(26-04-2016, 21:46)recru443 schrieb: Das Opfer . . . Seine Verwerfung war ein epochaler Schritt, der nicht einfach mal eben so erfolgte, weil aus einer Not eine Tugend gemacht werden musste.
Es war keine freiwillige "Verwerfung"
Die Sachlage war anders:
Die Tempelhierarchie des Tempels von Jerusalem hatte ein Opfermonopol durchgesetzt. Keine Rinderopfer mehr in einer anderen Stadt als Jerusalem !
Durch diesen verbrieften Alleinstellungsanspruch stieg das Ansehen des Jerusalemer Tempels von Generation zu Generation - ins Unermeßliche !
Der Konkurrenztempel in Sichem war erledigt. Und vor allem seine Priesterschaft. Das war der Sinn der Sache.
Als dann aber römische Truppen den Israeliten bei Todesstrafe verbot, die Stadt Jerusalem zu betreten, wurde diese kultische einigende Vorschrift zu einer tödlichen Falle !
Aus einer stärkenden Vorschrift war über Nacht eine ruinöse, alles zerstörende Regel geworden.
Das Israelitentum ging unter, unbeschadet davon feierten pharisäische Wichtigtuer ohne Legitimation außen in der weiten Diaspora weiter. Ein illegaler Notbetrieb. Illegal insbesondere aus israelitischer Sicht !
1050 eskalierte das.
Rabbi Maimonides (mit seinem seltsamen gräzisierenden Künstlernamen; arge Endung -ides) versuchte, hier zu schlichten. Vergeblich !