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Heirat einer Muslima mit einem Nicht-Muslim
#6
(11-10-2013, 18:05)Klaro schrieb: Wenn also in D. standesamtlich geheiratet wird und im Herkunftsland der Braut muslimisch, dann standesamtlich geschieden wird, gilt also die Heirat nach muslimischen Regeln noch ?

In Deutschland wäre sie auf jeden Fall geschieden. Im Herkunftsland kommt es dann auch noch darauf an, ob die rein muslimische Ehe auch staatlich anerkannt ist. In der Türkei - so glaube ich es zu wissen - gilt zb ebenfalls nur eine Ehe vor dem Standesamt. Es ist aber sowieso egal, denn selbst in der Türkei wäre die Ehe noch nicht geschieden. Dazu wäre entweder ein neuerliches Scheidungsverfahren nötig, oder die in Deutschland vorgenommene Scheidung müsste in einem Anerkennungsverfahren anerkannt werden.
Es macht so gesehen keinen Unterschied. Die rein muslimisch geschlossene Ehe müsste ebenfalls im Herkunftsland geschieden werden.

Zitat:Also, nach den Regeln kann eine Muslima eher einen Christ oder Juden heiraten, eher nicht einen Buddhisten oder Hinduisten, weil die Inhalte der Religionen so verschieden sind ?


Ich habe mal eine Doku gesehen, wo eine Muslima im Norden von Indien mit mehreren Männern verheiratet war. Im Grunde sollte so etwas nach den "Regeln" gar nicht gehen, aber kulturelle Dinge gehen eben vor.

Es kommt wohl eher darauf an, wie die Familie dies alles aufnimmt. Wenn man seinem Glauben sehr streng nachgeht, so wird wohl keines der anderen Religionen "kompatibel" sein.
Stell dir mal vor, du wärst ein fundamental gläubischer Vater, der nur seine Religion und Sitten als die wahren Werte sieht. Wie würdest du dann deiner Tochter entgegnen?
Wenn man das ganze aber halb so streng sieht, so wird es auch die Familie eher tolerieren, wenn mal ein Anders- oder Nichtgläubiger geheiratet werden soll.
Ich habe in Diskussion zumindest mit einem Türken erfahren, dass dieser es viel schlimmer empfand, wenn jemand komplett gottlos ist, als wenn er eben Jude oder Christ sei. Wie er das dann in Bezug auf Hindus oder Buddhisten sieht, weiß ich nicht, kann mir aber vorstellen, dass er zb ggü Vielgötterei ebenfalls eher ablehnend gegenüberstehen könnte, wobei das nur eine Vermutung meinerseits ist.

Zitat:Wenn also ein Muslim nach seiner Religion 4 Ehefrauen über den Imam heiraten kann, aber in D. oder in den anderen europäischen Ländern per Standesamt nur eine Ehefrau - welche Ehefrau zählt dann und wie sehen die gesetzlichen Regeln in
besonderen Notfällen für die Frau aus ? Falls Scheidung oder so ?

In Deutschland gilt die Mehrehe ja nicht, was ich ehrlich gesagt nicht verstehe. Da würde man doch vll. so manche Scheidung verhindern können... Icon_smile
Der Ehemann hätte dann die Qual der Wahl welche Frau er sich als offizielle Ehefrau nimmt. Welche gesetzlichen Regeln für besondere Notfälle der Frau, verstehe ich jetzt nicht, was du damit genau meinst. Als anerkannte Ehefrau hätte sie dann eben auch nach hiesigem Recht die Möglichkeit die Scheidung zu beantragen, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind.

Zitat:Wenn also manche Religion über Zeremonien verheiratet werden, müßten sie z.b. beide Zeremonien realisieren, was aber heißt, daß die maßgebenden Organe der Religionen einverstanden sein, was aber auch hieße, diese Organe befänden sich in einem gewissen Einverständnis miteinander.

Was, wenn nicht ?

Gesetz den Fall, eine Deutsche heiratet einen Muslim nur standesamtlich, aber mit den muslimischen Zeremonien will sie nichts zu tun haben - naja - ich glaube, das ginge gar nicht - da entstünden unüberwindbare Barrieren.

Eigenartig, wie doch Religionen das Miteinander hemmen können.

Du lernst ja nicht jemanden erst kenne, wenn du dann die Heirat mit der Person planst. Wenn man so weit ist, werden sich die beiden schon einen Weg ausgesucht haben.
Das Problem ist eher, ob die Familien damit einverstanden sind. Durch eine Zeremonie gilt die Ehe hierzulande bspw ja nicht.
In der Türkei wurden anscheinend des öfteren - vor allem in östlichen Gegenden - die Ehen auch ohne das Einverständnis der Eltern geschlossen, auch wenn alle die gleiche Religion haben und gleiche Zeremonien usw. durchgeführt hätten. Da wurde dann quasi die Frau "entführt" und wurde dann gelichzeitig von ihrer Familie als ausgestoßen angesehen und später als verheiratete Tochter akzeptiert.

Wenn eine Deutsche in Deutschland einen Moslem heiratet, so ist natürlich die Ehe auch ohne Zeremonie gültig. Das ist keine Voraussetzung. Ob solche Ehen halten, weiß ich nicht. Ich kann mir natürlich vorstellen, dass man so seine Differenzen hat, aber kann mir auch vorstellen, dass sich beide trotz mancher Differenzen dennoch gut verstehen.
with great power comes great responsibility

Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
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Heirat einer Muslima mit einem Nicht-Muslim - von Klaro - 11-10-2013, 13:15
RE: Heirat einer Muslima mit einem Nicht-Muslim - von Klaro - 11-10-2013, 18:05
RE: Heirat einer Muslima mit einem Nicht-Muslim - von paradox - 11-10-2013, 18:58
RE: Heirat einer Muslima mit einem Nicht-Muslim - von Klaro - 11-10-2013, 20:40
RE: Heirat einer Muslima mit einem Nicht-Muslim - von Klaro - 11-10-2013, 21:18
RE: Heirat einer Muslima mit einem Nicht-Muslim - von Klaro - 11-10-2013, 23:46
RE: Heirat einer Muslima mit einem Nicht-Muslim - von Klaro - 12-10-2013, 11:09

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