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21-07-2024, 21:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21-07-2024, 22:03 von Sinai.)
(21-07-2024, 21:47)Reklov schrieb: Trial-and-error ist eine Methode, welcher sich "Affenhirne" bedienen. Und irgendwann klappt mal ein Versuch, ist erfolgreich! Bravo!
Gruß von Reklov
Du stimmst mich schon nachdenklich:
Wie kamen Indianer auf die Idee, Tabakblätter zu ernten, diese wochenlang unter relativem Luftabschluss in einem Lederbeutel reifen (fermentieren) zu lassen und dann zu rauchen ?
Wie kamen Leute auf die blöde Idee, gärenden (verdorbenen) Traubensaft in ein luftdichtes Fass zu schütten, um das ekelige Zeug unter Luftabschluss (aber mit einer Gärglocke damit es nicht zerplatzt) liegen zu lassen, um es dann zu trinken ?
Wie kamen Leute auf die Idee, schimmelige Milchprodukte zu essen ?
Wie kamen Leute auf die Idee, ein Gemisch von 3/4 Salpeter, 15 % Holzkohle und 10 % Schwefel zusammenzupanschen, um damit Treibladungen für Kanonen herzustellen?
All das war wohl kein Zufall. Doch woher hatten die Menschen - in Ermangelung von Naturwissenschaft - dieses Wissen ?
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Richtig beobachtet: Ausnutzen von Zufällen (Trial & Error)!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21-07-2024, 22:33 von Sinai.)
(21-07-2024, 22:13)Ekkard schrieb: Ausnutzen von Zufällen (Trial & Error)!
Doch wie kamen Indianer auf die Idee, Tabakblätter zu ernten, diese wochenlang unter relativem Luftabschluss in einem Lederbeutel reifen (fermentieren) zu lassen und dann zu rauchen ?
Das ist doch ein komplizierter mehrstufiger Prozess
Blätter eines bestimmten Strauches ernten, diese trocknen lassen, diese dann zerbröseln und dann wieder befeuchten und etwas Hefe und ein Wenig Saft von süßen (zuckerhältigen) Beeren dazumischen, alles gut verrühren und verkneten und dann (wichtig!) unter Luftabschluss fermentieren lassen (unter Luftabschluss weil sonst Essig entsteht) und zwar monatelang (Brotteig gärt nur einen Tag) und dann in ein Tonrohr zu stopfen und dann anzuzünden und den qualmenden und beißenden Rauch aufzusaugen!
Das hört sich nicht nach Zufallsentdeckung an
Leute, die heute Tabak im Gemüsebeet anbauen, wissen wie komplex dieser Vorgang von der Ernte bis zum Rauchen ist. Die müssen genau nach Drehbuch arbeiten. Und dann das Zeug noch in eine kleine Tonröhre stopfen um es darin anzuzünden und den beißenden Rauch samt dem ätzenden bitteren Teer aufzusaugen
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Die kamen nicht einfach so auf die Idee. Sondern sie haben vieles ausprobiert auch aus verschiedenen Gründen z. B. um Hungergefühl zu überlisten. Und Fermentation ist schon länger bekannt. Also probiert "man" es einfach mal (trial). Und wenn das Produkt seinen (wie immer gearteten Zweck) erfüllt, behält man die Rezeptur bei oder ändert sie noch ein Bisschen (error).
Solches Herumprobieren ist außerordentlich erfolgreich quer durch die Menschheitsgeschichte.
Ein mir bekanntes Beispiel: Man hat die günstigste Düsenform (Jet-Antrieb) durch Aneinanderreihung von verschieden großen Rohrstücken "ausbaldowert", um die Methode zu testen. Das überraschende Ergebnis: Mehr als etwa 200 Versuche waren nie nötig, um das Optimum zu finden. Und: Das so entwickelte Optimum einer Düse besaß eine kleine Ausbuchtung, die gerechnete Düsenformen nicht zeigten. Erstaunlich: Die durch Trial & Error gefundene Form, war die effektivere!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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21-07-2024, 23:03
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21-07-2024, 23:03 von Sinai.)
Ich weiß, dass ein zufälliger Gussfehler (Lunker) im Zylinder einer Niederdruck Dampfmaschine, ein Haarriss durch den ungewollt kaltes Wasser eingesaugt wurde, eine rasche Abkühlung / Kondensation des Dampfes bewirkte und diese beschädigte Dampfmaschine nun viel schneller lief!
Aber bei komplexen Vorgängen ist Zufall keine glaubwürdige Erklärung
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21-07-2024, 23:12
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21-07-2024, 23:21 von Sinai.)
Doch kehren wir langsam wieder zum Thema zurück
Die Möglichkeit einer Reinkarnation in der Zukunft ist wissenschaftlich nicht begründbar, eine Reinkarnation rückwärts in der Vergangenheit ebensowenig
Aus wissenschaftlicher Sicht ist beides gleich unwahrscheinlich
Somit wäre die erwähnte Reinkarnation in der Vergangenheit um keinen Jota unglaubwürdiger
Beenden wir diesen Streit um des Kaisers Bart. Eine Reinkarnation in der Zukunft ist genauso unbegründet wie eine Reinkarnation in der Vergangenheit
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22-07-2024, 12:25 von Sinai.)
(20-07-2024, 14:55)Reklov schrieb: Und wer sich am Wort "Karma" stört oder reibt
Wenn Du glaubst, dass es wirklich "Karma" gäbe, dann verwende lieber einen für Europäer operationalen Begriff für deinen propagierten Mechanismus
"Karma" ist laut Wikipedia ein altindisches Wort aus der Sprache Sanskrit
Wenn Du glaubst, dass es wirklich "Karma" gäbe, dann gäbe es diesen Mechanismus seit es Menschen gäbe, somit lange vor der Entstehung der Sprache Sanskrit
Warum also an einem Wort der altindischen Begriffswelt kleben? Weil es exotisch klingt?
Falls es "Karma" wirklich gäbe - was ich bezweifle - dann könnte man es wohl in jeder Sprache erklären
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(22-07-2024, 12:07)Sinai schrieb: (20-07-2024, 14:55)Reklov schrieb: Und wer sich am Wort "Karma" stört oder reibt
Wenn Du glaubst, dass es wirklich "Karma" gäbe, dann verwende lieber einen für Europäer operationalen Begriff für deinen propagierten Mechanismus
"Karma" ist laut Wikipedia ein altindisches Wort aus der Sprache Sanskrit
Wenn Du glaubst, dass es wirklich "Karma" gäbe, dann gäbe es diesen Mechanismus seit es Menschen gäbe, somit lange vor der Entstehung der Sprache Sanskrit
Warum also an einem Wort der altindischen Begriffswelt kleben? Weil es exotisch klingt?
Falls es "Karma" wirklich gäbe - was ich bezweifle - dann könnte man es wohl in jeder Sprache erklären
@ Sinai,
Glaube und Zweifel sind die bekannten Begriffe, aus denen sich "Weltbilder" nähren und formen! Sicher kann man KARMA in jeder Sprache "erklären", aber der Nachweis dieses "spirituellen Konzeptes" wäre auch hier nicht gegeben!
Die Idee einer "blinden" Gerechtigkeit, die jede Person einholt, finde ich aber nach wie vor beachtenswert, zumal man ja weiß, wer die weltlichen Gesetze beeinflusst, bestimmt, streicht und neu verfasst - sobald eine bestimmte Interessengruppe an die Macht kommt!
Gruß von Reklov
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(21-07-2024, 23:12)Sinai schrieb: Doch kehren wir langsam wieder zum Thema zurück
Die Möglichkeit einer Reinkarnation in der Zukunft ist wissenschaftlich nicht begründbar, eine Reinkarnation rückwärts in der Vergangenheit ebensowenig
Aus wissenschaftlicher Sicht ist beides gleich unwahrscheinlich
Somit wäre die erwähnte Reinkarnation in der Vergangenheit um keinen Jota unglaubwürdiger 
Beenden wir diesen Streit um des Kaisers Bart. Eine Reinkarnation in der Zukunft ist genauso unbegründet wie eine Reinkarnation in der Vergangenheit
@ Sinai,
wer sich nur an das "Begründbare" klammern möchte, der nehme zur Kenntnis, dass es schon mal nicht begründbar ist, warum es denn überhaupt etwas gibt und vielmehr nicht NICHTS? -
Wer z.B. die Kräfteverhältnisse in einem Atomkern "begründen" will, scheitert bereits schon hier! Denn wären diese auch nur etwas anders geordnet, wäre eine Welt, wie wir sie kennen, schon mal nicht möglich! - Jedenfalls nach Angaben der Physiker!
Ein lediglich einmaliges Dasein einer Person wäre im Grunde mit einem einzelnen Kettenglied vergleichbar, welches im besten Fall seine Gene an die nächste Generation (das nächste Glied) weitergibt, solange diese Ahnenkette eben bestehen kann.
Reinkarnation ist also weit mehr, als nur ein Streit um des Kaisers Bart, denn dieser ist ja deutlich sichtbar, kann gefärbt oder abrasiert werden.
Gruß von Reklov
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22-07-2024, 13:14 von Reklov.)
(21-07-2024, 22:13)Ekkard schrieb: Richtig beobachtet: Ausnutzen von Zufällen (Trial & Error)!
@ Ekkard,
das Ausnutzen des Menschen von Zufällen ist nun nicht das hier gegebene Thema!
Aber wenn schon so geäußert, so kannst Du und jeder andere user ja mal darüber nachdenken, ob denn der Aufbau eines Atoms und die im Atomkern vorherrschende Kräfte-Ordnung nur einem Zufall unterliegt - oder Teil einer Feinjustierung sein könnte?
Dabei eine "Pfeife" mit anregenden Blättern zu stopfen und diese in aller Ruhe zu rauchen, ist auch genehmigt!
Gruß von Reklov
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22-07-2024, 13:43 von Sinai.)
(22-07-2024, 13:03)Reklov schrieb: Ein lediglich einmaliges Dasein einer Person wäre im Grunde mit einem einzelnen Kettenglied vergleichbar, welches im besten Fall seine Gene an die nächste Generation (das nächste Glied) weitergibt, solange diese Ahnenkette eben bestehen kann.
Gruß von Reklov
Eben nicht! Das was du beschreibst trifft auf Tiere zu. Bei der Zucht von Rassehunden, Rassekatzen, Rassepferden, Geflügelrassen kann man die Weitergabe des Charakters beobachten - doch der Mensch hat eine Seele und die ist unabhängig, denn oft hat ein Elternpaar zwei Söhne, einen guten und einen Verbrecher. Das kann man schon nachlesen, dass Adam und Eva Kain und Abel hatten
Bei der südostasiatischen Idee der Reinkarnation vermute ich einen politischen Hintergrund. Den Armen wird erzählt, dass sie nun Schlechtigkeiten des Vorlebens abbüßen müssten, und bei Bewährung dann in der nächsten Reinkarnation in einer Handwerkerfamilie geboren würden
Eine grausame Idee! Wenn ein Handwerker seinen neugeborenen Sohn in die Arme nimmt, denkt er dass sein Sohn ein gutes "Karma" hat, im Vorleben gut gewesen sein müsse und nun als Belohnung in der Handwerkerfamilie geboren wurde - wenn eine Bettlerin einen Sohn bekommt, dann denkt sie, dass der Sohn ein schlechtes "Karma" hat, im Vorleben böse gewesen sein müsse und nun als Strafe als Sohn einer Bettlerin geboren wurde
Wer den Schaden hat, hat auch den Spott
Das ist menschenverachtend
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Die Idee der Reinkarnation passt zu einer statischen Gesellschaft
Der Mensch versucht erst gar nicht, aus seiner Schicht auszubrechen, eine höhere Bildung zu erwerben um aufzusteigen, er versucht "positives Karma" durch unbezahlte Gute Taten anzusammeln, um im nächsten Leben eine bessere Reinkarnation zu haben
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22-07-2024, 14:40 von Sinai.)
Was ich besonders grausam, hämisch und menschenverachtend finde: da kommt ein verkrüppeltes Kind zur Welt und ist als Träger eines bösen Karma stigmatisiert.
Man denke an die Contergan Babies mit ihren missgebildeten Armen.
Statt der Pharmaindustrie die Schuld zu geben, wurde der als Krüppel geborene scheel angeschaut
Da sieht man, dass das mit dem "Karma" eine falsche Lehre ist
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(20-07-2024, 14:55)Reklov schrieb: So ist z.B. das Argument der Feinabstimmung im Kosmos ein möglicher Grund, überhaupt von "intelligent Design" zu sprechen
nein
aber wer an einen intelligenten designer glauben will, wird das tun, und dafür auch "gründe" (er)finden
du bist dafür ja das beste beispiel
Zitat:wer sich am Wort "Karma" stört oder reibt, der sollte zumindest erkennen, das bei diesem "Konzept" zumindest eine Folge von Ursache und Wirkung zum Tragen kommt - und zwar eine, die gerechterweise keine einzige Person und deren Handlungen im jeweiligen Daseins unberücksichtigt lässt! (Ist ja nun zumindest nicht als "schlecht" einzustufen!)
ja sicher darfst du von allem möglichen träumen - schönes wetter jedes wochenende, dazu freibier und gerechtigkeit auf erden...
nur: wer seine eigenen wunschträume mit der realitätverwechselt, gibt sich der lächerlichkeit preis
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(21-07-2024, 21:17)Reklov schrieb: die entscheidende Frage ist doch: wer könnte uns dazu schon korrekte Antworten liefern?
niemand. aber manche werden halt trotzdem nicht müde, bis ins unendliche zu salbadern über alles, von dem sie ja selber sagen, es gar nicht wissen zu können
Zitat:Schließlich ist ja noch keine Person aus der Todeszone zurückgekehrt, um uns glaubhaft darüber berichten zu können.
eben. also gibt es keinen grund, solchen unsinn zu glauben
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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