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Wann waren die letzten Tage ?
Zeugen Jehovas, Sieben-Tage-Adventisten, Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), Wiedertäufer von Münster, Hussiten

sind nur ein kleiner Prozentsatz im Vergleich zu Katholiken, Altkatholiken, Anglikaner, Lutheraner, Calvinisten, Zwinglianer, Presbyterianer, Russisch Orthodoxen, Griechisch Orthodoxen



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Es kommt halt auf den Prozentsatz an, wieviele in Erwartung der "letzten Tage" sind.
(02-08-2025, 18:35)Ekkard schrieb:  
Das "bessere Wissen" ist ein temporärer Ausfall unseres Hirns (Narkose, Trauma, Koma). In diesem Fall gibt es keine Zeit mehr. Schön, wenn dies vorüber ist, dann leben wir weiter, ergänzen die fehlenden Informationen aus unserer Umwelt, und leben weiter.
Welchen Unterschied macht es, wenn die Funktion endgültig eingestellt wird (Tod)?

Genau genommen gar keinen! Zeit und Raum und unser Selbst hören einfach auf. Kein Grund ein kompliziertes Geflecht aus Mythen darum herum zu erfinden.
Gewiss gibt es eine Art Weiterleben, weil wir einen Haufen an biologischen und kulturellen Informationen hinterlassen, die von neu entstehenden Gehirnen in die jeweils eigene Ichtradition übernommen werden. Aber darauf haben wir Ehemaligen keinen Einfluss mehr.

Warum tun wir uns so schwer, einfach loszulassen, wenn der Tod uns ereilt? Ich denke, das ist die Machtfrage der Mythen. Sie wollen den Einfluss der Ehemaligen (der Toten und ihrer Denkweise) zementieren.
Und dagegen werde ich mich und sollten sich alle Neulinge in unserer Welt wehren ...
Lieber Ekkard, 

ein sehr guter Beitrag. Ich gehe erst auf den 2. Teil ein.
Jesus sagte: "Da, wo ich hingehe, sollt auch ihr hinkommen." Gemeint sind natürlich alle - auch Ekkard. Wie Du jedoch richtig schreibst, wird das Verwesliche vergehen.

Es gibt eine grosse Yogalehre, bei der man über lange Zeit täglich mantramässig immer wieder holt: "Ich bin nicht mein Körper". Und wenn Du Phänomene wie etwa die Terminale Luzidität betrachtest, erkennst Du, dass Menschen auch handeln und sprechen können, wenn das Gehirn gänzlich ohne Funktion ist.

Wenn Du das Überleben des Todes mit Deinem Geistkörper, Deiner Seele als Mythos bezeichnest - wenn Du zwischen Dir und Deiner Leiche keinen anderen Unterschied erkennst, als dass die Maschiene nicht mehr geht - wenn Du die Liebe Gottes mit Händen und Füssen von Dir weist, wenn Du alle Erfahrungsbeweise, alle Erinnerungen an frühere Leben und deren experimentellen Nachweise und auch die Evidenzbeweise ablehnst, dann stellt sich die Frage, warum Du Dir das antust?

Du bist weit mehr als nur Dein Körper! 
Als Don Pieper, ein amerikanischer Baptistenpfarrer, 1989 bei einem Autounfall eine Nahtoderfahrung hatte, beschreibt er diese so: "ich war plötzlich von einem strahlenden Licht eingehüllt, das sich mit irdischen Begriffen nicht beschreiben lässt. Im nächsten Augenblick befand ich mich im Himmel. Als ich mich umschaute, durchströmte mich eine tiefe Freude  ..."

Wenn Du Dein Denken so konditionierst, dass es kein Weiterleben nach dem Tod gibt, dann ist Deine Seele zum gegebenen Zeitpunkt nicht in der Lage, zu erkennen, dass Du nun gestorben bist - Dr. Carl Wickland beschreibt einen Fall, bei dem dies mehrere Jahrzehnte andauerte. Verlass Dich also nicht allzusehr darauf, dass nur noch ein paar Atome ein paar Informationen von Dir weitertragen - Du solltest einen Plan B ins Auge fassen.
(02-08-2025, 18:35)Ekkard schrieb: Beim Lesen der letzen Beiträge fällt mir auf, dass messbare Erfahrungen geflissentlich übersehen werden. Stattdessen werden Mythen ventiliert, die sich jeder Erfahrung widersetzen.
Das was wir als unser (Selbst-) Bewusstsein erleben, ist eine allgemeine und in Richtung einfacherer Formen nicht abgrenzbare Eigenschaft Information verarbeitender Systeme. Diese dienen in erster Linie dem Selbsterhalt, indem das Verhältnis von Umgebung und der eigenen Person kontrolliert wird. Beim Menschen ist dieses "Bewusstsein" so erweitert, dass auch die soziale Umgebung überwacht und z. B. durch Sprache beeinflusst wird.

Ich, also mein inneres Alarmsystem, klingelt heftig, wenn ich die hier vorgetragenen Mythen über Reinkarnation oder Seelenwanderung wahrnehme. Was wollen diese Mythen mit mir, mit uns allen machen. Worin besteht ihr sprachgewaltiger Zweck?

Ich denke, sie haben Macht über uns, wenn wir ihnen wider besseres Wissen folgen. 
Lieber Ekkard,

Wiedergeburt als Mythos stellst Du Deinem 'besseren' Wissen entgegen!

Spricht es nicht für die Liebe Gottes, wenn er jeder Seele wieder und wieder eine Chance gibt, zu ihm zurückzukehren, in höchstem Glück und Freude bei ihm zu sein, als ein einziges Dasein, Kampf, Elend, Krankheit und Schmerz und dann nichts mehr?

Wie kann jemand sagen, er weiss um sein seelenloses Dasein und und alles andere ist Mythos? 
So wie Voltaire seine Uhr betrachtete und sagte: "Ich mag nicht glauben, dass sie läuft und es gibt keinen Uhrmacher!"

Nicht der Zweck ist sprachgewaltig - der Inhalt spricht offensichtlich Dein tiefstes Inneres an - aus Deiner Seele kommt die Info, denn diese ist geistiger Natur und mit dem Jenseits verbunden. Was Du als inneres Alarmsystem bezeichnest ist doch eher ein freudiges Hallelujah, eine Alternative zu einem tristen Untergang, freudlosen vergehen im Nichts gefunden zu haben.
(02-08-2025, 21:29)Sinai schrieb:  
Ich bin da nicht gefährdet, aber Jugendliche sollten vom Staat vor solchen perfiden Praktiken geschützt werden

Jugendliche gehen - wie die Erfahrung zeigt - solchen geschulten Keilern manchmal auf den Leim
Sie wollen mit ihrer Reife und mit ihrem Allgemeinwissen glänzen, werden vom Keiler für ihre Klugheit gelobt, das ist Balsam für Jugendliche mit Schulproblemen, und sind dann oft so leichtsinnig, ihre E-Mail-Adresse oder Handy-Nummer herzugeben
Lieber Sinai,

Du hast noch immer nicht kundgetan, welche Weisheit Du denn der wunderbaren Lehre der Wiedergeburt entgegensetzen kannst.
Das Geraune von der Wiedergeburt ist keine "wunderbare", sondern eine schreckliche Lehre
Da wird Babys mit Geburtsfehlern unterstellt, sie hätten in einem Vorleben als böse Menschen schlechtes Karma oder wie das heißt, angesammelt und müssten nun dafür büßen . . .

ich schrieb in Christentum und Theologie > silberne Schnur in Kohelet 12,6 > Beitrag #4
(05-08-2025, 12:52)Sinai schrieb: Die Idee von Wiedergeburt und Seelenwanderung ist prähistorisch - das heißt, sie reicht weit vor die schriftlich fixierten Religionen zurück und gehört zu den ältesten religiös-philosophischen Vorstellungen der Menschheit.

Jäger- und Sammlerkulturen entwickelten frühe Formen von Animismus. Darin wurde oft geglaubt, dass die Seele nach dem Tod weiterwandert - entweder in die Natur oder in andere Wesen. Man fand uralte Höhlenmalereien. Da war dann der nächste Schritt der Vorstellung der Seelenwanderung, dass die Seele nach dem Tod in den Körper eines Nachkommen wandere

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass Menschen - ohne Kenntnis von Vererbungslehre - beobachteten, wie ein Enkel charakterlich dem längst verstorbenen Großvater ähnelte. Daraus zog man abergläubische Schlüsse und erklärte die Ähnlichkeit durch eine Wiederkehr der Seele
(06-08-2025, 17:28)Farius schrieb: Jesus sagte: "Da, wo ich hingehe, sollt auch ihr hinkommen." Gemeint sind natürlich alle - auch Ekkard. Wie Du jedoch richtig schreibst, wird das Verwesliche vergehen.
Auch dieser Jesus ist den Weg gegangen, dass seine subjektive Zeit endet. Was überlebt, ist seine Lehre, soweit sie von seinen Adepten tradiert wurde. Wir sind uns wohl einig, dass diese Lehre nicht Jesu Seele ist?!

(06-08-2025, 17:28)Farius schrieb: Es gibt eine grosse Yogalehre, bei der man über lange Zeit täglich mantramässig immer wieder holt: "Ich bin nicht mein Körper". Und wenn Du Phänomene wie etwa die Terminale Luzidität betrachtest, erkennst Du, dass Menschen auch handeln und sprechen können, wenn das Gehirn gänzlich ohne Funktion ist.
Letzteres ist vollkommen ausgeschlossen. Alle Aktivität (mental und physisch) fußt auf den Hirnfunktionen, egal, was subjektive Empfinden suggerieren. Auch Fremdworte wie "Terminale Luzidität" ändern daran nichts. Für irgendwelche Empfindungen ist ein Gehirn nötig - schon aus Gründen des Überlebens.

(06-08-2025, 17:28)Farius schrieb: Wenn Du das Überleben des Todes mit Deinem Geistkörper, Deiner Seele als Mythos bezeichnest - wenn Du zwischen Dir und Deiner Leiche keinen anderen Unterschied erkennst, als dass die Maschiene nicht mehr geht - wenn Du die Liebe Gottes mit Händen und Füssen von Dir weist, wenn Du alle Erfahrungsbeweise, alle Erinnerungen an frühere Leben und deren experimentellen Nachweise und auch die Evidenzbeweise ablehnst, dann stellt sich die Frage, warum Du Dir das antust?
Du irrst: Ich lehne die ganze Seelengeschichte ab, weil sie etwas zu Fürchtendes ist.
1. Sie ist komplexer, und erklärt nicht mehr, als die einfache Erfahrung eines zeitlichen Endes
2. Wenn eine Seele ein bewusstes Etwas ist, ist sie leidensgefährdet, was ja der Höllenmythos ausnutzt!
Wenn Gott mich liebhat, dann erspart ER mir solcherlei Leiden. Gut ja, ich kann damit leben, dass ich mit dem Tod in "Gottes Hand falle". Aber mehr Mythos braucht es nicht.
3. Es gibt keine Evidenzbeweise; jene Berichte sind subjektiv gefärbt und zweifelhaft. Darauf ist kein Verlass!
4. Selbstverständlich gibt es einen Unterschied zwischen mir (im Leben) und meiner Leiche. Da ist dir im Eifer der Argumentation ein logischer Irrtum unterlaufen.

(06-08-2025, 17:28)Farius schrieb: Du bist weit mehr als nur Dein Körper!
Tja, solche Aussagen sind banal, anderenfalls gälte meine Nr. 4 eben nicht (und ich wäre dasselbe wie meine zukünftige Leiche).
 
(06-08-2025, 17:28)Farius schrieb: Als Don Pieper, ein amerikanischer Baptistenpfarrer, 1989 bei einem Autounfall eine Nahtoderfahrung hatte, beschreibt er diese so: "ich war plötzlich von einem strahlenden Licht eingehüllt, das sich mit irdischen Begriffen nicht beschreiben lässt. Im nächsten Augenblick befand ich mich im Himmel. Als ich mich umschaute, durchströmte mich eine tiefe Freude  ..."
Ach ja, die Nahtoderfahrungen. Sie sind meist nichts anderes als latente Erwartungen aus dem eigenen Kulturkreis. Dazu gibt es Studien, die das belegen. Also subjektives Empfinden eines nicht mehr so ganz richtig funktionierenden Gehirns. Das zählt nicht! Auch wenn es beeindruckt.

(06-08-2025, 17:28)Farius schrieb: Wenn Du Dein Denken so konditionierst, dass es kein Weiterleben nach dem Tod gibt, dann ist Deine Seele zum gegebenen Zeitpunkt nicht in der Lage, zu erkennen, dass Du nun gestorben bist ...
Das ist richtig. Ich werde nichts mehr wissen, weder was war noch was ist. Denn dieses Ich existiert nicht mehr.

(06-08-2025, 17:28)Farius schrieb: Dr. Carl Wickland beschreibt einen Fall, bei dem dies mehrere Jahrzehnte andauerte.
Verstehe ich nicht! Meinst du einen Koma-Patienten?

(06-08-2025, 17:28)Farius schrieb: Verlass Dich also nicht allzusehr darauf, dass nur noch ein paar Atome ein paar Informationen von Dir weitertragen - Du solltest einen Plan B ins Auge fassen.
Im Gegenteil: Seele im klassischen Sinne ist ein Macht- und Folterwerkzeug!

(06-08-2025, 17:46)Farius schrieb: Wiedergeburt als Mythos stellst Du Deinem 'besseren' Wissen entgegen!

Spricht es nicht für die Liebe Gottes, wenn er jeder Seele wieder und wieder eine Chance gibt, zu ihm zurückzukehren, in höchstem Glück und Freude bei ihm zu sein, als ein einziges Dasein, Kampf, Elend, Krankheit und Schmerz und dann nichts mehr?
Ah, jetzt verstehe ich! Ich schreibe schon so lange im Forum, dass ich von der irrigen Annahme ausgehe, andere wissen von dem, was ich bereits mitgeteilt habe:
Wir Menschen haben ein "Gemeinschaftsorgan" - unser Großhirn. Das macht uns zu so etwas ein Gemeinschaftswesen der Vielen oder "aus Vielen". Wir sind weit weniger voneinander geschieden, als wir gemeinhin meinen. Auch die Ich-Tradition ist ein Gesellschaftphänomen. Die gefährliche Seite dieses Phänomens ist die Ideologie, die scheidet zwischen den Guten (WIR) und den Bösen (die da draußen, die Amis, die Roten usw.).
Kurz: Wir sind nie allein, auch wenn wir sterben.

(06-08-2025, 17:28)Farius schrieb: Wie kann jemand sagen, er weiss um sein seelenloses Dasein und und alles andere ist Mythos?
Weil ich die Komplexität unserer (der Vielen) materiellen Existenz als etwas sehr Reales und Weitreichendes erkannt habe! Wenn du so willst existiert so etwas wie Seele zwischen den menschlichen Individuen - nur eben im (subjektiven) Einzelfall nicht über den Tod hinaus.
 
(06-08-2025, 17:28)Farius schrieb: So wie Voltaire seine Uhr betrachtete und sagte: "Ich mag nicht glauben, dass sie läuft und es gibt keinen Uhrmacher!"
Dieses Bonmot ist Unsinn. Eine (mechanische) Uhr ist vollkommen eingezwängt in ihre Funktionalität, die der Mensch, jener Uhrmacher, geplant hat.
Bei biologischen Systemen ist das vollkommen anders: Von Generation zu Generation stellen sich die Lebewesen den Umweltbedingungen. Sie "tragen" gewissermaßen "ihre Haut zu Markte". Auf eine ganze Population bezogen haben jene Erfolg, welch am besten an die Umweltbedingungen angepasst sind. Die anderen werden mit der Zeit weniger.

(06-08-2025, 17:28)Farius schrieb: Nicht der Zweck ist sprachgewaltig - der Inhalt spricht offensichtlich Dein tiefstes Inneres an - aus Deiner Seele kommt die Info, denn diese ist geistiger Natur und mit dem Jenseits verbunden. Was Du als inneres Alarmsystem bezeichnest ist doch eher ein freudiges Hallelujah, eine Alternative zu einem tristen Untergang, freudlosen vergehen im Nichts gefunden zu haben.
"Geistige Natur" ist ein anderer Ausdruck für die Komplexität materieller Strukturen ala Gehirn. Du irrst abermals: Was du als "tristen Untergang" bezeichnest, ist tatsächlich weitaus tröstlicher, als die Vorstellung, ewig aktiv bleiben zu müssen, gar in einer Art Hölle zu enden, weil man irgendetwas "Böses" angestellt hat.

Ich bin sogar der Ansicht, ein einmaliges, beidseits begrenztes Leben ist so wertvoll, dass es sich lohnt, gesellschaftsfördernd zu wirken (vulgo: Gutes zu tun).

Vielleicht noch eine Analogie: Materielle Teilchen kommen dadurch zustande, dass die Feldanregungen zugleich Kräfte erzeugen, welche das Teilchen aufrecht erhalten (Rückkopplungseffekt). Ich stelle mir vor, dass ein als wertvoll erachtetes Leben, in ähnlicher Weise auf sich selbst zurück wirkt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
(07-08-2025, 00:32)Ekkard schrieb: Ich lehne die ganze Seelengeschichte ab, weil sie etwas zu Fürchtendes ist.

Wir sollen das Kind nicht mit dem Bade ausschütten

Dass das ganze südostasiatische Karma-Gerede mit seiner Wiedergeburt als Mensch, Mensch mit einem Geburtsfehler oder gar Tier für Dich bedrohlich wirkt, ist nachvollziehbar

Die ostasiatische Lehre der Wiedergeburt wird zurecht oft dafür kritisiert, dass sie Geburtsfehler oder Beeinträchtigungen als Folge von negativem Karma aus früheren Leben deutet. Diese Sichtweise ist aus meiner Sicht inhuman, weil sie Menschen mit angeborenen Behinderungen oder Geburtsfehlern implizit eine Schuld für ihr Leiden zuschreibt und sie damit stigmatisiert.

Aber kennt die Samsara Idee überhaupt den christlichen Begriff der Seele ? Ich bezweifle das.
Die reden von etwas ganz anderem und es ist zu viel der Höflichkeit, das mit "Seele" zu übersetzen

Aber hast Du nicht einmal geschrieben, dass Du Christ bist und in einer Lutherischen Gemeinde tätig bist ? Wie kannst du dann herablassend schreiben, dass du "die ganze Seelengeschichte" ablehnst ?

Was hättest Du zu fürchten? Du bist ja kein Mörder, der sich vor der Hölle fürchtet
(06-08-2025, 17:28)Farius schrieb: Es gibt eine grosse Yogalehre, bei der man über lange Zeit täglich mantramässig immer wieder holt: "Ich bin nicht mein Körper".

Ist da Opium im Spiel?
Man sagt ja, im Opiumrausch erlebt der Berauschte ein Gefühl der Entkörperlichung.
Das bedeutet:
Die Person hat das Gefühl, ihr Körper sei nicht wirklich ihr eigener
Es entsteht eine Art Distanzierung vom eigenen physischen Selbst
Dieses Erleben kann von einem Gefühl der Losgelöstheit vom eigenen Körper oder einer Art tranceähnlichem Zustand begleitet sein

Diese Effekte entstehen durch die Wirkung der Droge auf das zentrale Nervensystem, insbesondere auf Bereiche im Gehirn, die für Körperwahrnehmung, Schmerzempfinden und das Selbstbewusstsein zuständig sind. Opioide verändern die Wahrnehmung stark, reduzieren Schmerzempfindungen und können das Bewusstsein auf eine Weise verändern, die das Gefühl der "Körperzugehörigkeit" aufhebt

In einem religiösen Kontext kann das vielleicht so beschreiben, dass der Opiumrausch temporär eine Erfahrung vermittelt, die in manchen spirituellen oder religiösen Traditionen als "Loslösung vom Körper" oder "Überwinden der körperlichen Begrenzung" beschrieben wird. Diese Erfahrung - obwohl künstlich hervorgerufen und mit passivem "Abschalten" verbunden - kann spirituelle "Erkenntnis" oder was man dafür hält verstärken oder eigentlich vortäuschen

Im Opiumrausch berichten viele Menschen von einem Gefühl der Entkörperlichung, also der Erfahrung, dass ihr eigener Körper sich fremd oder nicht mehr zugehörig anfühlt. Diese Wirkung entsteht durch die starke Beeinflussung des Gehirns, die Wahrnehmung und Bewusstsein verändert. In religiösen Kontexten wird dieses Phänomen manchmal mit spiritueller Loslösung oder Transzendenz verwechselt, allerdings ist es im Falle des Rausches eine passiv herbeigeführte Erfahrung

Psychoaktive Substanzen sind in manchen Kulten üblich.
Siehe das Haschisch der Assassinen
Schamanen verwenden oft Pflanzen mit halluzinogenen Wirkstoffen (z. B. Peyote, Ayahuasca, Iboga)
Soma in der vedischen Religion (Indien) - als göttliches Getränk beschrieben, das euphorisierend wirkt und spirituelle Erkenntnisse ermöglicht; die genaue botanische Identität von Soma ist bis heute unbekannt
Das Orakel von Delphi (Antikes Griechenland) - Die Priesterin soll bei der Weissagung durch das Einatmen von Dämpfen in einen tranceähnlichen Zustand versetzt worden sein
Kult des Dionysos (Antikes Griechenland) - Dionysos, der Gott des Weins, war zentral für Feste mit Rausch und ekstatischen Tänzen, bei denen Wein und andere berauschende Mittel verwendet wurden
Mazateken und andere indigene Völker Mexikos: Nutzung von Zauberpilzen (Psilocybin-Pilze) und Peyote für spirituelle Zeremonien
Die Salbung der Könige im Alten Orient - wahrscheinlich waren dem Olivenöl psychoaktive Substanzen zugesetzt, worauf der Gesichtsausdruck des jungen frischgesalbten Königs strahlend wirkte
Das Räuchern im Baalskult - wahrscheinlich waren da Drogen beigesetzt
Der Hanf der Druiden (Haschisch)
(04-08-2025, 20:27)Sinai schrieb:
(04-08-2025, 17:31)Farius schrieb: Auf dem Konzil in Nicäa im Jahre 325 wurde von der Mehrheit der Bischöfe der verschiedenen christlichen Richtungen beschlossen, jene Bibelstellen, die sich auf die Wiedergeburt bezogen, zu streichen.



Hab ich zwar noch nie gehört - aber wenn Du willst, kannst Du diese Stellen ja zitieren



Zu "wiedergeboren" fand ich:

"Lutherbibel 2017":
Petrus 1,23 "Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen: aus dem lebendigen Wort Gottes, das da bleibt."
wiedergeboren


"Einheitsübersetzung":
Petrus 1,23 "Ihr seid neu geboren worden, nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen: aus Gottes Wort, das lebt und bleibt."
neu geboren


Offenbar schwelt da ein langer Streit, ob wiedergeboren (protestantisch) oder neu geboren (katholisch) die bessere Übersetzung ist

Aber meines bescheidenen Wissens anerkennen auch die Protestanten das Konzil von Nicäa

Was willst Du eigentlich sagen ?

Lieber Sinai,

Ich habe auch noch eine Übersetzung gefunden von 1 Petr 1,23 "Ihr seid ja nicht aus einem Samen wiedergeboren, der wieder vergeht, sondern aus einem unvergänglichen Samen, und zwar durch das Wort eines Gottes, der die Quelle alles Lebens ist und immerdar am Leben bleibt."

Es ist immer schwierig, Texte zu übersetzen, wenn man nicht weiss, worum es eigentlich ging oder man unter keinen Umständen gegen eine vorgegebene Lehre verstossen darf.

Ja, Luther und die andern Reformatoren hatten mit den kriminellen Machenschaften der RKK dermassen viel zu tun, dass die Kraft nicht gereicht hat, bis in die Anfangszeit die Spreu vom Weizen zu trennen. Sehr bedauerlich.

Was ich möchte? Ich möchte, dass auch Du Deine persönliche Meinung sagst, zB wenn ich Dich frage, was DU denn glaubst, dass mit Seelen von Schwerstverbrechern geschieht, nachdem Du mir menschenverachtende Ansichten unterstellt hast!
(10-08-2025, 08:43)Farius schrieb: Was ich möchte? Ich möchte, dass auch Du Deine persönliche Meinung sagst, zB wenn ich Dich frage, was DU denn glaubst, dass mit Seelen von Schwerstverbrechern geschieht, nachdem Du mir menschenverachtende Ansichten unterstellt hast!

Es ging um die menschenverachtende Behauptung zu Geburtsfehlern !
Siehe hier:

Beitrag #73
(29-07-2025, 22:27)Sinai schrieb: Du hast viele Gedanken in einen Beitrag gepackt

(29-07-2025, 17:51)Farius schrieb: Aber es gibt keine ewige Verdammnis! Gott in seiner Liebe und Güte gibt den Seelen immer wieder die Möglichkeit, begangene Fehler zu sühnen und Untugenden zu überwinden. In dem Sinne können Geburtsfehler durchaus selbst verschuldet und begründet sein.


Das ist doch menschenverachtend
Stell dir vor, da kommt 1960 ein Kind ohne Hände auf die Welt. Ein Contergan-Baby
Weil die ahnungslose Mutter ein schädliches Schlafmittel geschluckt hatte
Und dann kommt in diesem Elend einer daher und hat die Stirn, den verzweifelten Eltern einzureden zu wollen, dass die Behinderung deshalb sei, weil das Baby in einem vergangenen Leben Fehler gemacht habe, die es nun zu sühnen hätte
Wenn ihm dann der Vater im Affekt die Zähne ausschlägt ?



Und zu deiner seltsamen Frage - was mit Seelen von Schwerverbrechern geschieht. Woher soll ich das wissen? Jedenfalls sicher nicht das, was du dir da zusammengereimt hast
(04-08-2025, 21:15)Ulan schrieb:
(04-08-2025, 16:45)Farius schrieb: Lieber Ulan,

Ein einmaliges Leben geht zwangsläufig von einem ungerechten Gott aus, den zu lieben, was ja das höchste Gebot ist, schwerfallen dürfte.

Nun, der Gott der Bibel ist doch ungerecht; insofern musst Du ja schon so viel dazu erfinden, um schon dieses Problem fuer Dich auszuraeumen.

(04-08-2025, 16:45)Farius schrieb: Natürlich gibt es viele Menschen, die trotzdem im Beruf, im Hobby oder sonstwie völlig aufgehen - davon habe ich aber nicht gesprochen.

Da hast Du das, was die meisten Leute als Sinn des Lebens sehen, glatt vergessen: die naechste Generation aufwachsen sehen und sie dabei begleiten. Also die, den Stab fuer die naechste Etappe der Staffel uebernehmen.

(04-08-2025, 16:45)Farius schrieb: Ein ungerechter Gott ist keine Basis, für mich, einen gesunden Lebenssinn zu finden.

Und ich halte es fuer ungesund, einen Lebenssinn auf irgendwelchen Fantasien aufzubauen, die nicht in der Realitaet verankert sind.


Nur, um mal auf das Thema des Threads zurueckzukommen: wenn fuer Dich die "letzten Tage" schon waren, wo siehst Du denn die versprochenen Verbesserungen, ausser in unerfuellten Versprechungen?
Lieber Ulan, 

Dass der Gott der Bibel ungerecht sei behauptest Du einfach so, ohne Beleg und weil Du im streng katholischen Sinn interpretierst und nicht bereit bist, alte Beschlüsse auf den Prüfstand zu legen. Mir unterstellst Du 'Erfindung!! Meines Erachtens ist es das nicht, sondern eine neue Interpretation derselben Bibelstellen - aber eben nicht im katholischen Sinne. 

Was den Lebenssinn betrifft: es wäre keinem hier im Forum niemandem in den Sinn gekommen, dass ich hier in erster Linie den Sinn des Menschenlebens an sich meinte! Es ist ja gar keine Frage, dass jeder irgendwie den Weg findet. Aber ich will wissen, wo der Sinn liegt, dass der eine arm und krank, der andere behindert ist, der eine lebt lang und der andere kurz - das alles muss einen  Sinn ergeben der in christlichem Sinne zu beantworten ist. Dass auch Du das nicht erkannt hast, ist etwas enttäuschend.

Der gerechte Gott: inwiefern findest Du, dass der ungerechte Gott mit der Realität verankert ist? Wenn Jesus sagt, dass nur Gott gut ist und Du diese als reinste Fantasie bezeichnest, dann muss ich sagen, dass Du von Realität eine eher bizarre Vorstellung hast.

Die letzten Tage: ich sehe keine unerfüllten Versprechungen, das beruht möglicherweise darauf, dass Du wenig Ahnung hast von der Aufgabe Jesu hier auf Erden - wie könntest Du auch, wenn die Kirche 2000 Jahre lang alles tut, von der Realität abzulenken und die Wahrheit zu verschleiern.

Verbesserungen? Die Kirche hat zwar alles dafür getan, die Menschen weiterhin zu versklaven und den Geist der Wahrheit zu verbieten. Trotzdem kann heute jeder, mindestens bei uns, glauben was er will und sich auf persönliche Rechte berufen. Die Lebensbedingungen sind gut und jeder kann sich Bildung aneignen ....
(10-08-2025, 08:43)Farius schrieb: Ja, Luther und die andern Reformatoren hatten mit den kriminellen Machenschaften der RKK dermassen viel zu tun, dass die Kraft nicht gereicht hat, bis in die Anfangszeit die Spreu vom Weizen zu trennen. Sehr bedauerlich.

Sag mal, welche Religionsgemeinschaft ist denn in deinen Augen nicht kriminell ?

Wahrscheinlich sind für Dich alle kriminell, die nicht an die Wiedergeburt glauben
(10-08-2025, 09:18)Farius schrieb: Die letzten Tage: ich sehe keine unerfüllten Versprechungen

Vor 2000 Jahren wurden die "letzten Tage" eingeläutet. Siehe die Rede von Petrus (nachzulesen in Beitrag #1)
Daher mein Thread "Wann waren die letzten Tage ?"

Damals glaubten viele Leute dem Petrus, dass es losgehe. Die Zeichen standen auf Sturm!

Doch nun sind halt 2000 Jahre vergangen
(05-08-2025, 11:49)Ekkard schrieb:
(05-08-2025, 00:42)Sinai schrieb: Darum fragte ich: Wie lange können "letzte Tage" dauern?
Frage dich: Wie lange dauern meine letzten Tage?
Die Antwort ist simpel: So lange wie mein Leben währt. Heute ist der erste Tag meiner letzten.

Aber mal anders argumentiert: Erzählungen (auch die biblischen) haben eine Botschaft und einen Clou. Die Botschaft ruft zu ethischem Verhalten auf, der Clou ist ein unbestimmter Zeitraum, um den Appell möglichst lange aufrecht zu erhalten. Durch die Erzählung wird etwas ganz Banales literarisch überhöht. Geschickt, nicht wahr?
Lieber Ekkard,

aber wenn man wie Du davon ausgeht, dass nach Ablauf dieser Tage die ganze Persönlichkeit buchstäblich im Sande versickert, dann sehe ich den Aufruf zu ethischen Verhalten eh nicht - es spielt ja doch keine Rolle.
(10-08-2025, 09:18)Farius schrieb: Dass der Gott der Bibel ungerecht sei behauptest Du einfach so, ohne Beleg und weil Du im streng katholischen Sinn interpretierst und nicht bereit bist, alte Beschlüsse auf den Prüfstand zu legen. Mir unterstellst Du 'Erfindung!! Meines Erachtens ist es das nicht, sondern eine neue Interpretation derselben Bibelstellen - aber eben nicht im katholischen Sinne.

Wir reden jetzt doch schon eine Weile ueber Kohelet, wo das schon festgestellt wird. Oder schau auf Saul, der abserviert wird mit irgendwelchen Maetzchen (die Gott ihm einbrockt), weil er Gott langweilig geworden ist und er einen neuen Liebling hat; welcher dann auch ungestraft morden darf, um sich die Frau eines Anderen anzueignen. Geht alles, wenn Gott einen mag. Und als Christos natuerlich Vorbild fuer Jesus.

Das Alte Testament ist sich dessen immer noch bewusst, dass Gott Dinge nach Belieben entscheidet; wie ihm halt gerade der Sinn steht. Das war der Schluss aus der Beobachtung, wie es in der Welt laeuft.

(10-08-2025, 09:18)Farius schrieb: Was den Lebenssinn betrifft: es wäre keinem hier im Forum niemandem in den Sinn gekommen, dass ich hier in erster Linie den Sinn des Menschenlebens an sich meinte! Es ist ja gar keine Frage, dass jeder irgendwie den Weg findet. Aber ich will wissen, wo der Sinn liegt, dass der eine arm und krank, der andere behindert ist, der eine lebt lang und der andere kurz - das alles muss einen  Sinn ergeben der in christlichem Sinne zu beantworten ist. Dass auch Du das nicht erkannt hast, ist etwas enttäuschend.

Oh, das meinst Du. Dazu habe ich schon oft Stellung genommen: Menschen wollen allem einen Sinn zuschreiben, obwohl die meisten Dinge und Ereignisse in der Welt keinen haben. Sie passieren einfach so. Ich weiss, dieser Gedanke ist fuer viele Menschen unertraeglich, aber ich finde ihn troestlich. Wo kein "Sinn" ist, gibt es auch keine Schuld.

(10-08-2025, 09:18)Farius schrieb: Der gerechte Gott: inwiefern findest Du, dass der ungerechte Gott mit der Realität verankert ist? Wenn Jesus sagt, dass nur Gott gut ist und Du diese als reinste Fantasie bezeichnest, dann muss ich sagen, dass Du von Realität eine eher bizarre Vorstellung hast.

Nun wirst Du katholisch. Was soll daran "bizarr" sein, wenn ich meine Ansichten mit der Realitaet in Einklang habe? Ich muss nicht irgendwelche Wiedergeburtszyklen dazuerfinden, um mit dieser Welt ins Reine zu kommen. Occam's Razor.

(10-08-2025, 09:18)Farius schrieb: Die letzten Tage: ich sehe keine unerfüllten Versprechungen, das beruht möglicherweise darauf, dass Du wenig Ahnung hast von der Aufgabe Jesu hier auf Erden - wie könntest Du auch, wenn die Kirche 2000 Jahre lang alles tut, von der Realität abzulenken und die Wahrheit zu verschleiern.

Ach ja, ich habe mich damit Jahrzehnte beschaeftigt und bin halt zu dem Schluss gekommen, dass das Neue Testament eine fromme Wunschvorstellung ist. Insofern gibt's auch keine "Aufgabe Jesu hier auf Erden". Und sei gewiss, die Jesus von der Kirche zugeschriebene Aufgabe ist mir hinreichend bekannt. Das lernt man ja schon in der Grundschule.

(10-08-2025, 09:18)Farius schrieb: Verbesserungen? Die Kirche hat zwar alles dafür getan, die Menschen weiterhin zu versklaven und den Geist der Wahrheit zu verbieten. Trotzdem kann heute jeder, mindestens bei uns, glauben was er will und sich auf persönliche Rechte berufen. Die Lebensbedingungen sind gut und jeder kann sich Bildung aneignen ....

Na, wenigstens was. Da hat die saekulare Welt dann doch was zum Guten gewendet.


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