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Zurücknahme der päpstliche Unfehlbarkeit ?
#31
(26-10-2024, 12:32)Reklov schrieb: Der wichtige Unterschied im NT ist, dass Jesus den strengen, eifersüchtigen und rächenden Gott des AT durch einen Gott der Gnade ersetzte - und lehrte, dass vor IHM jeder Mensch gleich ist.

@Reklov, zum Thema „Unfehlbarkeit“ habe ich Dir in Beitrag #5 am 19. des Monats geschrieben, ohne dass Du darauf eingegangen bist. Aber obwohl es jetzt nicht zum Thema des Threads gehört, will ich Dich über Deine eigene „Fehlbarkeit“ aufklären. Denn das, was Du Dir bezüglich eines gütigen Gottes im NT wünschst und dafür vielleicht bewusst die Augen vor bestimmten Drohungen im NT verschließt, ist falsch. Die Rachsucht des Gottes im AT endet mit dem Tod der Betroffenen. Der Weltenrichter Jesus aber will vorgeblich ungetaufte Menschen, also Ungläubige, oder Menschen, die aus seiner Sicht Götzen angebetet haben, laut seiner Offenbarung so bestrafen:
 
"Aber den Feigen und Ungläubigen und mit Greueln Befleckten und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern ist ihr Teil in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, das ist der zweite Tod." (Offb 21, 8)
 
Nach der Meinung von Jesus, die in seinem Gleichnis vom Unkraut des Ackers in Mt 13, 38-42 verdeutlicht wird, wurden diese Menschen vom Teufel verführt, den er dafür genau wie auch die Ungläubigen mit dem See bestrafen will, der mit Feuer und Schwefel brennt:
 
„Und der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo sowohl das Tier als auch der falsche Prophet ist; und sie werden Tag und Nacht gepeinigt werden in alle Ewigkeit.“ (Offb 20, 10)
 
Der „Zweite Tod“ von ungläubigen Menschen soll also darin bestehen, auf alle Ewigkeit gepeinigt zu werden! Wo also behandelt Jesus alle Menschen gleich? Er will doch die Böcke, die nicht die von ihm geforderte ultimative Nächstenliebe geübt haben, laut Mt 25, 41-46 mit der EWIGEN PEIN im Feuer bestrafen.
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#32
(19-10-2024, 06:25)Keiler schrieb:
(18-10-2024, 14:04)Reklov schrieb: @ Keiler,

"unfehlbar" ist kein Mensch! Die erste Bedingung dazu wäre, ein kompletter, umfassender Überblick über Raum und Zeit! Nur dann wäre die erste Stufe erreicht, um ALLES im Kosmos "fehlerfrei" begutachten zu können. Damit wäre aber noch nicht garantiert, dass auch eine zutreffende "Erklärung" möglich wäre, denn allein mit der Anschauung ist es eben noch nicht getan!

Für "unfehlbar" (fehlerfrei) hielt sich nicht einmal Jesus, schaut man auf das ihm zugeschriebene Bibel-Zitat: >Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein! < (Markus 10, 17-18)

Dass aber Religionen schon seit jeher dazu herangezogen wurden, um im Namen einer Gottheit andere Völker zu überfallen, ist ja im Buch der Weltgeschichte deutlich aufgeführt!

Richtig, deshalb schlagen sich Gläubige an den Gott Abrahams als Juden, Christen und Moslems seit Jahrhunderten gegenseitig die Schädel ein.

Die Unfehlbarkeit des Papstes bezieht sich aber nur auf strittige theologische Themen. Auch Jesus war nicht unfehlbar, denn er irrte sich gewaltig, als er seinen Jüngern mitteilte, dass einige von ihnen noch leben, wenn er das Letzte Gericht abhält.

Noch paradoxer ist aber die im Jetzt verbreitete völlig unlogische Behauptung, dass der Schöpfer der Himmel und der Erden in sich unendlich vollkommen gewesen sein soll. Denn eine unendliche Vollkommenheit wäre weder zu steigern noch zu reduzieren. Warum also sollte eine unendliche Vollkommenheit etwas erschaffen?

@ Keiler,

das Problem bei allen religiösen Texten ist nun mal, dass sie von Menschen "fabriziert" wurden. Diese waren und sind aber nach wie vor "unvollkommen" - zumindest, was ihre Infos und das damit verbundene Wissen betrifft. 
Bereits über den "Schöpfer" sind keine gültigen Aussagen möglich. Im besten Fall kann man lediglich deutend sagen, was diese "Wesenheit" nicht ist!

Die Frage Deines letzten Satzes ist bekannt und auch schon länger ein Thema philosophischer Überlegungen. Eine der möglichen Antworten, welche mir dazu unter die Augen kam, war, dass nur eine absolut egozentrische Wesenheit es vorgezogen hätte, ganz mit sich allein zu sein, zu bleiben - also keine von ihm geschaffenen Arten mit Bewusstsein auszustatten, damit sie denkend und handelnd in und an der Schöpfung teilnehmen können.

Wie gesagt - Deutungen wurden und werden vom Menschen auch weiterhin in vielfältiger Form aufgestellt werden - ob mit oder ohne KI, ob mit oder ohne ausgedehnte Raumfahrten. Wir werden in erster Linie stets nur das Materielle im Kosmos beobachten/erforschen können. Der eigentliche Ur-Grund wird uns Erdbewohnern wohl verschlossen bleiben.  Icon_rolleyes

Gruß von Reklov

Gruß von Reklov
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#33
(27-10-2024, 10:25)Keiler schrieb:
(26-10-2024, 12:32)Reklov schrieb: Der wichtige Unterschied im NT ist, dass Jesus den strengen, eifersüchtigen und rächenden Gott des AT durch einen Gott der Gnade ersetzte - und lehrte, dass vor IHM jeder Mensch gleich ist.

@Reklov, zum Thema „Unfehlbarkeit“ habe ich Dir in Beitrag #5 am 19. des Monats geschrieben, ohne dass Du darauf eingegangen bist. Aber obwohl es jetzt nicht zum Thema des Threads gehört, will ich Dich über Deine eigene „Fehlbarkeit“ aufklären. Denn das, was Du Dir bezüglich eines gütigen Gottes im NT wünschst und dafür vielleicht bewusst die Augen vor bestimmten Drohungen im NT verschließt, ist falsch. Die Rachsucht des Gottes im AT endet mit dem Tod der Betroffenen. Der Weltenrichter Jesus aber will vorgeblich ungetaufte Menschen, also Ungläubige, oder Menschen, die aus seiner Sicht Götzen angebetet haben, laut seiner Offenbarung so bestrafen:
 
"Aber den Feigen und Ungläubigen und mit Greueln Befleckten und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern ist ihr Teil in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, das ist der zweite Tod." (Offb 21, 8)
 
Nach der Meinung von Jesus, die in seinem Gleichnis vom Unkraut des Ackers in Mt 13, 38-42 verdeutlicht wird, wurden diese Menschen vom Teufel verführt, den er dafür genau wie auch die Ungläubigen mit dem See bestrafen will, der mit Feuer und Schwefel brennt:
 
„Und der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo sowohl das Tier als auch der falsche Prophet ist; und sie werden Tag und Nacht gepeinigt werden in alle Ewigkeit.“ (Offb 20, 10)
 
Der „Zweite Tod“ von ungläubigen Menschen soll also darin bestehen, auf alle Ewigkeit gepeinigt zu werden! Wo also behandelt Jesus alle Menschen gleich? Er will doch die Böcke, die nicht die von ihm geforderte ultimative Nächstenliebe geübt haben, laut Mt 25, 41-46 mit der EWIGEN PEIN im Feuer bestrafen.

@ Keiler,

zunächst sollte klar sein, dass Jesus selbst uns keine einzige, von ihm verfasste Zeile hinterlassen hat! - Inwieweit er also von den ersten christlichen Gemeindegründern instrumentalisiert wurde, um, auch über das Mittel der Angst, die "Schäfchen" zusammenzutreiben und sie gefügig zu machen, mag und kann sich jeder selbst "ausmalen".

Die von Dir angeführten "Offenbarungen" wurden von Johannes während seiner Gefangenschaft, die bestimmt kein Wellness-Urlaub war, auf der kleinen Felseninsel Patmos (unter Kaiser Domitian) verfasst. Sie sind voll von Symbolen, welche wir, laut Ansicht von Historikern, heute nicht mehr zutreffend "deuten" oder "dechiffrieren" können.
Wäre eine Reise in die Vergangenheit möglich, so würde aber auch Johannes viele unserer heutigen, ihm so vorgetragenen Worte nicht auf Anhieb korrekt verstehen können - wie z.B. Quanten, Radio, Bits, Wechselstrom, Synapsen, DNA, Benzinmotor ... etc.

Gruß von Reklov
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#34
(26-10-2024, 10:15)Geobacter schrieb:
(26-10-2024, 06:57)Keiler schrieb: Ich halte Christen wegen solcher Vorurteile als von negativen Bibelaussagen manipulierte gläubige Menschen. Deswegen halte ich es fast für ein Verbrechen, dass der Glaube, dass Jesus ungetaufte Menschen verdammt (Mk 16, 16), wie das in Katechismus-Art. 183 steht, für das Seelenheil nötig sei.

Menschen die wählen, wählen opportunistisch. Sie wollen es so. " Bringt sie her meine Feinde und macht sie nieder vor mir" Zitat Jesus, wie z.B. auch des Österreichischen Gefreiten Adolf" ("Wer nicht für mich ist, ist gegen mich") So einfach ist das mit der Manipulation. Das macht Spaß, wenn es der dreifaltige Gott & Allah so will. Ist ja nicht mein Gewissen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Karotten-Prinzip

Das Gleichnis von den anvertrauten Pfunden in Luk 19, 11-27, auf dass Du angespielt hast, hat besonders die Zinswucherer erfreut, weil Jesus das Fordern von (möglichst hohen?) Zinsen für richtig gehalten haben soll. Auch der Papst hat trotz seiner vorgeblichen Unfehlbarkeit in Fragen des Glaubens Zinswucher nicht als falsch erklärt.
 
Was das Manipulieren von Menschen betrifft, das sehe ich ähnlich wie Du. Deshalb habe ich die Auswirkungen von Mk 16, 16 auf gläubige Menschen erwähnt. Religiöser Glaube kann so stark sein, dass Menschen ihr Leben opfern, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Aber wählen, was man selbst glauben kann, das müssen alle Menschen, denn keiner kennt eine zweifelsfreie Wahrheit. Also muss er sich selbst entscheiden, was er von dem glauben kann, was andere Menschen ihm zu glauben angeboten haben.
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#35
(27-10-2024, 13:52)Reklov schrieb: @ Keiler,

zunächst sollte klar sein, dass Jesus selbst uns keine einzige, von ihm verfasste Zeile hinterlassen hat! - Inwieweit er also von den ersten christlichen Gemeindegründern instrumentalisiert wurde, um, auch über das Mittel der Angst, die "Schäfchen" zusammenzutreiben und sie gefügig zu machen, mag und kann sich jeder selbst "ausmalen".

Die von Dir angeführten "Offenbarungen" wurden von Johannes während seiner Gefangenschaft, die bestimmt kein Wellness-Urlaub war, auf der kleinen Felseninsel Patmos (unter Kaiser Domitian) verfasst. Sie sind voll von Symbolen, welche wir, laut Ansicht von Historikern, heute nicht mehr zutreffend "deuten" oder "dechiffrieren" können.
Wäre eine Reise in die Vergangenheit möglich, so würde aber auch Johannes viele unserer heutigen, ihm so vorgetragenen Worte nicht auf Anhieb korrekt verstehen können - wie z.B. Quanten, Radio, Bits, Wechselstrom, Synapsen, DNA, Benzinmotor ... etc.

Gruß von Reklov

@Reklov, was das berechnende Erzeugen von Angst betrifft und natürlich, dass Jesus selbst kein einziges Wort geschrieben hat, bin ich genau Deiner Meinung. Du aber etwa hast Deine Aussage, dass der Gott im NT nicht so rachsüchtig beschrieben wird, wie der im NT beschriebene Gott, wahrscheinlich auch von im jetzt in der Bibel stehenden Aussagen abgeleitet. So wie Du haben das viele andere auch (falsch) verstanden. Ich habe deshalb belegt, dass dies so nicht stimmt, denn eine Bestrafung von Menschen nur wegen ihres Unglaubens mit ewig wirkenden Höllenstrafen steht in der Offenbarung, die ursächlich von Jesus stammen soll. Das steht im ersten Vers der Offenbarung:
 
„Offenbarung Jesu Christi, die Gott IHM gab, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss; und indem er sie durch seinen Engel sandte, hat er sie seinem Knecht Johannes kundgetan“ (Offb 1, 1)
 
Jesus soll laut Joh 5, 21-23 der alleinige Weltenrichter sein. Deshalb steht die sadistischste und gleichzeitig widersprüchlichste Bestrafung durch Jesus so in seiner Offenbarung:
 
„Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet und ein Malzeichen annimmt an seine Stirn oder an seine Hand, so wird auch er trinken vom Wein des Grimmes Gottes, der unvermischt im Kelch seines Zornes bereitet ist; und er wird mit Feuer und Schwefel gequält werden vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm. Und der Rauch ihrer Qual steigt auf in alle Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier und sein Bild anbeten, und wenn jemand das Malzeichen seines Namens annimmt.“ (Offb 14, 9-11)
 
Diese ewige Marterung der Menschen, die aus der Sicht Jesus den falschen Gott angebetet haben, den Teufel oder Satan, also das Tier, soll demnach im Beisein des Lammes Gottes erfolgen. Noch perverser wird das Ganze, weil das jämmerliche Verrecken des Schlachtlammes Jesus für Gott ein duftender Wohlgeruch gewesen sein soll. Wenn Du diese Bibelstelle nicht kennst, suche ich sie für Dich heraus.
 
Warum aber, um beim Thema des Threads zu bleiben, prangert der vorgeblich unfehlbare Papst diesen in der Bibel stehenden Sadismus nicht an?
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#36
(27-10-2024, 13:29)Reklov schrieb: Die Frage Deines letzten Satzes ist bekannt und auch schon länger ein Thema philosophischer Überlegungen. Eine der möglichen Antworten, welche mir dazu unter die Augen kam, war, dass nur eine absolut egozentrische Wesenheit es vorgezogen hätte, ganz mit sich allein zu sein, zu bleiben - also keine von ihm geschaffenen Arten mit Bewusstsein auszustatten, damit sie denkend und handelnd in und an der Schöpfung teilnehmen können.

@Reklov, im Katechismus wird aber behauptet - und dem wird von einem „Unfehlbaren“ Papst auch nicht widersprochen - dass Gott in sich UNENDLICH VOLLKOMMEN und glücklich ist. Würde dieser Gott sich nach Unterhaltung sehnen, wäre er nach meiner Meinung weder unendlich vollkommen noch glücklich.
 
Noch dümmer ist es m.E., in Katechismus Art. 268 zu behaupten, dass dieser unendlich vollkommene Gott ALLES vollbringen kann, was ihm gefällt. Demnach soll es ihm gefallen haben, Wesen zu erschaffen, die nur durch Töten und Fressen anderer seiner Wesen überleben können. Das aber macht aus einem unendlich vollkommenen Gott, der ALLES vollbringen kann, was IHM gefällt, einen sadistischen Gott.
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#37
Eigenschaftszuschreibungen an einen Gott sind allesamt in sich inkonsistent. Man kann die uebliche Argumentation, die uns den "absolut guten Gott" beweisen will, der das Boese nur deshalb zulaesst, um den freien Willen zuzulassen, so gut wie unveraendert (durch symmetrische Wortauswechslungen) dazu verwenden um nachzuweisen, dass Gott "absolut boese" ist. Also ist eine solche Argumentation zum "guten Gott" nichts wert.

Im Prinzip geht's dabei, genau wie bei der paepstlichen Unfehlbarkeit, darum, Nachfragen abzuwuergen, nach dem Motto "du sollst nicht fragen, sondern glauben".
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#38
(28-10-2024, 09:05)Keiler schrieb: Auch der Papst hat trotz seiner vorgeblichen Unfehlbarkeit in Fragen des Glaubens Zinswucher nicht als falsch erklärt

war das denn seit 1870 überhaupt mal thema im vatikan?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#39
(28-10-2024, 09:11)Keiler schrieb: Jesus soll laut Joh 5, 21-23 der alleinige Weltenrichter sein. Deshalb steht die sadistischste und gleichzeitig widersprüchlichste Bestrafung durch Jesus so in seiner Offenbarung:
 
„Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet und ein Malzeichen annimmt an seine Stirn oder an seine Hand, so wird auch er trinken vom Wein des Grimmes Gottes, der unvermischt im Kelch seines Zornes bereitet ist; und er wird mit Feuer und Schwefel gequält werden vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm. Und der Rauch ihrer Qual steigt auf in alle Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier und sein Bild anbeten, und wenn jemand das Malzeichen seines Namens annimmt.“ (Offb 14, 9-11)
 
Diese ewige Marterung der Menschen, die aus der Sicht Jesus den falschen Gott angebetet haben, den Teufel oder Satan, also das Tier, soll demnach im Beisein des Lammes Gottes erfolgen. Noch perverser wird das Ganze, weil das jämmerliche Verrecken des Schlachtlammes Jesus für Gott ein duftender Wohlgeruch gewesen sein soll. Wenn Du diese Bibelstelle nicht kennst, suche ich sie für Dich heraus.
 
Warum aber, um beim Thema des Threads zu bleiben, prangert der vorgeblich unfehlbare Papst diesen in der Bibel stehenden Sadismus nicht an?

warum sollte er denn jetzt überhaupt? steht da halt so und interessiert doch eh weiter keinen - grade katholen habens ja eh nicht so mit der bibel
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#40
(28-10-2024, 09:19)Keiler schrieb:
(27-10-2024, 13:29)Reklov schrieb: Die Frage Deines letzten Satzes ist bekannt und auch schon länger ein Thema philosophischer Überlegungen. Eine der möglichen Antworten, welche mir dazu unter die Augen kam, war, dass nur eine absolut egozentrische Wesenheit es vorgezogen hätte, ganz mit sich allein zu sein, zu bleiben - also keine von ihm geschaffenen Arten mit Bewusstsein auszustatten, damit sie denkend und handelnd in und an der Schöpfung teilnehmen können.

@Reklov, im Katechismus wird aber behauptet - und dem wird von einem „Unfehlbaren“ Papst auch nicht widersprochen - dass Gott in sich UNENDLICH VOLLKOMMEN und glücklich ist. Würde dieser Gott sich nach Unterhaltung sehnen, wäre er nach meiner Meinung weder unendlich vollkommen noch glücklich.
 
Noch dümmer ist es m.E., in Katechismus Art. 268 zu behaupten, dass dieser unendlich vollkommene Gott ALLES vollbringen kann, was ihm gefällt. Demnach soll es ihm gefallen haben, Wesen zu erschaffen, die nur durch Töten und Fressen anderer seiner Wesen überleben können. Das aber macht aus einem unendlich vollkommenen Gott, der ALLES vollbringen kann, was IHM gefällt, einen sadistischen Gott.

@ Keiler,

aus menschlich begrenzter Sicht ist manches Urteil (auch das von Dir) über das Göttliche durchaus verständlich! Nur, - dem Töten und Fressen von anderen Lebewesen ist aber auch nicht alles unterworfen! Schau z.B. auf Nashorn, Elefant oder Giraffe, welche alle stark und groß sind und dennoch keine anderen Tiere fressen müssen!

Gruß von Reklov
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#41
(28-10-2024, 21:59)Reklov schrieb: ... - dem Töten und Fressen von anderen Lebewesen ist aber auch nicht alles unterworfen! Schau z.B. auf Nashorn, Elefant oder Giraffe, welche alle stark und groß sind und dennoch keine anderen Tiere fressen müssen!
Ein Glück, dass Pflanzen keine Tiere sind! Icon_evil
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#42
(28-10-2024, 21:59)Reklov schrieb: dem Töten und Fressen von anderen Lebewesen ist aber auch nicht alles unterworfen!

korrekt. "dem Töten und Fressen von anderen Lebewesen" sind nur heterotrophe organismen unterworfen (*), autotrophe (wie pflanzen) nicht - sind aber natürlich trotzdem lebewesen

Zitat:Schau z.B. auf Nashorn, Elefant oder Giraffe, welche alle stark und groß sind und dennoch keine anderen Tiere fressen müssen!

"z.B. Nashorn, Elefant oder Giraffe" sind keine pflanzen, sondern heterotrophe pflanzenfresser, die sich zum gutteil von lebenden pflanzen ernähren, diese lebewesen also töten. illustrieren deine aussage eben gerade nicht




(*)natürlich gibt es auch heterotrophe organismen, die sich von toter organischer materie ernähren
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#43
(28-10-2024, 15:19)petronius schrieb:
(28-10-2024, 09:11)Keiler schrieb: Diese ewige Marterung der Menschen, die aus der Sicht Jesus den falschen Gott angebetet haben, den Teufel oder Satan, also das Tier, soll demnach im Beisein des Lammes Gottes erfolgen. Noch perverser wird das Ganze, weil das jämmerliche Verrecken des Schlachtlammes Jesus für Gott ein duftender Wohlgeruch gewesen sein soll. Wenn Du diese Bibelstelle nicht kennst, suche ich sie für Dich heraus.
 
Warum aber, um beim Thema des Threads zu bleiben, prangert der vorgeblich unfehlbare Papst diesen in der Bibel stehenden Sadismus nicht an?

warum sollte er denn jetzt überhaupt? steht da halt so und interessiert doch eh weiter keinen - grade katholen habens ja eh nicht so mit der bibel

Um klarzustellen, dass auch die Kirche solch sadistischen Gott unterstellte Bestrafung nicht mehr mittragen will. Denn es sollen ja auch Menschen auf alle Ewigkeit Höllenstrafen im Feuersee erleiden, nur weil sie als nicht glauben können, was über einen Gott in der Bibel steht, der eigenhändig zehntausende Säuglinge und Kinder erschlagen oder bei der Sintflut alle Säuglinge und Kinder der ganzen damaligen Menschheit ermordet haben soll.
 
Ich war als Kind mit etwa 13 Jahren entsetzt, dass Gott von einem Vater das Schlachten und Verbrennen des eigenen Sohnes verlangt hat. Das geschah, weil ich damals im Religionsunterricht ein Bild des Schlachtopfers Isaak sah und seinen Vater mit dem Schlachtmesser in der Hand - und fast körperlich die Angst des Schlachtopfer-Kindes verspürte.
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#44
(28-10-2024, 11:54)Ulan schrieb: Eigenschaftszuschreibungen an einen Gott sind allesamt in sich inkonsistent. Man kann die uebliche Argumentation, die uns den "absolut guten Gott" beweisen will, der das Boese nur deshalb zulaesst, um den freien Willen zuzulassen, so gut wie unveraendert (durch symmetrische Wortauswechslungen) dazu verwenden um nachzuweisen, dass Gott "absolut boese" ist. Also ist eine solche Argumentation zum "guten Gott" nichts wert.

Im Prinzip geht's dabei, genau wie bei der paepstlichen Unfehlbarkeit, darum, Nachfragen abzuwuergen, nach dem Motto "du sollst nicht fragen, sondern glauben".

Die Beschreibung der sadistischen Rachsucht des Gottes im NT kann aber konkret negative Wirkung bei Menschen erlangen, in Form von Angst vor Höllenstrafen im Jenseits. Ich habe im Interreligiösen AOL- Form „Arche“ Ende des letzten Jahrtausends und später auch in religiösen Newsgroups wie de.soc.weltanschauung.christentum mind.10 Menschen diese Ängste nehmen können, in dem ich ihnen aufgezeigt habe, warum die Macher des Neuen Testaments solche sadistischen Bestrafungen behauptet haben: Um ANGST zu erzeugen, damit man sich Rettung vor solchen Strafen bei der Kirche erkauft. Der nach meiner Meinung verbrecherische Ablass-Handel basierte einzig auf dieser nach meiner Meinung berechnenden Angsterzeugung!
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#45
(28-10-2024, 21:59)Reklov schrieb:
(28-10-2024, 09:19)Keiler schrieb: @Reklov, im Katechismus wird aber behauptet - und dem wird von einem „Unfehlbaren“ Papst auch nicht widersprochen - dass Gott in sich UNENDLICH VOLLKOMMEN und glücklich ist. Würde dieser Gott sich nach Unterhaltung sehnen, wäre er nach meiner Meinung weder unendlich vollkommen noch glücklich.
 
Noch dümmer ist es m.E., in Katechismus Art. 268 zu behaupten, dass dieser unendlich vollkommene Gott ALLES vollbringen kann, was ihm gefällt. Demnach soll es ihm gefallen haben, Wesen zu erschaffen, die nur durch Töten und Fressen anderer seiner Wesen überleben können. Das aber macht aus einem unendlich vollkommenen Gott, der ALLES vollbringen kann, was IHM gefällt, einen sadistischen Gott.

@ Keiler,

aus menschlich begrenzter Sicht ist manches Urteil (auch das von Dir) über das Göttliche durchaus verständlich! Nur, - dem Töten und Fressen von anderen Lebewesen ist aber auch nicht alles unterworfen! Schau z.B. auf Nashorn, Elefant oder Giraffe, welche alle stark und groß sind und dennoch keine anderen Tiere fressen müssen!

@Reklov, dass auch Pflanzen Lebewesen sind, die von Nashorn, Elefant oder Giraffe gefressen oder beim Fressen zertreten werden, weißt Du? Und töten wir Menschen nicht auch Tiere, um sie, wie vielleicht auch Du, zu verzehren?
 
Zu der im NT m.E. zur reinen Angsterzeugung Gott unterstellten sadistischen Rachsucht aber schweigst Du. Hast Du wenigstens eingesehen, dass die Beschreibung Gottes im AT längst nicht so sadistisch ist, wie die eines Gottes, der laut Mt 25, 41-46 Menschen im Jenseits mit der Ewigen Pein im Feuer bestrafen will, nur weil diese nicht all ihre Nächsten wie sich selbst geliebt und nicht allen Besitz mit den Armen so geteilt haben? Also so gehandelt haben, wie die Menschen, die laut Apg 2, 44-46 im Gegensatz zu den meisten Christen all ihren Besitz mit den Armen geteilt haben.
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