Warum gibt es Leid und das Böse in unserer Welt?

[petronius]

Die Ursachenforschung fragt warum es Leid gibt: "Warum gibt es Hunger?"
Viel interessanter wäre es doch zu fragen: "Wie kann man den Hunger bekämpfen?"

wie willst du etwas bekämpfen, dessen ursache dir nicht klar ist?

maximal mit sinnlosem aktionismus

[Sinai]

Die Ursachenforschung fragt warum es Leid gibt: "Warum gibt es Hunger?"
Viel interessanter wäre es doch zu fragen: "Wie kann man den Hunger bekämpfen?"

wie willst du etwas bekämpfen, dessen ursache dir nicht klar ist?

Die Fragestellung "Warum gibt es Leid und das Böse in unserer Welt?" wurde aber in Bereich Christentum und Theologie gestellt.
Beitrag #2

Oh, die Theodizee-Frage mal wieder.

Die theologische (biblische) Frage "Warum gibt es Hunger?" versucht, eine biblische "Antwort" darauf zu geben: Wegen des Sündenfalls von Adam und Eva

Da sind sich alle biblischen Denominationen einig. Aber mit dieser Antwort wird die Sahelzone nicht fruchtbarer, wächst nördlich des Polarkreises kein Getreide

Ist ganz schön, einmal zu hören, das mit dem Sündenfall, und dass Gott sagte "Weil du auf deine Frau gehört und von dem Baum gegessen hast, von dem zu essen ich dir verboten hatte: So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen. Unter Mühsal wirst du von ihm essen alle Tage deines Lebens. Dornen und Disteln lässt er dir wachsen und die Pflanzen des Feldes musst du essen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen" (3 Mose 17-19) aber davon wird auch keiner Satt. Die theologische Erklärung ist zwar erbaulich, löst aber das Problem des Leides nicht.

Hier ist schon die naturwissenschaftliche Analyse des Bodens in der Sahelzone wichtig: pH-Wert, Torfgehalt, Wassergehalt, dann Bewässerungskanäle bauen, Kunstdünger, Schädlingsbekämpfungsmittel gegen Heuschrecken mit Flugzeugen versprühen, ganz einfach moderne Technik

[Ulan]

Du kommst zu dem Schluss, dass Religion hier keine passende Antwort liefert, sondern nur einen Suendenbock sucht? Alle Achtung!

Nur, bei der Sahelzone wird wohl auch moderne Technik keine Wunder vollbringen und Wasser aus dem Nichts erzeugen. Wenn Loesungen immer so einfach waeren, gaebe es weniger Konflikte.

[Sinai]

Zu denken ist an den 500 km langen Nasser-Stausee, den Hoover-Stausee und den Dawydow-Plan

Gegen alle diese Projekte wurden Naturschützer aktiv, denen eine unbelassene Natur ein großes Anliegen sind.

Der Dawydow-Plan wurde auf Eis gelegt, denn die "Klimagürtel hätten sich bis zu 400 km nach Norden verschieben können." Dawydow-Plan - Wikipedia
Allerdings wäre das für die Stämme im hohen Norden eine Wohltat gewesen, plötzlich im gemäßigten Klima leben zu können.

Der Nasser-Stausee brachte Fruchtbarkeit in die Trockengebiete Afrikas und der Hoover-Stausee beendete die Dürre: "Vor dem Bau beeinträchtigten regelmäßige Überschwemmungen des Colorado sowie Dürreperioden das Leben der Siedler in den Südweststaaten, insbesondere in der Landwirtschaft." Hoover Dam - Wikipedia

[Ulan]

Der Nasser-Stausee brachte Fruchtbarkeit in die Trockengebiete Afrikas und der Hoover-Stausee beendete die Dürre: "Vor dem Bau beeinträchtigten regelmäßige Überschwemmungen des Colorado sowie Dürreperioden das Leben der Siedler in den Südweststaaten, insbesondere in der Landwirtschaft." Hoover Dam - Wikipedia

Aber hier haben wir wieder das Prinzip, dass es keine Aktion ohne Reaktion gibt. Was "Fruchtbarkeit in die Trockengebiete Afrikas" brachte, war die jaehrliche Nilflut. Seit der Nasser-Stausee gebaut wurde, geht die Fruchtbarkeit aegyptischer Boeden runter. Wer weiss, wann der Stausee endgueltig mit Schlamm gefuellt ist. Was den Hoover-Stausee angeht, so hat der sicherlich nicht die Duerren in der Gegend beendet, aber die Ueberschwemmungen waren dort schon immer zerstoererisch. Dass das Wasser benutzt wurde, um grosse Metropolen in die Wueste zu setzen, mag sich aber im Endeffekt irgendwann raechen.

Hat das alles etwas mit "dem Boesen" zu tun? Wohl nicht. Mit Leid? Sicherlich. Wie immer, sind Leid und Freude zwei Seiten der Medaille.

[Reklov]

... die Aussage des Anselm v. Canterbury ist kein Dogma, sondern damit wird eine Denkaufgabe gestellt.

Das glaubst DU.  
Gott ist dein, mein, unser jeweils aller eigener innerer Schweinehund, der freilich gerne als das Größte gedacht werden SOLLTE, worüber hinaus nichts anderes größer gedacht werden könne. Aber.. dahinter steckt nur ein boshaft primitiver Balzinstinkt. Denkaufgabe erledigt.

... der "innere Schweinehund" des Menschen kann schon mal nicht als das Größte gedacht werden, denn wenn menschliche Körperfunktionen aufhören, ist der "Schweinehund" schon mal "außer Gefecht"! Und auch der Balzinstinkt, wie er z.B. bei Tieren vorkommt, ist hier völlig fehlt am Platz. Wie Du ja wohl merken kannst, ist Deine Denke zwar nicht boshaft, aber eben noch lange nicht mit der Thematik fertig, - also ist die Denkaufgabe auch nicht "erledigt", nur weil Du es so möchtest und schreibst. 

Gruß von Reklov

[Ulan]

... der "innere Schweinehund" des Menschen kann schon mal nicht als das Größte gedacht werden, denn wenn menschliche Körperfunktionen aufhören, ist der "Schweinehund" schon mal "außer Gefecht"! Und auch der Balzinstinkt, wie er z.B. bei Tieren vorkommt, ist hier völlig fehlt am Platz. Wie Du ja wohl merken kannst, ist Deine Denke zwar nicht boshaft, aber eben noch lange nicht mit der Thematik fertig, - also ist die Denkaufgabe auch nicht "erledigt", nur weil Du es so möchtest und schreibst. 

Geobacters Aussagen betreffen den Sinn hinter solchen Vorstellungen wie denen vom "Groessten". Insofern geht Dein Einwand vollkommen am Gesagten vorbei.

[Sinai]

Dass das Wasser benutzt wurde, um grosse Metropolen in die Wueste zu setzen, mag sich aber im Endeffekt irgendwann raechen.

Wenn jemand (zB die UNO) in der Sahelzone mittels der berühmten Abessienierbrunnen aus den Dreißigerjahren die dürre Steppe oder eigentlich fast schon Wüstensteppe bewässern kann, wäre das schön und würde das Leid in dieser Region beenden.

Spektrum der Wissenschaft
Lexikon der Geowissenschaften - : - Abessinierbrunnen
spektrum.de › lexikon › abessinierbrunnen
"Abessinierbrunnen, Abessinier, Rammbrunnen, besteht aus Rammfilter- und Aufsatzvollrohren, die gleichzeitig als Brunnenausbau und Förderrohrtour dienen"

Damit haben die italienischen Ingenieure tatsächlich Wasser heraufgeholt. Denn sogar die Sahara hat gigantische unterirdische Seen!

Natürlich wäre es zu hinterfragen, ob "grosse Metropolen" in die Wüste gesetzt werden sollen, aber Kleinstädte mit 20.000 Einwohnern, Schulen und Spitälern wären doch sehr begrüßenswert



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Wie ich schon in Beitrag #62 sagte, mag der biblische Grund, warum es Leid gibt (der Sündenfall von Adam und Eva und die Vertreibung aus dem Paradies), zwar interessant und lehrreich sein, aber viel wichtiger ist es, das Leid zu lindern

[Geobacter]

... die Aussage des Anselm v. Canterbury ist kein Dogma, sondern damit wird eine Denkaufgabe gestellt.

Das glaubst DU.  
Gott ist dein, mein, unser jeweils aller eigener innerer Schweinehund, der freilich gerne als das Größte gedacht werden SOLLTE, worüber hinaus nichts anderes größer gedacht werden könne. Aber.. dahinter steckt nur ein boshaft primitiver Balzinstinkt. Denkaufgabe erledigt.

... der "innere Schweinehund" des Menschen kann schon mal nicht als das Größte gedacht werden, denn wenn menschliche Körperfunktionen aufhören, ist der "Schweinehund" schon mal "außer Gefecht"!

Was soll ich dir darauf Antworten? Ich hab dich schon im Gisy-Forum mehrmals wissen lassen, dass sich kein Mann aus Bozen bin. Es muss sich also bei deinem von dir gedachten Gott tatsächlich um einen Schweinehund handeln, der dich leiden lässt. DU sprichst doch immer von "Zerrissensein" ....

[Sinai]

. . . dass sich kein Mann aus Bozen bin.

Also aus Bolzano (Bozen) bist du anscheinend nicht, aber aus Südtirol:
Politik und Soziales > Covid 19 und die Verantwortung des Einzelnen > Beitrag #213
"Hier in Südtirol glaubt man noch immer, dass . . . "

[Ulan]

Dass das Wasser benutzt wurde, um grosse Metropolen in die Wueste zu setzen, mag sich aber im Endeffekt irgendwann raechen.

Wenn jemand (zB die UNO) in der Sahelzone mittels der berühmten Abessienierbrunnen aus den Dreißigerjahren die dürre Steppe oder eigentlich fast schon Wüstensteppe bewässern kann, wäre das schön und würde das Leid in dieser Region beenden.

... und danach noch groesseres Leid erzeugen. Diese Brunnen benutzen Wasser, das tausende Jahre gebraucht hat, um sich anzusammeln, und das dann in wenigen Jahren aufgebraucht wird. Danach gibt's dann noch mehr Menschen, die dann ploetzlich ohne Wasser und Nahrung da stehen.

So einfach sind solche Sachlagen nicht.

[Sinai]

Diese Brunnen benutzen Wasser, das tausende Jahre gebraucht hat, um sich anzusammeln, und das dann in wenigen Jahren aufgebraucht wird. Danach gibt's dann noch mehr Menschen, die dann ploetzlich ohne Wasser und Nahrung da stehen.

Du vergisst den Wasserkreislauf
Menschen und Nutztiere verbrauchen viel Wasser, das stimmt. Menschen duschen täglich, waschen Geschirr und Wäsche, putzen die Fenster, waschen ihre Autos, und Nutzvieh säuft viel Wasser
Aber das geht alles als Urin und in der Form von Schmutzwasser wieder in den Boden zurück!
Wird durch Bakterien des oberen Meters Erde zersetzt und damit langsam gereinigt und sickert dann gereinigt wieder ins tiefe Grundwasser.
Seit Jahrtausenden geschieht das so. Das Wasser von Tierkadavern und menschlichen Leichen, der Urin von Mensch und Tier, alles wurde und wird langsam zersetzt und das reine Wasser sickert in die gigantischen unterirdischen Seen

Niemand steht dann "ploetzlich ohne Wasser" da

[Ulan]

Du vergisst den Wasserkreislauf

Ich vergesse gar nichts, sondern habe ihn erwaehnt. Die Brunnen im Suedwesten der USA stehen alle vor dem Aus. Die Sahara ist voll von Projekten, die ueber Brunnen angeleiert wurden (vor allem in den Oellaendern), die dann wieder aufgegeben werden mussten, als die Grundwasserspiegel entleert waren. Die absinkenden Boeden verursachen noch weitere Probleme.

Das ist selbst in Gegenden ein Problem, wo Wasser eigentlich genug vorhanden ist. Jakarta z.B. versinkt gerade im Meer, da zuviel Wasser aus dem Boden gepumpt wird.

[Geobacter]

der Balzinstinkt, wie er z.B. bei Tieren vorkommt, ist hier völlig fehlt am Platz. Wie Du ja wohl merken kannst, ist Deine Denke zwar nicht boshaft, aber eben noch lange nicht mit der Thematik fertig.

Ist das jetzt deine bloße Meinung, oder meinst damit eine wahre Aussage in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit?
Was denn... in beiden Fällen .... lässt dich da so sicher sein? 

Selbstverständlich ist für mich Anselm von C. seine Meinung ein Denkanstoß. Anselm lebte im 11. Jh.  
Also zu einer Zeit, in der die Nichtexistenz eines Gottes noch unvorstellbar war. Im 11 Jh, glaubten die allermeisten Menschen, dass Gott  nicht nur die Ungehorsamen, gegenüber seinem Willen, direkt bestraft, sondern auch immer alle jene.... welche mit den ungehorsamen Frevlern allein schon nur in der selben Gegend leben....im Kollektiv mitbestraft.
Anselm hat es ja ziemlich gut gemeint, weil er es auch nicht besser wissen konnte. Wollte er doch  nur sehr viel unnötiges Leid (durch Gottes Zorn) von all jenen abwenden, die sich diesen Zorn eigentlich  gar nicht verdient haben.

Was aber nun dich und deine nototrische / zwanghaft selbstbelöberische Besserwisserei angeht, stellt sich dann aber doch die Frage, was denn noch anderes dahinterstecken könnte, als ein leidenschaftlich primitiver (von Eifersucht getriebener) Balzinstinkt. Damit sehr wohl auch auch ein ziemlicher Leidensdruck, den du ständig auf andere umzulagern versuchst.

[Sinai]

Jakarta z.B. versinkt gerade im Meer, da zuviel Wasser aus dem Boden gepumpt wird.

Wie darf man sich das vorstellen?
Wenn "zuviel Wasser" aus dem Boden gepumpt wird, wird es ins Meer abfließen

Ich glaube nicht, dass dadurch der Meeresspiegel des Ozeans einen Millimeter steigt

Zu viel Panik machen ist auch nicht gut