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28-08-2020, 00:13
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-08-2020, 00:15 von Geobacter.)
War das "Brotbrechen zum Weintrinken" ein geheimes Erkennungszeichen".. (warum nicht)... irgendwelcher "Partisanen" und auch gar kein besonderer Kult zum Gedenken des "Heilands"? Also jedenfalls kein vergeistiger Kannibalismus.
Natürlich ist auch nicht ganz auszuschließen, dass sich die Apostel den Leichnam aus der Grabkammer geholt haben..aber dann wohl hoffentlich nicht aufgegessen haben.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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28-08-2020, 03:12
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22-07-2023, 14:11 von Ulan.)
(28-08-2020, 00:13)Geobacter schrieb: War das "Brotbrechen zum Weintrinken" ein geheimes Erkennungszeichen".. (warum nicht)... irgendwelcher "Partisanen" und auch gar kein besonderer Kult zum Gedenken des "Heilands"? Also jedenfalls kein vergeistiger Kannibalismus.
Brot und Wein waren einfach Grundnahrungsmittel, und das "Abendmahl" war ein gemeinsames Mahl der Gemeinde, allerdings auch heilig und im Gedenken an Christus. Die Didache bewahrt das Gedenken an dieses einfache Mahl, ganz ohne Fleisch- und Blut-Symbolik, und auch ohne Tod und Auferstehung, aber mit Erinnerung an das ewige Leben.
Zum Wortlaut, siehe hier: https://bkv.unifr.ch/de/works/cpg-1753/v...visions/10
Das Gebet im naechsten Kapitel klingt auch streckenweise bekannt, hat aber merkliche Abweichungen: https://bkv.unifr.ch/de/works/cpg-1753/v...visions/11
Edit: Links in die heute gueltigen geaendert.
(26-08-2020, 11:25)Ulan schrieb: Ich denke, auch solche medizinischen Erklaerungsversuche sind ein wenig an der schlichten Realitaet vorbei. Wir vergessen gerne, dass eine schwere Wunde in alten Zeiten meist ein Todesurteil war, da sie sich fast immer entzuenden wuerde.
Bei Geisselungen (ohne anschließende Kreuzigung) traf die Entzündung nicht zum Tode führend zwingend ein.
Die Bibel bzw die Paulus-Briefe berichten von den berühmt-beruechtigten 49 Hieben, die sich sowohl Paulus als auch der verrückte Jesus Ben Ananas mehrmals (!) eingefangen haben - Hiebe "bis auf die Knochen" , wie Paulus autobiografisch schreibt.
(28-08-2020, 03:12)Ulan schrieb: Die Didache bewahrt das Gedenken an dieses einfache Mahl, ganz ohne Fleisch- und Blut-Symbolik, und auch ohne Tod und Auferstehung, aber mit Erinnerung an das ewige Leben.
Bemerkenswert an der Apostellehre ist außerdem, dass sie das Wort "Eucharistie" geflissentlich meidet bzw. in der später von der Kirche erfundenen Verwandlungslehre nicht kennt. Sie spricht im Kapitel 9 in einem Satz dreimal vom "Opfer" statt von der Eucharistie.
Das war nicht der Druckfehlerteufel sondern urchristliche Auffassung. Ein Beweis mehr, dass auf die späteren Bibeltexte kein Verlaß mehr ist.
Übrigens: Dankgebete zum Essen wurden von den Juden (vor Chr.) genauso gesprochen wie heute in konsequent religiösen Familien immer noch. "Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben..."
MfG
(27-08-2020, 11:40)Felix schrieb: Ein hochinteressanter Rechtsstreit, den der genannte Theologe Gerd Lüdemann beim Budesverwaltungsgericht, und dann auch noch beim Bundesverfassungsgericht verlor, ist bei Wikipedia nachzulesen. Die Kirche wollte ihn zunächst aus dem Staatsdienst, und danach wenigstens aus der Theologischen Fakultät entfernen. Es fand sich schließlich für ihn ein Sonderstatus, in dem er mit eingeschränkten Befugnissen an der Uni verbleiben durfte.
NT-Professor Lüdemann erging es wie vielen Theologen: Je tiefer sie in ihren Religionsstudien vordrangen, je zweifelhafter wurde ihnen die dogmatische christliche Lehre. Er ist nicht der erste und auch nicht der letzte namhafte Theologe, der dem kirchlich vermittelten Christentum den Rücken kehrte.
Er verlor zwar seinen Göttinger Lehrstuhl (nur dagegen klagte er vergeblich) musste aber bei vollen Bezügen auf einem bedeutungslosen Ersatzgebiet weiter beschäftigt werden. Im Gegensatz zu Prof. Mynarek, Uta Ranke-Heinemann, Eugen Drewermann und Hans Küng aus der Neuzeit, die ganz aus dem Lehrbetrieb entfernt wurden.
So ist Kirche. Was ihr nicht passt, wird notfalls vernichtet; früher am Galgen/auf dem Scheiterhaufen - heute wirtschaftlich.
Würden diese Geschassten nicht durch ihre Bücher in der Regel mehr verdienen als ein Theologie-Professor an der Uni, sähe es in ihrer Kasse ganz schlimm aus. Viele Dogmen-Bestreiter hatten das Glück und die Begabung zum Bücherschreiben nicht.
Wegen des Bestreitens der Jungfrauengeburt (Ranke-Heinemann) oder des Zölibats (Meyerinck) oder tiefenpsychologischer Bibelauslegung (Drewermann) landeten sie schon im kirchlichen Aus. Ich kann nur sagen: Willkommen im Club.
MfG
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(28-08-2020, 08:56)Davut schrieb: Bei Geisselungen (ohne anschließende Kreuzigung) traf die Entzündung nicht zum Tode führend zwingend ein.
Klar. Das war auch nicht gemeint.
(27-08-2020, 23:49)Geobacter schrieb: 1.) Was hat die Römer so aufgebracht , einen wanderpredigenden Nasiräer oder Nazarener, der seinen erstaunten Zuhörern predigte: "aber ich sage euch, liebet eure Feinde wie euch selber", im Eilverfahren wie einen Aufständischen Nichtrömer zu kreuzigen?
2.*)........ und die beiden Engel vor dem Grab, waren in Wirklichkeit römische Soldaten?
* Aufzählung von mir erzeugt/Davut
zu 2.) Waren sie mit Sicherheit nicht. Ein Kadaver nach einer Kreuzigung erzeugte für "die Römer" kein Interesse mehr. Vor die Geier mit ihm; zur Abschreckung allein.
Die oder der weiße Engel (je nach Evangelium) könnten vielmehr Essener gewesen sein. Diesem asketisch lebenden männlichen Religionszweig angehörend, die sich auch weiß kleideten. Das Essenertum gilt heute als das Christentum vor Christus. Jesus wird eine gewisse Nähe zu ihnen nachgesagt.
Zu 1.) Was "die Römer" aufgebracht hatten, steht noch heute in fast jeder Kirche auf seinem Titulum am Kreuz: INRI (Jesus von Nazareth, König der Juden), z.B. Joh. 19.
Bei dem Wort "König" gingen ihnen die Gäule durch. Auf seine Friedenspredigt kam es den Römern nicht an, die entlastete ihn nicht.
MfG
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28-08-2020, 15:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-08-2020, 15:53 von Geobacter.)
Wie gesagt, ich war damals nicht vor Ort. Meine persönliche Meinung ist halt die, dass Jesus ganz anders gewesen ist, als das Jesusbild der Bibel.
Dass die Römer dumm und einfach nur böse waren, glaube ich auch nicht. Und ich glaube noch nicht mal, dass es "Nazareth" damals unter diesem Namen schon gegeben hat.
Viel eher war das wohl so eine Einsiedlei der Nasiräer.
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Nach dem, was Jesus laut NT in Jerusalem gemacht hatte, also erst einen Triumphzug und dann im Tempel randaliert, waere es auch gar nicht zum Prozess gekommen; die Roemer hielten sich bei klaren Sachlagen und Personen, die keine roemischen Buerger waren, erst gar nicht gross mit Prozessen auf.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-08-2020, 15:58 von Geobacter.)
(28-08-2020, 15:50)Ulan schrieb: Nach dem, was Jesus laut NT in Jerusalem gemacht hatte, also erst einen Triumphzug und dann im Tempel randaliert, waere es auch gar nicht zum Prozess gekommen; die Roemer hielten sich bei klaren Sachlagen und Personen, die keine roemischen Buerger waren, erst gar nicht gross mit Prozessen auf.
So sehe ich das auch. Jesus hat wohl den von den Römern favorisierten König der Juden herausgefordert. Ohne politischen Grund hätten die Römer sich für Jesus nicht sonderlich interessiert.
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28-08-2020, 16:06
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-08-2020, 16:23 von Sinai.)
(28-08-2020, 15:50)Ulan schrieb: einen Triumphzug
Wenn einer auf einem Esel in Jerusalem einreitet, ist das für Römer kein "Triumphzug"
Römer waren andere Einzüge gewöhnt . . . wenn ein römischer Feldherr in einer Stadt einritt schaute das anders aus
Ein unbewaffneter Mann (kein Schwert, keine Lanze, kein Schild) reitet auf einem . . . Esel
Friedlicher geht es nicht mehr - dazu jubelnde Leute mit Palmzweigen in den Händen
(Laut Matthäus 21,8 waren es "viele Menschen")
Sie hatten keine Schwerter, nicht einmal Knüppel in den Händen, sondern Palmzweige
Lediglich ein paar Pharisäer standen am Rand und ärgerten sich:
"Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: Meister, bring deine Jünger zum
Schweigen!" Lukas 19,39 (EÜ)
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28-08-2020, 16:17
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-08-2020, 16:22 von Ulan.)
(28-08-2020, 16:06)Sinai schrieb: Wenn einer auf einem Esel in Jerusalem einreitet, ist das für Römer kein "Triumphzug" 
Deine faulen Argumentationen sind wirklich ermuedend. Die Menge stand Spalier, rief ihn mit "Hosanna" an und streute Palmzweige als Ehrerbietung - es war also ein typischer Triumphzug. Die Roemer duldeten so etwas nicht mal in der Wueste, geschweige denn in der Stadt Jerusalem.
" Der Anruf „Hosanna“ („Gott, rette doch!“: Ps 118,25) war bei hohen jüdischen Festen und der Inthronisation eines Königs üblich (2 Sam 14,4; 2 Kön 6,26). „Der kommt im Namen Gottes“ meinte den erwarteten Messias auf dem Thron König Davids (2 Sam 7,14 ff.), als den die Evangelien Jesus verkündigen (Mt 11,3; 23,39; Lk 7,19; 13,35).[122] Mit ausgestreuten Palmzweigen (V. 8), einem antiken Triumphsymbol, feierten Juden ihre Siege über Nichtjuden (Jdt 15,12; 1 Makk 13,51; 2 Makk 10,7)." - Zitat nach Wikipedia
Dies war also eine politische Machtgeste.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-08-2020, 16:29 von Sinai.)
(28-08-2020, 16:17)Ulan schrieb: Die Roemer duldeten so etwas nicht mal in der Wueste, geschweige denn in der Stadt Jerusalem.
Ich wiederhole aus Beitrag #131
(28-08-2020, 16:06)Sinai schrieb: Lediglich ein paar Pharisäer standen am Rand und ärgerten sich:
"Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: Meister, bring deine Jünger zum
Schweigen!" Lukas 19,39 (EÜ)
In Jerusalem gab es damals mehrere religiöse Strömungen - und den Römern war es egal, wer wem zujubelte
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-08-2020, 16:33 von Ulan.)
(28-08-2020, 16:28)Sinai schrieb: (28-08-2020, 16:17)Ulan schrieb: Die Roemer duldeten so etwas nicht mal in der Wueste, geschweige denn in der Stadt Jerusalem.
Ich wiederhole aus Beitrag #131
- und den Römern war es egal, wer wem zujubelte
Nein, war es ihnen nicht. Sie haben bei so etwas immer sofort Truppen ausgesandt, um dem ein Ende zu setzen. Das war erst recht der Fall bei einer eindeutig politischen Demonstration, wie in diesem Fall.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-08-2020, 16:44 von Sinai.)
(28-08-2020, 16:32)Ulan schrieb: . . . Sie haben bei so etwas immer sofort Truppen ausgesandt . . .
Offenbar war es nicht "so etwas" - denn sie sandten keine Truppen aus
Nicht einmal eine Hundertschaft
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