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(30-06-2025, 14:58)Ulan schrieb: Der klassische Materialismus, ja.
Richtig, denn diese Ansammlung von Protonen, Neutronen und Elektronen bildet diverse Molekuele und Ueberstrukturen, die dann alle miteinander wechselwirken (der Hauptaspekt, wuerde ich sagen) als ein Gesamtsystem, dem wir dann einen neuen Namen geben. Auch ein Wald besteht nicht nur aus Baeumen, sonst haetten wir nicht ein neues Wort dafuer. Und Systeme haben immer emergente Eigenschaften. Ein gutes Beispiel ist ein Wassermolekuel: das ist nicht nass, sondern "nass" ist eine Eigenschaft, die erst durch
Oh, mit Sicherheit. Aber manch einer hier macht aus dieser simplen Tatsache gleich eine Religion und bastelt sich seinen "Lueckengott".
Ja, Pantheismus ist eine schoene Idee. Nur bin ich mir nicht sicher, dass uns eine solche Weltseele ueberhaupt bemerken wuerde, genausowenig, wie uns Menschen das Schicksal der zig Billionen Mikroben nahegeht, die in uns leben. Ich wuerde auch annehmen, dass ein solch gigantisches Bewusstsein ein ganz anderes Zeitgefuehl hat und wir fuer so etwas nicht mal Eintagsfliegen waeren.
@ Ulan,
schon wieder kommst du mit deinem "Lückengott" daher,  obwohl die Lücke ja nur im Kopf (sprich: im evolutionären Affenhirn!) besteht!
Auch dein Vergleich mit Mikroben hinkt gewaltig, denn immerhin kann ja jemand wie DU, bewusste Forscher-Arbeit betreiben, hat also die Möglichkeit, zu "denken" und zu reflektieren! Einer Mikrobe ist dies nicht möglich, oder hast du schon mal eine am Mikroskop sitzen sehen?
Dass ein uns (so gedachtes) übergeordnetes Bewusstsein nicht nur ein anderes Zeitgefühl hat, sondern auch durchaus in der Lage ist, sich denkenden Wesen zuzuwenden, aber eben nur auf dem Gebiet des Geistigen, kann keinesfalls ausgeschlossen werden, denn immerhin kann der Mensch auch eine Verbindung zu Tieren und Pflanzen herstellen, dabei auch entsprechende Reaktionen "erfahren"!
Deiner Sichtweise setze ich entgegen:
Wir sind für das "gigantische Bewusstsein" wohl weit mehr, als nur eine Eintagsfliege - und das schon deswegen, weil Zeit (z.B. ein Tag) für diese Wesenheit keine Rolle spielt, ebenso wenig, wie die körperliche Größe eines Menschen oder der Raum, in welchem er sich befindet ...
Gruß von Reklov
(30-06-2025, 14:58)Ulan schrieb: Der klassische Materialismus, ja.
(30-06-2025, 02:32)Noumenon schrieb: Nur macht allein eine bloße Ansammlung von Protonen, Neutronen und Elektronen noch keinen Menschen. Richtig, denn diese Ansammlung von Protonen, Neutronen und Elektronen bildet diverse Molekuele und Ueberstrukturen, die dann alle miteinander wechselwirken (der Hauptaspekt, wuerde ich sagen) als ein Gesamtsystem, dem wir dann einen neuen Namen geben. Auch ein Wald besteht nicht nur aus Baeumen, sonst haetten wir nicht ein neues Wort dafuer. Und Systeme haben immer emergente Eigenschaften. Ein gutes Beispiel ist ein Wassermolekuel: das ist nicht nass, sondern "nass" ist eine Eigenschaft, die erst durch die Interaktion von Wassermolekuelen miteinander und mit ihrer Umgebung entsteht.
(30-06-2025, 02:32)Noumenon schrieb: Damit ist zwar deine Frage nicht abschließend beantwortet, aber ich denke, wir Menschen dürfen ruhig anerkennen, dass wir keine allmächtigen Götter sind, sondern unser Wissen begrenzt ist, wie es auch schon für die Generationen vor uns galt. Auch die moderne Wissenschaft hat zwar schon viele Erkenntnisse zutage gefördert, aber nicht auf alles eine Antwort. Gerade in Bereichen wie Bewusstsein, Quantenphysik oder der Frage nach dem Verhältnis von "Geist" und "Materie" gibt es noch viele offene Fragen, auf die wir zum Teil zwar abschließende Antworten zu haben glauben, aber das kann sich eines Tages - bspw. in hundert oder tausend Jahren - rückwirkend ganz anders darstellen, wie "schlau" wir derzeit wirklich sind, was diverse Dinge angeht. Oh, mit Sicherheit. Aber manch einer hier macht aus dieser simplen Tatsache gleich eine Religion und bastelt sich seinen "Lueckengott".
(30-06-2025, 02:32)Noumenon schrieb: Sehr metaphorisch ausgedrückt. Aber wenn ich deinen Gedanken aufgreifen darf: Mir gefällt die Idee, dass es so etwas wie eine Art übergeordnetes Weltbewusstsein geben könnte - etwas, das man vielleicht auch "Gott" nennen kann, manche würden vielleicht auch "Weltseele" dazu sagen. Und wenn diese Entität die Welt hervorgebracht hat, dann erscheint es mir nur folgerichtig, dass es auch in ihr präsent ist. Es wäre doch paradox, wenn "Gott" eine Welt erschafft, ohne in irgendeiner Weise an ihr teilzuhaben. Vielleicht ist es ja so, dass dieses Weltbewusstsein in unzähligen Lebewesen inkarniert ist - also nicht außerhalb von uns steht, sondern sich durch uns ausdrückt, gestaltet, erlebt und bewertet. So wie alle meine Sinneszellen ein Teil von mir sind und mir ermöglichen, die Welt wahrzunehmen, könnten auch wir Teil eines größeren Bewusstseins sein, das durch uns die Welt erfährt - nur mit dem Unterschied, dass wir ein eigenes Bewusstsein haben und als (vermeintlich) eigenständige Individuen begreifen. Ja, Pantheismus ist eine schoene Idee. Nur bin ich mir nicht sicher, dass uns eine solche Weltseele ueberhaupt bemerken wuerde, genausowenig, wie uns Menschen das Schicksal der zig Billionen Mikroben nahegeht, die in uns leben. Ich wuerde auch annehmen, dass ein solch gigantisches Bewusstsein ein ganz anderes Zeitgefuehl hat und wir fuer so etwas nicht mal Eintagsfliegen waeren.
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(30-06-2025, 16:04)Reklov schrieb: schon wieder kommst du mit deinem "Lückengott" daher, obwohl die Lücke ja nur im Kopf (sprich: im evolutionären Affenhirn!) besteht!
Deinem Lueckengott, Reklov, Deinem! Und der Begriff stammt nicht von mir, sondern aus dem 19. Jhdt.
(30-06-2025, 16:04)Reklov schrieb: Auch dein Vergleich mit Mikroben hinkt gewaltig, denn immerhin kann ja jemand wie DU, bewusste Forscher-Arbeit betreiben, hat also die Möglichkeit, zu "denken" und zu reflektieren! Einer Mikrobe ist dies nicht möglich, oder hast du schon mal eine am Mikroskop sitzen sehen? 
Ja, Dein Vergleich hinkt! Es geht darum, dass Du Dir der Bewohner Deines Koerpers nicht bewusst wirst und keinen Gedanken an sie verschwendest. Bei Lebenzyklen von teilweise 20 Minuten waere da selbst unter Annahme eines "Bewusstseins" bei Mikroben kaum ein Austausch zu erwarten, da man schlicht "in verschiedenen Welten" lebt, auch wenn man den Platz sehr innig teilt.
(30-06-2025, 16:04)Reklov schrieb: Deiner Sichtweise setze ich entgegen:
Wir sind für das "gigantische Bewusstsein" wohl weit mehr, als nur eine Eintagsfliege - und das schon deswegen, weil Zeit (z.B. ein Tag) für diese Wesenheit keine Rolle spielt, ebenso wenig, wie die körperliche Größe eines Menschen oder der Raum, in welchem er sich befindet ...
Nun, Du bist frei, Dir Deinen Gott zu basteln, wie Du ihn willst! Deine Gottesvorstellungen teile ich halt nicht.
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(30-06-2025, 16:15)Ulan schrieb: Ja, Dein Vergleich hinkt! Es geht darum, dass Du Dir der Bewohner Deines Koerpers nicht bewusst wirst und keinen Gedanken an sie verschwendest. Bei Lebenzyklen von teilweise 20 Minuten waere da selbst unter Annahme eines "Bewusstseins" bei Mikroben kaum ein Austausch zu erwarten, da man schlicht "in verschiedenen Welten" lebt, auch wenn man den Platz sehr innig teilt.
Nun, Du bist frei, Dir Deinen Gott zu basteln, wie Du ihn willst! Deine Gottesvorstellungen teile ich halt nicht.
... nun auch du bist frei, dir deine rein persönliche Sicht auf die WELT zu basteln. Jeder Mensch lebt nun mal in versch. Welten, was aber auch abhängig von seiner Lebensdauer und seinem Bewusstsein ist. Deswegen sagte ich hier ja schon öfter: Jeder, wie er mag und kann!
Gruß von Reklov
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30-06-2025, 18:36 von Sinai.)
(30-06-2025, 16:15)Ulan schrieb: (30-06-2025, 16:04)Reklov schrieb: schon wieder kommst du mit deinem "Lückengott" daher, obwohl die Lücke ja nur im Kopf (sprich: im evolutionären Affenhirn!) besteht!
Deinem Lueckengott, Reklov, Deinem! Und der Begriff stammt nicht von mir, sondern aus dem 19. Jhdt.
Der Ausdruck "God of the gaps" (dt. Übersetzung "Gott der Lücken" oder "Lückengott") stammt von dem schottischen Schriftsteller Henry Drummond (1851–1897)
Drummond vertrat auch sozialdarwinistische Positionen:
"Speziell in seinem Werk The Ascent of Man (1894) vertrat Drummond sozialdarwinistische Positionen"
Henry Drummond (Schriftsteller) - Wikipedia
Sozialdarwinismus war damals im Britischen Empire groß in Mode
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30-06-2025, 18:29 von Sinai.)
(30-06-2025, 16:30)Reklov schrieb: Jeder Mensch lebt nun mal in versch. Welten
Was verstehst Du unter verschiedenen Welten ?
Das ist allzu weit formuliert
Schon zur Zeit Jesu lebten die Menschen in Judäa in zwei Welten
Einerseits waren sie der Thora unterworfen, andererseits dem Römischen Weltreich
Folgender Satz zeigt das sehr deutlich:
"So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!" Matth 22,21
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(30-06-2025, 16:04)Reklov schrieb: Deiner Sichtweise setze ich entgegen:
Wir sind für das "gigantische Bewusstsein" wohl weit mehr, als nur eine Eintagsfliege - und das schon deswegen, weil Zeit (z.B. ein Tag) für diese Wesenheit keine Rolle spielt, ebenso wenig, wie die körperliche Größe eines Menschen oder der Raum, in welchem er sich befindet
non sequitur, bzw. hat das eine mit dem anderen genau nichts zu tun
du hast hier also wie immer gar nichts "entgegenzusetzen", du verzettelst dich einfach in wüsten spekulationen und unfundierten behauptungen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(30-06-2025, 18:09)Sinai schrieb: (30-06-2025, 16:30)Reklov schrieb: Jeder Mensch lebt nun mal in versch. Welten
Was verstehst Du unter verschiedenen Welten ?
Das ist allzu weit formuliert
Schon zur Zeit Jesu lebten die Menschen in Judäa in zwei Welten
Einerseits waren sie der Thora unterworfen, andererseits dem Römischen Weltreich
Folgender Satz zeigt das sehr deutlich:
"So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!" Matth 22,21
@ Sinai,
... damit meinte ich nicht die "äußere", sondern auch die "innere" Welt! - Dazu kann man u.a. anmerken: Wer nach außen schaut, träumt. Wer nach innen schaut, erwacht!
Dem angeführten Bibelzitat stimme ich persönlich nur teilweise zu, denn dasjenige, was dem Kaiser gehört, waren ja nicht nur Steuern, Grund und Boden und die von ihm aufgestellten Gesetze, sondern er war auch Herr über Soldaten und Sklaven, die er, wenn es aus seine Sicht nötig wurde, ohne Skepsis opferte, um seine Macht zu sichern!
(Diese Ausübung der Macht durch den Adel zog sich ja in Deutschland bis zum Desaster des 1. Weltkrieges hin. Danach musste Kaiser Wilhelm II., auf Druck der Straße, seine Macht abgeben.)
Jedes Zitat, welches Jesus zugeschrieben wurde, sollte skeptisch betrachtet werden, denn die Evangelien wurden von unbekannten Autoren etwa 90 -120 n. Chr, geschrieben. - Manche Historiker meinen, dass sich das junge Christentum mit solchen Sprüchen "regierungsfreundlch" geben wollte und musste, um nicht von vornherein als revolutionär verfolgt/verboten zu werden.
Gruß von Reklov
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(01-07-2025, 09:37)petronius schrieb: (30-06-2025, 16:04)Reklov schrieb: Deiner Sichtweise setze ich entgegen:
Wir sind für das "gigantische Bewusstsein" wohl weit mehr, als nur eine Eintagsfliege - und das schon deswegen, weil Zeit (z.B. ein Tag) für diese Wesenheit keine Rolle spielt, ebenso wenig, wie die körperliche Größe eines Menschen oder der Raum, in welchem er sich befindet
non sequitur, bzw. hat das eine mit dem anderen genau nichts zu tun
du hast hier also wie immer gar nichts "entgegenzusetzen", du verzettelst dich einfach in wüsten spekulationen und unfundierten behauptungen
... nun, damit bin ich doch immerhin mit manchen wissenschaftlichen Spekulanten auf einer Linie!
Übrigens, darfst Du lernen, dass ALLES mit dem ANDEREN zu tun hat, weil Physiker uns vermitteln, dass alle materiellen "Erscheinungen" auf einem Quantennetz gründen, welches sich über den gesamten Weltraum erstreckt.
Ohne Quanten gäbe es keine Atome, kein Leben - - - u.a. kein Religionsforum...
Dein "non sequitur" schwächelt schon deswegen, weil der Mensch gar nicht in der Lage ist, Antworten zu geben, die logisch dem vorherigen Kontext oder der Prämisse endlos folgen. Dies beginnt bereits bei der Benennung des ersten Wassertieres, welches einst an Land kroch. Mit Aussagen und Schlussfolgerungen stößt das menschliche Bewusstsein also schon sehr früh an seine Grenzen!
Jetzt darfst Du die vielen Zettel des Wissens, welche du im Leben gesammelt hast, nochmal völlig neu ordnen! Diese "Sisyphus-Arbeit" wird den Menschen aber auch in Zukunft nicht erspart bleiben, denn das Denken bleibt stets in Bewegung!
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(30-06-2025, 18:06)Sinai schrieb: (30-06-2025, 16:15)Ulan schrieb: (30-06-2025, 16:04)Reklov schrieb: schon wieder kommst du mit deinem "Lückengott" daher, obwohl die Lücke ja nur im Kopf (sprich: im evolutionären Affenhirn!) besteht!
Deinem Lueckengott, Reklov, Deinem! Und der Begriff stammt nicht von mir, sondern aus dem 19. Jhdt.
Der Ausdruck "God of the gaps" (dt. Übersetzung "Gott der Lücken" oder "Lückengott") stammt von dem schottischen Schriftsteller Henry Drummond (1851–1897)
Drummond vertrat auch sozialdarwinistische Positionen:
"Speziell in seinem Werk The Ascent of Man (1894) vertrat Drummond sozialdarwinistische Positionen"
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Sozialdarwinismus war damals im Britischen Empire groß in Mode
... nichts ändert sich so schnell wie die Mode, sei es in der Kleidung oder im Denken. Aber dennoch, danke für deine Info über die Herkunft des Wortes "Lückengott"!
Gruß von Reklov
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-07-2025, 00:59 von Noumenon.)
(30-06-2025, 14:58)Ulan schrieb: (30-06-2025, 02:32)Noumenon schrieb: Eine klassische Ansicht des Materialismus ist auch, dass der Mensch aus materiellen Bausteinen bestünde. Was soll jetzt daran falsch sein? Nicht falsch, es greift nur schlichtweg viel zu kurz (siehe nachfolgende Ausführungen im selben Absatz).
(30-06-2025, 14:58)Ulan schrieb: Oh, mit Sicherheit. Aber manch einer hier macht aus dieser simplen Tatsache gleich eine Religion und bastelt sich seinen "Lueckengott". Liegt halt in der Natur des Menschen, das Unbekannte mit blühender Phantasie zu füllen. Umso wichtiger ist es, das dann auch kritisch zu reflektieren.
(30-06-2025, 14:58)Ulan schrieb: Ja, Pantheismus ist eine schoene Idee. Nur bin ich mir nicht sicher, dass uns eine solche Weltseele ueberhaupt bemerken wuerde, genausowenig, wie uns Menschen das Schicksal der zig Billionen Mikroben nahegeht, die in uns leben. Ich wuerde auch annehmen, dass ein solch gigantisches Bewusstsein ein ganz anderes Zeitgefuehl hat und wir fuer so etwas nicht mal Eintagsfliegen waeren. Ja, in Relation zu zilliarden Individuen erscheint das einzelne Individuum durchaus unbedeutend. Man darf sich aber nicht zu sehr an das Ego klammern. Es wären letztendlich einzelne individuelle (Lebens-)Erfahrungen, die in Relation zu zilliarden (individuellen) Erfahrungen stünden. Und wenn man mal folgenden Vergleich zieht: Ein Mensch lebt statistisch um die 80 Jahre lang - wie viele Sekunden kommen da über die 80 Jahre so zusammen*? Und in Relation zu der Zeit von 80 Jahren mag eine einzelne Sekunde zunächst zwar vielleicht völlig belanglos erscheinen. Aber dennoch - zu keinem Augenblick, in keiner Sekunde würde ein Mensch sagen: Mir ist gerade komplett egal, was jetzt passiert und ob ich jetzt in diesem Augenblick vielleicht Höllenqualen erleide.
*ca. 2,5 Mrd. sind's ;)
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(02-07-2025, 00:59)Noumenon schrieb: Ja, in Relation zu zilliarden Individuen erscheint das einzelne Individuum durchaus unbedeutend.
Das meinte ich jetzt eigentlich gar nicht. Worauf ich anspielte, war der Umstand, dass man sich bewusst eigentlich nur mit Objekten, egal ob unbelebt oder Lebewesen, beschaeftigt, die bestenfalls wenige Groessenordnungen ueber und unter unserem eigenen "Massstab" befinden. Die Welten darueber und darunter muss man sich dann mit Hilfsmitteln erschliessen, die nur ein indirektes Erleben erlauben. Das ist uebrigens auch bei Interaktionen in der Physik so, wenn man z.B. daran denkt, dass Wellenlaengen z.B. Abstaenden/Energieniveaus von Molekuel- oder Atombausteinen groessenordnungstechnisch entsprechen muessen, um zu interagieren. Insofern koennte es durchaus sein, dass ein hyothetisches Weltbewusstsein in den kleinsten Bereichen gar nichts Detailliertes mehr wahrnimmt.
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(22-06-2025, 19:13)Franz schrieb: Die Quantenverschränkung wäre ein Thema, dass Geist und Seele den Körper überdauern können? Der Glaube an ein Leben nach dem Tod ist aber genauso ein Bestandteil der Philosophie.
Grüsst euch
Franz
@ Franz,
die "versteckte Wirklichkeit" äußert sich u.a. in den Quanten, denn erst sie bringen ja die komplexeren "Formen" hervor, welche vor unsere Sinne treten, von diesen also "erfasst" werden können!
Ohne Quanten gäbe es weder die größten, noch die kleinsten materiellen Formen, (behaupten jedenfalls Physiker).
Dem Menschen bleibt nun lediglich das Beobachten und Erforschen von auftretenden Phänomenen. Ihre Spur vermag er aber nicht zu orten, denn er ist durch zu große Raum- und Zeitabstände vom Ur-Grund getrennt! - Ich sehe diesen nicht nur im BIG BÄNG, sondern frage, was denn davor war?
"Ein Leben nach dem Tod" mag für viele Menschen wünschenswert sein, weil sie ja hoffen, dann wieder ihre geliebten Zeitgenossen treffen zu können - in welcher physikalischen Form auch immer. (?)
Würde aber dabei jemand eine Person treffen, welche ihm zu Lebzeiten übelst mitgespielt hat, wäre schon mal eine andere Situation gegeben. Könnte aber auch sein, dass alles nachgesehen wird, weil die Handlungen auf Erden als nun völlig bedeutungslos erscheinen, ähnlich wie das einst so eifrig und eifersüchtig gehütete Spielzeug aus unserer Kindheit, welches nach Jahren dann aber doch, nach und nach, stillschweigend entsorgt wurde.-
Du wirst hier im Forum u.a. 2 Gedankenmustern begegnen, die immer wieder als Frage zum Gottesthema auftauchen, wenngleich sie nicht korrekt beantwortet werden können:
Denn, - es besteht die Möglichkeit, sollte es denn einen "Gott" geben, dass dieser etwas von der Endlichkeit und Komplexität eines Universums schafft. Für menschliches Denken ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein "unverursachtes" Universum existiert, weil wir in der Regel nur Dinge kennen, deren Ursachen uns vorliegen; manchmal auch nur als winzige Spur aus vergangener Erdgeschichte.
Die Existenz eines Universums ist verwunderlich und sonderbar, - da helfen auch keine Kenntnisse über stimmige Details. Für viele Menschen wird sie verständlich, wenn sie annehmen, dass "Gott" ihre Ursache ist. Diese Annahme postuliert einen einfacheren Erklärungsbeginn als die Annahme eines unverursachten Universums. So genügt es für viele Menschen, die erste Annahme für wahr zu halten.
Dem Gehirn des Menschen bleibt nun, diese beiden Hypothesen miteinander zu vergleichen. Immerhin gehen beide Denkwege davon aus, dass es dieses Universum gibt.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass im Denken vieler Menschen ein "unverursachter" Gott als um einiges wahrscheinlicher existiert, als ein unverursachtes Universum, zwar mit kausalen Beziehungen, aber ohne weitere Ursache dafür, dass es gerade die Naturgesetze gibt, welche wir vorfinden und berechnen können, oder dass es überhaupt welche gibt.
Als Vergleich bietet sich folgende Überlegung an:
Man kann eine Ur-Schrift als Grund für ähnliche Handschriften aus dem Grund annehmen, weil sich ihre andernfalls unerklärten und daher unwahrscheinlichen Ähnlichkeiten in dem Sinn erklären lassen, dass die verschiedenen Handschriften direkt oder indirekt von dieser Urschrift abgeschrieben wurden.
Die Hypothese, dass die erwähnten Handschriften auf eine gemeinsame Urschrift zurückgehen, ist wahrscheinlicher, als dass sie keine gemeinsame Quelle als Grund haben.
Religionen (als Ersatz für Gott) konnten, das zeigt ihre Historie sehr deutlich, zur Gottesfrage nur Dogmen anliefern und die ausgetragenen brutalen Glaubenskriege zeigen ja bis in die Gegenwart hinein, dass lediglich um Meinungen und Deutungen gestritten wird, weil damit natürlich stets auch sehr große Geldeinnahmen, weltlicher Besitz (Grund und Boden etc.), Einfluss auf die Politik sowie eine behauptete Autorität verbunden ist (und war)!
Es bleibt also zum Glauben nur das Argument des Bewusstseins und das teleologische Argument zum Diskutieren. Allgemeiner gesagt: Die komplexe Funktionalität einer "natürlichen" Welt bleibt ein Hindeuten auf eine "intelligente" Schöpferkraft.
Dass sich (nicht nur hierzu!) immer Gegenstimmen bilden, ist auch verständlich, denn von der Wahrheit ist der Mensch noch weit entfernt, mag er auch in zunehmendem Maße seine Umwelt erforschen und dies über Experimente und entsprechende Zahlenreihen als "richtig" darstellen.
Der Menschheit stehen wohl noch ungeahnte Katastrophen bevor, was sich in der Vergangenheit auch immer wieder bewiesen hat! Es bleibt der Bevölkerung der Länder überlassen, den Machtmissbrauch ihrer Führungsriegen rechtzeitig zu erkennen und sie mit den ihnen möglichen Mitteln zu stoppen! Denn eines ist auch erwiesen: Nicht nur das Handeln, sondern auch das Nichthandeln hat entsprechende Konsequenzen!
Oliver Cromwell meinte einst: >> Vertraut euch Gott an, aber haltet euer Pulver trocken. <<
Ob dieser alte Rat noch gültig ist, mag jeder selbst entscheiden. Aber auf Gott zu vertrauen, dass er unser Pulver trocken hält, ist der Gipfel der Torheit.
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(30-06-2025, 16:15)Ulan schrieb: Nun, Du bist frei, Dir Deinen Gott zu basteln, wie Du ihn willst! Deine Gottesvorstellungen teile ich halt nicht.
... soweit ich mich erinnere, habe ich solch ein Teilen noch von keinem user verlangt!  Vielleicht aber wohnen in dir ganz andere Vorstellungen, mal ganz davon abgesehen, dass man sich keinen Gott basteln kann, denn dann wäre er nur unter die Götzen einzureihen, in der Art, wie sie die alten Griechen oder andere antike Kulturen "entwarfen"!
Dieser Unterschied müsste aber an sich jeder Person bewusst werden können!?
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-07-2025, 13:39 von Sinai.)
(02-07-2025, 13:22)Reklov schrieb: Der Menschheit stehen wohl noch ungeahnte Katastrophen bevor, was sich in der Vergangenheit auch immer wieder bewiesen hat! Es bleibt der Bevölkerung der Länder überlassen, den Machtmissbrauch ihrer Führungsriegen rechtzeitig zu erkennen und sie mit den ihnen möglichen Mitteln zu stoppen!
Reine Träumerei! Denn es genügt ein einziger Staat, der die ganze Welt ruinieren kann
Heutige Atombomben haben die zehnfache Kraft (Kilotonnen) und weit mehr als die Atombomben von 1945 auf Hiroshima und Nagasaki
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02-07-2025, 13:47 von Sinai.)
(02-07-2025, 13:34)Reklov schrieb: (30-06-2025, 16:15)Ulan schrieb: Nun, Du bist frei, Dir Deinen Gott zu basteln, wie Du ihn willst!
... mal ganz davon abgesehen, dass man sich keinen Gott basteln kann, denn dann wäre er nur unter die Götzen einzureihen
Diese Wortspielerei, sich "Gott zu basteln" dürfte Ulan absichtlich eingesetzt haben - er vermengt damit Gott und Götzen
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