@humanist
Ich streite das Dir nicht ab. Allerdings habe ich innerhalb dieser und angrenzender Themenstellungen bei anderen Teilnehmer anderes empfunden. Daher auch meine Aussage gerade bzgl. der Beispiele, die im Grunde genommen an der Sache vorbei gehen! Analoge Beispiele zum Eisberg erspare ich mir, hier erneut zu erwähnen.
Gruß
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(30-05-2010, 17:17)alwin schrieb: elwaps schrieb:Genau das ist der Unterschied zwischen "Gott" und z.b. den unsichtbaren Elefanten auf dem Mond. Der Begriff Elefant beinhaltet schon Farbe, Form, Lebensraum etc.... Der Begriff Gott hat solche Entsprechungen aber nicht. Wenn nun jemand diesem Begriff Eigenschaften zuordnet, bedeutet das nicht dass er daher gleich das Ganze versteht, was hinter dem Begriff "Gott" steckt.
Und diese Eigenschaften sind natürlich auch kritisierbar. Der Vergleich zwischen Elefanten und Gott bleibt aber aus oben genannten Gründen falsch. Mit Elefanten verbinden wir bestimmte Eigenschaften. Erst diese Eigenschaften machen einen Elefanten zu einem Elefanten (Erfahrung). Bei dem Begriff "Gott" ist dies anders. Dieser Begriff ist frei von Erfahrung. Genau dieser Unterschied wird aber offensichtlich von den Darbietern eines solchen Vergleiches/Beispieles verkannt. Selbst der von mir schon einmal zitierte Eisberg geht im Grunde genommen daneben. Wenn auch seine Beschaffenheit unter Wasser (ohne vorherige Ausmessung) nicht bekannt ist, wissen wir aber, dass es ca 90% seiner Masse ausmacht.
Gruß Du hast Gundi zitiert, nicht mich.
Der Wissenschaftler denkt über seine Umwelt nach, entwirft eine Theorie die sie erklären soll, überprüft seine Theorie anhand von Experimenten an der Realität, verwirft sie wenn sie sich als falsch erweist und sucht nach einer besseren Erklärung.
@elwaps
Sorry, ändert aber nichts am Inhalt.
Gruß
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da ist die Intoleranz auf beiden Seiten gleich groß- und da werden alle Diskussionen der Welt nichts dran ändern.
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(30-05-2010, 16:15)alwin schrieb: Übrigens, auch unser Universum ist in vielerlei Sichtweisen recht konkret, dennoch ist es bislang für den selbigen Menschen nicht faßbar
natürlich ist es faßbar - wenn auch nicht vollständig und letztgültig
was soll "gott" sein - per se nicht faßbar oder nicht vollständig und letztgültig faßbar?
letzteres, wie du völlig richtig bemerkt hast, beansprucht nicht mal die naturwissenschaft
wo sich das universum aber naturwissenschaftlich konkret abbildet, tut es das in konsistenter weise, ohne etwa auftretende widersprüche nur einfach mit "unfaßbarkeit" abzutun
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(30-05-2010, 17:04)Gundi schrieb: Mit Elefanten verbinden wir bestimmte Eigenschaften. Erst diese Eigenschaften machen einen Elefanten zu einem Elefanten (Erfahrung). Bei dem Begriff "Gott" ist dies anders. Dieser Begriff ist frei von Erfahrung
das macht diesen "begriff" ja auch so praktisch und universell verwendbar:
er steht für was auch immer man mag
gerade in dieser hinsicht halte ich die chiffre "gott" ja für - universal gesehen - konkret bedeutungslos
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(30-05-2010, 17:22)melek schrieb: Nur wenn Gott mit unsichtbaren Elefanten o.ä. verglichen wird, kommt die Aussage, daß Gott ganz anders ist.
"gott" ist doch immer, wenn man konkret nachfragt, "ganz anders"
nur "wie denn eigentlich" - darauf kriegt man keine antwort. das ist dann halt "unfaßbar"
bzw. kanns nur fassen, der es sowieso schon glaubt
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(30-05-2010, 20:59)Mari schrieb: da ist die Intoleranz auf beiden Seiten gleich groß- und da werden alle Diskussionen der Welt nichts dran ändern.
Das ist (je nach dem leider, oder zum Glück) nicht wahr. Die Intoleranz von Seiten der Gläubigen ist in Durchschnitt stets bedeutend grösser als die von Atheisten, wie bereits in Beitrag 29 dargelegt:
http://religionsforum.de/showthread.php?tid=4597&pid=82957#pid82957
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30-05-2010, 23:04 von Mustafa.)
(30-05-2010, 22:03)petronius schrieb: "gott" ist doch immer, wenn man konkret nachfragt, "ganz anders"
nur "wie denn eigentlich" - darauf kriegt man keine antwort. das ist dann halt "unfaßbar"
bzw. kanns nur fassen, der es sowieso schon glaubt
Ich denke schon, daß man mit ehrlichem Verständniswillen soweit in den Glauben hineinkommen kann, daß man ihn "versteht" (und Gott ein wenig zu fassen kriegt), auch wenn man ihn dann nicht übernimmt.
Aber dazu muss man halt erstmal einige Aussagen der Gläubigen akzeptieren und aufhören, nach wissenschaftlich exakten Definitionen der Glaubensinhalte zu suchen.
Warum verlangst du denn eine exakte Gottesdefinition ?
Damit du diese nach wissenschaftlichen Kriterien auseinandernehmen, und die Gläubigen in Schubladen ordnen kannst (Wie etwa einen bekennenden Christen in die Atheisten-Schublade)?
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#52 (Petronius) und #54 (Melek):
Die monierte Offenheit des Glaubens liegt an dem "subjektiven Erlebenskontext". Der Gegenstand des Glaubens ist im Grunde eine Begegnung, bei dem der Mensch in Beziehung zu etwas sehr Allgemeinen tritt, das als übergeordnet und sehr persönlich empfunden wird.
Hier "begegnet" der Mensch z. B. der Vorstellung vom Guten, dem Gefühl der Heimat in der Welt, dem Urvertrauen, der Urangst, der Solidarität mit Mitmenschen, der Liebe, der Verantwortlichkeit usw.
Was will man denn da groß definieren? Solches Erleben kann doch jedesmal anders sein, beliebig vielfältig. Konkret werden die Dinge erst, wenn mit anderen verhandelt wird z. B. moralische Vorstellungen. Dieses Forum ist doch letztenendes eine Verhandlungsplattform, wer über was wie denkt und was man davon "mitnehmen" (oder bekämpfen) kann.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
petronius schrieb:natürlich ist es faßbar - wenn auch nicht vollständig und letztgültig Also doch nicht faßbar. Glauben ist bekanntlich Nicht-Wissen. Wieso erwartest Du eine definierbare und faßbare Vorstellung eines Gottes von einem Gläubigen? Im Nicht-Wissen Bereich ist Mensch, und damit erst recht ein Gott-Gläubiger auf Spekulationen angewiesen, ansonsten könnte er sich ja auf Wissenserkenntnisse berufen.
Gruß
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(30-05-2010, 23:03)melek schrieb: Ich denke schon, daß man mit ehrlichem Verständniswillen soweit in den Glauben hineinkommen kann, daß man ihn "versteht" (und Gott ein wenig zu fassen kriegt), auch wenn man ihn dann nicht übernimmt.
Aber dazu muss man halt erstmal einige Aussagen der Gläubigen akzeptieren und aufhören, nach wissenschaftlich exakten Definitionen der Glaubensinhalte zu suchen
und was veranlaßt dich zur annahme, ich würde glauben nicht verstehen?
ich akzeptiere doch problemlos die aussagen gläubiger, daß und wie ihnen ihr persönliches gottesverständnis bei der bewältigung ihres lebens hilfreich ist
Zitat:Warum verlangst du denn eine exakte Gottesdefinition ?
das tu ich ja nicht
ich sage lediglich, daß "gott" für jeden etwas anderes ist und insofern dritten nichts erklärt
(30-05-2010, 23:03)melek schrieb: Damit du diese nach wissenschaftlichen Kriterien auseinandernehmen, und die Gläubigen in Schubladen ordnen kannst (Wie etwa einen bekennenden Christen in die Atheisten-Schublade)?
ich frage mich grade, wer von uns beiden da den anderen unbedingt in eine schublade stecken will...
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(31-05-2010, 06:39)alwin schrieb: petronius schrieb:natürlich ist es faßbar - wenn auch nicht vollständig und letztgültig Also doch nicht faßbar
verstehst du allen ernstes nicht den unterschied zwischen "(teilweise) faßbar" und "vollständig und letztgültig faßbar"?
dann hat eine weitere diskussion wohl keinen sinn
(31-05-2010, 06:39)alwin schrieb: Glauben ist bekanntlich Nicht-Wissen. Wieso erwartest Du eine definierbare und faßbare Vorstellung eines Gottes von einem Gläubigen?
wo tu ich das denn?
ich weise doch nur darauf hin, daß es eine solche eindeutige definition nicht gibt und der begriff "gott" daher nichts eindeutig erklärt
was ist euer problem dabei, das endlich mal zur kenntnis zu nehmen?
es ist nicht mein problem, wenn ihr den kuchen gleichzeitig essen und aufbewahren wollt. also "gott" als erklärung für was auch immer heranziehen wollt und gleichzeitig darauf beharrt, daß nicht festgelegt werden kann, was "gott" eigentlich sein soll
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(31-05-2010, 09:51)petronius schrieb: ich weise doch nur darauf hin, daß es eine solche eindeutige definition nicht gibt und der begriff "gott" daher nichts eindeutig erklärt Gut, genauso ist es. Ich verstehe das Fragen nach Definitionen auch nicht. Es geht doch um Vorstellungen, die mir subjektiv (z. B. im Gebet oder bei der Frage nach meiner Begegnung/Beziehung mit Menschen) sagen, was gut und richtig ist.
(31-05-2010, 09:51)petronius schrieb: was ist euer problem dabei, das endlich mal zur kenntnis zu nehmen? Ich meine, diese Kenntnisnahme sei nie bestritten worden. Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass bestimmte Gottesvorstellungen "analysiert", also zerlegt werden sollen. Damit aber verlieren sie ihre subjektive Bestimmung. So kann man bestenfalls durch Umfragen feststellen, wer was momentan zu bestimmten (diesmal definierten) Beschreibungen meint. Aber das ist Zeitungswissen und für den Glauben uninteressant.
(31-05-2010, 09:51)petronius schrieb: es ist nicht mein problem, wenn ihr den kuchen gleichzeitig essen und aufbewahren wollt. also "gott" als erklärung für was auch immer heranziehen wollt und gleichzeitig darauf beharrt, daß nicht festgelegt werden kann, was "gott" eigentlich sein soll Doch, genau das ist dein Problem. Im Allgemeinen wissen Gläubige - oder könnten es wissen -, dass Gottesvorstellungen Bilder, Symbole oder Verständigungsmittel sind. Der Glaube sitzt ganz woanders und ganz bestimmt nicht in der Gottesvorstellung.
Mit freundlichen Grüßen
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31-05-2010, 11:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31-05-2010, 11:43 von Romero.)
Immer wieder amüsant, wie Menschen eine postuliert allgemein gültige, auch für andere Menschen möglichst verbindliche Gottesvorstellung - und dadurch abgeleitete Lebens"regeln" - immer wieder als "rein subjektiv" bezeichnen, nur um der Erklärungsnot zu entgehen.
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