreiten hörten, versteckten sich Adam und seine Frau (...)" Genesis 3,8 (Einheitsübersetzung)
Und auch Atheisten haben ihre Meinung dazu
Zum Thema des Threadstarters ist noch zu sagen, dass er mit seinen Befürchtungen nicht allein ist:
Beitrag #1
(22-06-2025, 19:13)Franz schrieb: In einem winzigen Augenblick sehe ich ein Paradies, das die Menschen blitzschnell zerstören.
Beitrag #27
(02-07-2025, 13:22)Reklov schrieb: @ Franz,
( . . . )
Der Menschheit stehen wohl noch ungeahnte Katastrophen bevor, was sich in der Vergangenheit auch immer wieder bewiesen hat!
Obwohl es nicht ganz zutrifft, wenn der Threadstarter schreibt, er sehe "ein Paradies, das die Menschen blitzschnell zerstören" - denn auch die heutige Welt ist kein Paradies
Wenn man sich allein den laufenden politischen Hader in den USA und in der EU ansieht, assoziiert man diesen Hader und all die Zustände, die dazu geführt haben, nicht unbedingt mit einem Paradies
Und wir stehen wieder einmal am Abgrund eines Krieges. Vor Jahrhunderten waren noch Schwarzpulverwaffen im Einsatz und die Kriege waren räumlich begrenzt - aber durch die "Industrielle Revolution" (die 1760 von Großbritannien ausgehend langsam begann) führen seit 1914 moderne Transportmittel zum Truppentransport (Eisenbahn und Dampfschiff) zu Weltkriegen, und heute sind Atomwaffen verbreitet
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(07-07-2025, 16:27)Sinai schrieb: (07-07-2025, 15:25)Ulan schrieb: Das ist auch die theologische Erklaerung.
Es gibt nicht "die" theologische Erklärung
Dann nenne es die "religionswissenschaftliche Erklaerung", wenn Dir das lieber ist.
Ansonsten heisst das Thema hier "versteckte Wirklichkeit"; das mit der Kriegsangst ist hier nur ein Nebenaspekt.
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07-07-2025, 22:03
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07-07-2025, 22:18 von Sinai.)
(07-07-2025, 20:17)Ulan schrieb: (07-07-2025, 16:27)Sinai schrieb: (07-07-2025, 15:25)Ulan schrieb: Das ist auch die theologische Erklaerung.
Es gibt nicht "die" theologische Erklärung
Dann nenne es die "religionswissenschaftliche Erklaerung", wenn Dir das lieber ist.
Es geht mir um das Wort "die"
Es gibt zu diesem Thema, dass der Gott der Bibel anfänglich sehr erdverbunden beschrieben wird (Gott geht im Paradies spazieren und Adam und Eva hören Gott gegen den Tagwind einherschreiten, sh 1 Mose 3:8 Einheitsübersetzung) heute wohl nicht "die" theologische Erklärung und nicht "die" religionswissenschaftliche Erklärung, sondern viele gleichberechtigte nebeneinander
Und ich merkte an, dass die Ansicht von Reklov, dass dies "lediglich eine poetische Ausdrucksform, welche u.a. das Verständnis antiker Auroren" widerspiegele, ein atheistischer Erklärungsversuch sei
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(07-07-2025, 20:17)Ulan schrieb: Ansonsten heisst das Thema hier "versteckte Wirklichkeit"
Na ja, die Wirklichkeit ist ja wirklich teilweise versteckt und manchmal unerklärlich
Da sind sich viele Theologen, Naturwissenschaftler einig
Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie!
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh’ ich nun, ich armer Tor,
Und bin so klug als wie zuvor!
Heiße Magister, heiße Doktor gar,
Und ziehe schon an die zehen Jahr
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum
(Goethe)
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08-07-2025, 15:17
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-07-2025, 15:21 von Reklov.)
(07-07-2025, 22:03)Sinai schrieb: Und ich merkte an, dass die Ansicht von Reklov, dass dies "lediglich eine poetische Ausdrucksform, welche u.a. das Verständnis antiker Auroren" widerspiegele, ein atheistischer Erklärungsversuch sei
@ Sinai,
... jeder Versuch einer schriftlichen Darstellung über den Begriff "Gott" muss fehlschlagen! Auch wenn er noch so gut gemeint ist!
Es reicht eben nur zu einer Umschreibung! Warum, braucht ja nicht groß erklärt zu werden.
Ein Beispiel: nicht nur Jesus ist uns als "Sohn Gottes" in den überlieferten Bibeltexten vorgestellt, sondern bereits das antike Griechenland hatte in seinem Denken einen "Sohn des Himmels" schriftlich eingebunden: Herkules.
Er war in der griech. Mythologie der Sohn von Zeus und Alkmene. Auch er musste die schwierigsten Aufgaben bewältigen und am Ende einen qualvollen Tod erleiden, bis er im Götterhimmel aufgenommen wurde.
Davon abgesehen müsste ja nun auch dir bekannt sein, dass ich kein Atheist bin. Das sog. Göttliche ist aber (meine ich) vom Menschen nicht zu erfassen. Er kann sich ihm nur gedanklich mittels einem entsprechenden Bewusstsein nähern.
Gruß von Reklov
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08-07-2025, 16:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-07-2025, 16:01 von Sinai.)
(08-07-2025, 15:17)Reklov schrieb: ... jeder Versuch einer schriftlichen Darstellung über den Begriff "Gott" muss fehlschlagen! Auch wenn er noch so gut gemeint ist!
Es reicht eben nur zu einer Umschreibung!
Gott zu beschreiben, ist schwierig bis unmöglich - selbst Moses gelang dies nicht vollständig. Es sind halt "Umschreibungen" wenn Du so willst
JHWH bedeutet: "Ich bin der ich bin"
Doch Gott konnte auch beim Gehen gehört werden:
Denn in der Genesis ist zu lesen:
"Als sie Gott, den Herrn, im Garten gegen den Tagwind einherschreiten hörten, versteckten sich Adam und seine Frau (...)" Genesis 3,8 (Einheitsübersetzung)
(07-07-2025, 14:13)Reklov schrieb: "Gott" kann zwar im Tagwind als einherschreitend "beschrieben" werden, bleibt dabei aber lediglich eine poetische Ausdrucksform, welche u.a. das Verständnis antiker Auroren widerspiegelt.
Und dies ist halt ein atheistischer Erklärungsversuch
Genauso, wie Moses in eine Reihe mit "antiken Autoren" zu stellen
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(08-07-2025, 16:01)Sinai schrieb: Und dies ist halt ein atheistischer Erklärungsversuch
Genauso, wie Moses in eine Reihe mit "antiken Autoren" zu stellen
Nein, das ist eine christliche Erklaerung. Die Bibel hast schon im Buch Genesis vollkommen unterschiedliche Gottesvorstellungen, eine primitive anthropomorphe und eine etwas entwickeltere, eher ferne.
Aber Dir ist die Bibel ja seltsam fremd.
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08-07-2025, 17:54
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-07-2025, 17:58 von Sinai.)
(08-07-2025, 16:01)Sinai schrieb: "Als sie Gott, den Herrn, im Garten gegen den Tagwind einherschreiten hörten, versteckten sich Adam und seine Frau (...)" Genesis 3,8 (Einheitsübersetzung)
(07-07-2025, 14:13)Reklov schrieb: "Gott" kann zwar im Tagwind als einherschreitend "beschrieben" werden, bleibt dabei aber lediglich eine poetische Ausdrucksform, welche u.a. das Verständnis antiker Auroren widerspiegelt.
Und dies ist halt ein atheistischer Erklärungsversuch
Genauso, wie Moses in eine Reihe mit "antiken Autoren" zu stellen
(08-07-2025, 16:24)Ulan schrieb: Nein, das ist eine christliche Erklaerung. Die Bibel hast schon im Buch Genesis vollkommen unterschiedliche Gottesvorstellungen, eine primitive anthropomorphe und eine etwas entwickeltere, eher ferne.
Welche "christliche Erklärung" stellt denn Moses in eine Reihe mit "antiken Autoren" ?
Und Du scheinst zu vergessen, dass das Christentum auf dem Alten Testament aufbaut - und auch in der jüdischen Religion stellt niemand Ernst zu nehmender Moses in eine Reihe mit "antiken Autoren"
Es gab massenhaft antike Autoren - vor allem aus dem alten Griechenland sind uns viele Schriften erhalten. Aber diese haben mit Moses nichts zu tun
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08-07-2025, 19:20
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-07-2025, 19:22 von Ulan.)
(08-07-2025, 17:54)Sinai schrieb: (08-07-2025, 16:24)Ulan schrieb: Nein, das ist eine christliche Erklaerung. Die Bibel hast schon im Buch Genesis vollkommen unterschiedliche Gottesvorstellungen, eine primitive anthropomorphe und eine etwas entwickeltere, eher ferne.
Welche "christliche Erklärung" stellt denn Moses in eine Reihe mit "antiken Autoren" ?
Das Fach "Einleitungsfragen" in jedem Priesterseminar. Aber natuerlich nicht als "Autor", sondern als "literarische Figur".
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08-07-2025, 20:24
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-07-2025, 20:37 von Sinai.)
Ob Moses in Priesterseminaren als "literarische Figur" bezeichnet wird, hängt stark vom jeweiligen Seminar und dessen theologischer Ausrichtung ab
In vielen traditionellen, konservativen Priesterseminaren wird Moses als historische Person und bedeutende biblische Gestalt verstanden, also als jemand, der tatsächlich gelebt hat und der den Auszug aus Ägypten sowie die Gesetzgebung auf dem Berg Sinai erlebt hat
In historisch-kritisch orientierten Priesterseminaren oder theologischen Fakultäten wird jedoch etwas anderes gelehrt. Dort kann Moses durchaus auch als "literarische Figur" bezeichnet werden - das heißt als Gestalt, die in der Bibel eine bestimmte theologische und narrative Funktion erfüllt, wobei die Frage nach seiner historischen Existenz differenziert gewertet wird
Dieser - für die 2,4 Milliarden Christen - nicht sichtbare Kampf unter der Oberfläche wird in naher Zukunft einmal öffentlich thematisiert und geklärt werden
Da soll es dann durchaus eine Trennung geben
Oder es werden dann viele Leute zur Orthodoxen Kirche übertreten
Klar tun derzeit noch wenige diesen Schritt, da die Orthodoxen Kirchen innen ganz anders aussehen und da die Orthodoxen Priester ganz anders gekleidet sind und Weihnachten an einem anderen Tag gefeiert wird - aber wenn die Bibel neuerdings in Frage gestellt wird, dann wäre dieser Schritt für Viele eine praktikable Fluchtmöglichkeit
Wenn einer anfängt, hat er es schwer, da er allein ist. Aber wenn da einmal mehrere Familien übertreten, kann das schon ins Rollen kommen
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Es haengt, wie gesagt, vom Fach ab. Im Fach "Einleitungsfragen" wird die Entstehung der Bibel besprochen, also Moses als literarische Figur behandelt, im Fach "Hermeneutik" ist er der israelitische Volksheld der Bibel.
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09-07-2025, 02:33
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09-07-2025, 02:43 von Sinai.)
Es hängt, wie gesagt, auch von der theologischen Fakultät oder vom Priesterseminar ab
Das ist eben nicht überall auf der Welt und bei allen Konfessionen gleich. Es gibt ja Katholische, Anglikanische, Orthodoxe Priesterseminare
Am breitesten über die Welt verstreut sind die katholischen
Beispielsweise gibt es katholische Priesterseminare in Nigeria, Uganda, Kenia, DR Kongo, Südafrika, Tansania
In der DR Kongo ist die katholische Kirche besonders konservativ - aber auch auf den Philippinen
Und selbst in Europa sind nicht alle Priesterseminare gleich, man denke beispielsweise an Polen
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Ja und, wen interessiert's (dass Du falsche Vorstellungen davon hast, wie das in einigen Konfessionen passiert, mal dahingestellt). Es ging um Deine unsinnige Abkanzelung bestimmter Ansichten, z.B. ueber Moses, als "atheistisch"; diese Erklaerungen kommen aber hauptsaechlich aus den Institutionen der christlichen Kirchen, was Deine Charakterisierung falsch macht.
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09-07-2025, 10:52
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09-07-2025, 10:54 von Sinai.)
(09-07-2025, 04:32)Ulan schrieb: Ja und, wen interessiert's (dass Du falsche Vorstellungen davon hast, wie das in einigen Konfessionen passiert, mal dahingestellt). Es ging um Deine unsinnige Abkanzelung bestimmter Ansichten, z.B. ueber Moses, als "atheistisch"; diese Erklaerungen kommen aber hauptsaechlich aus den Institutionen der christlichen Kirchen, was Deine Charakterisierung falsch macht.
Bestimmte Ansichten kommen nicht aus "den" Institutionen der christlichen Kirchen, sondern aus einigen Institutionen mancher (nicht aller) christlichen Kirchen
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(09-07-2025, 10:52)Sinai schrieb: Bestimmte Ansichten kommen nicht aus "den" Institutionen der christlichen Kirchen, sondern aus einigen Institutionen mancher (nicht aller) christlichen Kirchen
Wie gesagt, diese Deine Einschraenkung ist vollkommen egal, da Deine Behauptung, solche Erklaerungen waeren "atheistisch", auf alle Faelle falsch ist. Du bezeichnest einen Grossteil der Christenheit als "atheistisch", was natuerlich voelliger Bloedsinn ist.
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