Pravoslav_Bonn
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(01-10-2011, 10:58)humanist schrieb: @Pravoslav_Bonn
Wie petronius in Beitrag #52 deutlich macht, sind Religionen die einen Gott voraussetzen inhuman.
Wenn Du mit inhuman meinst, dass sie den Menschen nicht für den höchsten Wert halten, hast du zweifellos recht.
Angesichts all des Unheils, das diese Species angerichtet hat, seit sie sich von ihrer afrikanischen Urheimat auf andere Kontinente ausgebreitet hat, muss allerdings die Frage erlaubt sein: Warum sollte man den Menschen dafür halten?
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(01-10-2011, 13:32)Pravoslav_Bonn schrieb: (01-10-2011, 10:40)humanist schrieb: (01-10-2011, 06:51)Pravoslav_Bonn schrieb: Der Humanismus ist ja nicht etwas, das immer schon da war, sondern ein Ergebnis des westeuropäischen Sonderwegs.
Nö. Humanismus gibts schon seit der Antike.
Nenne mir bitte einen einzigen antiken Autor, der sich als Humanist bezeichnet hat.
Der moderne Humanismus bezieht sich u.a. auf viele Werte der antiken Philosophie.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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(01-10-2011, 13:49)Pravoslav_Bonn schrieb: (01-10-2011, 10:58)humanist schrieb: @Pravoslav_Bonn
Wie petronius in Beitrag #52 deutlich macht, sind Religionen die einen Gott voraussetzen inhuman.
Wenn Du mit inhuman meinst, dass sie den Menschen nicht für den höchsten Wert halten, hast du zweifellos recht.
Angesichts all des Unheils, das diese Species angerichtet hat, seit sie sich von ihrer afrikanischen Urheimat auf andere Kontinente ausgebreitet hat, muss allerdings die Frage erlaubt sein: Warum sollte man den Menschen dafür halten?
Es geht nicht darum den Menschen zu vergöttern, sondern ihm unveräußerliche Rechte, abseits von Willkür, zuzugestehen. Das verträgt sich nicht mit religiösen Vorstellungen bzgl. Abtreibung, Frauen- und Freiheitsrechten etc.
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(01-10-2011, 15:18)humanist schrieb: (01-10-2011, 13:49)Pravoslav_Bonn schrieb: (01-10-2011, 10:58)humanist schrieb: @Pravoslav_Bonn
Wie petronius in Beitrag #52 deutlich macht, sind Religionen die einen Gott voraussetzen inhuman.
Wenn Du mit inhuman meinst, dass sie den Menschen nicht für den höchsten Wert halten, hast du zweifellos recht.
Angesichts all des Unheils, das diese Species angerichtet hat, seit sie sich von ihrer afrikanischen Urheimat auf andere Kontinente ausgebreitet hat, muss allerdings die Frage erlaubt sein: Warum sollte man den Menschen dafür halten?
Es geht nicht darum den Menschen zu vergöttern, sondern ihm unveräußerliche Rechte, abseits von Willkür, zuzugestehen. Das verträgt sich nicht mit religiösen Vorstellungen bzgl. Abtreibung, Frauen- und Freiheitsrechten etc.
Um an dieser Stelle weiter diskutieren zu können, müssten wir uns zunächst einmal darüber einigen, was "Willkür" bedeutet.
Ich halte es z.B. nicht für Willkür, dass ich nicht Pate evangelischer Kinder sein darf. Ich bin dort ausgetreten und muss die Konsequenzen dieser Entscheidung tragen, auch wenn sie mich in meinem gesellschaftlichen Leben einschränken.
(01-10-2011, 15:18)humanist schrieb: (01-10-2011, 13:49)Pravoslav_Bonn schrieb: (01-10-2011, 10:58)humanist schrieb: @Pravoslav_Bonn
Wie petronius in Beitrag #52 deutlich macht, sind Religionen die einen Gott voraussetzen inhuman.
Wenn Du mit inhuman meinst, dass sie den Menschen nicht für den höchsten Wert halten, hast du zweifellos recht.
Angesichts all des Unheils, das diese Species angerichtet hat, seit sie sich von ihrer afrikanischen Urheimat auf andere Kontinente ausgebreitet hat, muss allerdings die Frage erlaubt sein: Warum sollte man den Menschen dafür halten?
Es geht nicht darum den Menschen zu vergöttern, sondern ihm unveräußerliche Rechte, abseits von Willkür, zuzugestehen. Das verträgt sich nicht mit religiösen Vorstellungen bzgl. Abtreibung, Frauen- und Freiheitsrechten etc.
In diesem Sinne sollte man sich über Willkür einig sein.
Ebenso wie die Vorstellung zu Abtreibung und degleichen für einen Christen eine Basis haben, haben sie es auch für einen Nicht-Christen.
"Willkür" könnte man beidem unterstellen, denn was nun in letzter Konsequenz das richtige sein mag (welche Sicht auf die Dinge) lässt sich leider nicht beantworten.
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(01-10-2011, 04:37)Pravoslav_Bonn schrieb: Der Mensch ist Mensch, weil er Ebenbild Gottes ist.
Falls es kein Ebenbild Gottes gibt, sind wir keine Menschen, sondern nur unbehaarte Affen
biologisch gesehen sind wir insofern "unbehaarte Affen", als sich der (unbehaarte) homo sapiens und die (behaarten) menschenaffen aus den gleichen evolutionären vorläufern entwickelt haben
was du nun für ein "Ebenbild Gottes" hältst oder nicht, ist deine sache
(01-10-2011, 04:37)Pravoslav_Bonn schrieb: Wer an unbehaarte Affenwürde und unbehaarte Affenrechte glauben kann, soll das von mir aus tun. ICH kann es nicht
das wundert mich nicht wirklich. deine kirche ist ja auch nicht gerade für ihr eintreten für menschenwürde und -rechte bekannt
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(01-10-2011, 06:02)Gundi schrieb: Ok, von dir kommt zu meinen Beiträgen also nichts mehr als dumme Nebensächlichkeiten
quid pro quo
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(01-10-2011, 06:51)Pravoslav_Bonn schrieb: Professor Ratzinger hat trotzdem in gewisser Weise recht.
Der Humanismus ist ja nicht etwas, das immer schon da war, sondern ein Ergebnis des westeuropäischen Sonderwegs.
Es beginnt damit, dass sich der Papst im 11. Jahrhundert von der christlichen Kirche trennt, behauptet, der Stellvertreter Christi zu sein, und versucht, sich auf Gottes Thron zu setzen und die Welt zu regieren.
Im 16. Jahrhundert kommen die Reformatoren und sagen: "Was der Papst darf, darf jeder andere Getaufte auch."
Zum Schluss kommen die Revolutionäre von 1789 und sagen: "Was die Anhänger der christlichen Religion dürfen, dürfen alle anderen Menschen auch-"
da hat aber einer die geschichte nicht verstanden, geschweige denn ist er in der lage, eine geistesgeschichtliche entwicklung zu verstehen - er konstruiert sie bloß entgegen allen realen befunds
(01-10-2011, 06:51)Pravoslav_Bonn schrieb: Wer also den Humanismus überwinden will
warum sollte man das wollen?
(01-10-2011, 06:51)Pravoslav_Bonn schrieb: muss ebenso entschieden für die Abschaffung des Papsttums eintreten. Faule Kompromisse mit dem Vatikan (angeblich zur Abwehr des Atheismus und zur Stärkung der "christlichen Werte") führen nur dazu, dass sich der Geist des Westens immer weiter ausbreitet.
wer mit dem papsttum nichts anfangen kann, braucht bloß nicht mitglied der rkk zu sein
warum nun aber der staat diesem religionsführer hier ein sonderrecht zur selbstdarstellung einräumen soll, weiß ich auch nicht
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(01-10-2011, 16:41)Gundi schrieb: In diesem Sinne sollte man sich über Willkür einig sein.
Ebenso wie die Vorstellung zu Abtreibung und degleichen für einen Christen eine Basis haben, haben sie es auch für einen Nicht-Christen.
"Willkür" könnte man beidem unterstellen, denn was nun in letzter Konsequenz das richtige sein mag (welche Sicht auf die Dinge) lässt sich leider nicht beantworten.
fragt sich eben, welche basis
und wie sie begründet wird
daß z.b. frauen nicht dieselben rechte haben sollten wie männer, ist ja nun keineswegs innerchristlicher konsens - insofern also sehr wohl "willkür", weil nicht nachvollziehbar begründet - schon gar nicht biblisch oder gar aus jesus heraus
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(30-09-2011, 23:49)petronius schrieb: (28-09-2011, 11:32)Sonne schrieb: @ petronius
Du scheinst nicht begreifen zu wollen, dass soft sciences anders mit den wissenschaftlichen Mitteln hantieren als die harten Wissenschaften
etwas, das erfahrung und eben die rational erfahrbare realität leugnet, hat imho nicht den stellenwert einer "wissenschaft", wie "soft" auch immer
man nennt es vielmehr "wunschdenken"
Wow. Da bin ich nach meinem Urlaub aber sehr gespannt von dir hier zu lesen, was denn wissenschaftlich objektive Realität sein soll. Und vor allem, wie du das in Bezug zu Religiösität setzt (wohl gemerkt Religiösität, nicht Religion).
Wenn du überlegt handelst, referier ich dir vielleicht mal den wissenschaftlichen Nutzen dieser "wunschdenken"-Wissenschaften für Sachverhalte in Moscheebaukonflikten, in der Altenpflege, der Wahlforschung oder der Ernährungsforschung.
Bis die Zeit
Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
(04-10-2011, 07:23)petronius schrieb: (01-10-2011, 16:41)Gundi schrieb: In diesem Sinne sollte man sich über Willkür einig sein.
Ebenso wie die Vorstellung zu Abtreibung und degleichen für einen Christen eine Basis haben, haben sie es auch für einen Nicht-Christen.
"Willkür" könnte man beidem unterstellen, denn was nun in letzter Konsequenz das richtige sein mag (welche Sicht auf die Dinge) lässt sich leider nicht beantworten.
fragt sich eben, welche basis
und wie sie begründet wird
daß z.b. frauen nicht dieselben rechte haben sollten wie männer, ist ja nun keineswegs innerchristlicher konsens - insofern also sehr wohl "willkür", weil nicht nachvollziehbar begründet - schon gar nicht biblisch oder gar aus jesus heraus
Ich denke mal schon dass es Leute gibt, die ihre Anisichten mit der Bibel begründen können. Bin selbst immer ganz erstaunt, was mir Leute auf der Straße so alles aus der Bibel rauslesen möchten/tun 
Ein ungeborenes Kind als Gottes Geschenk anzusehen und die Abtreibung daher mehr oder weniger gleichzusetzen mit Mord, mag für viele vieleicht überzogen sein. Bei einem Christen der aufgrund seines Glaubens so denkt kann ich aber weder von Willkür noch von falscher Ansicht sprechen.
Er hat ja einen Grund so zu denken.
Wir haben ja auch Gründe das Leben der Frau höher anzusetzen als das des ungeborenen Kindes.
Das meinte ich mit Basis.
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(04-10-2011, 11:07)Sonne schrieb: Wow. Da bin ich nach meinem Urlaub aber sehr gespannt von dir hier zu lesen, was denn wissenschaftlich objektive Realität sein soll
keine ahnung
denn schließlich hat du diesen begriff geprägt, nicht ich ihn verwendet
(04-10-2011, 11:07)Sonne schrieb: Und vor allem, wie du das in Bezug zu Religiösität setzt
wir hatten es gerade mit der wissenschaft, nicht mit der religion
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(01-10-2011, 04:37)Pravoslav_Bonn schrieb: Falls es kein Ebenbild Gottes gibt, sind wir keine Menschen, sondern nur unbehaarte Affen.
Wer an unbehaarte Affenwürde und unbehaarte Affenrechte glauben kann, soll das von mir aus tun. ICH kann es nicht.
diese werte haben wir gesetzt um das bestehen der gesellschaft sicherzustellen. ich GLAUBE nicht an irgendeine absolute gültigkeit dieser werte, sondern halte sie für wohlüberlegt und essentiell für unser zusammenleben.
interessant: hatte gott auch vorfahren aus der ordnung der primaten , oder wurde er erst zu gott wie er heute existiert als sich homo sapiens entwickelt haben?  
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